Jörg Mangold
Wir
Eltern sind auch
nur Menschen!
Jörg Mangold
Wir
Eltern sind auch
nur Menschen!
Selbstmitgefühl zwischen
Säbelzahntiger und Smartphone
Ein Selbsthilfebuch
Von der Neurowissenschaft zur konkreten Anwendung im Familienalltag
Mit einem Vorwort
von Prof. Dr. Fritz Mattejat
© 2018 Jörg Mangold
Arbor Verlag GmbH Freiburg
Alle Rechte vorbehalten
E-Book 2018
Hergestellt von mediengenossen.de
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
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www.arbor-verlag.de
ISBN E-Book: 978-3-86781-233-7
Allen Familien gewidmet,
und aus tiefstem Herzen
Andrea, Johannes, Julia, Lea, Leonie
Inhalt
Zum Geleit
Vorwort
Einleitung
KAPITEL 1 Unser trickreiches Elternhirn
1.1 Warum wir als Eltern so ticken, wie wir ticken – vor allem wenn’s schnell gehen muss oder stressig ist
1.2 Das Gehirn hat eine Geschichte
1.3 Der Chef sitzt oben, der Dino geht unten rum – Der obere und der untere Reaktionsweg des Gehirns
1.4 Bin ich im roten, blauen oder grünen Bereich?
KAPITEL 2 Mit dem Dino-Gehirn unterwegs in unserer modernen Welt voller Optimierungsfallen
2.1 Der Angstmacher
2.2 Welche Farbe treibt uns an in der Lebenswelt 3.0?
2.3 Die dreifache Optimierungsfalle
2.4 Wir nehmen uns zu wichtig als Eltern und leiden darunter
KAPITEL 3 Der Wert des Selbstmitgefühls und der Achtsamkeit für uns Eltern und unsere Kinder
