Herbert Wolf - Insekten sterben, Menschen auch!

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbert Wolf - Insekten sterben, Menschen auch!» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Insekten sterben, Menschen auch!: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Insekten sterben, Menschen auch!»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Insekten sterben, Menschen auch" – das könnte fast eine Binsenweisheit sein, wenn Herbert Wolf sie in seinen Kurzgeschichten nicht auf fatale Weise wenden würde. Eine Babywunsch-Klinik in einer mittleren Stadt in Tschechien. Die letzte Hoffnung für Frauen, bei denen nichts mehr geht. Und auch hier geschieht, was Medien oft genug kolportiert haben: Zwei Babys werden vertauscht. Und damit beginnt ein gewaltiges und gewalttätiges Drama, das nicht enden will. Nur ganz nebenbei für alle Neugierigen: Die Insekten sind auch da …

Insekten sterben, Menschen auch! — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Insekten sterben, Menschen auch!», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Petras Wangen berührend, nahm er die Kälte in ihrem Gesicht wahr. Er gewahrte die leblos herunterhängende Hand, nach der er griff. Und als er ihren Puls zu fühlen suchte, war ihm das unmöglich.

Hinter ihm drängten sich die beiden Gefährten und der Fahrer. Sie alle sahen im Licht der Scheinwerfer Petras feucht glänzendes Gesicht, deren Augen in den Himmel blickten, so als wäre sie noch bei ihnen. Klaus drückte ihren Körper an sich. Nur Paul begriff, was sie umgehend versuchen mussten. Fest entschlossen schob er Klaus beiseite, bettete Petras Oberkörper längs auf dem Grasstreifen am Straßenrand und fing an, kraftvoll mit beiden Händen übereinander rhythmisch ihren Brustkörper zusammenzudrücken. Mit Abständen presste er seine Lippen auf die ihren. Dazu holte er immer wieder tief Luft.

Wie oft? Als Paul sich langsam aufrichtete, glänzte sein Gesicht im Schein der Autolampen, Tropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet, die er jetzt wegwischte. Keiner sagte etwas, und einen Moment dauerte es, bis Klaus sich wieder neben seine Frau kniete. Der Taxifahrer, der Pauls Wiederbelebungsversuchen zugeschaut hatte, stieg zurück in sein Taxi und telefoniert mit der Polizei oder einem Rettungsdienst.

Paul und Lars blieben stehen, während Klaus kniend immer wieder ruckartig Petra an sich drückte, wobei er sein Schluchzen nicht beherrschen konnte. Keiner wollte ihn dabei stören, zu sehr war den anderen bewusst, dass sie ihn nicht trösten konnten.

Nur leise murmelte Paul zu sich, was das für eine verdammte Scheiße sei, die sie wohl alle zu verantworten hätten.

Eine Sirene ertönte, und rasch näherte sich ein Rettungswagen, gleich darauf erschien auch die Polizei.

„Lassen Sie uns kurz durch“, sagte jemand in der typischen Kleidung eines Sanitäters oder Notarztes. Der Polizeibeamte, was für ein Zufall, genau der, den die Gruppe am Abend an der Absperrung angetroffen hatte, zog sie alle drei zurück, wollte mehr von ihnen erfahren.

Die Polizei fand am Morgen Kratzspuren und ausgerissene Grasbüschel an der Böschung, was für sie darauf hinwies, dass Petra noch um ihr Leben gekämpft haben musste. Nur ihr Rad, in dem sie sich verfangen hatte, und vielleicht ihre Panik hatten bewirkt, dass sie sich nicht selbst im Graben befreien konnte.

Eine spätere Obduktion stellte bei Petra einen rechtsseitigen Schlaganfall fest, Ursache für ihren Sturz, aber nicht für ihren Tod. Sie war im Graben ertrunken, was hätte verhindert werden können, wäre ihr rechtzeitig jemand zu Hilfe gekommen.

***

Es gab keinen Abschied. Die Etappe des folgenden Tages wollte niemand in der Gruppe fahren. Paul hatte das geahnt und den Veranstalter telefonisch darum gebeten, sie und ihre Räder bereits von ihrem jetzigen Hotel aus zu ihrem Ausgangspunkt der Tour zurückzubringen. Zum Frühstück waren sie alle außer Klaus erschienen, aber die Stimmung war so bedrückt, dass kaum gesprochen wurde. Jeder schien mit seiner ganz eigenen Aufarbeitung beschäftigt zu sein und wollte sich nicht darüber auszutauschen.

Wenn gesprochen wurde, dann waren es belanglose Bemerkungen oder einige Fragen zur Organisation der Rückfahrt. Paul wurde gefragt, ob Klaus Hilfe von ihnen benötigte, weil alle annahmen, dass er Kontakt zu ihm haben müsste. Der hatte von der Rezeption erfahren, dass Klaus noch einige Tage im Hotel bleiben wollte und keine Hilfe erwartete.

An Paul hatte er per WhatsApp geschrieben, dass er sich um Petras Überführung kümmern müsste und erst mal allein sein wollte. Später, so erklärte er, würde er sich nochmals ausführlicher melden. Im Schluss der Nachricht hieß es, dass er allen eine gute Heimfahrt wünsche.

