Hannes Wildecker - Weißes Gift

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Der Tod eines Landstreichers, eingetreten nach dem Verzehr von Milch einer namhaften Großmolkerei bringt Kriminalhauptkommissar Heiner Spürmann auf den Plan. Gemeinsam mit seiner Kollegin Leni ermittelt er rund um den Erbeskopf, wobei es ihn nach Idar-Oberstein verschlägt. Nachdem im Stausee Talbrück eine Wasserleiche auftaucht, die offensichtlich ermordet wurde, kann Spürmann eine direkte Verbindung zur Milchverunreinigung herstellen. Die Ermittlungen führen ihn zu einem Konkurrenzunternehmen in Idar-Oberstein und zu Erntehelfern in Trittenheim. Dort erhält er nach turbulenten Verwicklungen den entscheidenden Hinweis und kann als Retter in letzter Not den wahren Täter dingfest machen. Der zweite Krimi von Hannes Wildecker beschreibt unter anderem die Gegend um den Erbeskopf bis nach Idar-Oberstein bis in die Winzergegend der Untermosel. Seine Erfahrungen als ehemaliger Kriminalbeamter und Kenner des Hunsrücks sind Protagonist Spürmann eine große Hilfe im Zuge der Ermittlungen.

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Der Weg in die Verwahrlosung bedarf nur eines kleinen Anstoßes, wenn der dazu führende Anlass schon so angewachsen ist, dass er reicht, um geregelte Bahnen zu verlassen.

Piefke erinnert sich ungern, doch manchmal kommen die Gedanken einfach und er kann sich ihrer nicht erwehren. Wie durch einen Schleier sieht er seine Frau in den Armen eines anderen, in seiner Wohnung, in seinem Schlafzimmer, in seinem Pyjama. Wie im Traum hört er ihre Stimme, die ihm sagt, dass es vorbei ist, dass er gehen soll, dass er seine Sachen packen kann.

Die Scheidung, die Ansprüche an ihn, die Kinder, die sich von ihren Eltern abgewendet hatten, brachten den kleinen Stein ins Rollen, der zu einem Felsen anwuchs. Kaum etwas blieb ihm am Monatsende von seinem Verdienten und seine Frau und ihr Liebhaber machten sich auf seine Kosten ein schönes Leben. Nicht mit mir! hatte er sich vorgenommen. Nicht mit mir!

Von einem Tag auf den anderen hatte er seine Arbeit aufgegeben, sein Ränzel gepackt und war auf und davon. Er hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, seine Frau umzubringen. Doch die Vernunft hatte gesiegt. Bei ihm war nichts mehr zu holen und es überfiel ihn trotzt allem, oder gerade deswegen, eine wohlige Genugtuung. Von diesem Tag an hat er fast jeden Winkel in Deutschland durchkämmt, aber ein wirklicher Tippelbruder ist er nie geworden. Rastlos in der Welt umher zu wandern, das war und ist nicht sein Ding. Und so landete er schließlich im Hunsrück und ließ sich in Idar-Oberstein nieder. Was man so unter Niederlassen in seiner Situation verstehen mochte. Hier gefällt es mir, denkt er. Ein schöner Fleck zum Sterben, irgendwann, nicht schon jetzt. Die Winter, ja die Winter sind kalt hier. Doch, umso schöner sind die Sommer.

Piefke bleibt stehen. Er muss ausruhen. Er ist nicht mehr der Jüngste. Im kommenden Jahr wird er sechzig. Das wird gefeiert, denkt er. Mit Rotwein, seinen Kumpeln und vielleicht in einem freundlicheren Haus als jenem, in dem er sich derzeit aufhält.

Piefke hat Hunger. Sein heute erbetteltes Geld hat er für eine Riesenflasche roten Landweins eingetauscht. Ein paar Münzen sind ihm geblieben. Am Supermarkt mit der Aufschrift „Gutkauf“ bleibt er stehen und zählt seine Barschaft. Dann geht er hinein und kauft sich einen Liter Milch im Tetra-Pack. „Hunsrück - Milch“ steht groß auf der Packung.

Ist vielleicht nahrhafter als ein oder zwei trockene Semmeln, denkt er und macht sich auf den Heimweg in die Rosengasse. Er schleppt sich die Stiege in dem muffig und nach Urin stinkenden Treppenhaus ins Obergeschoss, wo ein Teil seiner Kumpane schon ihr Nachtlager aufgeschlagen hat. Der über den Tag konsumierte Rotwein hat ihnen bereits jetzt schon die nötige Schläfrigkeit beschert und macht die aufkommende Herbstkälte etwas weniger merklich.

Bald wird es wieder Winter sein, denkt Piefke. Jetzt, Mitte November, sind die Temperaturen noch gut auszuhalten, aber im übernächsten Monat? Er will nicht darüber nachdenken. Wir sind Penner, wir leben jetzt, in den Tag hinein, nicht in die Zukunft. Zukunft, was ist das schon für einen wie mich? Zukunft, pah, die ist für mich Vergangenheit. Wenn ich es recht überlege: Eine Zukunft im Sinne von etwas erreichen, etwas darstellen, etwas sein, die hatte ich nie. Und die werde ich eben nie haben, denkt er, wieder ernüchtert die Gegenwart erkennend.

