Fritz Gleiß - Der Schatz von Njinjo

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Hannes Wabaye, am Hungertuch nagender Wirtschaftberater aus Moshi am Kilimanjaro, ist pleite. Da kommt ihm die Geschichte eines deutschen Touristen, der von einem sagenhaften Familienschatz aus der Kolonialzeit berichtet, gerade recht. Finanziert und beraten von seiner geschäftstüchtigen Tante Honorata, heftet sich Wabaye an dessen Fersen und gerät in einen Sumpf aus Tod, Korruption und Gier. Über Zanzibar und Dar es Salaam reist er bis ins Jahrhunderte alte Kilwa ans Ende der Welt. Nie allzu weit entfernt: Gangster des Dar es Salaamer Schieberkönigs, gefährlicher noch als Superintendent Makaïdi von der Mordkommission in Dar es Salaam. «Nicht gerade unbestechlich, aber fähig», wie ein deutscher Förderer ihn beschreibt.

Die Geschichte basiert auf einem wahren Fall und beschreibt auf mehr als 370 Seiten ebenso humorig wie farbenfroh aktuelle Lebensverhältnisse in einem der ärmsten, aber auch zivilsten Länder Afrikas. Sie taugt so auch als Vorbereitung auf Reisen zu den Weltkulturerbe-Stätten Kilwa und Stonetown (Zanzibar), ins Weltnaturerbe der Serengeti und des Ngorongoro-Kraters ebenso wie für Selbstfindungstrips auf den Kilimanjaro.

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Nichts davon stimmte mit Schüttes Weltbild überein. Stand nicht in jedem größeren Artikel über dieses Land das genaue Gegenteil? Erzählte das nicht auch jeder erstbeste Entwicklungshel­fer? Zwar hatte Schütte kurz vor dem Abflug noch gelesen, dass Tansania bei der „guten Regierungsführung“ aufgeholt und sich vorgeschoben habe auf Rang 100, fast Afrikas bester Wert. Aber was heißt denn schon Rang 100 unter weltweit 200 weniger bis völlig korrupten Staaten? Ja, auch Manhatten klagte den parasitären Luxus der Mächtigen an, derjenigen, die Zu­gang zu ausländischen Geldern haben, deren Reichtum stän­dig wächst und auf Generationen hinaus Existenzen sichert. Gleich­zeitig aber beschwerte er sich bitter über die Ignoranz „des Westens“, aufgrund derer die große Mehrheit seiner Landsleute zunehmend verelende. Kaum etwas habe sich verbessert seit er denken könne, im Gegenteil. Das irritierte Schütte. Gerade erst hatten sie in den deutschen Medien „50 Jahre Entwicklungs­hilfe“ abgefeiert, Tansania immer ganz vorne mit dabei. Und der Tourismus? Verdiente sein Bergführer denn nicht wenigs­tens hier richtiges, Schüttes Geld?

Manhatten aber blieb dabei: Das reiche nie und nimmer. Wenn er keine Tour ergattere – trotz wochenlangem Drängeln vor den Herren der Parkverwaltung –, dann lebe er mit seiner Familie von der Hand in den Mund, ausschließlich mit Blick auf den kommenden Tag. Geplant verlaufe da so gut wie nichts, weil eben nichts planbar sei. Absicherung schon gar nicht. Auf ihrer shamba , dem kleinen, fruchtbaren Stück Acker-land, das Manhattens Familie bei Moshi besitzt, erzeuge seine Frau schon lange keine Überschüsse mehr. Es lohne sich schlicht nicht, Bananen, Bohnen oder Mais, auch keinen Kaffee, zum Spottpreis an die Genossenschaft zu verkaufen, die sie monatelang auf den Erlös warten lasse.

