25Vergl. VII, 70.
26Die Geschwornenschaar (Enomotia) war nach Thucydides (V,68.) der vierte Theil von der Fünfzigerzahl (Pentecostys), so daß 12 – 13 Mann auf Eine kämen; nach Andern war sie fünfundzwanzig Mann stark, so daß zwei Geschwornenschaaren eine Pentecostys, sechzehn eine Mora bildeten; wieder Andere geben ihr zweiunddreißig oder sechsunddreißig Mann.
27Daß gemeinschaftliche Speisungen in Sparta Statt fanden, ist bekannt. Allein die kleinern Speisegesellschaften der Spartaner sind von den hier genannten Mahlgemeinschaften wohl zu unterscheiden. Daß diese eine Militärabtheilung waren, lehrt der Zusammenhang, wie auch Polyänus über die Lacedämonier II, 3, 11. : "Sie haben ihre Felhordnung nach kleineren (Lochen) und größeren Schaaren (Moren), nach Geschwornenschaaren und Mahlgemeinschaften eingeteilt." Diese militärische Eintheilung war gegründet auf die von Stämmen und Geschlechtern.
28Wenn man nämlich ganz Kleinasien als eine große Landzunge Asiens oder ein vorstehendes Haupt ansehen will, das südlich an Syrien, nördlich an Großarmenien (Haikia) angewachsen ist, so kann man das Östliche Ende Kleinasiens von seiner südlichen Grenze, vom Cyprischen Meere bis zum schwarzen, der nördlichen Grenze, seinen Hals nennen, weil hier die Landzunge am schmalsten ist. Und in diesem Theil hat der Halys (Kisil-Irmak) seinen Lauf von Süden nach Norden, gleichsam als eine Ader dieses Halses.
29Wahrscheinlich nicht persönliche Namen, sondern Königstitel, wie Pharao u. a.
30Stadt in Karien, nach Andern in Lycien.
31Jetzt Sarabas, Sardes jetzt Sart.
32Cybele, die Phrygische Göttermutter, verehrt auf dem Berge Dindymus (oder Didymos, Zwilling) bei der Stadt Pessinus; aber auch in Troas und Mysien kommt derselbe Berg vor.
33Eigentlich des vierten von Krösus rückwärts. Denn die Griechen pflegten Den, von welchem wir anfangen zu zählen, mit einzurechnen. Die Abstammung ist: Gyges, Ardys, Sadyattes, Alyattes, Krösus. Vergl. Cap. 15. 16.
34Name des Apollo, der Krumme oder Sprüche von dieser Art waren. Zweideutige, weil seine Sprüche von dieser Art waren.
35Das Stadium (oder der Stadios) sechshundert Fuß, daß Plethrum hundert.
36Dies ist eine historische Fabel über die Abstammung der italischen Tyrrhener (Etruster), durch Verdrehung des Namens Torrhebus in Tyrrhenus schlecht begründet.
37Auf einem Theil der Kaukasuskette, wo das heutige Hamedan an einem Steppenfluß, im westpersischen Irak liegt.
38Vergl. 193. und II, 150.
39Das Asovische Meer.
40Sonst auch Scythinen genannt, Völker Tatarischen Stammes, in den Gegenden, wo jetzt die Kurden streifen.
41Vergl. I, 184. Nach diesen Stellen scheint Herodot entweder eine Episode des vorliegenden Werkes im Sinn gehabt zu haben, die unterblieb; oder gab es gar Assyrische Geschichten von ihm, die verloren gegangen sind.
42So ließen die Räthe des Medischen (Persischen) Königs.
43Das Wort Herodot's drückt nämlich eine solche Strafe ans, für die es keine wahre Genugthuung mehr gibt, kann aber auch allgemeiner gefaßt werden.
44Man vergl. Cap. 142.
45Beiname des Gottes von der Stadt Helice im Peloponnesischen Achaja, einem Hauptort seiner Verehrung.
46Die Feste Der Griechen sind zwar nach den verschiedensten Rücksichten benannt, z. B. nach den Namen der Feiernden, wie hier Panionia (Fest aller Ionier), oder im vorherigen Capitel Apaturia (Fest aller Stammgenossen), oder nach den Namen der Götter, Poseidia (Fest des Poseidon, Neptun), Dionysia (Fest des Bacchus), oder nach Objecten des Festes, z. B. Anthesteria (Blumenfest), Haloa (Fest bei dem Fruchtdreschen, Erntefest) u. s. w. Sie sind aber gewöhnlich. der Wortbildung nach, neutra pluralis, und endigen sich deßhalb im Griechischen auf den Buchstaben Alpha.
47Wahrscheinlich dem Persischen König.
48Korsika.
49Bei Agylla.
