1 ...7 8 9 11 12 13 ...21 Ebenfalls als Torschütze in Erscheinung trat Ceni am 20. August 2006: Im Meisterschaftsspiel gegen Cruzeiro Belo Horizonte traf er in der 43. Minute mittels Freistoß – es war sein 62. Treffer. Er egalisierte damit den Weltrekord des Paraguayers José Luis Chilavert. Doch damit nicht genug: Im selben Spiel hatte Ceni noch einen Elfmeter von Wagner pariert, wodurch er sein Team vor einem 0:3-Rückstand bewahrte. In der 63. Minute verbesserte er dann seinen Weltrekord mit einem Elfmetertor (zum 2:2-Endstand). Mittlerweile ist er der mit Abstand erfolgreichste Torschütze unter den Torhütern.
Die erfolgreichsten Torschützen unter den Torhütern
Ein Torhüter, der auch Tore schiesst: José Luis Chilavert erzielte in 74 Länderspielen für Paraguay 8 Tore.
Der 1973 geborene Ceni stellte noch eine ganze Reihe von Bestmarken auf. In der Copa Libertadores, der südamerikanischen Champions League, erzielte er bis August 2006 zehn Tore. Damit egalisierte er den klubinternen Rekord der Stürmer Pedro Rocha, Luís Muller und Palhinha. Ein Jahr zuvor hatte er sein 618. Spiel für den FC São Paulo bestritten, was eine weitere Bestmarke darstellte.
Der erste Torhüter-Hattrick
Torwart José Luis Chilavert von Vélez Sarsfield verwandelte am 28. November 1999 im Derby gegen Ferro Carril Oeste (6:1) innerhalb von nur 40 Minuten drei Elfmeter. Er bezwang den gegnerischen Torwart Fabián Cancelarich in der 45., 74. und 84. Minute. Auch die argentinischen Nationaltorhüter Germán Burgos und Pablo Cavallero kassierten jeweils drei Treffer vom Paraguayer – allerdings nicht in einem einzigen Spiel.
Das schönste Eigentor
Der Bayern-Verteidiger Helmut Winklhofer schaffte als einziger das Kunststück, mit einem Eigentor zum Schützen des »Tor des Monats« gewählt zu werden. Er hatte am 10. August 1985 beim 0:1 gegen Bayer Uerdingen aus 30 Metern ins eigene Tor getroffen und somit die Niederlage der Bayern besiegelt. Die Bayern-Bosse verboten übrigens Torwart Jean-Marie Pfaff und Winklhofer einen Studiobesuch, um den Preis entgegenzunehmen.
Die meisten Eigentore
Riccardo Ferri, dem langjährigen Vorstopper von Inter Mailand, unterliefen im Laufe seiner Karriere insgesamt acht Eigentore:Am 28. März 1982 im Spiel Roma-Inter (3:2), am 2. Oktober 1983 bei Ascoli-Inter (1:0), am 22. September 1985 bei Inter-Avellino (3:1), am 26. Oktober 1986 bei Juventus-Inter (1:1), am 10. Mai 1987 bei Atalanta-Inter (1:0), am 20. Dezember 1987 bei Inter-Milan (0:1), am 25. März 1990 bei Inter-Atalanta (7:2) und am 2. April 1994 bei Juventus-Inter (1:0). Ferris Eigentore kosteten Inter also insgesamt zehn Punkte.
Auf ebenfalls acht Eigentore brachte es Billy Balmer in seinen über 300 Einsätzen für den FC Everton. Ins gegnerische Tor traf er nur einmal, und zwar im Jahre 1899 mittels Elfmeter. Den Titel "Eigentor-König” verdiente sich auch Robert Stuart von Middlesborough: Er erzielte fünf Eigentore - in einer einzigen Saison (1934/35).
Der Finne Pentti Kekkola wiederum bekam im Februar 1986 nach seinem fünften Eigentor der Saison von seinen Mitspielern einen Kompass geschenkt. Dabei war Kekkola Distriktmeister im Orientierungslauf.
Die meisten Eigentore in einem Spiel
Staf Van Den Buijs von Germinal Ekeren machte dem belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht am 23. Dezember 1995 ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk: Zur 2:4-Niederlage seines Teams steuerte er drei Eigentore bei. Mit anderen Worten: Ohne den Eigentor-Hattrick von Van Den Buijs hätte Außenseiter Ekeren das Spiel gewonnen.
