Mit 55 Toren führt die Statistik den Iren Fred Roberts von Glentoran Belfast. Dies ist jedoch bloß die halbe Wahrheit – im wahrsten Sinne des Wortes. »Big Fred« erzielte in der Saison 1930/31 zwar tatsächlich 55 Tore in der Meisterschaft. Dazu kamen aber noch etliche Treffer in anderen Wettbewerben. Im letzten Spiel der Saison, im Charity Cup gegen Distillery, traf er zweimal. Es waren die Treffer Nummer 95 und 96, die er sich in insgesamt 47 Spielen gutschreiben ließ. Roberts überbot damit den Rekord von Linfields Joe Bambrick, der in der Saison 1929/30 auf insgesamt 94 Treffer gekommen war.
Die meisten Meisterschaftstore in einer Saison
Die meisten Tore für verschiedene Klubs
Der Italiener Nicola Amoruso ist ein Wanderarbeiter in Sachen Tore. In der Serie A lief er für insgesamt dreizehn Vereine auf. Als Torschütze in Erscheinung trat er bei Sampdoria (3 Treffer), Padova (14), Juventus (9), Perugia (11), Napoli (10), Como (6), Modena (5), Messina (5), Reggina (40), Torino (4), Parma (5) und Atalanta (1). Lediglich für Siena, wo er in der Saison 2008/09 für ein halbes Jahr unter Vertrag stand, reüssierte er nicht. Dennoch ist seine Bilanz einzigartig: Kein anderer Spieler hat für zwölf verschiedene Vereine in der höchsten Spielklasse getroffen.
Zum Vergleich: In der Premier League ist Les Ferdinand der Rekordhalter. Er traf für QPR, Newcastle, Tottenham, West Ham, Leicester und Bolton. Gar für sieben verschiedene Vereine traf in der Bundesliga Michael Spies: Stuttgart, KSC, Mönchengladbach, Rostock, HSV, Dresden und Wolfsburg.
Die meisten Tore in verschiedenen Spielklassen
Zehn Spielklassen gibt es in Italien: Die Skala reicht von den Niederungen der Terza Categoria bis hoch zu den Profis der Serie A. Rechtsaussen Antonio Martorella hat in jeder Spielklasse eine Duftmarke in Form eines Treffers hinterlassen. In der Serie A traf er im Mai 1993 beim legendären 5:1-Sieg von Pescara gegen Juventus Turin. Nachdem er im Mai 2012 in der Anonymität der Promozione-Liga für Torre Alex di Cepagatti getroffen hatte, bereiteten ihm hundert Zuschauer eine Standing Ovation. Der 42-Jährige, mittlerweile als Regionalpolitiker tätig, hatte soeben seine fussballerische Karriere gekrönt: Es war der Treffer, der ihm noch fehlte. Martorella ist der einzige Spieler, der in jeder Spielklasse seines Landes mindestens einen Treffer erzielte. Seine Torbilanz im Detail:
– Serie A: 1 Tor für Pescara (1992-93)
– Serie B: 3 Tore für Pescara (1989-1992)
– Serie C1: 11 Tore für SPAL Ferrrara, Brescello und Savoia (1993-1998)
– Serie C2: 2 Tore für Rimini und San Marino (1998-2002)
– Serie D: 2 Tore für Moncalieri (1999-2000)
– Eccellenza: 1 Tor für Sulmona (2002-2003)
– Promozione: 1 Tor für Torre Alex Cepagatti (2011-12)
– Prima Categoria: 4 Tore für Pescara Nord (2010-11)
– Seconda Categoria: 10 Tore für Pescara Nord (2009-2010)
– Terza Categoria: 12 Tore für Pescara Nord (2008-2009)
Die beste Trefferquote in der Nationalelf
Der am 18. August 1933 in Marrakesch (Marokko) geborene Just Fontaine bestritt zwischen 1953 und 1960 insgesamt 20 Länderspiele für Frankreich. Dabei erzielte er dreißig Tore, was einer Trefferquote von 1,50 entspricht. Viermal gelang ihm ein Hattrick, und im Spiel um Platz drei bei der WM 1958 gegen Deutschland traf er viermal. Mit insgesamt 13 Toren wurde er Torschützenkönig des Turniers in Schweden. Mehr Tore hat noch kein Stürmer an einer einzigen WM-Endrunde erzielt. »So geradlinig, so wuchtig, so entschlossen ist weder vorher noch nachher kaum je ein Torjäger zu Werke gegangen«, schwärmt der französische Sportjournalist Jacques Boulanger. Ins WM-Aufgebot der Franzosen war Fontaine übrigens nur deshalb gerückt, weil sein Reimser Teamkollege René Bliard wegen einer Verletzung absagen musste. Wegen eines doppelten Beinbruchs musste Fontaine seine Karriere 1962 vorzeitig beenden.
