Blake Pierce
EINE SPUR VON MORD (KERI LOCKE MYSTERY—BUCH 2)
Blake Pierce
Blake Pierce ist der Autor der sechsteiligen RILEY PAGE Mystery-Bestsellerserie (Fortsetzung in Arbeit). Blake Pierce hat außerdem die MACKENZIE WHITE Mystery-Serie, bestehend aus drei Büchern (Fortsetzung in Arbeit), die AVERY BLACK Mystery-Serie, bestehend aus drei Büchern (Fortsetzung in Arbeit) und die neue KERI LOCKE Mystery-Serie geschrieben.
Der leidenschaftliche Leser und langjährige Fan von Mystery und Thriller-Romanen, Blake Pierce, freut sich von Ihnen zu hören. Besuchen Sie www.blakepierceauthor.comfür weitere Infos.
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BÜCHER VON BLAKE PIERCE
RILEY PAIGE KRIMI SERIE
VERSCHWUNDEN (Band #1)
GEFESSELT (Band #2)
ERSEHNT (Band #3)
GEKÖDERT (Band #4)
GEJAGT (Band #5)
VERZEHRT (Band #6)
VERLASSEN (Band #7)
ERKALTET (Band #8)
MACKENZIE WHITE KRIMIREIHE
BEVOR ER TÖTET (Buch #1)
BEVOR ER SIEHT (Buch #2)
BEVOR ER BEGEHRT (Buch #3)
AVERY BLACK MYSTERY SERIE
DAS MOTIV (Buch Nr. 1)
LAUF! (Buch Nr. 2)
DAS VERSTECK (Buch Nr. 3)
GRÜNDE DER ANGST (Buch Nr. 4)
KERI LOCKE MYSTERY-SERIE
EINE SPUR VON TOD (Buch 1)
EINE SPUR VON MORD (Buch 2)
EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Buch 3)
Der Gang vor ihr war lang und dunkel. Selbst mit Taschenlampe konnte Keri nur ein paar Meter weit sehen. Ein Gefühl der Angst machte sich in ihr breit, aber sie ging unbeirrt weiter, Schritt für Schritt. Eine Hand umklammerte die Taschenlampe, in der anderen hielt sie ihre Waffe. Schließlich erreichte sie die Kellertür. Sie war sich sicher, dass sie endlich den richtigen Ort gefunden hatte. Hier hatte man ihre kleine Evie festgehalten.
Keri stieß die Tür auf und betrat die erste knarrende Stufe. Hier war die Dunkelheit noch überwältigender als im Gang. Während sie langsam die Treppe herunter ging, fiel ihr wieder auf, wie selten ein Haus mit Keller mitten in Südkalifornien ist. Dieses ist das erste, das sie je betreten hat. Plötzlich hörte sie etwas.
Es klang wie ein weinendes Kind – ein Mädchen, vielleicht acht Jahre alt. Keri rief nach ihr und die Stimme rief zurück.
„Mama!“
„Ganz ruhig, Evie, Mama ist hier!“, schrie sie und eilte die Stufen hinunter. Doch sie hatte ein merkwürdiges Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht.
Gerade als ihr Fuß an einer der Stufen hängen blieb und sie ins düstere Nichts stürzte, fiel ihr auf, was es war. Evie war seit fünf Jahren verschwunden. Wie konnte sie immer noch genauso klingen wie damals?
Es war zu spät. Sie wedelte mit den Armen in der Luft und suchte verzweifelt nach Halt. Gleich würde sie auf den Boden aufschlagen. Doch das geschah nicht. Voller Schrecken stellte sie fest, dass sie in eine scheinbar bodenlose Grube fiel. Die Luft wurde kälter. Das Heulen wurde lauter. Sie hatte ihre Tochter auch diesmal nicht retten können.
Keri schreckte aus dem Schlaf auf. Sie saß in ihrem Auto und blickte sich orientierungslos um. Sie fiel nicht in diese endlose Grube. Und sie war auch nicht in dem düsteren Kellerloch. Sie saß in ihrem heruntergekommenen Toyota Prius auf den Parkplatz vor der Polizeiwache, wo sie während des Mittagessens eingeschlafen war.
