Oisín Curran - Wenn ich jetzt nicht weine

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Wo waren wir, bevor wir geboren wurden? In einem anderen Leben? Einem früheren Tod? Currans Roman spielt in der kleinen Siedlung New Pond, in den Wäldern von Maine. Dort leben Iris und Myles mit ihrem elfjährigen Sohn innerhalb einer buddhistischen Gemeinde, die von dem autoritären Willard geleitet wird. Eines Tages stürzt der Junge während eines Streits seiner Eltern zu Boden und verkündet, sich an seine Geburt zu erinnern. Immer öfter verfällt er danach in einen tranceartigen Zustand, in welchem ihn Bilder bestürmen, um die er die fantastische Geschichte seines früheren Lebens spinnt. Darin ist er als Mädchen die Heldin einer abenteuerlichen Reise, auf der das Erreichen des Ziels immer wieder durch die wunderlichsten Begegnungen hintertrieben wird. Immer auf den Fersen ist ihr dabei ein unbekannter, mysteriöser Verfolger. Iris und Myles halten seine Erzählungen jedes Mal fest.
Ist das Eintauchen in fantastische Welten zunächst wie eine Flucht aus der Realität, wird im Verlauf immer deutlicher, dass es diesem Jungen in seiner traumatischen Lage als Hilfe zum Verständnis der Welt dient, einer Welt des Jahres 1980, in welcher sich der kalte Krieg auf einem Höhepunkt befindet, einer Welt auch, in der vor allem sein Vater einem autoritären Führer folgt und seine Mutter schließlich schwer erkrankt. «Wenn ich jetzt nicht weine» ist eine berührende Coming-of-age-Geschichte, in der nicht nur der junge Protagonist eine Entwicklung durchlebt, die einer Neugeburt gleichkommt.

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Ich kringle mich in eine leere Koje, um der Mannschaft aus dem Weg zu gehen. Über mir Schritte, Luken hämmern zu, das Schiff erbebt. Durch ein Bullauge beobachte ich, wie der Himmel schwarz wird.

Der Sturm kommt mich zu holen, scharfer, intensiver, wilder Tiergeruch, genau wie damals, als ich sah, wie die Kreatur meine alte Höhle betrat – sie folgt mir. Die Hinterseite meiner Kopfhaut brennt wieder.

Ich wende mich von dem Anblick ab, schließe meine Augen und nehme meine Bilder aus dem Regal.

Autounfall

grüner Warteraum

Planeten-Raum

Flüchtling

Axt, Vogel, Federn, Gedärme

Silbermünzen

sinkendes Boot

Kein gutes Bild, um jetzt daran zu denken. Und noch schlimmer, als ich die Bilder durchgehe, fehlt eines. Welches? Verzweifelt scharre ich danach in meinem Hirn. Was war es? Was war es?

Das Meer tut sich auf.

Wir tauchen samt den Blitzen und dem ganzen kreischenden Himmel zum Grund. Das Kreischen könnte jedoch auch von mir kommen. Schwierig, etwas zu hören über dem Donner, der überall rundherum hämmert.

DAS SCHLINGERN des Busses, der eine scharfe Kurve fuhr, brachte mich wieder ans Ende meiner Reise zurück.

Dann ging ich die steile Schotterstraße hinab, kickte gegen Steine und versuchte, fallende gelbe Pappelblätter aufzufangen, als Glücksbringer, aber kein Glück – und dann die kleine Brücke über die Mündung der Bucht, wo ich anhielt und einige Zeit über das Wasser starrte und mir an den glitzernden Wellenkämmen die Augen verbrannte, dann wendete ich mich in die andere Richtung zum Marschland, dessen Bäche durch den gigantischen Abzugskanal unter mir zur Bucht und weiter in den offenen Ozean flossen. Im Marschland formierten sich pralle Hagebutten und ein großer blauer Reiher breitete seine Flügel aus und schwebte in den Himmel.

Nun hetzte ich am leeren Farmhaus vorbei, wo blinde Fenster die Sonne spiegelten und im Wind zitterten und so zu einer Atmosphäre von verhaltenem Grauen beitrugen, das mich entlang des langen, schmalen Korridors der von knurrenden Wäldern gesäumten Straße verfolgte. Tief in den Bäumen versuchte jemand einen Motor zu starten, der, obwohl er tapfer dröhnte, es nicht schaffte, sich hustend Leben einzuhauchen, daher wurde das Geräusch leiser und versiegte. Bis ins Erwachsenenalter war ich überzeugt vom mechanischen Ursprung des Geräuschs und bewunderte, bemitleidete, hasste die Beharrlichkeit des mysteriös unfähigen Besitzers des Motors, der nie anspringen konnte. Dann, eines Tages, während ich in den Wäldern pinkelte, sah ich einen Vogel, ein Moorhuhn, das den Boden mit den Flügeln schlug, und das Geräusch, das es machte, war das Geräusch des unwilligen Motors.

Ich war abgelenkt von einem dunklen Umriss im Gebüsch und einen Augenblick lang dachte ich, es wäre mein Kater Schatten.Aber ebenso rasch erinnerte ich mich, dass er tot war, und unterdrückte den Schmerz, der folgte.

Ich bog in die Einfahrt ein und hörte ein Schreien aus dem Haus. Die Stimme meiner Mutter, tobend. Indem ich so leise wie möglich zum offenen Küchenfenster ging, blieb ich aus der Sicht und lauschte.

Ich werde nicht sterben ! , schrie sie.

Ich habe nicht gesagt, dass du sterben wirst , sagte Myles ruhig.

Ich habe einen Sohn! Einen elfjährigen Sohn – ich kann nicht sterben!

