Silke Naujoks - Meine Mutter und der Pauker

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Sie hat ihr Leben nach der Scheidung wieder voll im Griff. Dann lernt sie den Lehrer Maik kennen. Sie glaubt, es ist die perfekte Liebe.
Maik drängt sie, dass sie mit ihm zusammen ziehen soll. Doch wird Maik auch von ihren Kindern akzeptiert?
Als dann noch die neu geborenen Drillinge ihrer Freundin entführt werden, ist das Chaos perfekt.

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Silke Naujoks

Meine Mutter und der Pauker

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Inhaltsverzeichnis Titel Silke Naujoks Meine Mutter und der Pauker Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Silke Naujoks Meine Mutter und der Pauker Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Impressum neobooks

Kapitel 1

„Meine Mutter tickt jetzt echt ab.“ Diese trockene Feststellung von Marie, entlockte Andy nur ein Schulterzucken. „Warum antwortest du nicht? Es ist so was von doof, dass sie ausgerechnet mit einem Pauker herumzieht! Ich kann das doch keinem erzählen! Mein Vater mit seiner Punkertussi und jetzt sie mit ihrem Pauker.“

„Reg dich nicht auf, das gibt sich wieder,“ versuchte Andy sie zu beruhigen.

„Nee, ich fürchte, diesmal meint meine Mutter es ernst. Jeden Morgen singt sie im Badezimmer. Das geht mir vielleicht auf den Wecker.“ Marie schob die Unterlippe vor.

Sie war zwar schon sechzehn, aber bei Andy musste sie sich keine Mühe geben, besonders erwachsen zu wirken. Er nahm sie einfach wie sie war. Deshalb wurde er auch immer mehr zu ihrem Vertrauten.

Andy war klasse. Ihn hätte sie gerne als Stiefvater gehabt, aber leider war er nicht auf Frauen fixiert.

Sie hatte auch schon mal versucht, ihre Reize an ihm zu erproben, durfte aber nicht sauer sein, als er nicht darauf einging. Im Grunde hatte sie es auch nicht erwartet.

Seinen Lebensgefährten Bernd, den mochte Marie nicht so gern. Wie der mit den Hüften wackelte, wenn Andy in der Nähe war, das fand sie total überzogen.

„Du bist bloß sauer, weil dein Torsten in Hannover ist, gib es zu. Gönne ihr doch den Spaß, solange es dauert und woher willst du denn wissen, dass es nicht hält?“ War Andy seine schnippische Antwort.

„Der neue meiner Mutter, hat keine echte Chance, er ist typisch das, was man einen Lückenbüßer nennt.“

„Sie möchte sich halt auch amüsieren. Das kannst du ihr doch nicht übel nehmen.“

„Tue ich ja gar nicht“, behauptete Marie und baumelte mit den langen, schlanken Beinen, die sie dabei wohlgefällig betrachtete.

Ihre Mutter war eigentlich in Ordnung, aber wieso reichte es ihr nicht, sich um sie und ihre Geschwister zu kümmern? Sie hatte doch noch ihren Beruf und das Haus und den Garten. Man sollte meinen, dass sie damit ausgelastet wäre. Wenn sie unbedingt ins Kino und zum Essen gehen wollte, brauchte sie bestimmt keinen festen Freund. Marie fand es nervig, das der Pauker dauernd anrief und das Telefon blockierte, wenn sie abends einen Anruf von Torsten erwartete. Ihre Mutter war natürlich nicht bereit, ihr endlich ein Handy zu erlauben. Dabei hätte das nur Vorteile.

„So, meine Kleine, jetzt muss ich arbeiten. Geh wieder rüber, ja? Und grüße schön.“

Marie rutschte vom Schreibtisch und küsste Andy auf die Wange. Er grinste.

„Du bist schon eine Nummer, Marie. Ich glaube dein Torsten wird nicht mehr lange auf dich hoffen können.“

„Nee, langsam wird es öde, ihn nur alle drei Wochen oder so zu sehen. Also, tschüss dann.“ Marie verließ Andys Haus durch die Terrassentür.

Kapitel 2

Sie wohnten Wand an Wand, seit Andy ihnen die zweite Hälfte des Doppelhauses vermietet hatte. Schon vorher waren sie Nachbarn in einem Mietshaus gewesen. Marie genoss es, jetzt ein großes Zimmer zu haben. Sie teilte sich das Dachgeschoss mit dem Aupairmädchen Susanne. Außerdem war auch der Partykeller nicht zu verachten, wenn sie auch nicht so oft feiern durfte, wie sie wollte.

Ihre Mutter saß zusammen mit Lara, ihrer kleinen Schwester, auf der Terrasse. Sie las und Lara malte. Tom, ihr zwölfjähriger Bruder, war auf Klassenfahrt.

