Florian Heyden - Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater

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Ein faszinierender Einblick in das Leben einer der umstrittensten Männer deutscher Geschichte. Walter Ulbrichts Urenkel stößt mit diesem Buch die Türen seiner Familiengeschichte auf, um lang verborgene Geheimnisse zu lüften. Walter Ulbricht gilt als einer der bedeutendsten Politiker des geteilten Deutschland. Als hochrangiger Funktionär und Vorsitzender des Staatsrats der DDR verehrten, belächelten oder hassten ihn die Menschen. Wer war der Mensch hinter dem Politiker? Über Jahrzehnte schwieg die Familie, nichts drang nach außen, was nicht nach außen sollte. Über den Privatmann Walter, Ehemann, Vater und Freund schwieg die Familie Jahrzehnte eisern. Neugierig, wer sein Urgroßvater wirklich war, begibt sich Florian Heyden auf Spurensuche quer durch Europa. Er taucht tief ein in Walters Jugend, seinen Aufstieg in der KPD und sein Exil in Moskau. Er erfährt von Geliebten und Adoptivkindern, von intensiven Beziehungen und schmerzlichen Trennungen. Bildhaft und spannend erzählt er, was Walter Ulbricht sein Leben lang umtrieb: Der ewige Wettkampf zwischen Familie und Partei. Ein nie da gewesener Blick auf die bis heute geheim gehaltene Geschichte des mächtigsten Mannes der DDR.

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Schon am 3. November 1918 bildet sich auch in Leipzig ein Arbeiterrat, drei Tage darauf ein Soldatenrat. Die Revolution breitet sich jetzt über ganz Sachsen aus, knapp 500 Soldaten ziehen mit einer aus einem Tischtuch improvisierten roten Fahne zum Volkshaus und ziehen sie auf. Der Bürgermeister befürchtet, die Revolutionäre wollten das neue Rathaus stürmen, und wendet sich ohne Erfolg an die Leipziger Militärkommandantur mit der Bitte um Hilfe. Der Kommandant meint per Telefon, er sei selber machtlos.

Als Walter in Leipzig ankommt, ist die Stadt längst komplett in der Hand der Revolutionäre. Mitglieder des Spartakusbunds besetzen die Propaganda- und Pressestelle des Generalkommandos. Mit dem Waffenstillstand treffen jetzt auch die Leipziger Truppen zurück in der Garnison ein. Zur Begrüßung der heimkehrenden Soldaten steht Leipzig im Flaggenschmuck. Höhepunkt ist der Empfang der Reste des Infanterie-Regiments 106 auf dem Marktplatz. Beim Einzug „überwiegen die sogenannten nationalen Farben, immerhin sind die roten Fahnen nicht selten“ 91. Nur ein kleiner Teil der Truppe demobilisiert in den Kasernen, die meisten in Schulen und Quartieren im Umland. Die Heeresleitung will um jeden Preis verhindern, dass Revolutionäre wie Walter mit den Soldaten in Kontakt kommen oder die Bildung der vorläufigen Reichswehr behindern.

Walter behält seine Uniform vorerst weiter an und bleibt faktisch Soldat. Nach seiner Ankunft arbeitet er als Tischler bei Heinrich Gündel. 92Fast täglich sitzt er mit anderen Jungrevolutionären zusammen und bespricht, was zu tun ist. Bereits eine Woche später beginnt er im Arbeiter- und Soldatenrat in der Propaganda unter Soldaten und in Lazaretten zu arbeiten. Als USPD-Referent spricht er in Zeitz, Borna und in der Leipziger Umgebung. 93Er agitiert in Kriegsgefangenenlagern im Umland, um die Insassen für die Bolschewiken zu gewinnen. Wegen seiner Sowjetpropaganda vermittelt die USPD ihn am Ende kaum noch. Schon am 14. Dezember 1918 veröffentlicht der Spartakusbund sein Programm, in dem er fordert, politische Gefangene freizulassen, Banken zu enteignen und die Einzelstaaten sowie Dynastien abzuschaffen.

