Detlef Haus - Eine Ahnung von Leben

Здесь есть возможность читать онлайн «Detlef Haus - Eine Ahnung von Leben» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Eine Ahnung von Leben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Eine Ahnung von Leben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wie wird mein Leben aussehen, was mache ich aus mir? Du kannst dir alles aussuchen, nur nicht deine Familie, sagte mein Onkel. Da wirst du reingeboren, das ist weder dein Verdienst noch deine Schuld. Du kannst Glück oder Pech haben. Ich hab das nie ganz geglaubt. Was ist mit der Gesellschaft? Gibt sie dir alle Möglichkeiten? Vielleicht, aber es geht nie ohne Probleme und Rückschläge. Es kommt aber der Tag, wo du über dich selbst bestimmst und deine eigenen Geschicke lenkst. Dann ist keiner außer dir für deine Fehler und deine Erfolge verantwortlich. Endlich hast du deine Freiheit. Du dachtest alles war gut, aber in Wirklichkeit war vieles verkommen und nun hast du es erkannt und kannst endlich leben.

Eine Ahnung von Leben — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Eine Ahnung von Leben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die materiellen Verhältnisse waren schlecht und der Wunsch, sich selbst, uns Kindern und vielleicht auch der kleinen Gesellschaft um uns herum zu zeigen, dass es weiter geht, war groß. Die Einnahmen meiner Eltern, deren Höhe ich irgendwann mal erfuhr, ließen mich alles verstehen. Vater verdiente 400 Mark in der LPG, ein paar Jahre später 700 Mark beim Kreisbetrieb für Landtechnik, kurz KfL und gönnte sich nach der Hochzeit elf Jahre keinen Urlaub.

Irgendwann wollte meine Mutter auch eigenes Geld verdienen und ging dann für sechs Stunden und 330 Mark in der Kartoffelhalle arbeiten. Das gab dann eine mittelschwere Revolte von Vater, der der Meinung war, dass das Geldverdienen reine Männersache sei.

Entgegen seiner ruhigen Art sprach er vor Wut einige Tage kein Wort mit Mutter, aber wie oftmals setzte dann irgendwann doch der Verstand wieder ein, und so fand er die erste Lohntüte von Mutter schon nicht mehr so verächtlich, zumal das Leben irgendwie auch immer teurer wurde. Der erste Schwarzweiß-Fernseher kostete 3000 Mark und Jahre später der erste Farbfernseher 5600 Mark, meine ersten vernünftigen Schuhe zur Jugendweihe 120 Mark, usw.

Es konnte also mit den steigenden Wünschen jede Mark gebraucht werden, zumal das Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben nicht kleiner wurde. Erstaunlich war nur, dass dieses Missverhältnis keinerlei Missmut erzeugte, das Leben ging einfach unaufgeregt weiter. Die Freude über die 500 Mark für das verkaufte Schwein einmal im Jahr und die 250 Mark für die verkauften acht Karnickel zweimal im Jahr war durch die erlernte Bescheidenheit riesengroß.

Es war ein aufregendes und gleichermaßen schauerliches Ereignis, auf das wir alle nicht nur aus reinen Gründen der Bevorratung von Lebensmitteln froher Erwartung waren, sondern weil es ein willkommener Anlass war, mit den näheren Verwandten zusammenzukommen. Der Ablauf war immer der gleiche, und auch wenn ich meistens im Weg stand, so versuchte ich so nah wie möglich am Geschehen dran zu sein.

Vater und Herr Lange, der Schlachter aus dem Ort, holten das Schwein aus dem Stall und führten es unter ohrenbetäubendem Quieken mit einem Strick um den Hals und mit einer Hand gesichert am Schwanz in die Waschküche im Keller des Mehrfamilienhauses.

Es war ein Wunder, dass sich das Schwein beim Abstieg der zehn Kellerstufen nicht gleich alle Beine brach und auch die Notwendigkeit erfüllt war, möglichst wenig Aufregung in das Schwein zu bringen.

Das Fleisch schmeckt nicht, wenn das Schwein zu stark unter Stress kommt, sagte Mutter.

Ich hatte zwar nicht den Eindruck, dass dieses Unterfangen gelang, aber womöglich ist die schweinische Aufregung nicht gleich der menschlichen, denn vom Gesichtspunkt des Geschmacks aus muss für das Schwein wohl doch alles in Ordnung gewesen sein.

Wenige Jahre zuvor hatte ich nicht sofort mit in die Waschküche gedurft, der Anblick des Tötens war nach Ansicht meiner Mutter nichts für Kinderaugen.

Da ich im Durchsetzen meiner Wünsche schon damals ausdauernd sein konnte, durfte ich nach ewigem Betteln bei meinem Vater nun erstmals mit dabei sein.

Ich hatte das Schlachten von Hühnern und Kaninchen schon oft gesehen und wusste in etwa, was mich erwartete. Da auch viele Eltern meiner Freunde Viehhaltung betrieben, war das für uns Dorfkinder auch keine große Sache.

Tiere waren eben keine Menschen, und so wurde das Verhältnis auch gelebt.

