1 ...8 9 10 12 13 14 ...21 Der erste Torwart, der drei Elfmeter in einem Spiel parierte
Walter Scott von Grimsby Town war der erste Torwart, der in einem Spiel drei Elfmeter parierte. Diese Heldentat gelang ihm 1909 gegen Burnley. Dennoch verlor Grimsby mit 0:2.
Die größten Elfmeter-Helden
1. Lew Jaschin
Der größte Elfmeter-Killer aller Zeiten dürfte Lew Jaschin gewesen sein. Allein in Pflichtspielen hielt »die Schwarze Spinne« 86 Elfmeter. Insgesamt soll er über 150 Mal als Sieger aus dem Elfmeter-Duell hervorgegangen sein. Beim 2:0-Sieg der UdSSR gegen Italien parierte er 1963 einen Strafstoß von Sandro Mazzola. Der Inter-Star sagte hinterher: »Ich fühlte mich wie hypnotisiert. Ich sah beim Anlauf, dass Jaschin in die rechte Ecke ging. Ich wollte nach links schießen, doch es gelang mir nicht. Jaschin zwang mich mit seinem Blick, in seine Ecke zu zielen.« Jaschin wurde 1963 übrigens als erster (und bisher einziger) Torhüter zu »Europas Fußballer des Jahres« gewählt, nachdem er während der ganzen Saison in 27 Meisterschaftsspielen lediglich sechs Gegentreffer kassiert hatte.
2. Giuseppe Moro
Der Italiener Giuseppe Moro stand 44 Mal einem Elfmeterschützen gegenüber – 24 Mal ging er als Sieger aus dem Duell hervor. 16 Schüsse hielt er, sieben landeten neben dem Tor, einer am Pfosten. Die Erfolgsquote der Stürmer gegen Moro betrug also bloß 45,5 Prozent. Moro hütete das Tor von Fiorentina, Bari, Torino, Lucchese, Sampdoria und Roma.
3. Rudi Kargus
Kein Torhüter der Bundesliga parierte mehr Elfmeter als Rudi Kargus, der für den HSV, Nürnberg, Karlsruhe und Fortuna Düsseldorf insgesamt 408 Mal zwischen den Pfosten stand. Er hielt 23 von insgesamt 76 Elfmetern. Vier weitere landeten an Pfosten oder Latte, zwei gingen übers Tor. Mit anderen Worten: Aus jedem dritten Elfmeter-Duell ging Kargus als Sieger hervor.
4. Paul Cooper
Beim Duell gegen den Torwart von Ipswich Town zitterten die Schützen. In der Saison 1979/80 parierte Cooper acht von zehn Strafstößen. Insgesamt hielt er 19 von 49 Elfmetern.
5. José Manuel Reina
In der Saison 2004/05 machte sich der damals erst 22-jährige José Manuel, genannt Pepe, Reina im Tor von Villarreal einen Namen als Elfmeterkiller. Sieben von neun Strafstößen parierte er in jener Spielzeit. Dass dies kein Zufall war, bewies er danach beim FC Liverpool. Im FA-Cup-Finale von 2006 hexte Reina bei drei von vier Elfmetern. Im Jahr darauf, im Champions-League-Halbfinale gegen Chelsea, hielt er zwei von drei Strafstößen; Robben und Geremi scheiterten, nur Lampard traf für Chelsea. Dank Reina war Liverpool im Endspiel. »Wir haben den besten Keeper der Welt«, jubelte Liverpool-Kapitän Steven Gerrard nach dem 4:1-Sieg im Duell vom Punkt.
6. Sergio Goycoechea
Dass der fade Titelverteidiger Argentinien bei der WM 1990 bis ins Endspiel vorstieß, war in erster Linie ein Verdienst von Torhüter Sergio Goycoechea. Im Viertelfinale gegen Jugoslawien setzten sich die Gauchos mit 3:2 durch; Goycoechea hielt die Elfmeter von Brnovic und Hadzibegic. Im Halbfinale gegen Italien parierte er die Elfer von Donadoni und Serena; 4:3 gewann Argentinien das Elfmeterschießen. Beinahe hätte Goycoechea noch einen fünften Elfmeter gehalten. Doch der Schuss von Andreas Brehme im Endspiel war zu platziert. Goycoecha und der deutsche Toni Schumacher sind mit je vier gehaltenen Elfmetern die Rekordhalter bei den WM-Turnieren.
7. Helmut Duckadam
Am 7. Mai 1986 avancierte Helmut Duckadam zum rumänischen Nationalhelden. Der schnauzbärtige Keeper von Steaua Bukarest entschärfte im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister gegen den FC Barcelona gleich vier Elfmeter. Alesanco, Pedroza, Alonso und Marcos zogen im Elfmeterschießen gegen den 27-jährigen deutschstämmigen Torhüter den Kürzeren. Duckadam hatte danach nur noch wenig Gelegenheit, sein Können zu zeigen: Er wurde Opfer einer rätselhaften Gefässerkrankung am Arm und musste seine Laufbahn vorzeitig beenden.
