Abdullah Dur - Der Pascha aus Urnäsch

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Eine abenteuerliche Reise ans Schwarze Meer
Ueli Kurt, ein junger, begabter Schreiner, lebt Mitte des 19. Jahrhunderts in Urnäsch. Seine Schnitzereien an der neuen Kirchentür machen ihn weit über das Ausserrhoder Dorf hinaus bekannt. Als talentierter Handwerker wird er nach Frankreich vermittelt, wo es beim Unterhalt von Schloss Chambord im Loiretal viel zu tun gibt. Er nimmt Abschied von seinem behinderten Kind und seiner Frau, die er nie geliebt hat, und hofft, der Armut und Perspektivenlosigkeit der Heimat entfliehen zu können. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die ihn bis ins Osmanische Reich führt, wo sich sein Schicksal zum Guten wendet.

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Doktor Leuenberger schlug das Buch zu, in dem er gelesen hatte. «Ida und ich mögen Kinder sehr. Wir hätten uns auch welche gewünscht, aber es war uns nicht beschieden. Man träumt manchmal von den Dingen, die einem fehlen … Aber lassen wir es damit gut sein. Zu Tisch, bitte sehr.»

Sie setzten sich an einen auf Hochglanz polierten Nussbaumtisch. Die geschnitzten Rosenmotive am Rand waren sehr fein gearbeitet. An der Wand stand ein langes Regal voller Bücher. Es waren zehn mal mehr Bücher als die im Haus von Pfarrer Johannes. Auf dem Tisch stand an jedem Platz ein eigener Teller. Offensichtlich assen hier nicht alle aus derselben Schüssel wie im Hause Kurt …

Nachdem die Dienstmagd den Tisch abgeräumt hatte, zog Frau Leuenberger sich zurück, um ein Buch zu lesen. Ueli sah zum ersten Mal, dass eine Frau in ihrer freien Zeit etwas anderes tat, als Wolle zu spinnen und zu stricken. In Urnäsch war es unvorstellbar, dass eine Frau diesen Alters lesen und schreiben konnte.

Ueli Kurt und Doktor Leuenberger tranken derweil Wein.

«Wie bist du mit deiner Frau verwandt?»

Ueli blickte den Arzt verständnislos an.

«Ich habe dein Töchterchen heute kurz untersucht. Die Beine zu behandeln, ist aussichtslos. Die Knochen sind von Geburt an verkümmert und deformiert. Und sie hat Probleme mit den Atemwegen. Das können wir lindern. Trotz allem ist sie ein sehr aufgewecktes Kind. Ihre Wahrnehmung und ihre geistigen Fähigkeiten sind völlig normal, sie ist ihrem Alter sogar voraus. Die Eheschliessung zwischen Verwandten empfiehlt sich nicht. Man müsste die Verwandtenehe sogar verbieten. Solchen Familien werden häufig behinderte Kinder geboren. Denn Verwandte haben dasselbe Blut, und Kinder aus solchen Verbindungen zahlen ein Leben lang den Preis dafür. Bist du mit deiner Frau verwandt?»

«Sie ist meine Cousine. Rösli und ich sind zusammen gross geworden. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, sie zu heiraten, aber mein Vater und mein Onkel wollten es so. Alle, fast die ganze Familie Kurt und sogar der Pfarrer, waren dafür. Er meinte sogar, dass Gott es so gewollt hat. Doktor Leuenberger, ich muss Sie etwas fragen. Wenn ich mir die vielen Bücher hier so ansehe – Sie lesen sogar mehr als der Pfarrer. Mir gehen so viele Fragen durch den Kopf, auf die ich einfach keine Antwort finde …»

«All diese Bücher reichen nicht aus, um auf alles eine Antwort zu finden. Aber vielleicht können wir die Antworten auf deine Fragen gemeinsam finden. Worum geht es denn?»

«Der Pfarrer Hohl sagte, dass der Brand von Heiden Gottes Fügung war. Zur Heirat mit meiner Cousine sagten auch alle, dass Gott es so gewollt hat. Und als auf der Schwägalp ein Rudel Wölfe alle Schafe und Ziegen gerissen hat, hiess es wieder, das war Gottes Wille. Ich verstehe das alles nicht. Warum ist Gott so grausam, warum bringt er die Menschen so in Bedrängnis? Ich begreife das nicht!»

Leuenberger blickte Ueli nachdenklich an.

«Sieh mal, Ueli. Gott will überhaupt nichts», erklärte er dann. «Bloss wir Menschen schreiben alles Gott zu. Die Frage, die dich beschäftigt, ist ganz leicht zu beantworten, dafür braucht man keine Bücher zu lesen. Wenn wir Menschen bei allem immer meinen, Gott habe es so gewollt, dann können wir weder uns selbst weiterentwickeln noch die Gesellschaft, in der wir leben. Deshalb ist es notwendig, dass wir nicht einfach ständig Gottes Hilfe erwarten, sondern im Gegenteil Fragen stellen, nach Antworten forschen, ja uns sogar auflehnen. Nur so kann eine Entwicklung zum Besseren stattfinden. Wenn ich meinen Patienten mit der Auffassung gegenübertrete, deren Krankheit sei von Gott gewollt, dann brauche ich gar nicht nach Behandlungsmethoden zu suchen. Wir müssen versuchen, an schlechten Erfahrungen zu wachsen. Ich lerne jeden Tag etwas dazu.

