Wir sind, trotz unserer Verfolger, gut vorangekommen in Richtung Zivilisation.
Oh Gott, sie haben Ramon erwischt. Sie hatten uns aufgestöbert und sind uns durch den Dschungel nachgelaufen. Ramon hat sich am Fuß verletzt und sie haben ihn erwischt. Ich habe noch gehört, wie er geschrien hat und wie sie auf ihn einschlugen. Er ist bestimmt tot. Ich bin weitergelaufen, so schnell ich konnte und sie haben meine Spur verloren. Keine Ahnung, wie ich hier wieder rauskommen soll.
19. März 2016. Ich glaube, ich konnte sie abhängen. Seit gestern Nachmittag habe ich nichts mehr gehört, was auf ihre Nähe hindeuten könnte.
20. März 2016.
Endlich habe ich eine kleine Siedlung erreicht. Ich habe versucht, die Polizei zu kontaktieren, aber der nächste Posten ist fünfzig Kilometer entfernt, hat mir Sandro, einer der Bauern hier, gesagt und das einzige Telefon ist kaputt. Sandro will mich morgen in die nächste Stadt fahren. Sicherheitshalber werde ich dieses Buch per Post nachhause senden.“
„Hier endet das Buch abrupt“, wandte Dylan sich enttäuscht zu Laura.
Die Anwältin in ihr stellte sofort fest: „Na jetzt ist mir klar, warum diese Männer gestern unbedingt dieses Buch haben wollten. Erstens beschreibt es einen riesen Goldschatz und zweitens einen Mord.“
Er seufzte und fragte sich, wie er mit diesen Informationen umgehen sollte und meinte: „Was sollen wir jetzt tun? Er beschreibt hier einen Polizeibeamten aus Cusco als einen der Mörder.“
Laura verzog den Mund und nickte stumm.
„Wer weiß, ob da nicht mehrere korrupte Beamte sitzen und dann kommen die damit davon und am Ende lassen sie uns auch noch verschwinden“, ergänzte Dylan.
„Besser wir lassen die hiesige Polizei außen vor“, stellte Laura bedauernd fest.
„Am besten wird sein, ich rufe Santiago Cruz an und erzähl ihm von diesem Buch. Vielleicht hat er eine Ahnung, wer dieser Rodriguez ist“, schlug Dylan vor, fischte sein Mobiltelefon vom Nachtisch und scrollte zu Santiagos Nummer.
Dieses Mal musste er einige Zeit lang läuten lassen, bis Santiago Cruz abhob.
„Hola Mr. Huntley. Haben Sie etwas von Professor Martinez gehört?“, fragte er sofort.
„Nein, leider nicht. Ich konnte ihn auch weiterhin nicht erreichen, aber ich schätze, das Buch, welches diese Angreifer gesucht haben, ist aufgetaucht“, erzählte er Santiago.
„Im Ernst, was ist das für ein Buch und wie sind Sie überhaupt dazu gekommen?“, wollte dieser neugierig und aufgeregt wissen.
„Professor Martinez muss es mir in meine Aktentasche gesteckt haben, bevor er von der Bühne gegangen ist. Es ist ein Tagebuch von einem Mann namens Rodriguez und beschreibt in groben Zügen den Fund eines Inkaschatzes, sowie den Mord an deren Tourleiter“, erläuterte Dylan.
„Professor Martinez ist mit einem Professor Andre Rodriguez befreundet, vielleicht ist das sein Buch. Waren Sie mit dem Buch schon bei der Polizei?“
„Nein, wir haben ein Problem. Einer der Mörder in dem Buch wird als Julio, ein Polizist aus Cusco beschrieben. Ein weiterer, Pedro, ist Versicherungsvertreter aus Lima. Dummerweise sind das sehr häufige Namen und das Buch nennt keine Nachnamen, vielleicht kannte Rodriguez sie auch gar nicht. Die Aufzeichnungen reißen ab, als er ein kleines Dorf erreicht hat. Ein Bauer wollte ihn in die Stadt fahren. Das Buch hatte er offenbar per Post nachhause gesendet.“
„Könnten Sie mit dem Buch nach Lima kommen oder mir Teile daraus per Fax senden?“, wollte Santiago wissen. „Vielleicht kann ich etwas aus dem Buch herauslesen, dass uns weiterhilft.“
„Ja natürlich können wir kommen. Wir werden den nächsten möglichen Flug nehmen. Ich werde mich gleich darum kümmern. Sobald ich weiß, wann wir landen, melde ich mich bei Ihnen. Können Sie uns vom Flughafen abholen?“
„Selbstverständlich. Sagen Sie mir einfach Bescheid, wann sie ankommen.“
„Dann hören wir uns später“, verabschiedete sich Dylan von Santiago und wählte sofort erneut.
Laura fing schon an, ihre Sachen zusammenzupacken, und Dylan hatte Glück, er fand einen Flug, der innerhalb der nächsten zwei Stunden ging und es gab noch freie Plätze. Nachdem er Santiago ihre Ankunftszeit durchgegeben hatte, ließen sie sich von der Rezeption ein Taxi rufen. Als das Taxi ankam, schickte die Rezeptionistin einen Hoteldiener zu ihnen in die Suite, der sich um das Gepäck kümmern sollte. Als alles verstaut war, fuhren sie zum Flughafen.
Der dunkle Wagen, der zuvor auf der anderen Straßenseite geparkt hatte, folgte dem Taxi. Der Fahrer begann hektisch zu telefonieren.
Dylan und Laura ließen die Eincheckformalitäten über sich ergehen und konnten danach gleich zum Gate weitergehen, da die Boardingtime kurz bevorstand. Nach einer kurzen Wartezeit kletterten sie in das Flugzeug nach Lima. Dylan setzte sich entspannt auf seinen Sitz am Fenster und Laura ließ sich neben ihm nieder.
Zwei weitere Männer betraten das Flugzeug etwas nach ihnen und setzten sich einige Reihen hinter den beiden, auf ihre Sitzplätze. Leise tuschelten die Männer miteinander und blickten von hinten auf Dylan und Laura, als ob sie Angst hätten, die beiden könnten ihnen selbst im Flugzeug entwischen.
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