Der Arzt hat nicht gesagt, dass du stirbst. Er hat gesagt, es sei ernst – sehr ernst –, und wir müssen über alle Möglichkeiten nachdenken .

Ich muss ein Kind großziehen , sagte Iris, und ihre Stimme klang mörderisch. Ich sterbe nicht .

Sie stapfte aus dem Haus, schlug die Tür hinter sich zu und ging Richtung Garten.

Ich schleiche mich zum Plumpsklo davon, obwohl ich es nicht benützen muss. Eine winzige Ansammlung alter Planken und Pfosten mit Blechdach, stand es etwa fünfzig Fuß von unserem Haus entfernt, mit einer türlosen Öffnung, die auf die Wälder schaute. Ich saß auf dem geschlossenen Deckel und betrachtete das Gebüsch und die Bäume. Wo Forste frisch geschlägert sind, sehen die Grenzen zerklüftet und ungeschlacht aus, zu Unrecht entblößt wie eine Schicht zerrissener Haut. Trotzdem schienen es die Meisen und Finken und Rothörnchen zu genießen – von Wurzel zu Zweig hüpfend in ihrem Krieg um Kiefernzapfen. Artemis erzählte mir, sie habe einmal gesehen, wie ein Hörnchen den Kopf einer lebenden Babymeise aß, während dessen Mutter vergeblich von oben angriff. Jetzt gab es hier kein solches Blutbad zu sehen, nur Gezwitscher und Gehopse, Balgereien. Ein paar Moskitos machten halbherzige, weinerliche Annäherungsversuche in der fröstelnden Luft, auf der Suche nach einem letzten Blutmahl, bevor sie zur Vergessenheit erfroren.

Ein tiefes Grunzen und plötzliches Krachen zu meiner Rechten schreckten mich auf, in eine aufrechte Position, sodass ich Geweih und Hinterteil eines weißschwänzigen Bocks im Gebüsch verschwinden sah. Was dachte ich? Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich versuchte, es nicht zu tun. Würde Iris verschwinden wie Schatten?Und wenn ja, was würde ich dann tun? Jetzt gab es in meinem Magen ein leeres graues Loch und all meine Gedanken schlitterten, zusammen mit dem Rest meines Lebens, hinein. Ich fühlte Druck auf meiner Brust – der alte Seufzer um Schattenkam hoch. Ich würde entweder explodieren oder in das graue Loch kollabieren. Vielleicht zuerst explodieren, dann implodieren. Um beiden Katastrophen auszuweichen, sprang ich auf, hievte meinen Rucksack auf eine Schulter und machte mich auf in den Garten.

Iris kniete zwischen ihren Tomatenpflanzen, wütend jätend, leise weinend, daher setzte ich mich neben sie hin.

Ich weiß, dass du krank bist , sagte ich sachlich, ich habe dich zuvor gehört .

Sie sah mich konzentriert an, lehnte sich dann nach vorne und zog mich zu sich.

Ich verlasse dich nicht , sagte sie in mein Ohr und ihre Stimme klang so grausam, dass ich ihr glaubte.

Sie wollte, dass ich ihr von der Schule erzähle, aber stattdessen erzählte ich ihr von meiner letzten Vision. Sie wischte ihre schmutzverkrusteten Hände im Gras ab, packte die Olivetti aus, die sie nun genau aus diesem Grund die ganze Zeit mit sich herumtrug, und begann zu tippen.

Während ich sprach, sah ich ihren Fingern zu, wie sie die Tasten mit rascher Kraft anschlugen. Dieses rhythmische, sichere Getrommel zählt zu meinen lebhaftesten Kindheitserinnerungen. Das Geklapper des stählernen Alphabets, welches Wörter in einer zuverlässigen Unkenntlichkeit der Bewegung auf knisterndes Papier übertrug, begeisterte mich mehr als jede Musik, glaube ich, mit Ausnahme der Frühlingspfeifer, die im Sumpf neben uns weinten. Vermutlich auch der Ruf der Einsiedlerdrossel, und nicht zu vergessen, wenn ich schon dabei bin, Grillen. Aber diese Geräusche waren saisonal, wohingegen Iris das ganze Jahr über tippte. Sie tippte Geschichten, die sie zuerst mit der Hand schrieb. Sie tippte kurze Sachen für die Zeitung. Sie tippte Gedichte und Essays und Papiere für Myles.

Im Garten waren für diese zwanzig Minuten alle anderen Klänge durch meine eigene Vor-Stimmbruch-Stimme in meinem Ohr und das Hämmern der Olivetti zum Verstummen gebracht. Die gebräunten Backenknochen meiner Mutter, ihre gebrochene Nase, ihr bogenförmiger Mund, geschürzt in Konzentration, ihre Augen, blau-grau, und ihre blonden Strähnen, die aus den Haarnadeln rutschten, alles war fokussiert auf meine Geschichte, die aus der Dunkelheit in das trockene Herbstlicht hinausstolperte. Vielmehr würde ich das gerne sagen können, aber erst viele Jahre später konnte ich meine Mutter als jemanden anderen als mich selbst sehen. Und es würde auch viele Jahre dauern, bis ich die Gestalt jener Geschichte, die ich ihr erzählte, oder vielmehr die Gestalt, in derich sie ihr und Myles erzählte, sehen konnte – dass sie als Jux anfing, beginnend mit diesem Tag aber immer belastender wurde, je tiefer wir drei mit meiner Lüge verbunden waren. Um ehrlich zu sein, war es trotzdem ein Vergnügen, mich an der Aufmerksamkeit meiner Mutter zu weiden, sogar als die Tränen auf ihrem Gesicht trockneten, denn in diesen frühen Tagen entschloss ich mich, ihrer Ankündigung, dass sie nicht sterben werde, zu glauben. Nein, es war unmöglich, dass sie sterben könnte.

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