3.1 Was ist Selbstmitgefühl?
3.2 Alte Weisheit in neuen Büchern
3.3 Das Mitgefühl
3.4 Was ist eigentlich Achtsamkeit?
3.5 Hin zum Angenehmen – weg vom Unangenehmen
3.6 Die innere mitfühlende Stimme entwickeln
3.7 Der Innere Rat der Beschützer
3.8 Bedenken gegen Selbstmitgefühl
3.9 Verurteilende Selbstkritik oder Selbstkorrektur mit mitfühlender Stimme?
3.10 Welchen Wolf füttere ich?
3.11 Wenn Selbstmitgefühl Schmerzen macht – Über Wirkungen und Nebenwirkungen
KAPITEL 4 Alte Muster auflösen und neue Wege gehen
4.1 Hilfe, ich hör mich an wie meine Mutter oder mein Vater!
4.2 Kurzanleitung zur Zähmung der Schema-Modi
4.3 Den Erzieherhut mal an den Nagel hängen
4.4 Bin ich zu streng oder zu lax? Fordere ich zu viel Leistung oder zu wenig?
4.5 Mehr Fürsorge oder mehr Freiraum?
4.6 Auch ich kann mich entschuldigen
4.7 Mit Liebe Grenzen setzen
4.8 Gelassenheit in der Pubertät?!
4.9 Scham und Schuld
4.10 Ist Selbstfürsorge für uns als Mann, Frau und Paar egoistisch gedacht?
KAPITEL 5 Im Garten des Lebens
5.1 Das Gute wirklich in unser Gehirn aufnehmen
5.2 Aus Erfahrungen werden Eigenschaften, Stärken, Ressourcen
5.3 Bin ich am Heißlaufen oder in Balance?
5.4 Beruhige den Dino, füttere die Maus, umarme den Menschen
5.5 SELBSTWERT-Schätzung oder Selbst-WERTSCHÄTZUNG? – Das ist hier die Frage!
5.6 Die Säulen des Wohlbefindens
5.7 Dankbarkeit
5.8 Heute schon gefreut? – Ein Plädoyer für die Freude
5.9 Weisheit und Selbstvertrauen als Eltern
KAPITEL 6 8-Wochenkurs Mindful Compassionate Parenting MCPar: Elternschaft mit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl
KAPITEL 7 Kleine Achtsamkeitsübungen mit der Familie
Achtsam Atmen mit Kindern
Kleine Atempause mit Kindern
Fünf Atemzüge Glück tanken
Achtsam Hören
Achtsames Sehen
Achtsames Zuhören
Selbstmitgefühlspause für Kids
KAPITEL 8 Mitfühlende Briefe
NACHWORT Achtsamkeit, Weisheit und Mitgefühl als Kompass für die Welt
Danksagung
ANHANG 1
Ein Überblick über die verschiedenen angesprochenen achtsamkeitsbasierten Verfahren
ANHANG 2
Die wissenschaftliche Sicht auf Achtsamkeit und Selbstmitgefühl in der Elternschaft
ANHANG 3
Kleine, nicht repräsentative Umfrage unter jungen und nicht mehr ganz jungen Eltern im privaten Umfeld
ANHANG 4
Verzeichnis der Übungen
Bibliografie
Über denAutor
Zum Geleit
Eltern sein ist in der heutigen Zeit vermutlich eine der größten Herausforderungen, denen wir uns gegenüber sehen. Alle Eltern lieben ihre Kinder und wollen das Beste für sie und doch scheinen wir täglich zu scheitern in unseren Bemühungen, den Bedürfnissen unserer Kinder gerecht zu werden. Den meisten Familien und insbesondere Müttern fehlt es an Unterstützung. Es gibt ständig etwas zu tun und gleichzeitig wecken Kinder Emotionen in uns, die wir in dieser Art und in diesem Ausmaß vorher gar nicht kannten. Und wenn wir in Stress geraten, übernehmen Anteile in uns das Ruder, die wir im Leben mit unseren Kindern eigentlich nicht am Ruder haben wollen.
Auf der anderen Seite verfügen alle Eltern über Qualitäten und eine innere Weisheit, die uns dabei helfen können auf Kurs zu bleiben. Unabhängig davon, wie unsere eigene Kindheit verlief, gibt es in unserem Herzen den tiefen Wunsch, unsere Kinder auf einfühlsame Weise ins Leben zu begleiten und die Praxis der Achtsamkeit und Selbstfreundlichkeit sind von unschätzbarem Wert, Qualitäten in unserem Geist und Herzen zu kultivieren, die sowohl unseren Kindern als auch uns selbst ermöglichen aufzublühen und innerlich zu wachsen.
In diesem Zusammenhang ist es mir eine große Freude das Geleit zu diesem überaus wertvollen Buch zu schreiben. Ich kenne Jörg Mangold jetzt schon einige Jahre, wir haben gemeinsam einen Familienretreat mitgestaltet und seine Menschlichkeit und Herzenswärme gepaart mit seinem tiefen Verständnis und Einsichten in das Funktionieren unseres Geistes und Gehirns haben mich immer wieder berührt und bereichert.
Mit diesem Buch ist es ihm auf wunderbare Weise gelungen, die Praxis der Achtsamkeit und der Selbstfreundlichkeit für Eltern zugänglich zu machen. Er macht deutlich, dass unsere Schwierigkeiten weder unser Fehler sind, noch dass unsere Kinder das Problem sind, sondern dass es in der Natur unseres Gehirns liegt, dass wir im Leben mit Kindern immer wieder an unsere Grenzen und darüber hinaus geraten. Und er zeigt praktische Möglichkeiten auf, wie wir gelassener werden und eine Familienatmosphäre schaffen können, die harmonischere Beziehungen und mehr Wohlbefinden mit sich bringen.
So möchte ich dieses Buch allen Eltern und Menschen, die mit Kindern zu tun haben, wärmstens ans Herz legen! Es hat ohne Zweifel das Potenzial, Ihr Leben zu verändern.
LIENHARD VALENTIN
Vorwort
Einmal wird vielleicht aus dieser
Zivilisation eine Kultur entspringen.
LUDWIG WITTGENSTEIN
Wir leben in Deutschland in einer historisch glücklichen Situation mit einem großen materiellen Reichtum, geschützten und geordneten Rahmenbedingungen und mit einer beneidenswerten medizinischen Versorgung. Trotzdem sind wir so unzufrieden wie eh und je und unsere Ängste und Verunsicherungen sind sicherlich nicht weniger geworden. Dies hat mit Veränderungen auf zwei Ebenen zu tun:
Die von uns selbst geschaffenen objektiven Lebensbedingungen sind trotz der vielen objektiven Fortschritte, der sozialen Verbesserungen und der enormen technischen Erleichterungen nicht so, dass wir heute leichter mit ihnen zurechtkommen. Sie haben sich in der Weise verändert, dass sie heute andere und neue Anforderungen an uns (zum Beispiel an unsere Aufmerksamkeit, an unsere Stresstoleranz, an unsere Kommunikationsfähigkeit, an unsere psychische Flexibilität, an unsere Umstellungsfähigkeit im Lebenslauf) stellen. Auf diese Anforderungen sind wir von unserer Ausstattung her – die sich im Verlauf der Evolution entwickelt hat – nicht „automatisch“ gut eingestellt. Wir treffen auf eine von uns selbst gemachte Umwelt, auf die wir psychobiologisch nicht gerade gut vorbereitet sind.
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