Je länger sie redeten, desto mehr schwanden Schüttes Vorbe-halte. Seinem Bergführer, so viel war klar, ging es offensichtlich nicht nur ums Geld. Dafür redete er einfach zu viel von seiner Familie und den fünf Kids. Irgendwann im Laufe des Abends war es dann aus dem Deutschen herausgeplatzt, was denn er in Tansania suche. Der Berg alleine war es ja nicht. Schütte war auf Familien-Erinnerungs- und -Entdeckungstour, erzählte er. Vorfahren seiner Eltern waren als verarmte Landlose Anfang des letzten Jahrhunderts Kaisers Ruf gefolgt, die Kolonien zu erschließen, um sich, dem Reich und natürlich auch den „Eingeborenen“ Gutes zu tun. Mit diesem Weltbild seien sie ausgewandert, „zum Nutzen Dritter, der armen, unwissenden Ne-gerheiden“. Um das zu illustrieren, zog der Deutsche einen Brief hervor und begann ungefragt zu übersetzen.

„Wir treffen hier auf ausgewachsene Männer“, hatte Schüttes Großvater geschrieben, ex-Kürschner voller Hoffnung, „die mitten am Tag tanzen wie die Kinder. Die Frauen stillen ununterbrochen irgendwelche Blagen, ganz gleich, wie lang die eigene Niederkunft zurückliegen mag. Wir leben unter freundlichen Wilden und hoffen, ihnen Civilisation beizubringen. Schon zwei von Pater Thomas´ Meßdienern sprechen ein bißchen deutsch. Täglich trägt er ihnen aus der Bibel vor, das lernen sie dann auswendig. Zum Lesen reicht es bei den Negern ja noch nicht.“ Nervös schaut Schütte auf, ganz wohl ist ihm nicht bei diesem Text, „nigger“ hatte er schon verschämt durch „natives“ ersetzt, doch Manhatten scheint sich zu amüsieren.

„Wie authentisch! Hundert Jahre alter Mist, aber erhellend! Ich hätte ja ...“, setzt sein guide zwischendurch mal an, doch schon bremst ihn Schüttes Sendungsbewusstsein wieder:

„Der Brief geht ja noch weiter! `Als wir vor drei Jahren in Kilwa an Land gegangen waren´, schreibt mein Ahn, der Siedler, `ließen wir sofort die kräftigsten Neger zusammentrommeln. Elf Baumfäller und Schneisenschläger, sechs Fährtenleser, die auch für uns jagten, 131 Träger und neun Kinder- und Küchenmädchen haben wir am Schluß befehligt! Zwei Tage halfen uns Eingeborene noch mit Einbäumen, dann aber trocknete das Flussbett aus, und es ging über Stock und Stein durch dichten Busch. Zelte, Werkzeug, Rohre, Badewanne, Dampfdresch­ma­schine – steam thresher, right? –, Sensen, Räder, Waschschüs­seln, Plättbretter, Eisen, Geschirr, Möbel, Spiritus – was das alles wiegt! Ruthilds Sänfte – this historic chair carried by slaves, you know? – mit Walter auf dem Schoß trugen allein vier Mann. Und doch ging auf der tagelangen Expedition so einiges zu Bruch. Fast unersetzlich: Unser Soxhlet. Mitten in einer Senke stolperte der Träger mit der Kiste, den wir daraufhin natürlich bestrafen mußten. Zehn Schläge mit dem Riemen hielten wir für angemessen. Wie sollen wir ohne diesen so segensreichen Apparat jetzt bloß trinkbare Milch für die Kinder herstellen?

Auf der Farm spielt zur Zeit eine dicke bibi die Amme für Walter, den der Herrgott Ruthild und mir vergangenen Januar nach den beiden Mädeln endlich schenkte. Ruthild kann ja ihrer natürlichen Pflicht, den Buben anzulegen, trotzdem sie selbst den eisernen Willen hat, leider nicht nachkommen. Aber mussten wir tatsächlich erst in die Kolonien gehen, um unseren Stammhalter von der erstbesten Negerin stillen zu lassen?´“ Einmal mehr blickt Schütte pikiert zu seinem guide , der aber hört weiter amüsiert und gelassen zu.

