Die beiden nackten jungen Mädchen warteten bereits ungeduldig auf ihren Vater. Als er endlich mit zwei dicken Einkauftüten durch die Tür kam, waren die beiden nicht mehr zu halten. Seit sie ihre Hobbys hatten, denen sie fast täglich exzessiv nachgingen, mussten sie auch fast nicht mehr in der Küche helfen. Mittlerweile fehlte es ihnen schon ein bisschen, was sie natürlich nicht zugeben wollten. Aber es war ausgemacht, dass sie zusammen mit Valeria in den Reitstall fahren würden, wenn Michael die Einkäufe weggeräumt hatte. Dolores Tochter hatte mit ihrer Schwester verabredet so gut sie konnten zu helfen, damit sie so schnell wie möglich in den Reitstall kam. Die Begrüßung fiel trotzdem wie immer aus. Die beiden kleinen Mädchen umarmten ihren Vater, der jedes Mal extra auf die Knie ging und den beiden einen dicken Kuss gab.
»Hallo ihr beiden Zaubermäuse. Ihr könnt es wohl kaum noch erwarten endlich hier wegzukommen«, lachte er als er die beiden im Arm hatte.
Natürlich waren die beiden nicht mehr zu halten. Sie hatten schon den halben Tag auf exakt diesen Moment gewartet. Dementsprechend machten sich die drei auch gleich daran, die Lebensmittel wegzuräumen. Die beiden Mütter beobachteten lachend wie die beiden Mädchen die Tüten ausräumten und Michael alles anreichten, der es dann in den Schränken verstaute. Die beiden Mädchen hatten bereits schon nach dem Frühstück ihre Kleider bereitgelegt, die sie am Nachmittag anziehen wollten. Valeria hatte natürlich ihre Reiterausrüstung bereitgelegt. Emilia begnügte sich mit einem kurzen Sommerkleid. Nachdem die beiden Tüten leer waren, rannten die beiden in ihr Zimmer und zogen sich an.
Währenddessen informierte Michael seine beiden Frauen über eine kleine Änderung in ihren Plänen. Nachdem er sich die Preise einer Reitbeteiligung auf den verschiedenen Ponys angesehen hatte, kam er zu dem Schluss, dass sich das nicht im Geringsten rechnete. Stattdessen hatte er sich nach Ponys zum Kaufen umgesehen und einige gefunden, die gar nicht so teuer waren. Davon wusste Valeria natürlich noch nichts. Statt einer Reitbeteiligung bekam sie ein eigenes Pferd und durfte selbst Reitbeteiligungen anbieten. Valeria erfuhr das allerdings erst, als sie schon unterwegs waren. Sie kannte den Weg zu ihrem Reitstall schon im Schlaf und merkte sofort, dass Michael nicht dahin fuhr. Sie beschwerte sich lautstark, weil sie nicht länger warten wollte.
Erst dann erklärte ihr Michael, dass er ein eigenes Pony für seine Tochter kaufen wollte, statt jeden Monat eine Reitbeteiligung zu finanzieren. Die paar Tausend Dollar die er dafür ausgeben musste würden sich schon nach kurzer Zeit amortisieren. Außerdem hatte Valeria so immer ihr eigenes Pferd, auf dem sie reiten konnte, wann sie wollte. Emilia freute sich für ihre Halbschwester, denn sie bekam ebenfalls eine Überraschung, wie ihr Michael versprach. Dolores hoffte, dass ihre Tochter lange genug brauchen würde, sich ein Pony auszusuchen. Je länger ihre Kleine dafür benötigte, umso weniger Zeit würde für sie und Michael auf dem Trainingsgelände übrig bleiben. Das war allerdings vergebens, denn gleich das erste Pony, was sie sich anschaute, gefiel der Kleinen so gut, dass sie am liebsten direkt darauf sitzen geblieben wäre.
