Harald Hartmann - Der Ausflug

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Ein Mann unterbricht eines Morgens beim Blick durch das Fenster auf die Straße die alltägliche Routine seines Lebens. Es kommt ihm plötzlich ein ungeheurer Verdacht. Alle Resultate, gleich welcher Art, sind falsch und das nicht einfach aus Versehen aufgrund eines Rechenfehlers, sondern weil das Rechnen selbst der Fehler ist. Mit einem Mal fühlt er sich wie ein lediglich auf festgelegte Funktionen beschränkter Automat, dem der mächtige Gott des Rechnens gut berechnete Befehle implantiert hat. Erfüllt von dem existenziellen Wunsch, diesen Verdacht zu überprüfen, handelt er sofort. Er beendet sein angelerntes Vertrauen in die Welt der Resultate und legt seine Sklavenkleider ab, indem er sich entkleidet, die Innenseite der Kleidung nach außen wendet und sie so wieder anzieht.
Eine phantastische Reise beginnt. Begegnungen, Begebenheiten und Metamorphosen, die bis jetzt für ihn unvorstellbar waren, ereignen sich auf seiner Suche nach dem sagenumwobenen Phänomen, das Freiheit genannt wird. Es ist der Augenblick, da er den Schutz der Normalität verliert, da er heraus tritt aus der Festgelegtheit und sich auf das Zufällige einlässt. Er ist nun dauernd in Gefahr in seiner Andersartigkeit erkannt zu werden und fühlt sich verfolgt als ein flüchtiger Ausbrecher aus dem System der vorgegebenen Richtungsspuren. Doch er ist nicht schutzlos. Ohne Sklavenkleider verfügt er über neue Eigenschaften wie Unsichtbarkeit, Nicht-Festgelegtheit auf eine Form oder eine Richtung, Unabhängigkeit von Zeit, Frieren-Können in der Sonne. In seiner neuen Identität ist er der Eisberg, der in der Sonne friert.
Sein Ausflug wird zu einer ziemlich aufregenden Expedition ins Unvorhersehbare. Denn es ereignen sich fortwährend ungewöhnliche Begegnungen mit Personen, die ihn zu kennen scheinen, ihn ein Stück begleiten und dann wieder ihrer eigenen Wege gehen, in diesem neu betretenen Raum, der unberührt ist von jeder Erfahrung. Er erkennt, dass es hier keine Routinen sondern nur Einmaligkeiten gibt, dass hintter jeder Gewissheit das Ungewisse lauert und hinter jeder Bedeutung die Bedeutungslosigkeit. Freiheit erscheint ihm als ein flüssiges Element, und er akzeptiert sie in ihrem unfesten Wesen. Sie zeigt ihm dafür ihre Vielgestaltigkeit, und er versteht ihre Botschaft. Er weiß nun, dass es keine Sicherheit gibt, dass Unsicherheit ein wesentlicher und nicht wegnehmbarer Teil der Freiheit ist, ohne den sie nicht existieren könnte, und dass er nie seine Wachsamkeit vernachlässigen darf, wenn er frei sein will, und es auch bleiben will. So wird er selbst zu einem permanent changierenden Wesen ähnlich dem, wonach er sucht.
Die Agenten der Realität, seine Verfolger, die ihm seine Freiheit wieder nehmen wollen, sind ihm, ohne sich klar zu erkennen zu geben, immer dicht auf den Fersen. Doch aufmerksam entkommt er allen Fallen und Hinterhälten und kann seinen Ausflug fortsetzen. Am Ende kehrt er zurück in seine Wohnung und sieht wie zu Beginn seiner Reise aus dem Fenster auf seine Umgebung. Die Welt ist noch dieselbe, nur der Horizont ist ein anderer. Er zeigt ihm, dass es keine Antworten gibt. Die Fragen sind die Basis des Lebens.