„Setz dich doch zu uns, Marie.“ Meinte Monika, ihre Mutter.

„Keine Lust. Ich muss noch Schularbeiten machen. Ach so, was ist eigentlich mit Sahra? Wirft sie nicht bald?“

„Marie, ich bitte dich!“ Ihre Mutter warf ihr einen warnenden Blick zu.

„Schon gut, schon gut. Aber sie sieht wirklich aus wie ein Nilpferd. Wann ist es dann soweit?“

„In vierzehn Tagen. Sie hat vorhin angerufen. Heute war sie beim Arzt, es ist alles in Ordnung. Ich bin ja gespannt. Mensch, drei Kinder auf einmal, eine echte Horrorvorstellung, aber Sarah freut sich und ihr Mann Thomas, bemüht sich sehr um sie. Er hat schon eine Kinderschwester engagiert.“

„Die können sich das auch leisten.“

„Das stimmt allerdings.“

Das Sahara nicht alleine vor der Aufgabe stand, drei Babys zu pflegen, zu füttern und in den Schlaf zu wiegen, freute Monika sehr. Obwohl sie ihrer Freundin ohne weiteres zutraute, das auch irgendwie zu schaffen.

Marie ging ins Haus und warf sich in ihrem Zimmer auf das Bett.

Sie dachte an ihren Liebsten.

Wenn Torsten doch bloß hier wäre! Hatte er denn gar keine Sehnsucht nach ihr? Sie vermisste seine Küsse, hin und wieder auch, das er mit ihr schlief.

Ob er mit anderen Mädchen flirtete? Diese Vorstellung trieb sie manchmal in den Wahnsinn. Dass sie es damit nicht so genau nahm, fand Marie dagegen nicht so schlimm. Sie meinte es schließlich ja nicht ernst. Heute Abend wollte ihre Mutter wieder mit ihrem Freund ausgehen. Dann könnte sie versuchen, Torsten zu erreichen. Die hohe Telefonrechnung müsste sie dann später erklären.

Monika dachte auch gerade an Rechnungen. Es war unwahrscheinlich, was der fünf Personenhaushalt verschlang. Sie wusste nicht wo sie sparen sollte. Viele Jahre hatten sie wirklich knapsen müssen. Denn Horst, der damals noch ihr Ehemann war, hatte sich als Versicherungsagent selbstständig gemacht und verdiente nicht so viel, wie er gehofft hatte.

Dann, nach der Scheidung, war es noch viel schlimmer geworden. Sie hatte Kleidung und alles, was außer Lebensmittel gebraucht wurde, im Versandhaus gekauft und ab stottern müssen.

Als Lara, die sechsjährige Tochter, dann als Kinder-Fotomodel entdeckt worden war, hatte Monika sich bei ihrer Tochter Geld geliehen. Das Geld war inzwischen zurück gezahlt, mit Zinsen. Darauf war Monika stolz.

Seit sie verdiente, konnte sie sich auch hin und wieder ein wenig Luxus leisten und genau das war es eben. Sie mochte nicht mehr darauf verzichten, sich mit schönen Dingen zu umgeben und auch einmal ein besonderes Stück Fleisch auf den Tisch bringen.

Maik Kluge, ihr neuer Freund sprach schon vom zusammen ziehen. Wenn sie das täte, würde es besser. Sie könnten sich die Kosten des Haushaltes teilen. Er war großzügig was Einladungen und Geschenke anging. Kein Wunder, er hatte ein recht gutes Einkommen und niemanden, dem er Rechenschaft schuldig war.

Es gäbe da noch eine andere Möglichkeit, mehr Geld zu haben. Herr Holz, ihr Chef, hatte ihr schon viele Male angeboten, ganztags in dem schicken Möbelgeschäft zu arbeiten, weil Monika sich zu seiner besten Verkäuferinnen entwickelt hatte.

Drei Tage in der Woche arbeitete Monika von morgens bis abends, aber mehr wollte sie ihren Kindern nicht zumuten. Sie brauchten sie noch zu sehr, als das sie die Kinder so lange allein lassen konnte.

Vor allem Tom und Lara hatten nach der Schule das Bedürfnis, ihr zu erzählen, was sie erlebt hatten. Dabei würde Monika das Angebot ihres Chefs gerne annehmen, zumal es dann auch die Einkaufsreisen in die eleganten Städte Europas beinhaltete. Sie durfte gar nicht daran denken, wie sie sich fühlen würde in Paris, London oder Rom … immer im Flugzeug natürlich, mit Übernachtungen in schönen Hotels. Eigentlich konnte sie stolz sein, auf das Erreichte. Von der Hausfrau, die abends wie erschlagen im Sessel hing, hatte sie sich zu einer erfolgreichen Verkäuferin gemausert, der man den Einkauf für das ganze Geschäft anvertrauen wollte.

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