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Andreas Winter
Der Geist aus
der Flasche
Alkohol –
Genuss statt Muss!
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de/abrufbar.
Andreas Winter
Der Geist aus der Flasche
Alkohol – Genuss statt Muss!
ISBN 978-3-938396-17-9
1. Auflage 2008
Mankau Verlag
Postfach 13 22, D-82413 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
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Lektorat / Endkorrektorat: Dr. Thomas Wolf, MetaLexis
Gestaltung Umschlag: Johannes Wiebel, HildenDesign, München
Gestaltung Innenteil: Heike Brückner, Grafikstudio, Regensburg
EBOOK: Satzweiss.com Print Web Software GmbH
Hinweis des Verlags
Der Autor hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr; Verlag und Autor können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch dargestellten Inhalte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt, Psychologen oder Heilpraktiker auf.
Der Inhalt wurde auf Recyclingpapier gedruckt, der Druck erfolgte in Deutschland.
Inhalt
Vorbemerkung: Wozu und für wen ist dieses Buch? |
9 |
I. Einführung |
13 |
Ein Wort vorab |
13 |
Viele Fragen – eine Antwort |
15 |
Zur wissenschaftlichen Vorgehensweise in diesem Buch |
17 |
II. Sucht |
23 |
Was ist Sucht und wo beginnt sie? – Ein Definitionsversuch |
23 |
Der Unterschied zwischen Sucht und Zwang |
37 |
III. Der Alkoholkonsum |
41 |
Trinken ist nicht gleich betrinken |
41 |
Saufen, bis der Arzt kommt – die Kids nehmen es wörtlich |
44 |
Trotz – der verlorene Kampf um Freiheit |
47 |
Der Psycho-Tipp: Trotz dem Trotz |
50 |
Alkoholiker-Selbsthilfegruppen: Warum eigentlich „anonym“ bleiben? |
52 |
Die „Funktion“ des Betrinkens |
55 |
Die verschiedenen Trinkertypen |
60 |
Sag mir, was du trinkst, und ich sag dir, wie du tickst |
63 |
IV. Live aus der Praxis |
71 |
Fall 1: Ein Gläschen in Ehren |
72 |
Fall 2: Im Suff Krimiautorin, nüchtern Hilfsarbeiterin – oder: Ein Leben voller Lügen |
76 |
Fall 3: Dabei sein ist alles |
80 |
Fall 4: Als Sohn hart und erfolglos, als Erwachsener sensibel und frei |
83 |
Fall 5: Die lustige Anita trank, um Sex zu ertragen |
87 |
V. Wie Sie endlich den Alkohol besiegen! |
93 |
Erst therapieren – dann entziehen! |
93 |
Genusstrinken vs. Abstinenz und kontrolliertes Trinken |
95 |
Der Mythos von der Weinbrandbohne |
98 |
Der Psychotipp: Sag statt „Nein, danke“ lieber „Ja, aber ...“ |
100 |
Immer schön locker bleiben |
102 |
Nachwort: Eine neue Suchttherapie ist fällig –und zwar schnell! |
109 |
Danksagung |
111 |
Ausbildung zum Gesundheitsberater |
112 |
Weitere Bücher aus der Reihe „Der Psychocoach“ |
113 |
Vorbemerkung
Wozu und für wen ist dieses Buch?
Alkoholiker und deren Therapeuten haben es schwer. Psychologisch gesehen ist der Mensch, der mit astronomischem Promillegehalt auf die Intensivstation eingeliefert wird, nämlich nicht nur Opfer, sondern zugleich auch Täter. Da wir in unserer Gesellschaft Täter aber unterbewusst in der Regel verachten, verachten wir in diesem Fall das hilfsbedürftige Opfer gleich mit – und so wird dieses zumeist voller Abscheu und recht unbefriedigend therapiert. An Alkoholikern macht sich selten jemand gern die Finger schmutzig, sie werden oft mit Medikamenten abgefertigt und anschließend in Selbsthilfegruppen abgeschoben, wo sie dann verzweifelt darum kämpfen, die nächsten 24 Stunden lang „trocken“ zu bleiben.