Das Pony würde erst am nächsten Tag in den Stall auf dem Reiterhof gebracht werden, was bedeutete, dass Valeria heute noch ein letztes Mal auf einem Übungspony Platz nehmen musste. Leonie würde heute bei ihr bleiben während Micha und Dolores zu Hause trainierten. Ihre nächste Lehrstunde bei François Pierlot in Lyon würde erst nächsten Monat stattfinden. So lange trainierte sie alleine im Garten hinter dem neu gebauten Haus der Familie. Michael setzte die beiden am Reiterhof ab, wünschte ihnen viel Spaß und machte sich dann mit Emilia und Dolores wieder auf den Rückweg. Die Kleine bohrte bei ihrem Vater nach, was er sich als Überraschung für sie ausgedacht hatte. Er bat sie zu warten bis sie zu Hause waren. Sie geduldete sich noch die paar Minuten. Dolores war nicht gerade so begeistert. Sie hatte gehofft, dass diese Aktion deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen würde.
Als der Motor des großen SUV auf dem Parkplatz vor ihrem Haus erstarb, drehte sich Michael zu seiner Tochter um und bat sie nicht sofort ins Haus zu rennen. Er stellte sich vor den Kofferraum, drückte seiner Tochter den Schlüssel in die Hand und sagte, »Dein Geschenk liegt im Kofferraum. Du machst ihn auf und darfst dir dann dein Geschenk nehmen.«
Die kleine bekam leuchtende Augen und Dolores machte ein überraschtes Gesicht. Sie hatte ebenso wie Leonie keine Idee, was er sich hatte einfallen lassen. Emilia drückte auf den Knopf der Fernbedienung. Die Heckklappe fuhr nach oben und im Gepäckraum des Fahrzeugs kam ein schwarzer Plastikkoffer zum Vorschein. Emilia griff sofort zu und rannte damit ins Haus. Als sie verschwunden war, fragte Dolores, »Was ist da drin?«
Micha begann zu lachen, »Ich habe bei François eine Kleinigkeit für sie bestellt. Es ist eine Sonderanfertigung für Emilia. Eine Faustfeuerwaffe, die exakt die gleichen Kügelchen verschießt wie ihr Luftgewehr. Allerdings ist der Rückstoß wohl noch ein bisschen zu stark für ihre zarten Hände und auf eine gewisse Entfernung ist das Dingen sogar tödlich, wie er sagte. Kam bereits vor drei Tagen hier an und ich habe es erst heute abgeholt. Leonie weiß auch noch nichts davon.«
»Du bist völlig verrückt, mein Schatz«, grinste sie ihn an und gab ihm einen Kuss.
Michael nahm Dolores in den Arm und flüsterte, »Natürlich bin ich verrückt. Das sollte eigentlich niemanden mehr überraschen. Wer mit gleich vier Frauen unter einem Dach lebt, muss total verrückt sein!«
Dolly versetzte ihm einen kleinen Schlag auf den Oberarm und ging mit ihm ins Haus. Emilia hatte den Koffer bereits auf dem Sofa abgelegt und geöffnet. Sie konnte nicht glauben, was ihr Vater da für sie besorgt hatte. Die Pistole sah fast genauso aus wie die Dienstwaffen der Agenten. Der Lauf war natürlich entsprechend des Kalibers deutlich kleiner, aber es sah fast aus wie eine Echte. In dem Koffer lagen sogar noch vier Magazine für die Waffe, die sie erst laden musste. Allerdings funktionierte die Waffe nur mit einem gewissen Luftdruck. Dafür brauchte sie hinten am Verschluss eine Gaspatrone, die allerdings nicht eingepackt waren. Michael wusste das und hatte extra noch ein paar davon besorgt. Das Training, was Dolores noch bevorstand, wurde eher zum Training für Emilia, die mit der Waffe in der Hand die gleichen Übungen wie die beiden Erwachsenen absolvieren durfte.
Читать дальше