Felix Sobotta
Ich will leben
Die zwei letzten Kriegsjahre und die Zeit danach
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Felix Sobotta Ich will leben Die zwei letzten Kriegsjahre und die Zeit danach Dieses ebook wurde erstellt bei
Kurze Darstellung zu meiner Person Kurze Darstellung zu meiner Person Ich bin am 22. Juni 1932 in Zabelkau, Kreis Ratibor in Oberschlesien als sechstes Kind der Eheleute Georg und Margarethe Sobotta, gebo- rene Pankalla, geboren. Ich besuchte die ersten zwei Grundschuljahre in Zabelkau und Dirschel. Mein Vater war von 1930 bis 1940 Lehrer an der Volksschule in Zabelkau. Nach den Sommerferien 1940 wurde er auf eigenen Wunsch nach Ratibor an die Mittelschule in Ratibor versetzt. Während der Sommerferien 1941 zogen wir nach Ratibor in die Stadt auf die Neugartenstraße 14 in die „Villa Spinneviel“, ein geräumiges Häuschen, das meine Eltern käuflich erwarben. Hier in Ratibor besuchte ich das 3. und 4. Grundschuljahr in der Hohenzol- lern- und der Zwingerschule; die eine gegenüber der evangelischen Kirche und die andere gegenüber der Mittelschule, der ehemaligen Ursulinenschule. Meine Klassenlehrer in Ratibor, während der Grundschulzeit, waren der Lehrer Gach und der Lehrer Beck. Danach besuchte ich ein Jahr die Mittelschule in Ratibor. Dann wechselte ich auf das Realgymnasium daselbst. Wir waren insgesamt 13 Geschwister. Mein ältester Bruder Hans und meine zwei letzten Geschwister Reinhard und Bärbel starben schon im Säuglingsalter. Von den 10 großgewordenen Geschwistern leben immerhin noch acht. Abgesehen von den schweren Nachkriegsjahren und der Monate, in denen ich als Elektrodendreher in der schwarzen Bude in Ratibor arbeitete, bin ich mit meinem gelebten Leben sehr zufrieden! In der Bäckerei haben wir bei den kalten Wintern in Oberschlesiens nie frieren und hungern müssen. Hier, zu meinem gelebten Leben und was ich daraus gemacht habe, kann ich den Philosophen nur Recht geben, die da sagen: „Ich bin was ich sein wollte!“ Vielleicht kann ich dem einen oder anderem aufmerksamen Leser die eine oder andere Passage zur Nachahmung empfehlen und von der einen oder anderen Passage die Finger zu lassen! Und nicht vergessen, jeder ist seines „Glückes Schmied!“ In diesem Sinne: „ Glück Auf!“, der Steiger kommt. Ein waschechter Oberschlesier Ich will Leben
Kapitel 1: Die zwei letzten Kriegsjahre und Bruder Franz
Kapitel 2 Anuschka bei uns
Kapitel 3: Weihnachten 1944; die Front kommt immer näher
Kapitel 4 Rückkehr aus Wernersdorf nach Ratibor
Kapitel 5 Das erste Mal in der alten Heimat
Kapitel 6: Zurück wieder in Ratibor und Vater kehrt aus dem Krieg heim
Kapitel 7 Aufenthalt im Lager Iba bei Bebra
Kapitel 8: Heinzel, Renate, Kalle, Eva, Lydia, Familienereignisse u. Tante Maria
Kapitel 9 Tante Magda und Bruder Klaus kommen nach Ratibor
Kapitel 10: Umzug von Darmstadt nach Espenschied 1963
Kapitel 11: An der Preserger Grundschule
Kapitel 12: Frau Vogt und ich an der Presberger Schule
Kapitel 13: Die Strüther Bruchbude
Kapitel 14: Pfarrer Schüler verunglückt tödlich – die ersten Wortgottesdienste
Impressum neobooks
Kurze Darstellung zu meiner Person
Ich bin am 22. Juni 1932 in Zabelkau, Kreis Ratibor in Oberschlesien als sechstes Kind der Eheleute Georg und Margarethe Sobotta, gebo- rene Pankalla, geboren. Ich besuchte die ersten zwei Grundschuljahre in Zabelkau und Dirschel. Mein Vater war von 1930 bis 1940 Lehrer an der Volksschule in Zabelkau. Nach den Sommerferien 1940 wurde er auf eigenen Wunsch nach Ratibor an die Mittelschule in Ratibor versetzt. Während der Sommerferien 1941 zogen wir nach Ratibor in die Stadt auf die Neugartenstraße 14 in die „Villa Spinneviel“, ein geräumiges Häuschen, das meine Eltern käuflich erwarben. Hier in Ratibor besuchte ich das 3. und 4. Grundschuljahr