Felix Sobotta
Das alte Jagdschloss und das neue Haus Band 2
Der Polizeieinsatz im Waldsee
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Inhaltsverzeichnis
Titel Felix Sobotta Das alte Jagdschloss und das neue Haus Band 2 Der Polizeieinsatz im Waldsee Dieses ebook wurde erstellt bei
Der erste Polizeitauchereinsatz im Waldsee
Der Schatz im Waldsee
Der geheimnisvolle Fund im Waldsee
Mutter Maria, du bist auf dem besten Wege
Das Nachbargrundstück sucht einen Käufer
Die Bergung der neun Göttermonumente
Was ist da wieder passiert
Das Spukhausener Sanatorium nimmt langsam seine Konturen an
Bernd und Beate
Beate, die neue Mitarbeiterin
Hans, was tust du da
Das Sanatorium in Spukhausen öffnet seine Pforten
Das richtige Weihnachtsgeschenk für die treuen Genießer
Impressum neobooks
Der erste Polizeitauchereinsatz im Waldsee
Wie den Geistern versprochen haben wir noch am Abend die für uns zuständige Polizeidienststelle vom Wunsch der Geister informiert, die da in unserm Geisterfalle, wie sie uns versprachen bestimmt versuchen werden das Bestmögliche für uns zu machen, denn sie hatten bisher sicher schon sehr viele unvorstellbare Sachen zu erledigen, aber mit verstorbenen Geistern hatten sie noch nichts zu tun, denn das klingt ja sehr abenteuerlich oder scheint auf sehr abenteuerlicher Basis zu basieren, auf etwas, was sicher früher in den Spinnstuben von annodazumal gangungebe gewesen sein möge. In der Polizeidienststelle hat man sehr viel über dieses „Geisteransinnen“ diskutiert bis plötzlich ein anwesender Polizeibeamter sich erinnerte, dass morgen früh hier ein neuaufgestellter Polizeitauchertrupp vorbei kommen wolle, um sich auch hier in der Provinz bei uns vorzustellen und auf sich aufmerksam machen wollen, dass sie in Zukunft auch für solch anfallende Taucherarbeiten zuständig sind oder sein können. „Warum sollten sie dann nicht auch eine Taucherübung in der Praxis hier bei uns schon mal nicht vorführen, um uns zu zeigen, was sie doch alles auch können? Und wenn der Geisteranrufer Recht hat und unsere Taucher da etwas finden, sollte das sicher nicht, was das Renommee anbetrifft, für uns hier in der verschlafenen Gegend nicht verkehrt sein, denn sonst passiert ja hier bei uns kaum etwas, abgesehen von den kleineren Obstklaudelikten direkt von den freistehenden Bäumen!“
Am nächsten Vormittag, zwischen neun und zehn Uhr kam ohne Tatütata ein nicht zu großer Polizeibus vor unser Haus gefahren, der zunächst viele Aufsehen in Spukhausen hervorgerufen hat und unsere Nachbarn sicher alle dachte, wie wir es später erfahren haben, was da die Geister in diesem neuen Jagdschloss wohl sicher wieder angerichtet haben mögen. Durch die Köpfe der Spukhausener schwirrten nur die Begriffe wie Geister, Geisterjagdschloss, Angst, Schrecken, Leben und Tod. Unsere besonders geisterfürchtige Nachbarschaft hat sogar vor lauter Angst und Sorgen um uns den Rettungsdienst, inklusiv Notarzt herbeigerufen, bevor die Polizei das Geisterunglück in diesem ‚Geisterneujagdschloss‘ entdeckt haben. Dass das Tatütata des Roten Kreuzes den Auflauf in Spuckhausen erst richtig auf Trab gebracht, was selbst die Polizeibeamten sehr überrascht hat. In einer knappen halben Stunde war das ganze Theater, Geister, Polizei und auch das Rote Kreuz aufgeklärt und die Polizeitaucher konnten an die eigentliche Arbeit gehen. Sie wurde aber auch bald unterbrochen, denn wer die Presseleute benachrichtigt hat, konnte oder wollte keiner zugeben, die ab sofort auch die ganze Bergungsaktion vom Anfang bis zum erfolgreichen Ende mit verfolgte und Spukhausen keine bessere Werbung für seinen kleinen Urlaubsort machen oder bekommen konnte.