50Persische. Diejenige Elle, welche Herodot seinen Angaben zu Grunde legt, betragt, nach seiner eigenen Angabe (II, 149.), sechs Handbreiten (zwei Spannen oder anderthalb Griechische Fuß).
51Die andere Hand war die Mauer selbst.
52Das Stadium zu sechshundert Fuß.
53Wohl derselbe Fluß, der auch Gorgos (der Wilde) hieß, jetzt Diala.
54Das Land Matiana grenzte an das nördliche und westliche Klein-Medien oder Atropatene (jetzt Aderbitschan).
55In der Landschaft Apolloniatis.
56Der Attische Medimnus faßte ungefähr 11/16 des Berliner Scheffels, und hielt achtundvierzig Chönix.
57Die Eneter (Veneter, Venetianer) in der Gallia Transpadana. Sie sollen aus Phrygien stammen. Illyrien ist hier im weitern Sinne genommen.
58Vergl. IV, 26.
Inhaltsverzeichnis
(Kambyses 530 v. Chr.)
1. Nach dem Ende des Cyrus kam nun das Königthum an Kambyses, der ein Sohn war des Cyrus und der Kassandane, der Tochter des Pharnaspes; bei deren früherem Tod Cyrus selbst große Trauer angestellt, und so auch Allen, die er beherrschte, Trauer angesagt hatte. Kambyses also, der Sohn dieser Frau und des Cyrus, sah in den Ioniern und Aeoliern seine Knechte aus väterlicher Erbschaft; gegen Aegypten aber machte er einen Heereszug, wozu er unter andern Unterthanen auch die Hellenen mitnahm, die unter seiner Obermacht standen.
2. Die Aegyptier hatten, bevor über sie Psammitichus König war, den Glauben, sie setzen die allerältesten Menschen. Seitdem aber König Psammitichus hat wissen wollen, Wer die Aeltesten seyen, glauben sie, die Phrygier seyen älter, als sie, und sie, als die übrigen. Als nämlich Psammitichus auf dem Wege der Erkundigung keine Spur davon auffinden konnte, Wer die ältesten Menschen seyen, ersann er diesen Kunstgriff. Zwei neugeborne Knäblein von den nächsten besten Leuten gab er einem Hirten, um sie bei seinen Heerden auf die Art zu erziehen, daß er ihm aufgab, Niemand dürfe vor ihnen einen Laut hören lassen, sie müßten für sich in einer einsamen Hütte liegen, und er zur Stunde ihnen Ziegen zuführen; wenn er sie aber mit Milch gesättigt, seiner sonstigen Verrichtungen nachgehen. Das that Psammitichus und gab es so auf, um an den Knäblein, wenn sie über das undeutliche Lallen hinaus wären, zu hören, in welchen Laut sie zuerst ausbrächen. So geschah es denn auch. Denn als es eine Zeit von zwei Jahren war, daß der Hirt Dieß vollzog, und Derselbe die Thür öffnete und eintrat, fielen die beiden Knäblein ihn an, mit dem Laut Bekos, wobei sie die Hände ausstreckten. Wie denn Das der Hirt zum erstenmal hörte, ließ ergehen. Als aber bei wiederholtem Besuchen und Abwarten dieses Wort immer wiederkam, da zeigte er's endlich seinem Gebieter an, und führte, auf Dessen Geheiß, die Knäblein vor sein Angesicht. Nun hörte es Psammitichus selber und erkundigte sich, welche Menschen ein Wort Bekos haben; wobei er fand, daß es die Phrygier haben für das Brod. So räumten die Aegyptier ein, besonders in Erwägung dieser Geschichte, daß die Phrygier älter seyen, als sie.
3. Diesen Hergang der Sache habe ich von den Hephästuspriestern in Memphis gehört. Die Hellenen aber sagen unter anderem thörichtem Zeug, Psammitichus habe Weibern die Zungen ausgeschnitten, und dann die Knaben von diesen Weibern pflegen lassen. Ueber die Erziehung der Knaben also sagten sie so viel. Ich habe aber noch mehr zu Memphis gehört in Gesprächen mit den Hephästuspriestern. Dazu habe ich auch nach Theben und Heliopolis wegen des Nämlichen mich gewendet, weil ich wissen wollte, ob es mit Dem, was ich in Memphis hörte, übereinkommen werde. Denn die Heliopoliten sollen die größten Geschichtskundigen in Aegypten seyn. Was ich indessen von göttlichen Dingen erzählen hörte, bin ich nicht Willens, wieder zu erzählen, mit Ausnahme ihrer bloßen Namen, in Betracht, daß hievon Jedermann die gleiche Ueberzeugung hat; und werde nur Das das von aufzeichnen, wozu ich durch den Verlauf der Geschichte genöthigt bin.
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