Abdullah Dur - Der Pascha aus Urnäsch

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Der Pascha aus Urnäsch: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine abenteuerliche Reise ans Schwarze Meer
Ueli Kurt, ein junger, begabter Schreiner, lebt Mitte des 19. Jahrhunderts in Urnäsch. Seine Schnitzereien an der neuen Kirchentür machen ihn weit über das Ausserrhoder Dorf hinaus bekannt. Als talentierter Handwerker wird er nach Frankreich vermittelt, wo es beim Unterhalt von Schloss Chambord im Loiretal viel zu tun gibt. Er nimmt Abschied von seinem behinderten Kind und seiner Frau, die er nie geliebt hat, und hofft, der Armut und Perspektivenlosigkeit der Heimat entfliehen zu können. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die ihn bis ins Osmanische Reich führt, wo sich sein Schicksal zum Guten wendet.

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Nach einer Weile stand Herr Dörig auf, um die Bauern hinauszukomplimentieren: «Also, meine Herren. Ich habe leider nicht die Zeit, um wie ihr den ganzen Tag herumzusitzen und zu plaudern. Ich habe viel zu tun. Geht jetzt nach Hause, setzt eure Weiber in die Badewanne, damit sie den Mistgeruch loswerden, und macht euch gleich an die Vorbereitungen, um sie gewinnbringend zu verschachern. Wenn bald der Schnee schmilzt, rollen wieder die Kutschen der Feriengäste zum Hotel Ochsen in Weissbad.»

Ein Bauer klemmte sich seinen krummen Stumpen zwischen die Finger, um zu murmeln: «Die Kurgäste in Weissbad sollen mehr für Hotelzimmer zahlen, die nahe am Kuhstall sind. Der Mistgeruch soll gut für die Lunge sein. Wenn die Gäste für diese Zimmer mehr bezahlen, brauchen wir unsere Weiber nicht einmal zu baden.»

Langsam setzte sich die Menge in Bewegung, um unter lautem Lachen den Laden zu verlassen.

Da bemerkte Herr Dörig Ueli Kurt in seinem Winkel und grüsste ihn mit einem Lächeln. «Na, junger Urnäscher, seit wann bist du denn hier? Normalerweise grüsst man lauthals beim Eintreten. Deine Arbeit an der Kirche in Urnäsch ist bis hierher bekannt geworden. Aber wenn du mich fragst, arbeite besser an den katholischen Kirchen. Gegen die Pracht unserer katholischen Kirchen sehen die protestantischen aus wie schmucklose Hallen. Wem haben die Protestanten schon genutzt? Was hast du von denen also zu erwarten? Aber lassen wir das. Deine Handwerkskunst ist in aller Munde. Wenn du in eine Gesellschaft kommst, musst du dich vorstellen, damit die Leute dich erkennen und sich dir die Tür zu neuen Aufträgen öffnet. Niemand kennt den Wert eines verborgenen Schatzes. Er muss erst entdeckt werden, damit man ihn schätzen kann. Verstehst du, was ich sagen will?»

«Ihr habt Recht, Herr Dörig. Ich bin ein bisschen schüchtern.»

«Das ist nicht weiter schlimm, du bist ja noch jung. Du hast noch viel Zeit, um deine Scheu loszuwerden. Was führt dich her? Ich hoffe, dein Kommen ist auch zu meinem Nutzen. Im Augenblick werde ich nur froh, wenn bei mir die Kasse klingelt. Denn ich hole die Gulden nur aus der Kasse, um sie zu vermehren, nicht um sie zu verschleudern. Die Familie Kurt hat mit Zins und Zinseszins zweihundertfünfzig Gulden Schulden bei mir. Ich könnte mir vorstellen, dass du vielleicht ein bisschen Geld mitgebracht hast, oder täusche ich mich etwa?»

Ueli wusste nicht, was er sagen sollte, und wurde rot im Gesicht. In einem plötzlichen Impuls leerte er den Inhalt seines Rucksacks auf den Ladentisch. Die Kuhfigürchen fielen heraus. «Das habe ich Euch mitgebracht. Ich schenke sie Euch.»

Dörig nahm eines der Figürchen in die Hand, strich mit den Fingerspitzen darüber und sah sie aufmerksam an: «Die sind sehr schön. Ich danke dir sehr. Ich freue mich, dass du von Urnäsch extra hierhergekommen bist, um sie mir zu bringen. Du hast die Figuren sehr schön bemalt. Hast du auch die kleinen Schellen selbst gemacht, die ihnen um den Hals hängen?»

«Ja, die Schellen habe ich aus Blech geschnitten und die Halsbänder aus Lederresten.»