Zunächst zeigte Hans den Polizeibeamten und den Presseleuten in der guten Stube das Bild auf dem Grund des Sees, recht tief im Wasser als ein perfektes Standbild, dass sie gestern da aufgenommen haben. Dann hat er sein kleines Tonbandgerät eingeschaltet und spulte dabei die Stimme des gestrigen Geistes ab, dass sie da heute mehrmals über ihre da liegenden Gebeine gelaufen sind, von den wir rein gar nichts durch unsere dicken Taucherschuhe gespürt haben. Der Polizeibeamte hat sich dieses Gespräch mehrmals angehört und ließ sich noch einmal von den beiden Buben bestätigen, dass sie gestern diese Aufnahmen mit einer, ihrer neuen Unterwasserkamera gemacht haben, die er sich auch noch hat nicht nur zeigen lassen, sondern ihr Handhabung auch erklären lassen, um festzustellen, dass sie auch, die Buben, mit so einer komplizierten Kamera auch tatsächlich umgehen können und dass sie die Unholde waren, die da über den dichten, teilweise halbvermoderten Schilfboden in ihren auch echten Unterwasseruniformen gelaufen sind und sie diese Unterwassertouren jetzt als eine Weiterbildung zu ihren schon bestandenen Rettungsschwimmerprüfungen machen, was unsere beiden Buben auch schriftlich beweisen konnten. Der Polizeibeamte hat gefragt, ob wir aber auch diese Bilder da draußen im Bus zeigen können, was Hans bejahte; es sollte für die jungen auszubildenden Taucher schon mal eine Einführung, eine kleine theoretische Übungseinheit sein, wie man diese im Bild dargestellte Stelle auch auf dem Grund des Waldsees finden kann; auf welche Merkmale man hier bei den gemachten Bildern auch achten muss. Jürgen und Hans haben dann alles in den Polizeibus getragen, auch sein Tonbandgerät hat er mit genommen, damit auch die jungen Beamten einmal hören können wie es klingt oder sich anhört, wenn ein echter, Spukhausener Nachtgeist seine krächzende Stimme hören lässt, die wahrlich noch nicht auftrittsreif ist, denn sie, diese krächzende Geisterstimmen wahrlich nichts menschliches für uns die Hörer bietet. Nachdem das Bild an der Leinwand erstrahlte, hat er auch den Text zu diesem Bild eingeschaltet. Bei dem lauten Halt, das der Geist da für alle gut hörbar aber schwer verständlich in seiner krächzenden Geistersprache gerufen hat, obwohl es für alle recht deutlich erklang, sind so ziemlich alle jungen Polizeibeamten erschrocken und sich fast ängstlich umschauten, ob der krächzende Haltschreier, vielleicht ein möglicher Gangster, nicht gar mit gezogener Waffe hinter ihnen steht und sie alle diesem Unhold auch hilflos ausgeliefert sind. Hans hat dann den jungen Leuten alles erklärt und die jungen Beamten begannen zu berechnen wie weit diese Schilfstelle etwa von dem Ufer in die und die Richtung liegen mag. Hans und Jürgen waren beide bereit auch heute die jungen Polizeitaucher, i. A.in den See zu begleiten und sie zu der Stelle, die tief unterm Wasser liegt hin zu führen, über die sie gestern angeblich mehrmals, aber ahnungslos bei ihren interessant gemachten Unterwasseraufnahmen gelaufen sind, ohne auch nur ein kleines Bisschen ihre Skelettknochen unter der dünnen, halbvermoderten Schilfdecke zu spüren und die sie eben gut an der Leinwand auch haben sehen können.
Die beiden Buben kamen ins Haus um ihre Unterwasseruniformen und auch die neue Unterwasserkamera zu holen. Auch Heintje durfte seine beiden Buben als Zuschauer mit begleiten, was er sehr gerne getan hat, denn wie er da mir zugeflüstert hat, wäre das, was sich da im Waldsee abspielt sicher viel interessanter, als im Wald das spukfreie Pilzesammeln in durchweg gebückter Körperhaltung zu absolvieren. „Schade nur“, sagte er, „dass ich auch noch keine Unterwasseruniform wie die beiden Buben habe! Sicher ist der Erwerb so einer super teuren Unterwasseruniform eine meiner nächsten nicht zu kleinen und zu billigen Hobbyanschasffung. Wie interessant das Tauchen tief unterm oder im Wasser sein kann, das muss ich ja erst von meinem Sohn und meinem Neffen erfahren, die mir das Unterwassergehen erst zeigen mussten, wie interessant das Tauchen, auch im Waldsee sein kann oder doch ist! Aber der wahre Urheber der Taucherei, bist natürlich wieder du, unser Vater und Opa“, sagte er, Heintje verschmitzt schmunzelnd zu mir.
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