Rolf Breuer - Analytisch orientierte Literaturwissenschaft

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Der Band versammelt Essays und Aufsätze in deutscher und in englischer Sprache, darunter drei bisher unveröffentlichte Beiträge. Der Obertitel zeigt den gemeinsamen methodischen Nenner der Arbeiten an: sprachliche Klarheit, begriffliche Klärungen, rationale Argumentation, Verzicht auf Wortspiele und Hypostasierung von Metaphern, der Versuch, die innere Logik der sprachlichen Kunstwerke herauszuarbeiten. Mit diesen Mitteln einer analytisch orientierten Literaturwissenschaft widmet sich der Autor kulturpolitischen und kulturhistorischen Themen sowie Studien zu Formen von Meta-Literatur, bezogen vor allem auf Jane Austen und Lord Byron. Schließlich legt der Beckett-Experte Breuer fünf neuere Arbeiten über den irischen Nobelpreisträger vor: vergleichende Studien zu anderen Autoren (Flann O'Brien, Peter Ustinov, Peter Handke), die Einordnung Becketts in die Literaturgeschichte (Modernismus oder Postmoderne), die Gestaltung von absence présente in ausgewählten Werken sowie einen biographischen Essay über Begegnungen mit berühmten Beckett-Forschern.

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Um zusammenzufassen: Alles, was existiert, hat Eigenwert und darf unsere volle Aufmerksamkeit verlangen; dabei bilden die materiellen Bedingungen, aus denen eine Sache entstand, die Grundlage der Deutung; die Kunstwerke der früheren Zeiten, hier speziell des Mittelalters und der Renaissance, folgen eigenen Gesetzen und dürfen nicht mit fremder Elle, sondern müssen mit ihrem eigenen Maßstab gemessen werden; und: es gibt keine allgemein verbindlichen „klassischen“ Maßstäbe. Natürlich war diese Sicht nicht völlig neu. „Wir wissen“, schreibt Arnold Hauser,

daß die Aufklärung nicht nur Historiker wie Montesquieu, Hume, Gibbon, Vico, Winckelmann und Herder aufwies und im Gegensatz zur offenbarungsmäßigen Erklärung der Kulturwerte ihren historischen Ursprung betonte, sondern dass sie auch schon eine Ahnung von der Relativität dieser Werte hatte.8

Und dennoch, so fährt Hauser fort, sei das 18. Jahrhundert unhistorisch gewesen, weil es die Natur der historischen Entwicklung verkannte und sie als eine gradlinige Kontinuität auffasste. Die Idee, dass die Natur des menschlichen Geistes, der politischen Institutionen, des Rechts, der Sprache, der Religion und der Kunst nur aus ihrer Geschichte verständlich sei, und dass das geschichtliche Leben die Sphäre darstelle, in der diese Gebilde am unmittelbarsten, reinsten, wesenhaftesten in Erscheinung treten, wäre vor der Romantik einfach undenkbar gewesen.9

Dann freilich setzt die Entwicklung mit Macht ein und erfasst in kurzer Zeit die ganze schöne Literatur, die Literaturwissenschaft und – natürlich – die Historiographie. Und wieder ist es England, das zumeist die ersten Schritte tut, wenn die Höhepunkte später auch überwiegend in Deutschland gesetzt werden. Die Literaturgeschichtsschreibung etwa beginnt mit der epochemachenden History of English Poetry (1774-81) von Thomas Warton (1728-90). Und in der Literatur selbst erlangte beispielsweise die noch junge und umstrittene Gattung des Romans Weltgeltung durch die „historischen Romane“ von Walter Scott (1771-1832). Angeregt durch die sich rapide vermehrenden antiquarischen und historiographischen Studien im England des ausgehenden 18. Jahrhunderts und durch eine Vielzahl erster tastender Versuche solcher historischer Romane ab etwa 1790 schuf Scott mit Waverley (1812) das Muster der neuen Gattung.10 Hier wurde zum ersten Mal erfolgreich versucht, in einer neuen Gattung zwischen Roman und Geschichtsschreibung die Dialektik von Vergangenheit und Gegenwart darzustellen, die Vergangenheit in Bezug auf die Gegenwart zu deuten.

3. Jean-Jacques Rousseau und die Entdeckung der Entwicklung des Menschen aus dem Kind

Gleichzeitig mit der Entdeckung der Geschichtlichkeit des ästhetischen Geschmacks, der Kunstwerke und im besonderen der Literatur wurde die „Geschichtlichkeit“ des menschlichen Lebens entdeckt, insofern als die Eigengesetzlichkeit der einzelnen Altersstufen, vor allem der Kindheit und des Jugendalters, entdeckt wurde, eine Entdeckung, die gleichbedeutend war mit der Etablierung der neuzeitlichen Pädagogik und die den Weg ebnete für die Psychologie, speziell für die Seelen-„Archäologie“, die spätere Psycho-Analyse. Die epochemachende Schrift ist Jean-Jacques Rousseaus (1712-78) Emile ou de l’éducation von 1762,11 erschienen also im selben Jahr wie Hurds Letters . Dieser pädagogische Roman ist die Übertragung des Entwicklungsgedankens im ganz wörtlichen Sinn von evolutio auf den Menschen (genauer: auf das Kind und den Heranwachsenden): Rousseaus Erziehungsmethode lässt das im Kind vorhandene „natürliche“ Potential sich „auswickeln“. Rousseau nennt diese Methode „éducation négative“ (im Zweiten Buch des Emile ) und meint damit eine Erziehung, die störende zivilisatorische Einflüsse fernhält, damit der Keim wachsen kann, wie es seiner Natur entspricht. Im Grunde also wird Emile nicht erzogen, sondern wächst nach seinem Gesetz.