Die Kopie des Briefs, aus der der Deutsche übersetzt, hatte sich Schütte zuhause im Heimatmuseum machen lassen. Das rassistische Schreiben war dort schon mehrfach als „Dokument der Zeitgeschichte“ ausgestellt worden, meist ohne jeden Kom­mentar. Adressiert hatte den Brief sein Großvater 1916 an den befreundeten Kolonialwarenhändler Voscherau aus Rosengarten, der damit überall hausieren ging. Briefe aus der Ferne bereicherten das eigene Sozialprestige auch damals schon. Kurz vor seinem Tod hatte Voscherau die Korrespondenz, die noch einige Seiten mehr enthielt, dem heimatlichen „Volksmuseum“ vermacht.

Mittlerweile war es Nacht geworden, Schütte begann zu zittern und auch Manhatten wurde langsam richtig kalt. Das Lesen und Übersetzen des Briefs fiel dem bierseligen Deutschen im Kerzenlicht zunehmend schwer. Teile des Schreibens blei-ben unverständlich. Irgendwo ist die Rede von Engländern, Deutsche vor sich hertreibend, dann von einem Versteck für wertvolle Sachen, ausgehoben nahe der Wurzeln eines nicht mehr ganz jungen Mangobaums, der den Karawanenhändlern seit Jahrhunderten Schatten spenden würde. Retten wollte Schüttes Großvater darin „Handelsware von beträchtlichem Wert“, die er bei einer eventuellen Flucht vor den heranrückenden Engländern nicht würde mitnehmen können.

Den Schluss des Papiers übersetzte Schütte dann doch noch mal so gut er kann: „Auch wenn die Farm nach der nächsten, unserer fünften Ernte noch immer keinen Gewinn abwerfen sollte, selbst wenn unsere Kokospalmen auch dieses Mal nicht tragen sollten, Cashewnüsse und Baumwolle verrotten, zahlt sich unser Aufenthalt trotzdem schon lange aus. Durchziehenden Karawanenhändlern haben wir so manches sehr günstig abkaufen können, was zu Hause das Hundertfache wert sein dürfte. Und wir leben hier mit unseren boys , Hilfsmägden und Lohnknechten nicht gerade schlecht! Gott schütze den Kaiser und seine Kolonien!“

Grinsend kommentierte Manhatten: „Toller Schlusssatz! Den kenn’ ich! Damit haben uns unsere alten Leute noch bis vor kurzem zeigen wollen, wie toll sie deutsch können …“ Leicht benebelt und verwirrt verabschiedete sich da der Weiße in der immer eisiger werdenden Nacht in Richtung Schlafsack, wäh­rend Manhatten noch am Feuer mit seinen Männern den kom­menden Tag durchging. Er mochte diesen etwas zu dick gera­tenen Fremden, der so Verrücktes zu erzählen wusste. Hatte der mzungu eigentlich keine Kinder?

Am nächsten Morgen hatten Manhatten und Schütte anderes im Kopf. Der dritte Tag des Aufstiegs hat begonnen, 24 Stunden später sollen sie bei Sonnenaufgang oben auf dem Krater ste­hen. Das nimmt alle Kraft in Anspruch. Manhattens Mann­schaft, Porter, Guides und ihr Chef sind voll bei der Sache, mo­ti­vieren ihre kaputten Kunden, Sicherheit und Glück verspre­chend. Und doch liebäugeln sie alle längst mit dem Abstieg: Mit je­dem Touristen, der vorzeitig aufgibt und umkehren will, darf auch ein Begleiter mit zurück, für den der härteste Teil des Jobs dann beendet ist. Unterschwellig hoffen viele Helfer auf ein Ab­schlaffen der wazungu . Gipfelehrgeiz kennen weder sie noch ihr Chef Manhatten: Entweder, die Touristen machen rechtzeitig schlapp, oder ihre Helfer sind gezwungen, kommen­de Nacht einmal mehr den Höllentrip ins Eis zu wagen. Manhatten mag nicht zählen, wie oft er schon hechelnd auf dem welt­be­rühmten „Freiheitsgipfel“ stand und bibberte. Vierzig, viel­leicht fünfzig Mal? Wäre da nicht der verfluchte Zwang zum Geldverdienen: Nichts zöge ihn noch mal in dieses gottbewehr­te Eis, kein Ruhm, kein Stolz.

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