Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch
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Begegnungen mit Beteiligten, bei Reisen vor und nach der Wende in Ost-Europa, die im Kern der Handlung autobiografisch verbunden sind, bilden den Rahmen der Erzählung.
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Und weiter: »Schaff ein Denkmal für diese Helden des Rückzuges, für diese Idealisten in einer von Macht und Geld besessenen Welt – ich weiß, Du kannst das – Du bist für mich ein wahrer Künstler und nur solche können das!«
Oie war verblüfft über diese Schmeichelei und ratlos zugleich. Wie sollte das gehen? Sollte er diesen Brief veröffentlichen, das Inkognito Antonows lüften und die Medien aufscheuchen? Das meinte Igor sicher nicht im Ernst. Und wer würde dem Glauben schenken? Wem sollte das nützen? Und warum hatte Antonow das nicht schon selbst getan? Sollte er benutzt werden? Wo waren Fakten?
Weiter las er: »Sicher erinnerst Du dich an unsere Begegnung im Muchina-Institut in Leningrad, vor dem Diplom eines namenlosen Bildhauers der Klasse für Monumental-Skulptur. Da stand ein stark verkleinertes Modell für ein Lermontow-Denkmal auf dem Lande in meinem geliebten Heimatdorf. Vor dem Gutshaus der Großmutter des Dichters, wo er seine Kindheit verbracht hatte, sollte es stehen. Ein sitzender Dichter mit großer Geste und aufgeschlagenem Buch in der Hand, in Bronze.
Das Probestück aus Ton, im künftigen Originalmaßstab, war ein bestiefeltes Bein Lermontows bis zum Knie – aber dieses Knie konnte niemand mit den Händen erreichen, so hoch war es.
Dein erfrischender Kommentar, als respektierter Deutscher Gast in Anwesenheit der Kulturfunktionäre, klingt mir noch heute in den Ohren: ›Unmenschlicher Maßstab! Monumentalität allein entfaltet keine Poesie – und darum geht es in der Kunst!‹
Das war Deine ernüchternde Zusammenfassung, die den Genossen in die Knochen fuhr und mich gefreut hat.
Oder der Design-Kongress der Sozialistischen Länder auf diesem ungarischen Renaissance-Schloss, als ein paar Alt-Stalinisten vorschlugen, das Zentrum sozialistischen Designs in Moskau zu gründen und Du das, in Deinem darauf folgenden Vortrag zu Eurer Arbeit für den öffentlichen Raum, so nebenbei und unter dem stürmischen Beifall aller Fachleute im Saal, als letzten Anflug von kulturellem Imperialismus abqualifiziertest.
Das war schon Mut in diesen Zeiten, und seitdem vertraue ich Deinem Spürsinn für den Geist der Sache und die mutige Form. Die danach drohenden diplomatischen Verwicklungen habe ich übrigens verhindert, wie ich auch in der Folgezeit oft die Hand über Dich halten konnte, wenn es gefährlich wurde und Du als Gestalter vom Apparat oder der Staatssicherheit beschädigt werden solltest.«
Oie war erstaunt, so Offenherziges von Antonow zu lesen, aber er nahm es als honorige Schlussbilanz eines kämpferischen Lebens und einer wahren Freundschaft.
Die Überraschung allerdings folgte am Schluss: der Verweis auf die unscheinbare, unbeschriftete CD.
»Als Hilfe für Dich, lieber Albrecht, bei der Umsetzung meines letzten strategischen Planes – mit Verlaub sagt man wohl seit Goethe – sende ich Dir die CD mit einer Übersicht über die wichtigsten Operationender Europäischen Perestroika – die Licht-Operationen.
Du findest geordnet, wie Du es als Kultur-Preuße erwarten darfst, Operationen, Decknamen, Klarnamen und Adressen beteiligter Akteure bei der Abwehr des Mächtigen und Blöden.
Namen von noch Lebenden, die Dir besonders nützlich sein könnten, habe ich unterstrichen. Mach etwas daraus, gedenke meiner in Freundschaft und auch all derer, die das Ende des Kalten Krieges und den Triumph des Lichtes nicht mehr erleben konnten.
Dazu gehört leider auch Dein Bruder Otto, an dessen Tod ich mich schuldig fühle, denn ich habe ihn damals, in der Vor-Wendezeit, auf eine Mission nach Moskau geschickt, auch – möchte ich zu meiner Entschuldigung sagen – um ihn aus dem Schussfeld der Staatssicherheit zu nehmen.«
Oie drückte mit dieser Information etwas gewaltig in die Magengrube, denn bisher galt Otto nur als vermisst – jedoch ohne irgendein Lebenszeichen seit über zwanzig Jahren.
Er las erschüttert weiter: »Ich habe Otto damals in diese neu entstandene Gruppe von Historikern empfohlen, die begannen, den Widerstand der Feinde der Perestroika zu bilanzieren, – denn Du weißt, nur was erinnert wird, ist wirklich geschehen.