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Harald Hartmann

Der Ausflug

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Inhaltsverzeichnis

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Aufbruch

Der Eisberg, der in der Sonne friert

Falschfahrer

Gescheiterte Befreiung

Verabschiedung

Zoo

Einsame Freundschaften

Die Turmuhr

Im Turm

Die dicke Frau

Die Rettung des Mondes

Pfade finden

Der Drache

Grenzüberschreitungen

Pi

Die Tochter

Vagabund

Ehrung

Der weiße Mann

Abtrennung

Der Baum, aus dem ein Stein wächst

Heimferne

Grundlosigkeit

Auszeit

Die große Welt

Spießrutenlauf

Heimatgefühl

Pissoir

Weltenretter

Folie 95

Die Hilfe

Die Fahrkarte

Busfahrt

Narrenstreich

Im Museum

Die kalte Sonne

Ohne Seite

Exquisite Süßigkeit

Impressum neobooks

Aufbruch

Fünf Mal in der Woche klingelt mein Wecker. Er klingelt früh. Jedes Mal erschrecke ich mich. Und gleichzeitig, wirklich gleichzeitig, verlässt ein Wort meinen Mund, ohne dass ich die geringste Chance hätte, es zu verhindern. Möglicherweise gibt es von allen existierenden Wörtern in meinem Kopf keins, das in exakterer Symmetrie meine Gefühlswelt dieses Augenblicks widerspiegeln kann. Es ist ein kleines, schwaches und versteckt hinter einem gequälten, kaum hörbaren Stöhnen hervor blutendes Wort, mit dem ich resigniert gegen meine Unfreiheit rebelliere und ein müdes Scheiße murmele, so schlampig artikuliert allerdings, dass es einem Zuhörenden schwer fallen würde, dieses Wort als das zu identifizieren, das ich nur auf diese ohnmächtige Art zuzulassen mir angewöhnt habe, sodass mir damit der Vorwurf einer Rebellion von keinem bewiesen werden kann. Keine Spur von Aggressivität ist im Klang dieses Wortes zu dieser Tageszeit und in dieser Situation zu finden. Mein System wäre zum Transport solcher Gefühle auch noch gar nicht in der Lage. Zu diesem Zeitpunkt bedeutet das Wort nichts weiter als die erschreckte und erschreckende Einsicht in die Tatsache, dass ich noch lebe, aber keinen eigenen Willen von erwähnenswerter Handlungskraft habe.

Dieser kurze Moment der Wahrheit ist mir nicht gerade ein willkommener Gast und auch nur deshalb zu ertragen, weil er so flüchtig ist. Er stellt lediglich eine unliebsame Begleiterscheinung dar in diesem Prozess, der das Ziel verfolgt, mich gewaltsam zurück zu treiben aus der Weite meiner Träume in den Käfig der Realität. Somit könnte ich die Wahrheit auch eine Schwachstelle im System nennen, die noch von der Evolution beseitigt werden muss, um die lästige Störung des alltäglichen Glücks durch sie in einer schöneren Zukunft dereinst zu vermeiden.

Ich vermute, dass dieser ärgerliche und unangenehme Moment durch eine blitzschnelle chemische Reaktion hervorgerufen wird, ausgelöst durch dieses Klingeln, das ja in Wirklichkeit gar kein Klingeln mehr ist. Nur das Wort blieb erhalten. Das, was man immer noch Klingeln nennt, hat sich irgendwann gewandelt in ein scharfes, körperlichen Schmerz erzeugendes Piepen, das ich nicht ausstehen kann.

Mit Musik habe ich natürlich auch schon versucht, die Chemie zu überlisten und die natürliche Reaktion in seichtem Wohlgefallen aufzulösen, so wie viele. Aber das konnte ich noch weniger aushalten. Ich empfinde es als einen Missbrauch von Musik, mich ihrer in dieser Absicht zu bedienen. Dass sie mich aus meinen Träumen reißen soll, ist doch eine Perversion. Eine derartige Anwendung sollte ganz allgemein zu einem Straftatbestand erklärt werden. Ich möchte, dass Musik mich zum Träumen bringt. Wenn ein stimmgewaltiger Feldwebel mich aus dem Bett schrie, könnte ich das viel leichter akzeptieren, weil dieser Ton besser zu dem passte, was dann folgt, als wenn die Muse mich küsste, und ich mich ihr nicht hingeben könnte. Musik morgens ist somit auch keine Lösung. Wir würden uns gegenseitig hassen. Ich habe praktisch keine Wahl.

