Oisín Curran - Wenn ich jetzt nicht weine

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Wo waren wir, bevor wir geboren wurden? In einem anderen Leben? Einem früheren Tod? Currans Roman spielt in der kleinen Siedlung New Pond, in den Wäldern von Maine. Dort leben Iris und Myles mit ihrem elfjährigen Sohn innerhalb einer buddhistischen Gemeinde, die von dem autoritären Willard geleitet wird. Eines Tages stürzt der Junge während eines Streits seiner Eltern zu Boden und verkündet, sich an seine Geburt zu erinnern. Immer öfter verfällt er danach in einen tranceartigen Zustand, in welchem ihn Bilder bestürmen, um die er die fantastische Geschichte seines früheren Lebens spinnt. Darin ist er als Mädchen die Heldin einer abenteuerlichen Reise, auf der das Erreichen des Ziels immer wieder durch die wunderlichsten Begegnungen hintertrieben wird. Immer auf den Fersen ist ihr dabei ein unbekannter, mysteriöser Verfolger. Iris und Myles halten seine Erzählungen jedes Mal fest.
Ist das Eintauchen in fantastische Welten zunächst wie eine Flucht aus der Realität, wird im Verlauf immer deutlicher, dass es diesem Jungen in seiner traumatischen Lage als Hilfe zum Verständnis der Welt dient, einer Welt des Jahres 1980, in welcher sich der kalte Krieg auf einem Höhepunkt befindet, einer Welt auch, in der vor allem sein Vater einem autoritären Führer folgt und seine Mutter schließlich schwer erkrankt. «Wenn ich jetzt nicht weine» ist eine berührende Coming-of-age-Geschichte, in der nicht nur der junge Protagonist eine Entwicklung durchlebt, die einer Neugeburt gleichkommt.

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Als ich fertig war, erhoben wir uns, Schreibmaschine und Blätter in Händen, und gingen langsam zurück zum Haus, hielten in unserem Vorwärtskommen an, um die späten neuen Blüten der Ringelblume zu bemerken und die Gurken, belagert von Schnecken. Iris bückte sich, um sämtliche gelben Körper von einem zerfransten Blatt zu picken und sie grimmig in die Wälder zu schleudern, und wischte sich an einem Haufen ausgerissenen Unkrauts den Schleim von ihren Händen. Aber sie zügelte rasch ihr Temperament und stimmte mir zu, dass die blauen unter den chinesischen Vergissmeinnicht stark an die Lapislazuli-Ohrringe erinnerten, die ihr Myles einige Jahre vor meiner Geburt geschenkt hatte, die sie aber niemals trug, aufgrund der fehlenden Löcher in ihren Ohren.

Diese Ohrringe wurden in einer Schachtel aus gelbem Leder aufbewahrt, in das Schnörkel eingeprägt waren. Diese Schachtel zu öffnen, bereitete mir ein Vergnügen, beinahe vergleichbar mit jenem, ein Buch zu öffnen. Wenn das Schloss aufsprang, traf es die Schachtel mit einem leisen, dumpfen Geräusch und die Schachtel selbst fungierte als Resonanzkörper und steigerte den Klang. An der Unterseite des Deckels angebracht, reflektierte ein Spiegel eine Menge farbiger Steine und gewirktes Metall. Eine rubinfarbene Glaskette war mit einem Bodhisattva-Anhänger verheddert, der aus Silber und mit einem Amethysten besetzt war. Myles´ goldener Ehering war hier abgelegt, weil er zu unbequem war, sagte er, um ihn den ganzen Tag zu tragen. Still in der Dunkelheit der Schatzkiste sitzend, hatte sein Goldband eine matte Patina angenommen, die Kanten scharf, die zwei dekorativen Schlitze deutlich sichtbar. Im Kontrast dazu glänzte Iris’ Ring gelb, weich und rund aufgrund des Tragens. Wenn sie sich die Hände wusch oder eine Flasche Bier aufhob, klopfte das Gold gegen Porzellan oder Glas, mit einem beruhigenden Klirren, dessen befriedigende Eigenschaft ich erst viele Jahre später bemerkte, als mein eigener Ehering mit Geschirr und Steinen kollidierte. In der Tat verstand ich mich erst nach dem Wiedererkennen dieses vertrauten Klangs endgültig als Erwachsener. Ich war ein Ringträger geworden, gebunden durch einstmals undurchschaubare Schwüre, an Empfindungen, die mich vor ein Rätsel gestellt hatten. Aber sogar damals als Kind wusste ich, während ich in der Schmuckkiste meiner Mutter wühlte, dass diese zwei Ringe mehr symbolisches Gewicht hatten, als sie tragen konnten: einer getrübt und hart im Dunkeln, der andere weich glänzend im Sonnenlicht – die eheliche Gleichung war zu exakt, um sie ertragen zu können. Zu exakt, ja, und deshalb nicht akkurat, weil ihre Ehe wie die meisten ein unentzifferbarer Eintopf an Zweideutigkeiten war, unergründlich, fand ich später heraus, auch für sie.