in der Hohenzol- lern- und der Zwingerschule; die eine gegenüber der evangelischen Kirche und die andere gegenüber der Mittelschule, der ehemaligen Ursulinenschule. Meine Klassenlehrer in Ratibor, während der Grundschulzeit, waren der Lehrer Gach und der Lehrer Beck. Danach besuchte ich ein Jahr die Mittelschule in Ratibor. Dann wechselte ich auf das Realgymnasium daselbst. Wir waren insgesamt 13 Geschwister. Mein ältester Bruder Hans und meine zwei letzten Geschwister Reinhard und Bärbel starben schon im Säuglingsalter. Von den 10 großgewordenen Geschwistern leben immerhin noch acht. Abgesehen von den schweren Nachkriegsjahren und der Monate, in denen ich als Elektrodendreher in der schwarzen Bude in Ratibor arbeitete, bin ich mit meinem gelebten Leben sehr zufrieden! In der Bäckerei haben wir bei den kalten Wintern in Oberschlesiens nie frieren und hungern müssen. Hier, zu meinem gelebten Leben und was ich daraus gemacht habe, kann ich den Philosophen nur Recht geben, die da sagen:
„Ich bin was ich sein wollte!“
Vielleicht kann ich dem einen oder anderem aufmerksamen Leser die eine oder andere Passage zur Nachahmung empfehlen und von der einen oder anderen Passage die Finger zu lassen! Und nicht vergessen, jeder ist seines „Glückes Schmied!“
In diesem Sinne: „ Glück Auf!“, der Steiger kommt.
Ein waschechter Oberschlesier
Ich will Leben
Kapitel 1: Die zwei letzten Kriegsjahre und Bruder Franz
1938 wurde ich in Zabelkau in die hiesige vierklassige Volksschule eingeschult. Meine Klassenlehrerin im ersten und zweiten Schuljahr war Frau Zobel. Da meine Figur sich mehr und mehr zu der eines Dürrländers entwickelte, bekamen meine Eltern Angst, dass ich, wenn es so weiter geht, die Radieschen bald von unten begutachten werde, obwohl ich kein schlechter Esser war. Also schickten mich meine Eltern zu den Großeltern nach Dirschel. Meine Eltern glaubten, bisschen Luftveränderung würde mir gut tun. Auch von der Zabelkauer Schule wurde ich nach Dirschel in die Schule umgemeldet. Die Großeltern in Dirschel wohnten im Erdgeschoss des Lehrerwohnhauses, und Onkel Erich als Schulleiter der Dirschler Schule im Obergeschoss. Zu der Schule gehörte noch eine kleine Scheune und ein bisschen größerer Stall, für die der Schulleiter das Nutzungsrecht hatte. Onkel Erich hat das Nutzungsrecht seinem Vater, meinem Opa übertragen. Opa Sobotta, der später nach Omas Tod bei uns in Ratibor wohnte, hat in der kleinen Scheune einen Heu- und Strohvorrat und in der Futterkammer immer etwas Futtergetreide vorrätig. Und was tat er mit dem Stall? Da hielt er paar Schafe, Gänse, Hühner und Kaninchen und auf dem Boden über dem Stall paar Tauben. Besonders die Nudelsuppe, die Oma mit selbstgemachten Nudeln und den jungen Täubchen, die, etwa so einen Tag, bevor sie flügge wurden geschlachtet und gekocht hat. Oma, diese Suppen waren einfach einmalig köstlich, nicht nur was den Geschmack anbelangt! Aber auch die Zuckereier, die sie mit einem Schuss Sahne quirlte , die sie wiederum von der abgestandenen Vollmilch, die sie wiederum vom Bauern Proske jeden Tag holte, abschöpfte, oder aber auch mit bisschen Vanillezucker und Kaba würzte, waren einmalige „Leckerli“, die ich bis heute nicht vergessen habe! Wenn Opa gut gelaunt war, oder wenn wir ihn nicht geärgert haben, durften wir ihm beim Füttern seiner Viecher helfen. Wir, das war Cousin Bernhard, Onkel Erichs ältester Sohn und ich. Das Füttern aller Tiere hat uns großen Spaß gemacht. Besonders zwei halbwüchsige Schafe, Lämmer aus dem Frühjahr, haben es uns angetan. Jeder glaubte, dass das eine Schäfchen ihm gehöre, das dem anderen gerade besonders gut gefiel. Und dass die täglichen Streitereien endlich aufhören, kamen wir auf die Idee, das vermeintlich
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