Markus Somm - Warum die Schweiz reich geworden ist
Здесь есть возможность читать онлайн «Markus Somm - Warum die Schweiz reich geworden ist» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Warum die Schweiz reich geworden ist
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Warum die Schweiz reich geworden ist: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Warum die Schweiz reich geworden ist»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Warum die Schweiz reich geworden ist — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Warum die Schweiz reich geworden ist», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Deshalb führten die Päpste 1542 in Italien eine etwas mildere Variante der spanischen Inquisition ein. Mild? Sie war brutal genug. Bei dieser «Congregation der heiligen Inquisition gegen die ketzerische Verderbnis» handelte es sich um eine blutrünstige Einrichtung, einen Geheimdienst zur Aufspürung und Aburteilung von Ketzern, wo Priester und Mönche das Gewissen ihrer Opfer unter der Folter erforschten, bis sie gestanden, vom wahren Glauben abgefallen zu sein, womit die wenigsten zwar ihr Leben retteten, doch dem Vernehmen nach ihr Seelenheil. Die meisten starben auf dem Schafott mittels einer Hinrichtungsmethode, die sich danach richtete, wie schwer ihr Verrat wog. Das Repertoire der Henker war beachtlich.
Trotzdem fanden die Lehren und Bücher von Luther, Zwingli oder Jean Calvin (1509–1564), dem grossen Genfer Reformator, ihren Weg nach Italien. Besonders unter Gebildeten, aber auch unter Unternehmern und Handwerkern stiess der Protestantismus auf offene Ohren und Herzen, nicht zuletzt deshalb, weil dessen individualistische Auffassung des christlichen Glaubens wohl solche Leute vermehrt anzog, die selber dank eigener Leistung einen sozialen Aufstieg zustande gebracht hatten. Es war eine Religion der Tüchtigen. Es war eine Religion der Städter. Umso gefährlicher musste sie der katholischen Führung vorkommen. Innert Kürze bildeten sich in vielen Städten Italiens evangelische Gemeinden, nie offiziell, aber heimlich, im Verborgenen; Hochburgen, die darum von der Inquisition umso aufmerksamer überwacht wurden, lagen in Siena, Ferrara, Vicenza und Lucca, aber selbst in Mailand, Venedig, ja in Rom tauchten immer mehr Protestanten auf, sozusagen unter der Nase des Papstes. War es nicht höchste Zeit zurückzuschlagen? Es setzte eine systematische Unterdrückung ein, die am Ende fast jeden Protestanten aus Italien vertreiben sollte. Italien war katholisch – alles andere war unvorstellbar. So beschlossen es die Päpste, so setzten sie es durch.
Wie weit die Inquisition zu diesem Zweck zu gehen bereit war, wie grotesk sich ihre religiöse Polizeiarbeit manchmal auswirkte, offenbart ein Mandat, das der Erzbischof von Mailand und sein Grossinquisitor 1543 gemeinsam erliessen: «Niemand soll fortan, wäre es auch in einer ihm selbst gehörenden Kirche oder Wohnung, die Heilige Schrift predigen oder lesen ohne schriftliche Erlaubnis des Erzbischofs und Inquisitors, bei Strafe der Exkommunikation (…).»3
Lesen ist gefährlich. Hilfloser konnte die katholische Kirche ihr Dilemma nicht ausdrücken. Eine Organisation, die sich als eine Schriftreligion verstand, verbot ihren Anhängern, die Heilige Schrift auch nur zu lesen. Die beiden hohen Mailänder Kleriker fuhren fort: «Wer ketzerische, von der heiligen katholischen und apostolischen Kirche nicht erlaubte, bis auf diese Zeit von irgendeinem Erzbischof, Inquisitor oder Commissarius verbotene, besonders aber die unten bezeichneten Bücher besitzt [ein Verzeichnis war beigefügt], soll dieselben binnen Monatsfrist den obigen beiden Herren einhändigen, und ist in diesem Fall von jeder Strafe frei; später sind solche unbedingt verboten, und die Übertreter verfallen nicht nur in die bereits verwirkten, sondern noch in schwerere Strafen, je nach Ermessen der beiden Herren. Dem Angeber sind Verschwiegenheit und ein Drittel der Geldstrafe gesichert.»4 Zeit der Verfolgung, Zeit der Denunzianten.
Wohin sich wenden? Wohin ins Exil? Manche italienischen Protestanten suchten nun in den ennetbirgischen Vogteien ihr Heil, um sich vor Gewalt und Tod zu schützen, ebenso im Veltlin und in der Landvogtei Chiavenna, zwei Regionen südlich der Alpen, die seinerzeit noch den Drei Bünden, dem heutigen Graubünden, gehörten. Diese Zufluchtsorte lagen nahe, im buchstäblichen Sinn: Sowohl im Tessin als auch im Veltlin sprach man Italienisch, die Kultur war lombardisch, was nicht erstaunt, angesichts der Tatsache, dass all diese Gebiete erst kurz zuvor von den Schweizern dem Herzogtum Mailand entrissen worden waren. Zudem hatten sich hier bereits evangelische Kirchen entfaltet, insbesondere im Veltlin bestand zeitweise ein Drittel der Bevölkerung aus Protestanten. Italienische Prediger waren gefragt, italienische Protestanten (meistens) willkommen.