Myles war wie üblich mit Farbe bekleckert – sogar seine Brille glitzerte vor weißen Tröpfchen. Zuerst kratzte er die Gläser ab, dann seinen Bart mit einem Rasierer, und wir alle zogen saubere Kleidung an und spazierten hinaus auf die Schotterstraße und folgten ihr westwärts, den Weg zurück, den ich vom Schulbus her gekommen war, zwischen den sumpfigen Bäumen, vorbei am ominösen Farmhaus, quer über den gigantischen Abzugskanal, der nun das Marschland aus der steigenden Flut des Ozeans speiste. Die Sonne kollabierte über der Bucht, eine kolossale Qualle, die rohes Purpur hinter sich her zog. Und von dort führte die Straße hinauf, sanft am Haus der Silvers vorbei, das sich auch in Bau befand, aber in einem fortgeschritteneren Stadium der Vollendung als unser eigenes. Und hier bäumte sich der Hang abrupt zu einem Hügel auf. Wir gingen hinauf, die Unterhaltung verstummte aufgrund der Anstrengung. Auf halbem Weg kamen wir am Miniaturhaus der Bojanowskis vorbei. Herman Bojanowski baute ständig neue Räume, aber unerklärlicherweise schien das Haus mit jeder Erweiterung kleiner und kleiner zu werden.

Als wir uns der Spitze des Hügels näherten, konnten wir die Schreie von Pfauen hören, vermischt mit dem Stimmen von Saiten und einer schnurrenden Menschenmenge, alles akzentuiert durch gigantisches Lachen und Tonleitern. Laternen bekämpften die Dämmerung mithilfe eines Schirms aus Bäumen. Ein männlicher Pfau stolzierte mit geöffnetem Rad, schillernd und absurd, entlang des Straßenbanketts, wie ein Ball-Debütant aus dem achtzehnten Jahrhundert, der sich verlaufen hatte.

Dann waren wir in der Menschenmenge, manche waren frisch umgezogen, andere stanken heftig nach Dünger und Sägemehl. Am Boden waren Stockenten und Hühner, die von Zeit zu Zeit krächzten, wenn jemand, besoffen vom Wodka, über sie stolperte.

In dem Wald aus Erwachsenen fand ich Artemis und Apollo, die griesgrämig planten, den Konzertschuppen hochzujagen. Niemand, den wir mochten, würde sterben, versicherten sie mir, aber diese Horde von Arschlöchern müsste es erfahren. Ich fragte, was die Horde erfahren müsse, aber die Verschwörer strebten bereits ihr Ziel an.

