David Goliath - Mina über den Wolken

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Mina über den Wolken: краткое содержание, описание и аннотация

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Mina sucht nach dem Schlussstrich ihres Freundes eine vorübergehende Bleibe und landet in den Armen einer Flugbegleiterin, die ihr eine neue Welt zeigt. Plötzlich gibt es fremde Männer, die sich für sie interessieren. Plötzlich eröffnet sich die Chance, ihr Berufsleben umzukrempeln und auf Verbundstoffvögel umzusatteln. Doch Luft und Liebe scheinen nicht so leicht miteinander zu verbinden zu sein.

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Mir stockt der Atem, diesmal psychisch und nicht physisch wie schon die ganze Zeit. Ich weiß ganz genau, dass sie auf die kleine Tüte abzielt, die sie in dem Unterwäschegeschäft gefüllt hat. Es ist also etwas für mich drin. Unterwäsche. Reizwäsche? Geht es immer noch darum, mein Selbstwertgefühl nach oben zu schrauben oder ist es ein obszönes Rollenspiel? Ist sie vielleicht doch lesbisch oder mindestens bisexuell? Bin ich das Mauerblümchen, das es zu pflücken gilt?

Mir wird schlecht. Wahrscheinlich die Kombination aus Anstrengung und Überforderung.

»Wie findest du Jürgen?«, lässt sie nicht locker und torpediert mich mit weiteren Unannehmlichkeiten. Langsam glaube ich, sie ist ein Sadist.

»Sympathisch«, werfe ich einen Brocken hin. Angestrengt schaue ich aus dem Seitenfenster. Katrin soll nicht sehen, dass ich schon wieder rot anlaufe.

Sie kichert. »Er dich auch.«

Ich schnaufe peinlich berührt und krümme mich. Der Autositz soll mich verschlucken. Die Tür soll mich ausspucken.

»Ist er schwul?«, platzt es aus mir heraus. Das Vorurteil, dass alle männlichen Flugbegleiter schwul sind, nimmt mich in Schutz, rede ich mir ein. So kann ich davon ablenken, dass wir offensichtlich geflirtet haben.

Katrin pocht gegen das Lenkrad und lacht laut.

»Er hat zwei Kinder«, hält sie dagegen.

Ich wippe mit den Schultern. »Lebenswandel?«

»Wünschst du dir, dass er homosexuell ist?«

Sie hat mich. Touché! Wäre er schwul, könnte ich mir das Interesse und die Nähe erklären. Schwule sind oftmals kommunikativ und empathisch, vor allem solche, die mit Menschen arbeiten, als Flugbegleiter zum Beispiel.

»Ist er nicht«, unterbricht sie die Pause, die zu lang wurde, und macht die Sache komplizierter. »Geschieden.«

Davon hatte er mir nichts erzählt. Vielleicht etwas, das er nicht gern breittritt. Trotzdem surren tausend Fragen durch meinen Kopf. Jürgen ist genauso interessant wie Katrin. Doch ich kann doch nicht unablässig Fragen stellen. Wie würde man mich dann ansehen? Als Nervensäge? Als Tratschtante?

»Ich hätte eine Idee«, knüpft sie an, »Da ich meine Tour so kurzfristig nicht absagen konnte, wärst du ein paar Tage allein in Köln.«

Sie setzt ab und schaut kurz rüber.

Es ehrt mich, dass sie für mich versucht hat, ein paar freie Tage herauszuschlagen. Kann man sich in diesen Zeiten eine bessere Freundin wünschen? Ich unterdrücke Tränen.

»Ich kenne Jürgen schon seit Jahren. Er hat auch viel durchgemacht und ist ein absolut verlässlicher, vertrauensvoller Mensch. Wenn du willst, gebe ich dir seine Nummer und ihr könnt euch kurzschließen.«

Die Worte stehen im Raum, während wir in ihre Straße einbiegen. Sie lässt das Gesagte wirken. Es löst in mir Aufregung aus, aber auch Angst und Unbehagen.

Als wir stehenbleiben, dreht sie sich zu mir, während sie den Motor ausmacht und sich abgurtet.

»Kein Date«, betont sie, »nur etwas Zeitvertreib zweier Menschen, die nicht gern allein sind.«

Jürgen allein? Ein so offener, interaktionsfreudiger Mensch ist doch nicht allein. Hat er keine Freunde? Was ist mit seinen Kindern? Katrin registriert meine Zweifel.

»Es kommt nicht von ihm. Es ist meine Idee. Weil ihr euch so gut versteht und weil ich dich nicht allein lassen will. Ich mache nicht gern blau. Es gibt zwar Nachrücker, aber wieso sollte ein Familienmensch für einen Single einspringen, der nur blau macht?«

»Das geht so schnell«, flüstere ich, mit Herzklopfen. Ein Rest vom Sport, neu entfacht durch die Perspektive männlicher Gesellschaft.