Erstens hat Gott das Dorf Heiden nicht in Brand gesetzt. Wenn ich jetzt hier mitten im Haus ein offenes Feuer entfache, brennt das ganze Haus ab. Wir machen es uns zu leicht, wenn wir das Gott in die Schuhe schieben. Der Grund für den Brand in Heiden war ein nachlässiger Schmied. Seiner Unaufmerksamkeit ist es zuzuschreiben, dass der Brand ausbrach, der schliesslich das ganze Dorf in Flammen aufgehen liess. Hinzu kam der heisse Föhnwind, der damals zwei Tage lang alles aufheizt und ausgedorrt hatte. Ausserdem waren die Häuser aneinander gebaut, so dass die Flammen leicht von einem Haus zum nächsten übergreifen konnten. Der Schmied konnte das Feuer in seiner Werkstatt nicht löschen, weil er nicht wusste, wie man das anstellt. Hätte man sich in Heiden auf so einen Fall vorbereitet und einen Plan zum Feuerlöschen gemacht, wären vielleicht nicht mehr als zwei Häuser abgebrannt. Doch inzwischen zog man eine Lehre aus der Brandkatastrophe. In Heiden gibt es jetzt eine Feuerwehr. Wir haben für den Brandfall einen zweirädrigen Löschwagen mit einem Wassertank. Es wird hier wieder Brände geben, aber wir haben eine ausgebildete Feuerwehr. Das wird die Ereignisse seltener machen, für deren schlimme Folgen wir Gott die Verantwortung zuschieben. Und es gibt noch andere, vergleichbare Fälle. Vor drei Jahren, also 1841, wurde für den Kanton Appenzell Ausserrhoden eine Gebäudeversicherung gegründet. Die übernimmt jetzt den Schaden, wenn ein Haus abbrennt. Doch dafür muss man jährlich einen bestimmten Betrag einbezahlen, und leider versichern nur wenige Leute ihre Häuser, die anderen möchten diesen Betrag nicht bezahlen. Was kann Gott dafür? Für vieles, was uns zustösst, sind wir Menschen selbst verantwortlich. Wenn wir im Winter barfuss im Schnee spazieren gehen, erkälten wir uns. Um das zu vermeiden, ziehen wir Strümpfe und Schuhe an, und zwar bevor wir hinausgehen. Eine Versicherung funktioniert so ähnlich.»

Leuenberger trank einen Schluck Wein, um seine trocken gewordene Kehle anzufeuchten. Dann fuhr er fort: «Nun zum zweiten Punkt: Du bist nicht der Erste, der seine Cousine geheiratet hat. Die Älteren in deiner Familie haben so etwas schon öfter erlebt und müssen wissen, dass aus solchen Ehen behinderte Kinder hervorgehen. Das nennt man unbelehrbar! Andere Dinge sind ihnen eben wichtiger. ‹Wenn wir die Kinder untereinander verheiraten, müssen wir unsere Kartoffeläcker und Getreidefelder nicht mit Fremden teilen.› Wichtiger als die Gesundheit der Kinder ist ihnen, dass die Äcker in der Familie bleiben. Die Behinderung der Kinder nehmen sie auf die leichte Schulter, denn sie sind im Denken selbst behindert.

Und nun zu deinem dritten Beispiel, da liegt die Sache ähnlich, es geht um Ursache und Wirkung. Der Wolf jagt nun einmal Schafe und Ziegen, das ist ein Gesetz der Natur. Es liegt an dir, dein Vieh vor der Gefahr zu bewahren. Wenn deine Tiere den Wölfen zum Opfer gefallen sind, hast du nicht gut auf sie aufgepasst. Wenn du dann behauptest, das war Gottes Wille, sagst du das, um die Last der Verantwortung abzuwälzen.»

Später auf seinem Zimmer dachte Ueli noch lange über die Worte des Doktors nach. Doktor Leuenberger war keiner, der ständig den Namen Gottes im Mund führte wie die Menschen aus Uelis Umfeld. Und es war unglaublich, dass er für die Kuhfiguren zehn Gulden angeboten hatte. Vielleicht hatte Ueli ihn missverstanden … Ein Gulden wäre schon ein sehr guter Preis für die Holzfigürchen gewesen. Ueli hatte noch nie im Leben ein Zimmer für sich allein gehabt und schlief wie ein Murmeltier bis zum nächsten Tag.

Beim Morgenessen berichtete der Doktor, dass er als Arzt sehr lange in Zürich tätig gewesen war. «Dann sind wir hierhergezogen, einerseits, um den Rest meiner Tage an dem Ort zu verbringen, in dem ich geboren bin, und andererseits, um den Menschen hier zu dienen. Wenn hier jemand krank wird, hält er es nicht für notwendig, einen Arzt aufzusuchen, man wendet sich eher an den Pfarrer oder an Wunderheiler. Die Leute rufen mich erst, wenn sie schon im Sterben liegen. Dann kann ich meist auch nicht mehr viel für sie tun. Wir leben hier noch von dem, was ich in Zürich verdient habe. An einem Ort, wo die Menschen Hunger leiden, kann ein Arzt kein Geld verdienen. Mir geht es letztlich wie dir: Du bist Schreiner, aber die Leute haben kein Geld, um deine Arbeit zu bezahlen.»

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