So kam es, dass auch die evangelische Gemeinde von Locarno, eine kleine, feine Kirche, stetig wuchs. Nachdem sogar Giovanni Beccaria, ein berühmter protestantischer Theologe, hierher geflüchtet war, bildete sich um ihn bald ein Kreis intelligenter, junger Männer aus den besten, meist adligen Familien. Sie hiessen Muralto, Duno, Ronco und Orelli.
Nicolao Greco stammte nicht aus dem Adel, sondern war bloss ein Schuhmacher in Locarno. Offenbar hatte ihn die reformierte Lehre überzeugt, worauf er der evangelischen Gemeinde beigetreten war. Nie hatten er oder seine Arbeit zu einer Beanstandung Anlass gegeben, weder bei katholischen Kunden noch bei protestantischen. Was an jenem vermaledeiten Tage in ihn gefahren war, dass er die heilige Maria dermassen beleidigte, entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht hatte er zu viel Wein getrunken, denn dass er überhaupt vor der (katholischen) Kirche Madonna del Sasso aufgekreuzt war, hatte damit zu tun, dass er dort einem Mönch Wein abzuliefern hatte, wie dies die Kirche von jeher vorschrieb. Womöglich hatte ihn, den arbeitsamen Protestanten, das verstimmt. Wie dem auch sei, es nahm mit ihm ein böses Ende.
Endlich wurde Greco den eidgenössischen Behörden vorgeführt. Zweifellos standen diese unter Druck. Zum einen von den benachbarten Mailändern, die schon lange mit Missvergnügen, ja Panik dem Treiben der Protestanten im Tessin zugesehen hatten. Bestand nicht die Gefahr, dass hier ein reformiertes Widerstandsnest heranwuchs, von wo aus jederzeit religiöse Agenten nach Italien geschleust werden könnten, um das Land und dessen katholischen Glauben zu unterwühlen? Ob in Mailand, Venedig oder im Vatikan, es galt die Devise: Wer als starrsinniger Protestant Italien verliess, verliess es für immer. Vor allen Dingen sollte er sich möglichst weit weg niederlassen, am liebsten wohl in der Hölle, und wenn das nicht praktikabel war, dann wenigstens auf der anderen Seite der Alpen. Aber sicher nicht im Tessin oder im Veltlin.
Die Mailänder wussten genau, wer von ihren Untertanen in Locarno Unterschlupf gefunden hatte. Ihnen sollte das Leben verleidet werden, bis sie weiterflüchteten. Für Greco, den kleinen Protestanten, drangen sie auf die Höchststrafe. Sollten die Eidgenossen dem nicht nachkommen, behielt man sich weitere Schritte vor. Das Herzogtum Mailand gehörte seinerzeit den spanischen Habsburgern. Spanien war eine Grossmacht und ausserdem sehr katholisch.
Zum anderen setzten sich die Eidgenossen selbst unter Druck. In Locarno regierte in jenen Tagen zwar ein Zürcher Landvogt, also ein Reformierter, den die Herabsetzung der heiligen Maria wohl weniger aus der Fassung gebracht, wenn nicht ganz kalt gelassen hatte. Gerne wäre er dem unglücklichen, dummen Greco zu Hilfe gekommen und hätte ihn verschont, doch die eigentlichen Herrscher im Tessin waren nicht die Zürcher noch die übrigen reformierten Eidgenossen, sondern die Katholiken, und zwar aus dem folgenden Grund.
Die alte Eidgenossenschaft bestand zu jener Zeit aus dreizehn gleichberechtigten Kantonen, besser gesagt Orten, wie die Zeitgenossen sie nannten: sieben katholischen, vier reformierten und zwei Kantonen, Glarus und Appenzell, die intern konfessionell gespalten waren und daher faktisch ohne Stimme an der Tagsatzung blieben. Fast alle Fragen drehten sich irgendwie um die Religion. Wer schon im Kanton sich darin uneins war, hatte an der Tagsatzung nichts auszurichten, dem obersten Organ der Eidgenossenschaft, wo alle Kantone vertreten waren. Also stand es jetzt sieben gegen vier: Den sieben katholischen Orten hatten die vier reformierten wenig entgegenzusetzen. Sie, allesamt Städte, nämlich Zürich, Bern, Basel und Schaffhausen, konnten jederzeit überstimmt werden. Zwar war man vor Jahren übereingekommen, das Tessin gemeinsam zu verwalten, tatsächlich aber kam den Katholiken ein Übergewicht zu. Deshalb war Greco verloren. Nicht nur er, wie sich bald zeigen sollte, sondern alle Protestanten im Tessin.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Warum die Schweiz reich geworden ist»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Warum die Schweiz reich geworden ist» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Warum die Schweiz reich geworden ist» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.