Detlef Haus - Eine Ahnung von Leben

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Wie wird mein Leben aussehen, was mache ich aus mir? Du kannst dir alles aussuchen, nur nicht deine Familie, sagte mein Onkel. Da wirst du reingeboren, das ist weder dein Verdienst noch deine Schuld. Du kannst Glück oder Pech haben. Ich hab das nie ganz geglaubt. Was ist mit der Gesellschaft? Gibt sie dir alle Möglichkeiten? Vielleicht, aber es geht nie ohne Probleme und Rückschläge. Es kommt aber der Tag, wo du über dich selbst bestimmst und deine eigenen Geschicke lenkst. Dann ist keiner außer dir für deine Fehler und deine Erfolge verantwortlich. Endlich hast du deine Freiheit. Du dachtest alles war gut, aber in Wirklichkeit war vieles verkommen und nun hast du es erkannt und kannst endlich leben.

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Mittlerweile war ich 14 Jahre alt, und Michael hatte das Zimmer seines Bruders auf dem Dachboden seines Wohnhauses schon übernommen. Mir war klar, dass die bis jetzt stattfindenden Treffen bei Michael schon aus Gründen der dezentralen Lage unseres Hauses nicht in mein neues Reich wechseln würden, aber ich hatte jetzt die Möglichkeit, Freunde einzuladen und auch Mädchen zu empfangen. Diese gedankliche Unabhängigkeit war wunderbar.

All die Jahre musste ich aus Platzgründen im Schlafzimmer meiner Eltern schlafen. Das war vor der Jugendweihe auch irgendwie akzeptabel, aber danach war es unmöglich.

Die Jugendweihe änderte zwar nicht alles, aber durch das ganze Gerede von „Ihr seid jetzt in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen“ bis „Nun seid ihr keine Kinder mehr“ kam es zu einer Art Bewusstseinsänderung, die natürlich ihren Preis hatte, nämlich genau wie von allen Erwachsenen bis zu diesem Termin als Legitimation für Verbote aller Art genutzt, endlich nicht mehr durch Verbote limitiert zu sein.

Leider erwies sich das mehr als Wunsch, als dass es sich in gelebter Realität widerspiegelte, aber einige Dinge unseres, meines Lebens, änderten sich doch.

Das Zimmer auf dem Dachboden war die materialisierte Basisstation für eine Art von Unabhängigkeit, wie ich sie später gedanklich und auch real kaum noch erlebte. Es ging also an die Einrichtung meines neuen Reiches.

Dieses Unterfangen erwies sich als schwierig. Die Einrichtungssituation meiner Eltern war bescheiden, und insofern konnte ich nur auf den Bestand meiner Schwester und auf Eigenkreationen zurückgreifen.

Die Basis bildete ein Schrankteil aus den siebziger Jahren, eine Anrichte unter einem Glasteil mit Schiebetüren, einmal der ganze Stolz meiner Eltern.

Im geschätzten Alter von vier Jahren hatte ich die erste Begegnung mit diesem Möbelstück. Auf der Couch hinter meinem Vater hockend hatte ich mit der Handtasche meiner Mutter die Lasso-Künste der Cowboys nachahmen wollen. Leider entglitt mir die Handtasche mit beachtlicher Geschwindigkeit, beim Lasso-Werfen ja nicht unüblich, in Richtung der Glasvitrine und zerschlug eine der reichverzierten Scheiben nebst den Trinkgläsern hinter der Scheibe.

Gutes Glas oder Porzellan wurde sichtbar in der Vitrine verstaut.

Kurz, mein Vater rettete mir gefühlt das Leben, denn meine Mutter war nach meinem Eindruck zu allem bereit.

An diese Situation musste ich beim Anblick meines dekorativsten Möbelstücks doch ab und zu mal denken.

Aus dem Bestand meiner Schwester übernahm ich eine passable Liege in, für die achtziger Jahre, ungewöhnlichem Blau. Gerade weil Grau beziehungsweise Grautöne die dominierenden Farben im Alltag waren, beschloss ich ohnehin, wenn irgendwie machbar, Farbe in mein neues Reich zu bringen.

Hier kam mir die Hilfe meiner Schwester zugute. Sie arbeitete in einer Polstermöbelfabrik in Wismar, die auch für das kapitalistische Ausland, gängiger Sprachgebrauch für eigentlich alles, was in Richtung Westen an die DDR grenzte, produzierte.

Wie wahrscheinlich in jedem Betrieb war das eine oder andere Produkt, in diesem Fall Reste von herrlich weichen und farbenfrohen Stoffen, das Objekt der Begierde, und ich nervte sie so lange, bis sie mir ein paar Reste mitbrachte.

Zum Weihnachtsfest 1977 sollten diese Beziehungen zu Westwaren für mich ihren Höhepunkt erreichen, denn ich bekam einen Fernsehsessel mit gold-gelbem Samtbezug geschenkt.

Ich hatte keine Ahnung, wie sie das gedreht hatte, aber er war offiziell gekauft, und das reichte. Die Dinge nahmen langsam Gestalt an, und es konnte kaum noch besser werden.