Im Suchen nach den echten Bedürfnissen fand Rousseau, dass sich das System der Bedürfnisse im Ablauf des natürlichen Wachstums verändere: das Kind habe andere als der Knabe, der Knabe andere als der Jüngling und dieser andere als der Mann. Jede Stufe aber müsse nach ihrem Eigengesetz leben und sich entfalten, weil sonst die nächstfolgende sich nicht naturgemäß richtig werde entfalten können.12

Parallel also zur Entdeckung der Eigenart und des Eigenwertes des Mittelalters gegenüber der antiken Klassik durch Hurd entdeckt Rousseau Eigenart und Eigenwert des Kindesalters gegenüber der – sozusagen „klassischen“ – Erwachsenenwelt und historisiert damit das menschliche Leben. In den Worten von Rudolf Lasshahn:

Erst die Kontinuität der eigenen Erfahrungen, das Bewußtsein von eigenen Erlebnissen, die Einbeziehung dessen, was man einmal war, auch die Kontinuität mit den Handlungen in zurückliegenden Jahren konstituiert das Selbst.13

Parallel zum Anachronismus bei Shakespeare und den Brüdern Limburg verstand man vor Rousseau und den zeitgenössischen Pädagogen Kinder als kleine Erwachsene, deren Kleidung beispielsweise auf zahllosen Illustrationen wie die Kleidung der Erwachsenen aussieht, nur eben kleiner. Die entgegengesetzte Entwicklung ist mit Freud erreicht, bei dem das Kind sozusagen der Vater des Menschen ist – um eine Formulierung aus William Wordsworths „Immortality Ode“ aufzugreifen –, wenn auch vor allem seiner Neurosen und Pathologien.

4. Das Alter des Kosmos und der Erde (James Usher, Georges Buffon, Immanuel Kant und Charles Lyell)

Natürlich begannen Kosmologie und Geologie nicht erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts. So eindrucksvoll aber die Arbeit der früheren Wissenschaftler und Philosophen auch ist:14 Die Bestimmung des Alters der Welt und des zeitlichen Ablaufs der erdgeschichtlichen Formationsfolgen blieb so lange unmöglich, wie man im Prokrustesbett der von der Bibel gesetzten Zeitspanne verblieb. Das waren ungefähr 6000 Jahre.15 Den Höhepunkt der Berechnung aufgrund der Angaben im Alten Testament stellt James Usher (1580-1656) dar, anglikanischer Erzbischof in Irland; er schrieb in den Annals of the World (1658): die Schöpfung

fell upon the entrance of the night preceding the twenty third day of Octob. in the year of the Julian Calendar, 710,16

also auf 6 Uhr abends am 22.10.4004 v. Chr.

Das änderte sich um dieselbe Zeit, in der Hurd, Rousseau und die anderen bereits genannten Autoren schrieben. Georges Buffon (1707-88) setzte 1749 in seiner Théorie de la Terre das Alter der Erde erstmals dramatisch höher an. Die von ihm öffentlich genannte Zahl von 70.000 Jahren war allerdings immer noch geleitet von religiöser Rücksichtnahme; privat gab Buffon zu, dass auch diese Zahl noch viel zu niedrig angesetzt sei. Endlich, bereits im 19. Jahrhundert, gelangte die Geologie zu Vorstellungen, wie wir sie heute von der Erdgeschichte haben. Der Name, der hier in erster Linie genannt werden muss, ist Charles Lyell (1797-1875), Schotte und mit mehreren Büchern um die Mitte des 19. Jahrhunderts Begründer der modernen Geologie. Er revolutionierte die Ideen über das Alter der Erde, indem er die alten Katastrophen-Szenarien (Neptunismus oder Vulkanismus) ersetzte durch die Vorstellung eines allmählichen Entwicklungsprozesses,17 übrigens zum Teil bereits beeinflusst von Darwins Origin of Species .

Parallel verlief die Entwicklung der Kosmologie. Der erste, der Zeitspannen in Betracht zog, die der Wirklichkeit nahekamen, war Immanuel Kant (1724-1804). In seiner Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels … (1755) beschrieb er die gesamte Naturordnung nicht als etwas zur Zeit der Schöpfung Vollendetes, sondern als etwas, das noch immer im Entstehen begriffen sei. Diese allmähliche Bildung der Ordnung aus dem Chaos brauchte ganz offensichtlich bisher unvorstellbare Zeiträume, und Kant spricht denn auch von Hunderten von Millionen Jahren. Allerdings blieb seine Schrift bis ins 19. Jahrhundert fast unbeachtet, und vieles war tatsächlich eher Spekulation als gesicherte Erkenntnis und gehört insofern zur Vorgeschichte der wissenschaftlichen Kosmologie. Gleichwohl ist Kants Buch von erstaunlicher Kühnheit und prophetischer Weitsicht. Er erkannte, dass viele bisher als Sterne oder Nebel angesehene Objekte am nächtlichen Himmel vielleicht keine Sterne innerhalb der gerade erst18 als Galaxie erkannten Milchstraße sind, sondern selbst Galaxien, nur sehr weit entfernt.

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