Damit ist der Bruch mit SPD und USPD vollzogen. Walter liest Lenins gerade erst illegal auf Deutsch erschienenes Buch Staat und Revolution, das er über Genossen in die Hände bekommen hat. 94Eine gewalttätige Revolution müsse den bürgerlichen Staat zerschlagen, bevor das Proletariat die Macht erobern könne. Damit widerspricht Lenin den „revolutionären Spießbürgern“ der SPD und USPD, die „der Revolution […] mit dem Mundwerk bei einem Krug Bier frönen“ 95. Walter entscheidet sich für die sozialistische Republik.

Am 30. Dezember 1918 gründet der Spartakusbund die Kommunistische Partei Deutschlands. Noch ist die KPD bedeutungslos und organisatorisch hoffnungslos unterlegen. Auch in Leipzig, wo der sächsische Ableger der KPD am 4. Januar 1919 gegründet wird, bleibt die Partei klein und hat kaum Einfluss. Walter schließt sich mit seiner Freundin Martha der Partei an und wird kurzerhand in die Leitung gewählt. Er arbeitet mühselig bis zur totalen Erschöpfung.

Zur gleichen Zeit kommt es in Berlin zu Kämpfen zwischen Linken und Regierungstruppen, nachdem Friedrich Ebert den Berliner Polizeipräsidenten, der das Vertrauen der Linken besitzt, abgesetzt hat. Die Unruhen führen zum Generalstreik, Militär und Freikorps rücken brutal gegen die Aufständischen vor und besetzen Berlin. Auch wenn die KPD nicht für die Kämpfe verantwortlich ist, müssen alle Spartakisten jetzt um ihr Leben fürchten. Wenige Tage nach dem Ende der Kämpfe erschießen Freikorpssoldaten die Parteiführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Ihr Begräbnis in Berlin-Friedrichsfelde wird zur Demonstration von USPD und KPD. Auch Walter reist für die Leipziger KPD zu dem Begräbnis nach Berlin.

Wieder in Leipzig mietet die neue Partei am Johannisplatz einen preiswerten, kleinen Raum. Kisten werden zu Tischen und Stühlen umfunktioniert. Die Gruppe stellt eine alte Schreibmaschine in Dienst. Allmählich nimmt die Partei Gestalt an. 96Bei der Wahl der Leipziger Stadtverordneten fehlt Walter nicht. Sein einfacher Status zeigt sich an seinem Listenplatz als Zwölfter. Ein Mandat erhält er nicht.

Noch will niemand in Leipzig für die Spartakisten Flugblätter drucken, es ist kein Geld dafür da. Aber Walter nutzt die Gunst der Stunde, als er mit Willi Langrock auf dem Weg vom Messplatz zum Volkshaus zufällig sieht, wie Demonstranten die Druckerei der Leipziger Neuesten Nachrichten besetzen, nachdem sie die Tür mit einem Kohlewagen eingerammt haben. 97Die beiden erklären, dass sie die Druckerei zum Herstellen eines Flugblatts brauchen. Drucker und Setzer finden sich, nach einer Stunde schon verteilt die Gruppe das Flugblatt. Matrosen, welche die Besetzer verhaften sollen, verbrüdern sich und lassen die Gruppe gewähren.

Am 2. Februar 1919 wird die Volkskammer der Republik Sachsen gewählt. Die SPD wird stärkste Partei, gemeinsam mit USPD und KPD erreichen die Arbeiterparteien 58 %. Es wird eine kurze Verschnaufpause bleiben. Walter nimmt auch an USPD-Versammlungen des Arbeiter- und Soldatenrats teil. Die Positionen der Parteien sind fließend, Walter propagiert die Räte-, die Sowjetmacht. Genauso ist er Teil der Leipziger Delegation auf der 2. Reichskonferenz der Freien Sozialistischen Jugend in der Kunstgewerbeschule in Berlin. Die Konferenz bekennt sich zur sozialistischen Republik, zur KPD und positioniert sich „gegen die bürgerliche Demokratie […], für die Diktatur des Proletariats“. Aber „die Selbstständigkeit der Jugendbewegung ist unbedingt notwendig […]. Einen organisatorischen Einfluss der Kommunistischen Partei und ihrer Organe auf die Jugendbewegung lehnt die Freie Sozialistische Jugend […] ab“ 98. Genauso lehnen die Delegierten es vorerst auch ab, sich „Kommunistische Jugend“ zu nennen.

