„Wie meinen?“ Lumbers sah den Unteroffizier irritiert an. „Verdauung?“
„Mist, Sir.“ Schmittmann grinste breit. „Es wird stinken, Sir. Lässt sich kaum vermeiden und ein guter Scout kann Pferde, wenn der Wind günstig steht, über Kilometer hinweg riechen. Außerdem unterscheidet sich die Ausrüstung der Kavallerie von jener der Infanterie. Sobald die Rebellen auch nur einen Kavalleristen an Bord sehen, können sie sich den Rest denken.“
„Zudem ist es nicht das erste Mal, dass eine berittene Truppe mit Schiffen transportiert wird“, wandte nun Schredder ein. „Das hat der alte Winfield Scott schon damals im Krieg gegen Mexiko praktiziert.“
„Dann fahren wir nachts“, knurrte Lumbers. Dann kann das Rebellenpack uns nicht sehen.“
Schredder schüttelte den Kopf. „Dagegen muss ich protestieren, Sir. Der Mississippi ist ein ausgesprochen gefährlicher Fluss. Jede Menge Untiefen und Unterwasserhindernisse sowie jede Menge Treibholz. Ganze Stämme, Sir, die einen hölzernen Rumpf oder ein Schaufelrad zu Kleinholz machen. Selbst mit dem erfahrensten Lotsen können wir keine Nachtfahrt riskieren.“
Der plötzlich erwachende Widerstand gegen den Plan gefiel dem Commodore ganz und gar nicht.
Matt Dunhill meldete sich erneut zu Wort. „Ich habe gehört, dass es Dampferrennen auf dem Mississippi gibt und eine ganze Reihe der Kapitäne auch durchaus nachts fährt. Wenn wir einen entsprechend erfahrenen Mann auftreiben…“
Lumbers warf Matt einen dankbar wirkenden Blick zu. „Ich glaube, damit kann ich dienen. Ich habe schon einige der Flusskapitäne kennengelernt und wenn uns einer von ihnen helfen kann, dann ist das Finnegan.“
„Finnegan?“
„Der Mann ist Ire und sein Schiff leicht zu finden.“ Lumbers lachte auf. „Hat es nahezu vollständig in hübschem irischen Grün gestrichen. Handläufe, Schornsteine und Rad sind dafür in Orange. Nicht gerade unauffällig und natürlich heißt sein Dampfer Irish Maiden . Man kann durchaus behaupten, dass der Mann ein irischer Patriot ist.“
„Und er kennt den Fluss?“
„Alle behaupten das“, versicherte der Commodore.
„Ist dieser Kapitän Finnegan denn in Coopers Landing?“, hakte Matt nach.
Schmittmann lächelte. „Mir ist beim Beladen der Wagen ein giftgrüner Dampfer aufgefallen. Liegt übrigens ganz in der Nähe von Ihrem Schlachtschiff, Commodore.“
„Kanonenboot“, korrigierte der Angesprochene automatisch. „Sehr gut. Wenn Finnegan hier ist, dann müssen wir uns unbedingt mit ihm unterhalten.“
„Es wird seine Zuneigung zu unserem Anliegen sicher kaum erhöhen, wenn wir mitten in der Nacht über ihn herfallen.“ Matt deutete auf seine Taschenuhr, die auf dem Tisch lag.
Commodore Isaac Lumbers erhob sich und langte nach seiner Mütze. „Gentlemen, wir sollten die letzten Nachtstunden für etwas Schlaf nutzen. Morgen früh suchen wir Kapitän Finnegan auf. Ich hoffe, sein Patriotismus erstreckt sich nicht nur auf Irland.“
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