Einen Einfluss auf die Geschichtsschreibung späterer Generationen bekommt man nur durch Fakten.
Er ist seitdem vermisst und es ist mir besonders wichtig, Dir und Deiner Familie zu sagen, wie leid mir das tut, denn jetzt gibt es Anhaltspunkte dafür, dass er das Opfer unserer Gegner wurde. Mein damaliger Stabschef Nikolai Nikolajewitsch Ossipow hat mir kürzlich davon berichtet. Das Schweigen Dir gegenüber, nach der Wende, hat auch damit zu tun, dass ich Dir sein Verschwinden nicht erklären konnte und mich schuldig fühle.
Bitte verzeih mir!
Dein alter Freund Igor Iwanowitsch Antonow.«
Tränen verschleierten Oies Augen, er erhob sich und lief wie im Nebel zum Fenster, um die sich asthmatisch verkrampfenden Lungen zu lüften.
Das mit Otto war nach so vielen Jahren für ihn in die Ferne gerückt, im Gegensatz zur älteren Schwester Maria, die, wenn nur Ottos Name fiel, zu Tränen gerührt war: »Nicht wissen, kein Grab« – sagte sie immer – »das ist das Schlimmste!«
Nun brach alles wieder auf, denn was wirklich geschehen war seit dem Sommer der Wende, als Otto auf seiner Reise durch die Sowjetunion so spurlos verschwand, hatten sie niemals erfahren. Dass Igor Antonow damals Auftraggeber war, vernahm er zum ersten Mal – und verstand dessen Schuldgefühle.
Einen Hinweis jedenfalls gab es jetzt, der ihn elektrisierte – Nikolai Nikolajewitsch Ossipow. Den musste er finden, schon um des Seelenfriedens seiner Schwester willen.
Aber sonst? Der Brief? Die Listen?
Oie wusste nicht, was das sollte. Warum verstand er ja – aber wie sollte das gehen? Ein Denkmal? Wofür genau? Wie? Was war Igor Antonows Anliegen? Wollte der Geheime sich auf diese Weise, nach seinem Tode und durch die Hintertür, einen Platz in der Geschichte sichern? Sollte er dafür alles stehen und liegen lassen, sich absehbar mit Geheimdiensten anlegen und möglicherweise seinen Kragen riskieren? Fünf Jahre vor dem Ruhestand, und mit einer Familie, die ihn brauchte – sollte er das wirklich tun?
Wie nahe ging ihm das alles wirklich noch?
Merkwürdigerweise bei Weitem nicht so nahe, wie der kürzliche Tod seines Schul-Freundes Daysi, den er fast dreißig Jahre nicht gesehen hatte, und der doch auf eine Weise mit seinem Leben verbunden war, die mit Igor - dem so offensichtlich abgetarnten Maschinisten im Räderwerk der Geschichte - nicht vergleichbar war.
Lag es daran, dass, wenn Schulfreunde sterben, Teile unserer schönsten Kindheitserinnerungen ins Vergessen abwandern, ein Teil von uns stirbt, den wir um keinen Preis der Welt verlieren möchten?
So wie beim Bruder, dessen Tod ihm, in Verbindung mit dem des gemeinsamen Jugend-Freundes, auf einmal wie ein Schlusspunkt, wie das nahende Ende auch seiner Tage erscheinen musste.
Diese Erinnerungen ließen seine Hände zittern und er schaute, im warmen, die Augen trocknenden Aufwind der Fensterbank, nun wieder auf den Brief – und las noch einmal, wie im Traum.
Gedanken durchschossen ihn wirbelnd. War Igors posthumer Auftrag nicht die Chance die Nebel zu lichten, die noch immer über ihrer Freundschaft lagen?
Sie waren ja über die Jahre nur lose verbunden, gelegentlich und über einzelne Ereignisse, deren Bedeutung Oie damals nicht einschätzen konnte – die mit diesem Brief jedoch wieder auf den Prüfstand kamen.
Jetzt, so fühlte er, gab es die Chance, Hintergründe und neue Facetten eines immer noch schemenhaften Bildes von Igor Antonow – dem geheimen Drahtzieher zur Deutschen Einheit – zu entdecken, und das lockte ihn mehr, als er es sich in diesem Augenblick eingestehen mochte.
Er schaltete den Laptop ein, sichtete die Daten auf der CD, die nach Ländern des Ostens geordnet waren, und fand darunter einige bekannte und viele ihm unbekannte Namen. Aber immer zugeordnet bedeutende Institutionen, Dienststellen und Funktionen. Das zog sich als Prinzip durch und basierte offensichtlich mit Goethe, den Antonow so verehrte, auf der Erkenntnis – Dass wir jemand sein müssen, um etwas zu bewirken!
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