In Deutschland trinkt – rein statistisch gesehen – jeder Einwohner pro Jahr gut zehn Liter reinen Alkohol – vom Neugeborenen bis zum Greis. Dies entspricht etwa 200 Liter Bier oder 90 Liter Wein oder 25 Liter Whisky pro Kopf und Jahr. Weit über zehn Millionen Menschen in Deutschland haben nach offiziellen Schätzungen ernsthafte Alkoholprobleme, darunter rund drei Millionen Alkoholkranke, sieben Millionen beratungs- oder behandlungsbedürftige Trinker und jedes Jahr etwa 40.000 Alkohol-Tote. Das Einstiegsalter für Hochprozentiges liegt mittlerweile bei zwölf Jahren, Tendenz fallend. Eine Alkoholiker-Therapie dauert etwa sechs bis zwölf Monate und endete bislang fast immer in verordneter Alkoholabstinenz. Meist werden die tatsächlichen psychosozialen Ursachen des Alkoholmissbrauchs weder erkannt noch gebannt. Familiendramen mit verängstigten Kindern, hilflosen Partnern und Versagensängsten der überforderten „trockenen“ Alkoholiker werden durch bloßes „Trockenlegen“ nicht beseitigt. Meist wird hierbei sogar noch ein weiteres Problem erzeugt: Angst vor dem Alkohol und dem damit verbundenen Rückfall – ein hohes Frustrationspotenzial für den Betroffenen und seinen Arzt.
Dabei wäre es so einfach, aus dem „Muss“ zum Trinken wieder ein „Kann“ zu machen, wenn man das Phänomen Alkoholismus einmal von einer ganz anderen Seite betrachtete. Diese Betrachtungsweise möchte ich Ihnen etwas näherbringen.
Die Bücher der Reihe „Der Psychocoach“ behandeln Themen der Bereiche Gesundheit und Verhalten aus tiefenpsychologischer Sicht. Sie zeigen Ihnen therapeutische Aspekte, die Ihnen vielleicht zunächst etwas fremd vorkommen mögen. Ich, Andreas Winter, arbeite in meinem Institut Powerscout Wellness Coaching als pädagogischer Berater und beschäftige mich mit der Psyche und ihren Auswirkungen auf das Verhalten und den Körper.
Eigentlich ist das nichts Neues: Der Begründer des autogenen Trainings, Prof. Dr. J. H. Schultz (1884 – 1970), einst Schüler des Wiener Tiefenpsychologen Sigmund Freud, forderte bereits Ende der 1920er Jahre Ärzte dazu auf, „das Seelische als biologische Höchstfunktion“ anzuerkennen, und trat damit zugleich für eine „Psychologisierung des Arztes“ ein, sowohl in diagnostischer als auch in therapeutischer Hinsicht. Weiter erklärte er: „Vom Arzt fordert es keine Schulgläubigkeit, sondern Aufgeschlossenheit und die Anerkennung der ganzen anthropologischen (menschlichen, Anm. d. A.) Wirklichkeit.“ Schultz hat damals schon erkannt, dass offenbar die Psyche und der gesamte unterbewusste Bereich ausschlaggebend für verschiedene Krankheitsbilder sind. Mit jener von Schultz geforderten „Aufgeschlossenheit“ kann dieses Buch Ihr bisheriges Leben verändern. Nicht nur dass Sie Alkoholprobleme besser verstehen oder als Betroffener gar loswerden, Sie erhalten auch noch etwas anderes, sehr Wertvolles dafür: eine höhere Lebensqualität. Zwar werden Sie erfahren, dass wir für alles, was wir bekommen, auch einen Preis zu zahlen haben. Doch ist dieser geringer, wenn wir uns freiwillig von bestimmten Verhaltensweisen und falschen Glaubenssätzen befreien, als wenn chronischer Alkoholmissbrauch zu einem unglücklichen und ungesunden Leben führt.
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