Piefke stellt seine Plastiktüten neben der Schlafstelle von Martin Scharlow ab. Zu ihm hat er einen engeren Kontakt als zu den anderen. Scharlow ist eine gutmütige Seele, nicht so verschlagen wie manche der anderen. Man kann ihnen deshalb keinen Vorwurf machen, denkt Piefke. Das Leben, das wir führen, hat sie so gemacht.

Scharlow ist noch wach. Er sieht Piefke zu, der seine Habseligkeiten ausbreitet und sein Nachtlager aufschlägt. Als Piefke den Tetra-Pack Milch auspackt, kommt Leben in ihn.

„Darf ich einen Schluck haben?“ fragt er, doch Piefke macht keine Anstalten, ihm etwas abzugeben.

„Ich habe hier noch eine Semmel. Ein Schluck von der Milch für diese Semmel.“

Piefke hat Hunger. Eine Semmel und dann noch ein halber Liter Milch, das würde ihn sättigen. Der nickt zur Bestätigung und Scharlow zeigt ihm das altbackene Mehlprodukt. Dann greift er zum Milchbehälter, dreht mit fahrigen Händen den Schraubverschluss auf, reißt die Dichtungsmembrane heraus und nimmt einen großen Schluck und noch einen.

„Ist genug“, sagt Piefke unwirsch und windet Scharlow das Milchgefäß aus der Hand. Der säuft mir noch alles weg, denkt er und schaut in die Runde. Soll mir ja nicht noch einer kommen, so geht das nicht. Das ist meine Milch. Und für den Teil, den Scharlow gesoffen hat, will ich sofort meine Semmel haben. Er dreht sich zu Scharlow um, doch der kümmert sich nicht mehr um ihn. „Das kann doch nicht wahr sein“, denkt Piefke und ertappt sich dabei, dass er es laut gesagt hat. „Trinkt mir meine Milch weg und legt sich zufrieden hin zum Schlafen.“

„He, Scharlow, so geht das aber nicht. Ich will meine Semmel.“ Er stößt Scharlow mit dem Fuß gegen dessen Allerwertesten, doch Scharlow rührt sich nicht.

Nicht mit mir, denkt Piefke und schüttelt den vermeintlich Schlafenden, der sich immer noch nicht rührt. Piefke wird stutzig. In der Dämmerung kann er das Gesicht von Scharlow nur schemenhaft erkennen. Mit zitternden Fingern nestelt er eine Kerze und Streichholz aus der Jackentasche.

Utensilien zum Feuermachen hat er immer dabei. Eine Kerze in einem kleinen Raum hat ihm schon des Öfteren, auch im Winter, die erforderliche Wärme geschenkt. Er zündet die Kerze an und hält sie vor das Gesicht von Scharlow. Der bewegt sich nicht, sondern sieht ihn nur mit großen Augen an. Piefke will erneut ansetzen und Scharlow mit Vorwürfen überhäufen, doch dann hält er ein. „Mein Gott, Scharlow!“ Vor ihm liegt ein Toter, das weiß er jetzt. Scharlow, sein Gefährte, liegt vor ihm, hat Schaum vor dem Mund. Es scheint, als grinse er ihn verzerrt an. Scharlow ist tot. Piefke kann keinen klaren Gedanken fassen. Eben noch war doch alles in Ordnung und jetzt!

Die Milch, kommt es ihm blitzartig in den Sinn. Es muss mit der Milch zusammenhängen! Wenn das so sein sollte, dann könnte ich jetzt auch so daliegen. Wenn ich als Erster getrunken hätte! Nicht auszudenken!

Piefke packt seine Sachen zusammen, schraubt den Gewindedeckel auf den Tetra-Pack und steckt ihn in seine Tragetasche. Einen Blick noch auf Scharlow, dann verlässt er, wie er gekommen ist, gebeugt von der Last, den Ort, der ihm immer unheimlicher wird. Die Polizei, denkt er. Ich muss zur Polizei. Man wird sonst denken, dass ich etwas damit zu tun habe. Scharlow, mein alter Kumpel! Warum lässt du mich alleine?

Kapitel

Im Fernseher kam wieder mal gar nichts. Natürlich kam etwas, aber alle Programme hatten heute nichts drauf, was auch nur annähernd in meine Richtung tendierte. Lisa war schon auf der Couch eingeschlafen, auch eine Folge des miserablen Fernsehprogramms. Ich beobachtete sie, wie sie mit angewinkelten Knien auf der Seite lag, die gefalteten Hände unter ihrer linken Gesichtshälfte eingeklemmt. Über ein Jahr waren Lisette Bauer und ich nun schon zusammen.

Ich muss gestehen, dass ich mich oft darüber wunderte, denn außer mit regelmäßiger und oft unerwarteter Abwesenheit konnte ich mit wenig bei ihr glänzen und ich fragte mich oft, was Lisa bei mir hielt. Aber verstehe einer die Frauen, dachte ich und vernahm ein leises Schnurren, das man durchaus als den Hauch eines Schnarchens hätte deuten können.

Aber Frauen schnarchen nicht, sie schnurren eben nur. Spricht man sie darauf an und unterstellt ein Schnarchen, hat man äußerst schlechte Karten. Tauscht man aber das Wort Schnarchen gegen das Wörtchen Schnurren aus, kann es sogar sein, dass Frau dies zugibt mit dem Hinweis, dass sie sich eben sehr wohl gefühlt habe.

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