Silke Wehmann
Hawaii, Hula und ein
Humuhumunukunukuapua‘a
Das Abenteuer meines Lebens
Für meinen Mann & meinen Sohn.
In unendlich großer Liebe.
Me ke aloha pau `ole.
Impressum
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Die Erzählungen in meinem Buch gründen auf subjektiven Erinnerungen. Dabei sind Gespräche und mündlich übermittelte Schilderungen nicht wortgetreu, sondern sinnentsprechend wiedergegeben. Zum Schutz der Privatsphäre, der in meinem Buch benannten Personen, wurden deren wirkliche Namen teilweise verändert.
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1. Auflage: August 2021
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Layout und Fotos Buchcover und Klappentext: Silke Wehmann
Zeichnung Seite 5: Silke Wehmann (Karte Hawaii)
Zeichnung Seite 3: Thomas Anton (Schildkröte)
Prolog
Heute ist der 28. März 2020. Unser Planet Erde befindet sich in Schräglage. Das Coronavirus hinterlässt seit Monaten eine Spur der Verwüstung im Leben der gesamten Menschheit. Das Virus richtet furchtbares Leid an. Stürzt die Menschen in tiefe Trauer, Verzweiflung und Entsetzen. Es ist verantwortlich dafür, dass Menschen unmenschliche Entscheidungen treffen müssen. Fieberhaft suchen Experten weltweit nach Lösungen auf allen Gebieten und für alle Lebensbereiche. Die Weltwirtschaft steht vor dem Abgrund, Aktienmärkte befinden sich im ungebremst freien Fall, und das schlimmste aller Szenarien ist eingetreten. Das Coronavirus, nur 120 Nanometer klein, hat mehr als 600.000 Menschen teilweise schwer erkranken lassen und tötete bisher über 30.000 Erdenbewohner. Stand 28. März 2020.
Ich arbeite seit nunmehr sieben Monaten an meinem Buch und habe soeben die letzten Zeilen niedergeschrieben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in dieser schweren Zeit, in der so viel Kummer und Sorgen den Alltag der Menschen beherrschen, dieses Buch zur Veröffentlichung anbieten soll. Denn schließlich schwärme ich darin von einem sagenhaft schönen Urlaub. Schwärmereien und Urlaubsberichte sind jedoch nicht hilfreich, wenn es um die Bekämpfung eines todbringenden Virus geht. Ich denke mir jedoch, vielleicht können meine Zeilen in dieser harten und von Schrecken gezeichneten Zeit einigen Menschen ein wenig Zerstreuung bringen. Einen Moment der Aussicht auf etwas Schönes oder Interessantes schenken oder vielleicht sogar die Hoffnung auf eine positive Zukunft, wie auch immer diese für uns alle aussehen mag. Ich denke an all die bis zur Erschöpfung arbeitenden Menschen der medizinischen und pflegerischen Berufe, die mit aller Entschlossenheit, mutig und aufopfernd und auch ihre eigene Gesundheit gefährdend, um das Leben und die Genesung ihrer Patienten kämpfen. An die Wissenschaftler, die unermüdlich und unter Hochdruck all ihre Kräfte darauf konzentrieren, einen Impfstoff oder ein anderes Gegenmittel zu finden, um das Virus auszuschalten. An alle Berufszweige, die momentan mehr als hart schuften, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, und an diejenigen, die durch ihre Arbeit dafür sorgen, dass unser alltägliches Leben nicht zusammenbricht. Aber meine Gedanken weilen auch bei den von der Erkrankung Betroffenen, ihren Familien und Freunden. Sie bangen, hoffen, kämpfen, und leider müssen sich einige von ihnen in diesem Kampf geschlagen geben … Es ist ergreifend und zutiefst berührend, die Empathie unter den Mitmenschen in dieser Krisensituation zu erleben. Gegenseitige Unterstützung, Zusammenhalt, Uneigennützigkeit, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft. Es würde mir eine große, sehr große Freude bereiten, wenn mein Buch einen winzig kleinen positiven Beitrag leisten würde, in dieser aufgewühlten Zeit.