Paul hatte gezögert, ob er den anderen diese WhatsApp vorlesen oder nur ein paar Worte darüber sagen sollte. Schließlich las er sie doch vor, und die betretene Stille, die dann erst recht eintrat, zeigte, wie sie alle das Unglück belastete.

Dass es nie wieder eine Radtour mit den Benders, schon gar nicht mit Petra, geben könnte, war jedem klar. Wie sie dem nochmals begegnen könnten, mochten sich einige von ihnen fragen. Zu viel war von Anfang an schiefgelaufen.

Klaus hatte in der restlichen Nacht gar nicht erst den Versuch unternommen, sich zum Schlafen hinzulegen. Es war schon Mitternacht gewesen, als ihn die Polizei zunächst zum Krankenhaus und dann zurück ins Hotel transportiert hatte, die beiden anderen waren ohne ihn mit dem Taxi zurückgekehrt.

Nicht nur die letzte Etappe war ihm durch den Kopf gegangen, aufgewühlt von seinen Gefühlen war er durchs Zimmer gelaufen. Er hatte angefangen, seine und ihre Sachen zu packen, obwohl doch klar war, dass er hier würde bleiben müssen, um alles zu regeln. Bei seiner Reisetasche hatte ihn auf einmal die Wut so ergriffen, dass er die einfach nochmals ausgekippt hatte. Alle Sachen waren auf dem Boden verteilt.

Früh hatte er sich ein Taxi gerufen und war zum Krankenhaus gefahren, wo man Petras Leichnam hingebracht hatte. Er hatte allein an ihrer Bahre in einem extra Raum verharrt, ihr ins Gesicht geschaut. Er hatte nicht geweint, womit er zuvor im Hotel nicht hatte aufhören können. Er hatte sich ihre Gesichtszüge genau einprägen wollen, die er meinte, so gut zu kennen. Aber da hatte er plötzlich viele Linien entdeckt, die ihm jetzt neu erschienen. Erst nachdem jemand an die Tür geklopft hatte und ihm mitteilte, dass Beamte ihn nochmals sprechen wollten, hatte er sich endlich von ihrem Anblick gelöst.

Er hatte das Gefühl, neben sich zu stehen, sich sogar selbst zu beobachten, als ihm die Polizei zum Unglück einige Fragen stellte. Er hatte die nur schwer ertragen, auch deren Verwunderung darüber, wie seine Frau unbemerkt hatte vom Rad in den Wassergraben stürzen können, wo sie ohne Hilfe ertrunken war.

Er hätte das gar nicht beantworten können, hatte stattdessen von seiner Schuld gesprochen, von seinem blöden Einfall, was die Beamten noch mehr verwirrt hatte. Am Ende fragten die ihn ernsthaft, ob er nicht eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung stellen wollte.

„Anzeige erstatten?“, hatte er ungläubig zurückgefragt. Da hatte er schon seine Stimme verloren und nur heftig mit dem Kopf geschüttelt.

„Ich wollte doch nur …“, hatte er nochmals zu einer Erklärung angesetzt.

Was immer die Polizei über ihn dachte, sie äußerten es nicht. Die beendeten gleich darauf ihre Befragung. „Sie sollten zurück in Ihr Hotel fahren. Sie wollen heute sicher nicht nach Hause fahren, so wie Sie sich fühlen.“

Im Hotel hatte die Frau am Empfang ihm ihr Bedauern ausgedrückt. Obwohl die Petra gar nicht kannte, zeigte die sich tief berührt und hatte Mühe, ihr Mitgefühl zu verbergen. Sie hatte sogar Tränen in den Augen, die sie sich mehrfach verstohlen wegwischte. „Ihre Freunde sind am Mittag abgeholt worden, die konnten nicht warten, weil der Bus vom Veranstalter sofort hatte weiterfahren wollen. Aber alle lassen Sie grüßen und sie würden sich bei Ihnen melden.“ Dann fiel ihr noch etwas ein. „Sie können hier so lange wohnen bleiben, wie es erforderlich ist.“

***

Es waren sechs Wochen vergangen, der Herbst hatte deutlich die Gewalt über das Wetter übernommen, als Klaus erstmals wieder an seinem Arbeitsplatz erschien. Er hatte sich zunächst krankgemeldet und dann bezahlten beziehungsweise später unbezahlten Urlaub genommen. Er hatte die Zeit gebraucht, um zu trauen und teilweise, um zu regeln, was erforderlich war.

Seine Familie war ihm zur Seite gestanden, was ihm geholfen hatte. Trotzdem hatte er viel Zeit allein verbracht, einfach, weil er das brauchte. Erschüttert hatten sich alle gezeigt, und die fassungslosen Fragen seiner Umgebung hatte er kaum hinreichend beantworten können. Die hatte er sich auch selbst gestellt. Die eine Ursache oder die eine Erklärung für das Scheitern ihrer Fahrradtour hatte er nicht gefunden. Aber das Gefühl blieb in ihm haften, dass er mit seinem überheblichen und ungeschickten Verhalten die Ablehnung in Pauls Freundeskreis provoziert haben könnte. Er schob sich längst eine Mitschuld zu, dass er nicht unwesentlich zum katastrophalen Ende der Radtour beigetragen hatte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Insekten sterben, Menschen auch!»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Insekten sterben, Menschen auch!» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Insekten sterben, Menschen auch!»

Обсуждение, отзывы о книге «Insekten sterben, Menschen auch!» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x