Es überraschte mich dann doch, was passierte. Als Herr Lange das Bolzenschussgerät an die Stirn des Schweins setzte, wurde mir doch eigenartig zumute. Mein Vater bemerkte das und sagte nur, dass das alles ganz normal sei und dass ich mir keine Sorgen machen sollte.

Mutter erzählte mir später, dass die Tötung wenige Jahre zuvor in der alten Siedlung in Neuendorf-Ausbau mit der Axt durchgeführt wurde. Onkel Bernhard zielte auch manchmal vorbei, und so ging es dann nicht so glatt wie heute.

Mir war nicht klar, ob ich das jetzt beruhigend finden sollte. Die nötige Brutalität schien mir ein zu großer Gegensatz zu dem ansonsten sehr liebevollen Verhalten meiner Eltern gegenüber allen Menschen, die ich kannte.

Herr Lange drückte ab, und mit einem lauten, dumpfen Knall fiel das Schwein um. Die nun einsetzende Routine zeigte die Erfahrung von vielen Schlachtungen zuvor.

Es gab nicht allzu viel von dem Schwein, das nicht verwertet wurde. Das Muskelfleisch, die Innereien, das Blut und selbst die Därme. Ausgewaschen bildeten sie die natürliche Hülle für die verschiedensten Wurstsorten, die in großen, verzinkten Blechwannen von den Frauen durch Kneten und Stampfen des kurz zuvor in Ungetümen von handbetriebenen Fleischwölfen hergestellten Rohmaterials verarbeitet wurden.

Eine besondere Spezialität meiner Mutter waren die Blut-Klumpen, ein aus Blut, Mehl und Rosinen hergestellter Ball, der von meinem Vater mit der frisch eingepressten Leberwurst in Massen verspeist wurde.

Das Abendessen am Schlachttag war ein Festessen und so reichlich, dass die Menge jeder Vernunft widersprach.

Ein großes Ärgernis im Allgemeinen und bei solchen Anlässen im Speziellen war dann immer wieder das Gleiche, der Alkohol.

Ich versuchte, mich daran zu gewöhnen, sagte mir, Erwachsene seien nun mal so, aber mit steigendem Alter gelang dieser Selbstbetrug immer weniger, und ich empfand für diese Art des Trinkens eine immer größer werdende Abneigung. Es erschloss sich meinem zunächst kindlichen und später jugendlichen Verstand nicht, warum Schnapsflaschen am Ende einer Feier immer leer sein mussten, ganz gleich was es im übertragenden Sinne kostete.

Dies hatte nichts mit Genusstrinken zu tun, sondern schien nur den Sinn des Erreichens eines außeralltäglichen Zustands zu haben, der genau den normalen Alltag vergessen ließ. Zu meiner Verwunderung stellte ich im Laufe der Jahre fest, dass diese dem Alkohol zugewandte Verhaltensweise sehr normal bei vielen Familien und im Prinzip bei allen öffentlichen Veranstaltungen war.

Viele Jahre später sah ich eine Statistik aus dem Kreis Wismar, und unser Dorf befand sich in diesem Kreis, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Alkohol hier der größte in der DDR war. Das „Warum“ habe ich nie verstanden, aber in der Erinnerung an meine Erlebnisse aus Kindheit und Jugend, musste es einfach stimmen, denn einen noch größeren Alkoholkonsum konnte ich mir gar nicht vorstellen.

Unsere Zwei-Raum-Wohnung in dem Sechs-Familienhaus direkt an der Fernverkehrsstrasse 105 war für uns vier einfach zu klein. Ich wollte so wie der eine oder andere Klassenkamerad ein eigenes Zimmer haben, sah aber auf absehbare Zeit keine Möglichkeit, es zu bekommen.

Mutter hatte eines Abends angedeutet, dass die örtliche Wohnungsbaugesellschaft zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum den riesigen Dachboden mit vier weiteren Zimmern ausbauen wollte. Jede der sechs Familien konnte sich somit um die vier Zimmer bewerben oder musste sich vielleicht sogar streiten.

Auch wenn ich wusste und letztlich ohne allzu großen Widerstand akzeptierte, dass, wenn überhaupt, meine ältere Schwester das erste Anrecht auf das Zimmer haben würde, sah ich doch in weiter Ferne mein Ziel näherkommen.

Es war also beschlossene Sache, den Antrag auf das zusätzliche Zimmer zu stellen.

Es spielte uns in die Hände, dass meine Tante und mein Onkel, die gleich neben uns auf der Etage wohnten, kein Interesse an dem Zimmer hatten, da alle drei Kinder nicht mehr zu Hause wohnten. Herr und Frau Pohl, ein alleinstehendes Ehepaar aus dem Erdgeschoss, legten auf zusätzlichen Wohnraum ebenfalls keinen Wert, und so war es nur eine Frage der Zeit, wann die Bauarbeiten losgingen und wir das Zimmer bekamen.

Nach zwei langen Jahren, die ich auf das Zimmer auf dem Dachboden warten musste, war es dann so weit. Meine Schwester begann ein Studium in Dresden, und so kam der Tag, an dem ich mit der Gestaltung beginnen konnte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Eine Ahnung von Leben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Eine Ahnung von Leben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Eine Ahnung von Leben»

Обсуждение, отзывы о книге «Eine Ahnung von Leben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x