8. Uwe Kamps
4:2 n. E. siegte Gladbach 1992 im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Leverkusen. Held des Abends: Torwart Uwe Kamps. Er parierte die Elfmeter von Jorginho, Heiko Herrlich, Ioan Lupescu und Martin Kree. Vier gehaltene Elfmeter – eine einmalige Leistung im deutschen Fussball.
9. Ricardo
Vor dem 13. Schuss im Elfmeterschießen bei der Euro 2004 gegen England warf Torwart Ricardo seine Handschuhe ins Tor. Mit nackten Händen parierte der portugiesische Keeper daraufhin den Schuss von Vassell. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte er danach gleich selbst. Zwei Jahre später bot sich den Engländern im WM-Viertelfinale die Gelegenheit zur Revanche. Doch wiederum bändigte König Ricardo die »Three Lions«. Lampard, Gerrard und Carragher scheiterten vom ominösen Punkt. Mit seinen drei Paraden stellte Ricardo einen neuen Rekord auf: nie zuvor hatte ein Keeper in einem WM-Spiel drei Elfer pariert.
10. Jean-Marie Pfaff
Der beste Elfer-Killer der Bundesliga hütete das Tor der Bayern. Von 15 Strafstössen gegen den Belgier wurden nur fünf verwandelt. Zwei Drittel (67 Prozent) hielt er, oder sie verfehlten das Tor. Das ist die Top-Quote seit Liga-Gründung 1963.
11. Andreas Köpke
Er stand bei der EM 1996 zwischen den Pfosten, als sich Deutschland im Elfmeterschießen gegen England durchsetzte. Dazu parierte er im Spiel gegen Italien den Strafstoß von Zola. In der Bundesliga hielt Köpke 14 von 43 Elfern. Dies ergibt eine Quote von 32,6 Prozent.
12. Daniel Klewer
Nürnbergs Ersatztorwart Daniel Klewer ging Ende Februar 2007 in die Geschichte ein als »Elfmeterkiller, der aus der Kälte kam« (FAZ). Kurz vor dem Elfmeterschießen im Pokal-Viertelfinale gegen Hannover schickte Nürnberg-Trainer Hans Meyer den verdienten Torwächter Raphael Schäfer in die Kabine und beorderte den 29-jährigen Ersatztorwart Klewer ins Tor. Der hatte zuvor schon im Achtelfinale gegen Unterhaching vier von fünf Elfern abgewehrt. Meyers Inszenierung endete mit einem Happy-End: Bravourös parierte Klewer die Schüsse der Hannoveraner Schröter und Stajner, Nürnberg siegte 4:2 und stand erstmals nach 25 Jahren wieder im Halbfinale des DFBPokals.
Der beste Elfmeterschütze
Franny Lee von Manchester City erzielte in der Saison 1971/72 insgesamt 37 Tore, 15 davon per Elfmeter. Das bemerkenswerte an dieser Bilanz ist, dass er keinen Strafstoß vergab. Weil er sich im Strafraum oft fallen ließ, um einen Elfmeter zu ergattern, verspotteten ihn die gegnerischen Fans als »Lee Won Pen«, was auf deutsch so viel heißt wie »Lee holte einen Elfer heraus«.
Ein anderes Elfmeter-Phänomen war Matthew Le Tissier. »Le God«, wie die Fans des FC Southampton ihr Idol nannten, war der vielleicht beste Elfmeterschütze, den der englische Fußball je hervorgebracht hat. Bei 49 Versuchen scheiterte er nur ein einziges Mal. Wer weiß, wie ein Elfmeterschießen bei der WM 1990 oder der EM 1996 mit ihm im Team ausgegangen wäre?
Roberto Baggio wiederum haftet das Stigma eines kolossalen Fehlschusses im WM-Finale von 1994 an. Der Italiener war aber ansonsten ein äußerst sicherer Schütze. Für den FC Bologna traf er in der Saison 1997/98 bei allen elf Versuchen vom Elfmeterpunkt aus. Insgesamt verwandelte er in seiner Karriere 68 von 83 Strafstößen, was einer Trefferquote von 82 Prozent entspricht. In Italien erzielte niemand mehr Elfmetertore als er. Der effizienteste Elfmeterschütze der Serie A ist übrigens Diego Maradona: In 34 Versuchen traf der Argentinier 30 Mal, was eine Quote von 88 Prozent ergibt.
Gar auf eine Quote von hundert Prozent kommt Jürgen Abel vom VfL Bochum, der alle seine 16 Elfmeter verwandelte. Damit führt er die Bundesliga-Riege der Weißwesten vom Elfmeterpunkt an, knapp vor dem Duisburger Ludwig Nolden (15 von 15). Otto Rehhagel schaffte zwölf von zwölf, Mehmet Scholl elf von elf. Manfred Kaltz, der rechte Verteidiger des HSV, hat 60 Elfmeter geschossen und 53 verwandelt. Er ist damit der Bundesliga-Spieler mit den meisten verwandelten Elfmetern, gefolgt von Gerd Müller (51 Elfmeter-Tore) und Michael Zorc (49).
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