Also es piept, ich erschrecke, dadurch wird ein Neutron aus meinem stabilen Zustand, genannt „Süßer Traum“, heraus geschossen und verbindet sich mit dem frei umher fliegenden Schrecken des Weckerpiepens zu einem neuen stabilen Zustand, genannt „Morgendepression.“

Ich höre nun, während ich es sage, dieses kleine, zweisilbige Wort, und sogleich überfällt mich ein abgrundtiefes Mitleid mit ihm, weil es mir so unschuldig und hilflos erscheint. Es kommt aus meinem Mund heraus wie ein aus der Seligkeit des Ungeborenseins von einer brutalen Plötzlichkeit heraus geworfenes Wesen, das sich duckt unter den unerbittlichen Schlägen dieser Domina und hofft, mit einer Geste der Unterwürfigkeit entkommen zu können. Eine erbärmliche Scheiße ist das.

Nun bleibt mir nichts anderes mehr übrig. Ich tue ich mir Zwang an. Immer tue ich das an dieser Stelle. Ich vergewaltige mich. Bei sich selbst ist das offenbar erlaubt, wahrscheinlich eher noch erwünscht. Gegen meinen Willen, diesen armseligen Alibi-Willen, dem, wie zur höhnischen Erhöhung seiner Qual, seine Machtlosigkeit auf diese Art schmerzlich vorgeführt wird, stehe ich auf. Ich habe verloren. Immer verliere ich. Jeder neue Tag beginnt mit einer Niederlage. Der Gegner, gegen den ich verliere, ist sichtbar und unsichtbar, wenn ich ihn packen will. Er spielt mit mir. Ich bin die Maus, und er ist die Katze. Ich kann ihn gar nicht packen.

Ich finde mich wieder stehend auf den Beinen. Es ist immer dasselbe. Ich fange an, meine Klamotten zu suchen. Das Programm läuft ab, bis ich alles gefunden habe. Ich ziehe mich an. Socken, Unterhose, Hose, T-Shirt, Pullover. Ich bin ein einziger Automatismus. Ich gehe zum Kühlschrank. Ich setze mich an den Küchentisch. Ich esse einen Joghurt, den ich mit Honig vermische. Ich esse eine Banane, einen Apfel, eine Orange. Dabei sehe ich aus dem Fenster. Pünktlich führt die Nachbarschaft ihre Hunde Gassi. Immer dieselben Wege. Linke Straßenseite, rechte Straßenseite. Die Leute und Tiere bewegen sich fein säuberlich getrennt auf ihren fest einprogrammierten Seiten zu ihren fest einprogrammierten Zeiten. Die einen gehen schnell, die anderen langsam. Die Schüler trödeln. Die Welt ist in Ordnung. Man kennt sich, man grüßt sich, man will sich nicht kennen, man will sich nicht grüßen.

Die Arbeiter des Betriebs von gegenüber treffen allmählich ein. Sie parken ihre Autos am Straßenrand, als ob sie einer geheimen Regieanweisung folgten. Jeder scheint auf einen Parkplatz festgelegt zu sein als erste Wahl. Jeder sucht an der Stelle nach seinem Platz, an dem er schon immer, gestern und vorgestern und vorvorgestern, seinen Duft hinterlassen hat. Obwohl es eine freie Straße ist, auf der jeder Beliebige parken kann, werden Ansprüche erhoben auf Unbesitzbares. Tief im Inneren eines jeden tobt ein titanischer Kampf um richtig und falsch, Recht und Gerechtigkeit. Immer. Und gerade morgens in der Frühe, wenn die ersten Niederlagen schon erlitten sind, tobt er besonders schlimm.

Ich spüre die Wellen des Unmuts, des Ärgers, manchmal sogar der Wut, die von unten zu mir herauf schwappen und mich fast bis zu den Knien umspülen, der ich am Küchentisch sitze und meine Morgendepression absolviere, wenn ein Fremdling den beanspruchten Parkplatz bereits besetzt hat, so wie heute. Der gesamte bequeme, von Denken und Fühlen befreite Automatismus dieses Betriebsangehörigen ist dann augenblicklich von einer akuten Störung betroffen. Mit dem Interesse des Unbeteiligten verfolge ich das Geschehen aus der sicheren Distanz meines Olymps.

Anpassungsleistungen mit stark erhöhtem Energieaufwand setzen nun dort unten ein. Es dauert eine kleine Schreckenszeit, bis der gerade eingetroffener Parkplatzsucher, aufgescheucht aus seiner Erwartung der ewigen Normalität, sich beruhigt hat und merkbar unzufrieden und enttäuscht für dieses Mal einen falschen Parkplatz akzeptiert. Wahrscheinlich war es nicht seine erste Niederlage heute morgen, und ich war ihr Zeuge. Die Welt ist nicht in Ordnung.

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