Die Nationalspieler mit der besten Trefferquote*
* es wurden nur Spieler mit mindestens zehn Länderspielen berücksichtigt, deshalb fehlt beispielsweise George Camsell, der in neun Länderspielen für England 18 Tore erzielte.
Der Torschützenkönig mit der besten Trefferquote
Der Albaner Refik Resmja sicherte sich 1951 die Torjägerkrone in seinem Land. Der Stürmer von Partizan Tirana erzielte in 23 Spielen 59 Tore. Damit kam er auf eine Quote von 2,57 Treffern pro Spiel. Dreimal erzielte er sieben Tore in einer Partie, einmal sechs. Trotz der Treffsicherheit von Resmja stand Partizan am Ende mit leeren Händen da: Sowohl in der Meisterschaft als auch im Pokal triumphierte Lokalrivale Dinamo.
Die Torschützenkönige mit der besten Trefferquote
Die meisten Erstliga-Tore
Wenn nach dem besten Fußballer aller Zeiten gefragt wird, kommt man an Edson Arantes do Nascimento, genannt Pelé, nicht vorbei. In unzähligen Ranglisten, Umfragen und Statistiken belegt »O Rei« ("der König”) den ersten Platz. Auch die von der Internationalen Organisation der Fußball-Historiker (IFFHS) geführte Rangliste der erfolgreichsten Erst-Liga-Torschützen führt er mit 541 Toren an:
Sagenhafte Torquote: In 560 Erstligaspielen erzielte die brasilianische Fußball-Legende Pelé 541 Treffer.
Die meisten Länderspieltore
Der 1969 geborene Iraner Ali Daei ist derjenige Spieler, der die meisten Länderspieltore erzielte. In 149 Länderspielen traf er 109 Mal für sein Land. Einen perfekten Lauf hatte er 1996, als er insgesamt 22 Treffer erzielte. In jenem Jahr wurde er mit acht Treffern (vier davon gegen Südkorea) Torschützenkönig der Asienmeisterschaft. Seinen letzten Treffer im Nationaltrikot konnte der ehemalige Bundesliga-Stürmer (Bielefeld, Bayern, Hertha) am 1. März 2006 beim 3:2 gegen Costa Rica bejubeln. Bei den Weltmeisterschaften 1998 und 2006 ging Daei dagegen leer aus.
Die Plätze zwei und drei hinter Daei belegen die Fußball-Legenden Puskas (84 Tore, 85 Länderspiele für Ungarn sowie vier Länderspiele ohne Torerfolg für Spanien) und Pelé (77 Tore in 92 Einsätzen für Brasilien).
Die meisten Länderspieltore
Der effizienteste Torjäger
Der in Angola geborene Torjäger Fernando Peyroteo (1918–1978) war der erste große Star des portugiesischen Fußballs. Bei Sporting Lissabon bildete er in den 1940er Jahren zusammen mit Jesus Correia, Vasques, Albano und José Travassos eine Sturmreihe, die als os cinco violinos – »die fünf Violinen« – in die Geschichte einging. Peyroteo ragte aus dem Ensemble heraus: 330 Tore erzielte er in 197 Spielen, was einen mathematischen Durchschnitt von 1,68 Toren pro Spiel ergibt – wohl ein Rekord für die Ewigkeit.
Читать дальше