Nachdem wir beide geduscht sind und unseren Hunger mit einer Süßkartoffel-Karotten-Pfanne getilgt haben, sitzen wir mit Kai Kaktus noch am Tisch und reden. Wir lassen den Tag Revue passieren, verraten uns ein paar Geheimnisse und Katrin löchert mich mit Fragen zu meinem Job.

Das Beziehungsthema klammern wir aus, im gegenseitigen, stillen Einverständnis. Auch wenn ich nur zu gern wüsste, was Katrin bisher getrieben hat.

»Versicherungssachbearbeiterin«, kläre ich auf, »Geregelte Arbeitswoche, fester Büroplatz, Aktenablage.«

»Du verkaufst Versicherungen?«

»Nein, ich arbeite im Hinterzimmer und mache den ganzen Bürokratiekram.«

»Seit wann?«

»Seit ein paar Jahren, aber bei meinem aktuellen Arbeitgeber bin ich noch in der Probezeit«, lächle ich ohne Überzeugung.

»Macht es dir Spaß?«, fragt sie unumwunden.

Ich zögere, wodurch die Frage bereits beantwortet ist.

»Wer hat schon durchgehend Spaß bei der Arbeit?«, versuche ich mich rhetorisch.

»Ich auch nicht«, stimmt Katrin ein, weil ich sie visuell um eine Aussage bitte. »Zumindest nicht immer. Es gibt Tage, da ist einfach der Wurm drin, aber ich muss sagen, dass sich diese Tage enorm reduziert haben, seit ich über den Wolken arbeite.«

»Willst du es mir schmackhaft machen?«, scherze ich.

»Wir suchen immer Leute«, antwortet sie neutral.

Ich nippe am Glas Wein, um Zeit zu schinden. Kai Kaktus starrt mich an, der kleine Stachelstrauch. Als obdachloser Single wäre ich die ideale Kandidatin, sinniere ich leichtfertig, außer dass mein Körper nicht in die schmalen Gänge passt und mein Ego weder für Service noch für Notfälle geschaffen ist. Dazu kommen Klaus und Agora, die ein Wörtchen mitzureden haben.

»Was sagst du zur Klimadebatte?«, rutscht mir heraus. Puh, jetzt wird es trocken. Ich gönne mir noch einen Schluck. Katrin macht es mir nach.

»Als Flugbegleiterin oder als Umweltaktivistin?«

Mein Gesicht friert ein. Ich muss richtig blöd gucken. Hat sie das ernst gemeint?

»Glaubst du mir nicht?«, ergänzt sie lächelnd.

Ich suche nach Transparenten, die alles anprangern, suche nach Naturprodukten in ihrer Wohnung, suche nach Widerstand und Ungehorsam, Aufruhr und Umsturz. Doch ich sehe nichts, was den Regenwald rettet oder das Ozonloch schließt.

Katrin versteckt ihr Antlitz theatralisch hinter ihren Händen. »Du kannst mich Heuchlerin nennen«, wird von ihren Händen gedämpft, »Ich fliege beruflich, besitze ein Smartphone, suche den günstigsten Stromtarif und bin ein Fashion Victim, das nach Gefallen und nicht nach Bilanz kauft.«

»Schon gut«, spiele ich das Spielchen mit, »Wir haben alle unsere Leichen im Keller.«

Als sich ihre Hände senken, lacht sie unvermindert. »Du bist faszinierend, Mina. Ein graues Mäuschen, das plötzlich die Welt retten will.«

»Soweit würde ich nicht gehen«, bremse ich entschlossen.

»Aber es beschäftigt dich, sonst hättest du es nicht ausgesprochen«, kontert sie bissig, während ihre Lippen herausgefordert strahlen.

Meine Schultern hüpfen unschlüssig. »Vielleicht suche ich nur Argumente, um es mir auszureden.«

»Der Traum von der Flugbegleiterin?«

Ich nicke.

»Nichts ist klimaneutral. Alles hat seinen Preis. Und viele Faktoren beeinflussen unseren Untergang. Können wir wieder das Thema wechseln. Ich werde immer so depressiv, wenn man über das Schlechte redet, anstatt zu handeln.«

Depressiv kann ich mir bei ihr nicht vorstellen. Ein Sonnenschein sondergleichen. Bei all ihrer positiven Energie gibt es doch gar keinen Platz für schattige Rückschläge.

Ich gähne. Ein abwechslungs- und aufschlussreicher Tag liegt hinter mir. Kann mich nicht erinnern, wann sowas in meiner Beziehungszeit zuletzt passiert ist.

»Jetlag?«, witzelt Katrin.

Wir prusten los. Langsam werde ich warm für den Fliegereihumor.

»Lass uns ein anderes Mal über die Vorteile und Nachteile von Globalisierung und Kapitalismus reden, ok? Ich muss morgen früh raus und du auch, wenn du dich nicht wieder krankmeldest.«

»Gute Idee«, sage ich müde.

Katrin stellt die kleine, braune Tüte vom Unterwäschegeschäft auf den Tisch. Vorn drauf klebt ein gelber Notizzettel mit einer Telefonnummer darauf.

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