Übrigens, mein Name ist Silke. Ich bin 55 Jahre alt, seit 31 Jahren mit einem tollen Mann verheiratet und habe einen wundervollen Sohn. Ich bin um die halbe Welt geflogen, um eine sehr weite Reise zu unternehmen, welche gleichzeitig eine Reise zu mir selbst war. Es war von mir nicht geplant, dieses Buch zu schreiben. Es ergab sich im Anschluss an meinen Hawaiiaufenthalt oder, genauer gesagt, auf der Insel Oahu. Denn ich kehrte nach Deutschland zurück, völlig überwältigt von Eindrücken und Gefühlen und gefangen in einer riesengroßen Sehnsucht, welche mich seit unserer Abreise aus dem pazifischen Inselreich befallen hat. Ich hoffe, wenn ich meine Erlebnisse und Gefühle niederschreibe, all die Geschehnisse und Emotionen endgültig verarbeiten zu können und dass somit dieses mich momentan beherrschende, übermächtige Verlangen nach einer Rückkehr ins „Paradies“ nachlässt.
Diese Anziehungskraft, welche Oahu auf mich ausübt, fühlt sich wie Heimweh an. Ich versuche, diesem starken Wunsch entgegenzuwirken, indem ich nach hawaiianischer Rezeptur backe, um mich so wieder an „den Aromen Hawaiis“ erfreuen zu können. Ich lese von Zeit zu Zeit auf der Website des „Honolulu Star-Advertiser“, um mich so über Neuigkeiten auf dem hawaiianischen Archipel auf dem Laufenden zu halten. Ich höre mir hawaiianische Musik an und gebe mich dem Klang und den Melodien der polynesischen Rhythmen hin, mal mitsummend, mal mittanzend. Unentwegt sehe ich mir unsere Urlaubsfotos an. Wenn ich meinen Ring oder meine Halskette anlege, welche ich mir in Honolulu gekauft habe, dann trage ich jedes Mal ein Stück Aloha mit mir. Als unser Sohn auszog, haben wir kurzerhand sein ehemaliges Kinderzimmer als ein „Hawaiizimmer“ eingerichtet. Mit Bambustapete, exotischen Blumen, Stoffen im tropischen Design und ganz vielen gerahmten Fotografien von unserer Reise nach Oahu an den Wänden. Ich weiß nicht, ob wir jemals wieder nach Hawaii reisen können, aber jede Faser meines Herzens wünscht es sich.
Um es vorwegzunehmen … Dies war bereits meine zweite Hawaii-Reise. Die erste, 2016, verlief katastrophal und endete abrupt. Wichtig erscheint mir jedoch, den Grund zu nennen, aus welchem es unbedingt eine Reise nach Hawaii sein sollte … Ich habe jahrelang sehr viel gearbeitet. Zu viel. Mich in meinem Beruf sehr engagiert. Immer war ich verfügbar. Überstunden nach der regulären Arbeitszeit, am Wochenende, sogar an Feiertagen. Das war ein Anspruch, den ich an mich selbst hatte. Ich wollte all die mir auferlegten Arbeiten bewältigen. Selbständig, fehlerfrei und pünktlich. Ein Nein kannte ich nicht. War der Berg Arbeit, der vor mir lag, auch noch so groß, wenn der Chef oder eine Kollegin mit einem zusätzlichen Auftrag kamen, war ich stets bereit, helfend zur Seite zu stehen. Mitzuziehen. Und wenn das für mich mehr Arbeitszeit bedeutete, so nahm ich das in Kauf. An meine Gesundheit habe ich dabei niemals gedacht. Warum auch? Nur nicht jammern! Das schaffe ich schon. Viele andere müssen das auch! Und meine Familie? Hat es toleriert. Bis mein Mann dann irgendwann warnende Worte aussprach. Die ich anfangs in den Wind schlug. Und als ich dann endlich bemerkte, dass seine Sorgen um mich berechtigt waren, fand ich kein Zurück mehr aus meiner Spirale, aus meinem von eigener Hand verursachten Strudel an selbstzerstörerischem Eigenanspruch.
Ich habe meinen Sohn, der an ADS und Rechtschreibschwäche leidet, die gesamte Schulzeit über begleitet und nach Kräften unterstützt. Unzählige Stunden habe ich nachts damit verbracht, seine Mitschriften in den Unterrichtsheftern zu kontrollieren und zu vervollständigen, bei anstehenden Klassenarbeiten Übungen für ihn auszuarbeiten, um ihn so bestmöglich auf den Test vorzubereiten.
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