Marcus Weeks - Big Ideas. Das Soziologie-Buch

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Kann soziale Ungerechtigkeit beseitigt werden? Wie hat das Internet unsere Beziehungen verändert? Wieso haben wir Angst vor dem Fremden? Soziologie fragt nach den Strukturen, die unser Zusammenleben prägen und untersucht ihren Wandel.
Dieses Buch erklärt knapp 90 bedeutende Theorien einflussreicher Sozialwissenschaftler und zeigt spannend und anschaulich, was sie über uns und unsere Gesellschaft verraten. Übersichtliche Grafiken, Illustrationen und Chroniken veranschaulichen die Kernthesen und zentralen Gedankengänge auf leicht verständliche Art. Biografie-Kästen liefern Infos zu Leben und Werk der jeweiligen Denker. Jede Theorie wird durch übersichtliche Querverweise in einen historischen Zusammenhang gestellt und einer Ideenlehre zugeordnet. So entsteht eine spannende Einführung in die Soziologie und ihre unterschiedlichen Fachbereiche. Perfekt für Schüler, Studenten und alle Interessierten!

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Überwachung und Kontrolle

Brutale körperliche Strafen wurden von allgegenwärtigen Verhaltenskontrollen abgelöst: So entstand Disziplin. Die Errichtung von Gefängnissen, psychiatrischen Anstalten, Krankenhäusern und Schulen etwa kennzeichnete die Entwicklung von der Bestrafung hin zu einer disziplinierenden Ausübung von Macht, um Menschen daran zu hindern, sich in bestimmter Weise zu verhalten. Diese Institutionen verhinderten nicht nur Regelüberschreitungen, sondern wiesen Bedingungen auf, in denen das Verhalten von Menschen reguliert und korrigiert, vor allem aber überwacht und kontrolliert werden konnte.

Überwachung spielt bei der Entwicklung der Machtausübung in der modernen Gesellschaft eine zentrale Rolle. Ein Sinnbild dessen sah Foucault im Panoptikum, des effizient konstruierten Gefängnisses nach Plänen des Briten Jeremy Bentham: mit einem zentralen Wachturm, der die pausenlose Überwachung der Insassen ermöglicht. Die Zellen darin werden von hinten beleuchtet und verhindern so Schatten, in denen man sich vor überwachenden Blicken verstecken könnte. Gefangene können nicht wissen, wann sie beobachtet werden, und lernen so, sich zu verhalten, als würden sie rund um die Uhr überwacht. Hier wird Macht nicht mehr durch Zwang zur Konformität ausgeübt, sondern indem Mechanismen etabliert werden, die für Fügsamkeit sorgen.

Verhaltensregulierung

Die »Technologie der Macht« – Mechanismen der Machtausübung – wurde zum integralen Bestandteil unserer modernen Gesellschaft. Seither werden soziale Normen weniger durch Gewalt als durch »behütende« Machtausübung auf das Verhalten durchgesetzt. Hierbei nehmen die Menschen auf zahlreichen Ebenen an einem komplexen System der Machtausübung teil, das das Verhalten der Mitglieder einer Gesellschaft reguliert.

»»Foucaults Sexualität und Wahrheit … warnt uns vor der Vorstellung einer vollkommenen Freiheit von Macht. Eine totale Befreiung von Macht kann es nicht geben. «

Judith Butler

Diese durchdringende Art von Macht ergibt sich durch die Kontrolle der Gesellschaft über die Haltungen, Glaubenssätze und Praktiken ihrer Mitglieder. Das System all dieser Vorstellungen nennt Foucault den »Diskurs«. Das Glaubenssystem einer Gesellschaft entwickelt sich, indem die Menschen schrittweise bestimmte Ansichten akzeptieren – bis zu dem Punkt, an dem diese Ansichten gesellschaftlich »eingebettet« werden und fortan definieren, was gut und was schlecht, was normal und was anormal ist. Die Mitglieder der Gesellschaft orientieren ihr Verhalten an diesen Normen – und zwar weitgehend unbewusst dessen, dass der Diskurs ihr Verhalten lenkt, indem er sich widersetzende Gedanken und Handlungen unmöglich macht.

Das Panoptikumdes Philosophen Jeremy Bentham ist das überwachende Auge - фото 66

Das Panoptikumdes Philosophen Jeremy Bentham ist das überwachende Auge Foucaults. Der Rundbau ermöglicht die permanente Sicht auf die Gefangenen, sodass sie sich ihrer Disziplinierung und Kontrolle fügen. Nicht nur Gefängnisse, sagt Foucault, sondern alle hierarchischen Strukturen (z. B. Schulen, Fabriken) entwickelten sich nach diesem Modell.