Zum Abschluss hat die Berliner Delegation eine Feier für die Revolutionsopfer in der Singakademie vorbereitet. Nach einer „spartakistischen“ Rede kommt es zum Eklat, als die Pianisten sich weigern, für die Gruppe zu spielen. Anstelle von Tschaikowskis Klaviertrio gibt es aus dem Stegreif revolutionäre Gedichte und die Internationale. 99

Kaum einen Tag nach Walters Rückkehr nach Leipzig überschlagen sich die Ereignisse. In der Stadt bricht der Generalstreik aus, in Bayern wird die Räterepublik ausgerufen. Knapp 40 000 Arbeiter stimmen in Leipzig für, 5320 gegen Streik, auch die Eisenbahner, Gas- und Elektrizitätswerke stimmen dafür 100. Telegraf und Telefon sind gestört. Für den Vorsitzenden des Leipziger Arbeiterrats ist die Wahl ein Mandat zur Revolution. Laut der „Roten Fahne“ ist bereits „eine Deputation der A- und S-Räte […] bei der Regierung in Dresden vorstellig geworden und hat sie zum Rücktritt aufgefordert“ 101. Zwar verwirft die KPD den Plan insgeheim als inkompetent und umstürzlerisch, unterstützt ihn aber öffentlich.

Nachdem die Leipziger Bürgerschaft zum Gegenstreik übergeht und Einwohnerwehren bildet, versucht die Streikleitung, ihre Ziele noch einmal zu erzwingen. Streikende besetzen die Bahnhöfe der Stadt. Revolutionäre verhaften den Amtshauptmann, stellen den Direktor der Reichsbankfiliale unter Hausarrest und ertrotzen Gelder, um Löhne und Krankengeld weiterzuzahlen. „Die bürgerlichen Zeitungen dürfen in Leipzig nicht erscheinen, nur die Leipziger Volkszeitung kommt heraus.“ 102Die Revolutionäre merken nicht, dass sie die Macht längst wieder verloren haben. Die Arbeitgeber stellen die Lohnfortzahlung ein, entlassen alle Streikenden und melden sie bei der Ortskrankenkasse ab. Freikorps entwaffnen die Arbeiter und werben Denunzianten. Als Demonstranten in Dresden den sächsischen Kriegsminister Neuring lynchen, verhängt die Regierung den Belagerungszustand.

Damit setzt sie die Versammlungs- und Pressefreiheit außer Kraft und verbietet die „Rote Fahne“. Das Militär besetzt die Stadt, um endgültig Ruhe schaffen: „Haussuchungen und Verhaftungen können […] zu jeder Zeit vorgenommen werden. […] Es ist verboten […] zu Streiks aufzufordern […]. Alle Versammlungen unter freiem Himmel sind verboten.“ 103In Anbetracht der aussichtslosen Lage lenkt die Streikleitung ein und will verhandeln. Die Arbeiter fordern jetzt einzig, dass Großunternehmen Betriebsräte einsetzen. Doch die Arbeitgeber sind nicht zu den geringsten Konzessionen bereit. Damit ist der Streik am Ende. 104Anders als viele andere Streiks im Reich verläuft der Streik in Leipzig zwar friedlich, letztlich aber genauso erfolglos. Die Revolution ist in Leipzig zu Ende. Jetzt wird auch Walter demobilisiert und aus der Armee entlassen. 105Er hat damit weder Sold noch Krankenversicherung. Als lokaler KPD-Funktionär leitet er zwar unter jüngeren Arbeitern und Lehrlingen Versammlungen und betreibt Agitation, 106aber um zu überleben, muss er neben der ehrenamtlichen Parteiarbeit außerdem noch in einer kleinen Werkstatt in der Dresdner Straße als Tischler arbeiten. Als sein Meister ihm als gesuchtem Kommunisten bald wieder kündigt, folgt Walter dem Beispiel seiner Mutter und schlägt sich mit einem Tafelwagen mehr schlecht als recht als Markthelfer in der Jacobsgasse durch. In seinem Ausweis steht unter Beruf jetzt „Tischler und Markthelfer“.

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