Der Schuppen war immer noch leer, als wir unter die Bühne krochen, um die Ladung anzubringen. Artemis deponierte einen Haufen von Schießpulver, das sie aus gestohlenen Patronen gesammelt hatte. Sie stupste Apollo an, ihren Schützling, der durch die Ritzen im Bretterboden hinaufspähte. Der Tagträumer schüttelte sich und holte eine Zündschnur heraus, die er abwickelte. Ich machte mir Sorgen, weil sich das Pulver direkt unter Willards Klavierbank befand. Aber darum ginge es, erklärte Artemis voller Zufriedenheit, Willard würde mitten im „Bemsha Swing“ in die Luft gehen. Sie hatte mir gesagt, niemand würde sterben, und jetzt planten sie den Lehrmeister umzubringen, der ohne Zweifel jemand war.

Da hätte ich unrecht, beharrte Artemis, Willard war nicht jemand, er war ein Monster.

Wie das? , fragte ich. Etwas Schreckliches war geschehen, aber sie wollten nicht sagen was. Und sie würden es auch niemals, wirklich, niemals, niemals sagen.

Sie zogen sich bereits von ihrem Platz unter der Bühne zurück und wickelten dabei die Zündschnur ab.

Dann wanderten wir in der Menschenmenge umher, um ein Alibi zu konstruieren. Den Jüngern hatten sich wohlhabende Einheimische angeschlossen, die gekommen waren, wie um exotische Fauna zu begaffen. Sie beteten den Lehrmeister an und nannten ihn Maestro und er korrigierte sie nicht. Sie defilierten ehrerbietend in den Schuppen und bewunderten dabei die Authentizität seiner grob behauenen Balken und deren Reflexionen in der glänzenden schwarzen Flanke des Konzertflügels. Und behutsam herzlich ließen sie sich nieder auf den bunt zusammengewürfelten Stühlen und Bänken, Schaukelstühlen und Sofas, die den Erdboden bevölkerten. Im Schein der Kerosin-Lampen, die als Rampenlicht dienten, hopste Willard leichtfüßig auf die Bühne. Sein dichtes grauschwarzes Haar, das sich in einer Explosion aus kurzen strammen Locken aus seinem Kopf hochschraubte, strahlte einen Glanz von Vergnügen aus, als der Applaus um ihn anschwoll.

Niemand wusste genau, woher Willard kam. Manche sagten, er wäre ein Schwarzer Indianer, der Nachkomme von Sklaven aus Louisiana, die ihren Herren entkamen und Zuflucht bei den einheimischen Choctaw fanden. Andere sagten, seine Mutter wäre eine Brahmanin aus Jaipur, die ihre Familie kompromittierte, indem sie einen chinesischen Fischer heiratete. Und wieder andere beharrten darauf, dass sein Vater ein sephardischer Jude aus Äthiopien war. Ein Mann, der behauptete, mit ihm zur Highschool gegangen zu sein, sagte, Willard wäre bloß ein Schmidt aus New Jersey, der leicht Farbe bekomme. Weder bestätigte Willard selbst irgendeines dieser Gerüchte, noch leugnete er es. Woher wir kommen, ist irrelevant, sagte er dann. Wir müssen unsere Vergangenheit auslöschen, unser Ich. Wir müssen der Wind werden.

Das sagte er dauernd. Und das sagte er mehr oder weniger jetzt, als er auf der Bühne des Schuppens stand.

Thelonious Monk , sagte er, großer Zampano der Bebop-Tasten, Prinz des perkussiven Anschlags, Kaiser des Improvisationsjazz. Und was ist Improvisation? Es ist, mit dem auszukommen, was man hat, was genau vor einem liegt, genau jetzt, genau hier. Zufällig ist das auch eine 1 A-Beschreibung von Zen-Praktik. Monks Kompositionen sind musikalischer Zen. In einem bestimmten Augenblick verwenden sie nicht mehr und nicht weniger als die präzise erforderliche Note. Monk zu spielen, Monk zu hören, wirklich zu spielen, wirklich zu hören, heißt, in Samadhi einzutauchen. Lasst uns das tun, Leute. Aber zuvor, ein Augenblick, um uns auf den Augenblick zu besinnen, der eine Wirklichkeit enthält, die weder willkommen noch unwillkommen ist; er ist einfach nur und man muss ihm ins Auge sehen .

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