Diskursive Regime

Als Instrument und zugleich Auswirkung von Macht wird der Diskurs beständig untermauert: Er kontrolliert Gedanken und Verhalten, die wiederum das Glaubenssystem formen. Und weil es definiert, was richtig und was falsch ist, ist das diskursive Regime ein »Wahrheitsregime«, das ein Bündel unbestreitbaren allgemeinen Wissens hervorbringt.

Foucault griff den Gedanken »Wissen ist Macht« auf und prägte für die subtile Beziehung der beiden Aspekte den Begriff »Macht-Wissen«: Wissen erzeugt Macht und wird von Macht erzeugt. Heute findet Machtausübung in Form von Kontrolle darüber statt, welche Wissensformen akzeptiert sind – indem sie als Wahrheiten präsentiert und andere Wissensformen ausgeschlossen werden. Zugleich wird das akzeptierte Wissen, der Diskurs, durch die Ausübung von Macht produziert.

Anders als frühere Machtformen lässt dieses Macht-Wissen keinen unmittelbar Agenten erkennen. Aufgrund seiner alles durchdringenden Natur scheint es nichts zu geben, wogegen man sich wehren könnte. Und in der Tat weist Foucault darauf hin, dass politischer Widerstand – etwa in Gestalt einer Revolution – nur die Macht des Staates, nicht aber die allgegenwärtige, alltägliche Machtausübung träfe. Und doch sieht er die Möglichkeit zum Widerstand – und zwar gegen den Diskurs selbst, durch alternative Diskurse. Macht, die auf Tatbeteiligung basiert, erlaubt den Beteiligten zumindest ein gewisses Maß an Freiheit. Damit der Diskurs als Machtinstrument fungiert, müssen die, die ihm unterliegen, an der Machtbeziehung teilnehmen. Und wo eine Machtbeziehung herrscht, so Foucault weiter, besteht die Möglichkeit zum Widerstand, denn ohne Widerstand besteht keine Notwendigkeit zur Machtausübung.

Ein Schäfer wacht über seine Herde mit dieser Analogie beschreibt Foucault die - фото 67

Ein Schäfer wacht über seine Herde– mit dieser Analogie beschreibt Foucault die »behütende« Macht, die Menschen dazu anleitet, sich in bestimmter Weise zu verhalten und zu gestatten, regiert zu werden.

»Diskurs überträgt und schafft Macht; er bestätigt sie, wie er sie auch untergräbt und aufdeckt. «

Michel Foucault

Der Einsatz von Macht

Foucaults Konzepte des Macht-Wissens und des Diskurses wurden zunächst vielfach als spekulativ und vage abgetan. Später jedoch waren seine Vorlesungen äußerst populär. Und seine Ideen in den Schriften Überwachen und Strafen sowie Sexualität und Wahrheit fanden nicht nur in die Soziologie, sondern auch in die Philosophie und Geschichtswissenschaft Eingang und prägen heute die Analyse dessen mit, wie der gesellschaftliche Diskurs in zahlreichen Arenen als Machtinstrument eingesetzt wird.

Zudem verdanken der Feminismus, die sogenannte Queer-Theorie und die Kulturwissenschaften Foucaults Erläuterungen eine Fülle von Erkenntnissen darüber, wie Verhaltensnormen durchgesetzt werden. Dennoch teilen sich weiterhin die Meinungen zur Frage, ob seine Theorien nur vage Schlussfolgerungen aus mangelhaften Untersuchungen beinhalten oder ob Foucault einer der originellsten und weitreichendsten Denker der Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts war. Michel Foucault Der brillante Universalgelehrte der in Philosophie - фото 68

Michel Foucault

Der brillante Universalgelehrte der in Philosophie Psychologie Politik und - фото 69

Der brillante Universalgelehrte – der in Philosophie, Psychologie, Politik und Literaturkritik wie in der Soziologie bleibenden Einfluss hinterließ – wurde (und wird) häufig mit dem französischen Poststrukturalismus in Verbindung gebracht. Geboren wurde Foucault in Poitiers (Frankreich). Er studierte Psychologie und Philosophie an der École Normale Supérieure in Paris und lehrte bis zu seiner Promotion 1959 in Schweden, Polen und Deutschland. 1966–1968 lehrte er in Tunesien, und nach seiner Rückkehr nach Paris leitete er die Universität in Vincennes. Zwei Jahre später wurde er ins Collège de France gewählt und dort Professor für die »Geschichte der Denksysteme«. Foucault wurde eines der ersten berühmten Opfer des HIV-Virus und starb 1984 an AIDS.

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