Allerdings durfte ich im Jahr darauf eine zweiwöchige bezahlte Ferienarbeit in der Polstermöbelfabrik ableisten und empfand das trotz Bezahlung eher als Preis für meinen Fernsehsessel. Es war meine zweite körperliche, im Akkord abzuarbeitende Ferienarbeit.

Ich sah mein fast neues Möbelstück mit anderen Augen. Es war ein Knochenjob, die Sessel und Couchen am Fließband zusammenzuschrauben, und es reifte die Erkenntnis weiter, dass rein körperliche Arbeit unter allen Umständen für mein späteres Arbeitsleben zu verhindern sei. Diese Erkenntnis schloss sich nahtlos an die Erfahrungen bei einer Ferienarbeit in der höhlenartigen Kartoffelhalle bei meiner Mutter und einer weiteren in der freien Natur zwei Jahre zuvor an. Eine Nachbargemeinde suchte zur Renaturierung von Wasserläufen auf Wiesen und Ackerland billige Arbeitskräfte.

Eigentlich gab es im Dorf nur billige Arbeitskräfte, aber Schüler, die Ferienarbeit suchten, waren besonders billig.

Selbst eine Ferienarbeit war oftmals nicht ohne Beziehungen zu bekommen, und mit diesem Hintergrund an einem Überangebot an jungen Arbeitskräften waren diese eben schlecht bezahlt. Im Fach Staatsbürgerkunde wurde uns das unmenschliche Prinzip der Ausbeutung von Arbeitskräften immer wieder vor Augen geführt. Erstaunlich war die Erkenntnis, dass das im Sozialismus genauso funktionierte.

Hier war eine dringende Diskussion mit Frau Heinemann, unserer Staatskundelehrerin, notwendig.

Ich fuhr also jeden Morgen sechs Kilometer hin und mit einer unendlichen Sehnsucht nach dem Abend die gleichen sechs Kilometer zurück.

Die Arbeit war nicht nur körperlich für einen 14-Jährigen aus meiner Sicht viel zu schwer, sondern deutlich erschwerend kam hinzu, dass ein zwei Jahre älterer Schüler unheimlichen Spaß am Drangsalieren seiner Mitschüler empfand.

Ich schien hier besonders gefragt zu sein, und so entwickelte sich dieser Arbeitseinsatz zur Tortur. Eine letzte Ferienarbeit, die ich schon mit einer schmerzvollen Vorahnung annahm, sollte mich endgültig von den vielen ehrenwerten Berufswünschen jeder Art von körperlichem Handwerk entfernen.

Mein Vater hatte ein paar Jahre zuvor seinen Arbeitsplatz gewechselt, von der LPG zum KFL, einem Reparaturbetrieb für Landmaschinentechnik. In diesem Fall insbesondere für die Reparatur am Fließband von Baggern des Typs T174. Mein Onkel Karl war Meister in diesem Betrieb, und somit hatte ich Beziehungen.

Ich besuchte meinen Vater regelmäßig bei der Arbeit und kannte den ganzen Betrieb. Die Ausstattung, der Geruch, das ganze Drumherum erinnerten mich sehr an die bewunderten Besuche bei meinem Vater in der LPG am Anfang meiner Schulzeit.

Es war spannend, die ganze Taktstraße vom Zerlegen des Baggers bis zum finalen Zusammenbau zu beobachten. Hinzu kam, dass im Grunde nur Bekannte aus dem Dorf in diesem Betrieb arbeiteten. Die Arbeit und das Wohnen waren so dicht beieinander, dass die meisten zum Mittagessen nach Hause gingen.

Allein vier Männer aus dem Sechsfamilienhaus, in dem ich wohnte, arbeiteten mit meinem Vater zusammen. Auch wenn es bequem war, so war gefüllt auch nie Feierabend, da die gleichen Leute trotzdem immer noch da waren.

Das Arbeitsangebot kam so unverhofft wie die Zusage, die ich machte.

Ich kannte diesen höhlenartigen Raum und erblickte neben den beiden Drehbänken, wo zwei unserer Hausnachbarn schon fast ihr Arbeitsleben lang arbeiteten, diese Art überdimensionierte Schleifmaschine in der Ecke, auf der noch brauchbare Kupplungslamellen abgeschliffen und somit regeneriert wurden.

Zu diesem Zweck wurden die Kupplungslamellen eingespannt, die schnell drehende Schleifscheibe per Kurbel dagegen gefahren und die Kupplungslamelle blieb, wenn man Glück hatte, in der Halterung oder schleuderte auch gerne mit Vorliebe bei nur geringfügig zu hohem Anpressdruck als nunmehr mutiertes Geschoss durch die Gegend. All dies war mit einer Normmenge verbunden, die kaum zu schaffen war.

Ich habe auch diese zwei Wochen verflucht und meinen endgültigen, persönlichen Schwur abgelegt, meinen Kopf so weit wie möglich in die Lage zu versetzen, nur damit irgendwann mal das nötige Geld zum Leben zu verdienen.

Das war leichter gedacht als später getan, denn Berufswünsche konnten nur sehr bedingt erfüllt werden. Das hatte ich nicht nur bei meiner Schwester beobachten können.

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