Die kühle Luft kam durch das offene Fenster, das Heulen ertönte aus den Sirenen eines Polizeiautos, das gerade zu einem Einsatz losbrauste. Sie war schweißnass und ihr Herz klopfte wild. Es war nur ein Alptraum. Ein weiterer schrecklicher, hoffnungsloser Alptraum. Von ihrer Tochter Evelyn gab es nach wie vor keine Spur.
Keri schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. Dann stieg sie aus dem Wagen und ging geradewegs in das Polizeigebäude. Sie war nicht mehr nur eine besorgte Mutter. Sie war ein Detective der LAPD, zuständig für Vermisste Personen.
Ihre Verletzungen zwangen sie, langsam zu gehen. Ihre letzte Begegnung mit einem gewalttätigen Kindesentführer war gerade zwei Wochen her. Pachanga, der Verbrecher, hatte wenigstens bekommen, was er verdient hat, nachdem Keri die Tochter eines US Senators aus seinen Fängen befreit hatte. Dieser Gedanke machte die stechenden Schmerzen, die sie immer noch quälten, ein wenig erträglicher.
Die Ärzte hatten ihr vor ein paar Tagen erlaubt, den Gesichtsschutz abzunehmen, nachdem sie sichergestellt hatten, dass ihr gebrochener Wangenknochen wie erwartet zu heilen begann. Ihr Arm lag immer noch in einer Schlinge, weil Pachanga auch ihr Schlüsselbein gebrochen hatte. Sie sollte sie noch mindestens eine Woche tragen, aber Keri spielte mit dem Gedanken, die beengende Schlinge einfach zum Teufel zu jagen. Ihre gebrochenen Rippen konnten nicht behandelt werden, daher trug Keri eine gewöhnliche Schutzweste unter dem Hemd. Auch die Weste störte Keri, weil sie sie um einiges plumper erscheinen ließ, als sie war. Keri war nicht eitel, aber mit ihren fünfunddreißig Jahren verdrehte sie den Männern immer noch die Köpfe. Dank der gepolsterten Weste hatte sie allerdings weder Taille noch Rundungen, so dass sie sich damit wenig attraktiv fühlte.
Nach ein paar Tagen Erholung sahen ihre braunen Augen immerhin nicht so erschöpft und blutunterlaufen aus, wie sonst. Ihr dunkelblondes Haar trug sie in einem lockeren Pferdeschwanz, der heute frisch gewaschen federte. Der gebrochene Wangenknochen zeigte noch immer die gelblichen Überreste des Hämatoms. Wahrscheinlich war es nicht der perfekte Zeitpunkt um auf ein romantisches Date zu gehen.
Sie dachte an Ray. Seit einem Jahr arbeitete sie mit ihm zusammen, aber sie waren bereits seit sechs Jahren miteinander befreundet. Jetzt lag er noch im Krankenhaus und erholte sich von seiner Schutzverletzung, da Pachanga ihm in den Bauch geschossen hatte. Glücklicherweise gab es keine Komplikationen, so dass er vor kurzem aus der Intensivstation entlassen wurde und jetzt im Cedars-Sinai Medical Center in Beverly Hills lag. Von der Polizeistation war es nur zwanzig Minuten entfernt, daher konnte Keri ihn oft besuchen.
Doch bei keinem dieser Besuche hatten sie über die zunehmend romantischen Gefühle geredet, die sie füreinander empfanden.
Keri atmete tief ein, bevor sie den bekannten, aber nervenaufreibenden Weg durch das Polizeirevier begann. Es kam ihr vor, als wäre es wieder ihr erster Tag. Alle sahen sie an. Immer wenn sie an den Tischen ihrer Kollegen vorbei ging, spürte sie ihre verstohlenen Blicke. Sie fragte sich, was in ihren Köpfen vorging.
Halten sie sie für eine Wahnsinnige, die sich nicht an die Regeln halten kann? Oder hatte man Respekt vor ihr, weil sie einen Kindesentführer und Mörder dingfest gemacht hatte? Wie lange würde sie sich noch als Außenseiter fühlen, weil sie die einzige Frau in ihrer Einheit war?
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