Das schnellste Eigentor
Peter Johnson von Chesham United brachte sein Team am 21. Februar 1976 bereits nach fünf Sekunden mit einem Eigentor gegen Wycombe Wanderers in Rückstand. Ein bisschen mehr Zeit ließ sich Pat Kruse von Torquay United: Er traf am 3. Januar 1977 im Spiel gegen Cambridge United nach sechs Sekunden ins eigene Netz. Nicht ganz so schnell war Steve Bould: Er benötigte im Februar 1990 13 Sekunden, um gegen Sheffield Wednesday den eigenen Torwart zu überwinden.
Das schmerzhafteste Eigentor
Frankfurts Christoph Preuss wollte im April 2007 im Spiel gegen Cottbus (1:3) einen Stellungsfehler gutmachen, warf sich mit gestrecktem Bein im Strafraum ins Getümmel. Sein Torhüter Oka Nikolov schlitzte ihm dabei mit den Stollen den Oberschenkel auf. Das Ergebnis der missglückten Rettungsaktion: Eigentor und Horrorverletzung. Preuss zog sich eine 15 Zentimeter lange Wunde zu, die mit insgesamt fünfzig Stichen genäht werden musste. »Im ersten Moment dachte ich noch, es sei ein Pferdekuss. Dann habe ich gesehen, wie das Blut aus meinem linken Oberschenkel strömte. Und nach ein paar Sekunden war da nur noch Schmerz. Richtig Schmerz! Ich habe geschriehen und geweint«, gab Preuss später zu Protokoll.
Das lustigste Eigentor
Vor der WM 1954 testete das österreichische Nationalteam gegen eine Vorarlberg-Auswahl. Beim Stand von 14:0 drehte sich Libero Ernst Happel plötzlich um und überraschte Torwart Walter Zeman mit einem Schuss aus zwanzig Metern – 1:14. Zu seinem Freund Zeman sagte Happel: »Was willst Du sein, der Panther von Glasgow? Des Orschloch von Hütteldorf bist!« Zu seinen Mitspielern sagte Happel: »Mir war fad. Und außerdem hat der Tiger auch was zum Arbeiten g’braucht.« Den Journalisten diktierte Happel in die Notizblöcke: »Ich wollte mit einem Drehschuss unsere Stürmer lancieren. Unglücklicherweise ist mir der Ball abgerutscht.«
Das absichtlichste Eigentor
Beim Tiger Cup war 1998 schon vor dem Spiel Indonesien gegen Thailand klar, dass der Sieger der Partie in der nächsten Runde auf Turnierfavorit Vietnam treffen würde. Kurz vor Schluss stand es 2:2. Da begannen die Indonesier, auf das eigene Tor zu spielen, um als Verlierer vom Platz zu gehen. Die Thailänder versuchten dies zu verhindern, allerdings vergeblich. Indonesiens Torhüter und Kapitän Mursyid Effendi krallte sich den Ball und warf ihn in das eigene Tor: 3:2 für Thailand. Im Halbfinale gingen dann sowohl Thailand als auch Indonesien (gegen Singapur und Vietnam) als Verlierer vom Platz. Beide Teams wurden überdies wegen »Verletzung des Sportsgeistes« mit 40 000 Dollar bestraft. Effendi wurde lebenslänglich gesperrt.
Die größte Wiedergutmachungsaktion
Der nordirische Verteidiger Chris Nicholl von Aston Villa stellte im März 1976 einen Rekord ein, den Sam Wynne 1923 für Oldham Athletic aufgestellt hatte. Er erzielte beim 2:2 im Meisterschaftsspiel gegen Leicester City alle vier Tore.
Der erste Elfmeter-Torschütze
Alexander McColl verwandelte am 22. August 1891 im schottischen Liga-Spiel Renton gegen Leith den ersten Elfmeter in der Fußball-Historie. Das erste Elfmeter-Tor in einem Länderspiel erzielte der irische Mittelläufer Bob Milne am 28. März 1896 in Belfast. Er traf in der 43. Minute zur 3:2-Halbzeitführung gegen den schottischen Torwart Kenneth Anderson. Am Ende trennten sich Irland und Schottland 3:3.
Der erste Elfmeter-Versager
Im Länderspiel gegen England (0:2) am 5. März 1892 in Belfast erhielten die Iren einen Elfmeter zugesprochen. Doch Sam Torrans scheiterte am englischen Torhüter William Rowley, der auch den Nachschuss von Billy Dalton parierte. Als dieser erste Elfmeter in der globalen Länderspiel-Historie verhängt wurde, stand es noch torlos.
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