«Man kann dazu nichts anderes sagen als sehr schön. Aber wie ich dir vorhin schon sagte, der Schatz muss erst entdeckt werden … Du hast die Gespräche der Bauern mit angehört. Jede Arbeit braucht auch etwas Kreativität. Wenn ich mit meiner Molke Geld verdienen kann, kannst du das auch mit deinen Kuhfiguren. Aber du musst lernen, deine Fähigkeiten zu vermarkten. Heutzutage reicht es nicht, einfach zu produzieren, du musst den besten Weg der Vermarktung finden. Die Leute hier verkaufen den Gästen alles. Das musst du auch versuchen. Warum probierst du nicht, den Feriengästen deine Skulptürchen zu verkaufen? Damit könntest du Geld verdienen. Hör zu, ich weiss, dass du nicht hergekommen bist, um mir diese Figürchen zu bringen. Ich kann dir nur zehn Gulden geben. Ihr habt bei mir keinen Kredit mehr. Damit sind die Schulden der Familie Kurt auf zweihundertsechzig Gulden angewachsen. Von den zehn Gulden, die ich dir gebe, nehme ich keinen Zins. Aber sag deinem Vater, dass ihr bis August mindestens die Hälfte eurer Schulden bezahlen müsst. Normalerweise leihe ich niemandem ausserhalb Appenzells Geld. Der einzige Grund, warum ich euch Geld gegeben habe, war dein Grossvater, aber der ist tot. Eure Zahlungsmoral wird zeigen, wie ich in Zukunft mit euch umgehe.»

Herr Dörig nahm ein braunes Heft aus dem Schrank, liess Ueli unterschreiben und zählte die zehn Gulden auf den Tisch. Dann stieg er stampfend die Treppe nach oben.

Ueli Kurt verliess den Laden. Er war gerade ein paar Schritte weit gekommen, da hörte er hinter sich Hammerschläge. Herr Dörig nagelte unter sein Werbeschild für den Appenzeller Käse ein weiteres Schild mit der Aufschrift: «Export nach Deutschland und Frankreich».

Ueli ging sofort zur nächsten Bäckerei, um einen riesengrossen Laib Brot zu kaufen. Dann kaufte er einen Schleckstängel für Maria und machte sich auf den Heimweg. Schon auf dem Weg ass er gierig ein Stück des Brots.

Die langen Wintermonate brachte Ueli überwiegend damit zu, Holzlöffel, Teller, Schemel und Wiegen anzufertigen. Mit den zehn Gulden von Herrn Dörig und kleinen Schreinerarbeiten im Dorf kam die Familie mit Müh und Not über den Winter.

An einem sonnigen Samstag in der ersten Maiwoche machten er und Rösli sich mit Maria auf dem Rücken auf den Weg nach Appenzell, denn sie wussten, dass an diesem Tag Markt war. Ueli hatte Rösli von der Kaufwut der Feriengäste berichtet. Rösli schleppte alles mit, was die weiblichen Familienmitglieder den Winter über an Handarbeiten angefertigt hatten: gestrickte Wollstrümpfe und gehäkelte Spitzen, die vielfältigsten Trockenblumen und Kräuter. Ueli hatte sich mit Kuhfigürchen bepackt, mit hölzernen Küchengeräten und allem, was er tragen konnte.

Um auf dem Markt einen guten Platz zu ergattern, waren sie im Morgengrauen zu Hause aufgebrochen. Sie breiteten ihre Ware auf dem Boden aus. Aber später Angekommene scheuchten sie fort: Das sei ihr Stammplatz. Ueli und Rösli mussten sechs Mal umziehen. Auf dem Markt duldete man Leute aus anderen Ortschaften nur ungern. «Da kommt ihr von Urnäsch bis hierher, um den Platz auf unserem Markt zu belegen! Das hier ist nicht euer Land. Sammelt euren Mist sofort ein und verschwindet, sonst werfe ich euch mit eurem Plunder in den Bach!» Sogar solche Drohungen bekamen sie zu hören.

Dass Ueli daraufhin still ihre Waren einpackte, versetzte Rösli in Rage: «Was bist du nur für ein Kerl! Warum zeigst du dieser Drecksau nicht die Zähne? Wenn du so lammfromm bist, wenden sich die hier nur noch mehr gegen uns. Das ist auch unser Land, wir haben das Recht, hier unsere Ware anzubieten.»

Ueli sah seine Frau lange an. «Soll ich mich etwa um einen Platz auf dem Markt prügeln? Hast du vergessen, dass sie erst letzte Woche jemanden wegen eines Huhns umgebracht haben?»

Sie legten noch einmal ihre Ware aus. Nach jedem Umzug robbte Maria auf den Knien, um die Kuhfigürchen wieder aufzustellen.

Bis zum Mittag kam fast niemand zu ihnen. Nur ein schlauer alter Bauer feilschte lange, um die Wiege und die Schemel für einen Spottpreis zu erstehen. Wäre es nach Ueli gegangen, hätte er schon längst verkauft, doch Rösli versuchte, dem alten Bauern schreiend klarzumachen, dass sie für den von ihm gebotenen Preis nicht verkauften. Ueli setzte sich hin, nahm Maria auf den Schoss und beobachtete seine Frau. Er hatte längst gemerkt, dass das Verkaufen nichts für ihn war.

Nachmittags betrachtete ein gut gekleideter Herr ihre Auslage eingehend. Die Holzfigürchen nahm er einzeln in die Hand. Er setzte sich auf den Holzschemel und betastete die Schnitzereien darauf. Dann fragte er: «Das ist sehr schön gearbeitet. Hast du das gemacht?»

Ueli nickte mit einem müden Lächeln.

«Gut, alles das ist schön, aber schwer zu verkaufen. Hier kauft keiner so etwas. Höchstens die Feriengäste. Habt ihr Fremdsprachenkenntnisse?»

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