Wiebke Schmidt-Reyer - Asche zu Asche, Sterne zu Staub

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Asche zu Asche, Sterne zu Staub: краткое содержание, описание и аннотация

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Kim erzählt von ihrer Familie – von ihrer sperrigen alleinerziehenden Mutter, die unter abenteuerlichen Umständen drei Kinder von drei verschiedenen Männern großzieht, von ihrem schönen, klugen Bruder und ihrer kleinen Schwester, die sich ihr eigenes Märchen schreibt und zur Realität erweckt. Sie erzählt von der unsterblichen Tante und dem wunderbaren Onkel mit den unzähligen Kindern, vor allem aber erzählt Kim von ihrer Großmutter Auguste, die als Kind alles über das Sterben und nichts über das Leben wusste, bis sie die Möglichkeit erhielt, sich selbst neu zu erfinden. Als Auguste stirbt, entdeckt Kim, dass ihre Großmutter ihnen ihr Leben lang eine kleine Lüge mit großen Folgen aufgetischt hat. Plötzlich steht alles in Frage, was Kim über ihre Familie zu wissen glaubte. Die Wahrheit ist viel mehr, als sie sich je hätte träumen lassen.

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Dieser glückselige Tag war der einzige, der zwischen Mary Agnes, der jungendlichen Braut, und Mary Agnes, der Ehefrau eines der größten Landwirte des Landkreises, stand. Für eine Hochzeitsreise war keine Zeit; Johann wurde nach wie vor bei der Ernte gebraucht. Die Möglichkeit einer Hochzeitsreise stand noch lange als etwas Nachzuholendes im Raum, wurde mit der Zeit aber seltener und seltener erwähnt und endgültig fallen gelassen, als elf Monate später Severin auf die Welt kam.

So stand Mary Agnes bereits am ersten Tag ihrer Ehe hilflos in der großen Hofküche und hatte keine Ahnung, was von ihr erwartet wurde. Eine Schwiegermutter gab es nicht, die hatte der Blitz getroffen, als Johann drei Jahre alt gewesen war. Umso enger hatte er sich an seine Schwester Anna gehängt, die ihm – selbst noch Kind und gebeugt von ihrer eigenen Trauer – so gut es ging die Mutter ersetzt hatte. Anna war eine robuste Frau, die sich hervorragend darauf verstand, Ferkel aus dem Leib der Sau ans Tageslicht zu befördern und die kranken und schwächlichen unter ihnen am Leben zu erhalten, ein Thema, zu dem sie sich sehr zu Mary Agnes’ Entsetzen oft und gerne äußerte. Aber Anna überraschte ihre Schwägerin auch mit ihrem großen Herz und einer bislang unentdeckten Sprachbegabung. Mit engelsgleicher Geduld führte sie ihre Schwägerin in die Haushaltsführung ein, lernte passabel Englisch und bot Mary Agnes so herzlich, ehrlich und unvoreingenommen ihre Freundschaft an, dass diese nicht anders konnte, als sich beschämt zu fügen.

Im Frühjahr des darauf folgenden Jahres kam Mary Agnes’ Schwester Amelia zu Besuch und blieb bis zum Krieg und dann bis er zu Ende war. Die Schwestern hatten nie eine innige Beziehung zueinander gehabt, aber auch keine schlechte. Sie hatten unter demselben Dach gelebt und sich wenig füreinander interessiert. Nun, da Amelia die Anstrengung unternommen hatte, Mary Agnes zu besuchen, und nun, da sie sah, dass auch deren exotische Wahl nicht das reine Glück bedeutete, konnte jede Schwester sich einreden, die andere fände ihr Leben interessanter als das eigene, sodass es ihnen selbst erträglicher wurde.

Amelia war zwei Jahre älter als Mary Agnes und blieb, um Lady Rosalinds Elend zu vollenden, zeit ihres Lebens ohne Mann. Dabei war sie eine intelligente, durchaus interessante Frau und hatte ein hübsches Gesicht mit großen grünen Augen und einem entzückenden Näschen mit bezaubernden die Sommersprossen, ein Erbe ihres irischen Urgroßvaters, der jedoch, weil er ein zwar gutaussehender, aber armer, weil gar zu barmherziger Landarzt gewesen war, lieber unerwähnt blieb. Dann und wann kam auch das Gerücht auf, der Landarzt sei erst nachträglich und nach dem sicheren Tod aller Zeitzeugen in die Familienchronik geschrieben worden und die grünen Augen und Sommersprossen seien tatsächlich diejenigen eines irischen Schäfers, dem Amelias und Mary Agnes’ Urgroßmutter während eines unvergesslichen Sommers in den grünen Hügeln seiner Heimat begegnet war. Diese Gerüchte wurden von der Familie je weder bestätigt noch dementiert. Die Eagletons wussten nur zu gut, dass auch ein Dementi eine Form von Anerkennung war und dass Abstreiten lediglich die Bestätigung war, dass es etwas abzustreiten gab. Sie ließen sich gar nicht erst dazu herab zuzugeben, den Tratsch auch nur gehört zu haben, und ließen dem Gesinde die Freude an den Spekulationen. Amelia mochte das nur recht sein. Wenn sie es auch nicht zugeben konnte, war sie doch zutiefst eitel und romantisch. Eine leidenschaftliche außereheliche Beziehung unter ihren Vorfahren schmeichelte ihr und rückte sie in das Licht, in dem sie sich selbst gerne sah.

Sie hatte geplant, für zwei bis drei, maximal vier Monate bei Mary Agnes zu bleiben und im Herbst wieder nach Hause zu fahren. Nach Ablauf dieser Frist packte sie ihre Koffer und machte sich reisefertig. Doch dann kam dem Abreisetermin irgendeine Nichtigkeit dazwischen und dann dem nächsten und wiederum dem nächsten. Amelia, fest überzeugt, dass sie zum jeweils nächsten Termin bestimmt abreisen würde, ließ ihre Koffer gepackt und entnahm von Tag zu Tag nur das Nötigste. Frisch Gewaschenes legte sie umgehend zurück in den Koffer, und so lebte sie mehrere Jahre direkt aus dem Koffer und hätte jederzeit von einem Tag auf den anderen abreisen können. In all den Jahren, die sie blieb, lernte sie nicht ein Wort Deutsch und konnte sich ausschließlich mit ihrer Familie unterhalten sowie mit den Angestellten, die Mary Agnes’ Kauderwelsch mittlerweile genügend englische Brocken entnommen hatten, um einem Gespräch folgen zu können. In dem Versuch, ihre gestelzte Sprache zu imitieren, nannten die Kinder sie Hontamilia – abgeleitet von aunt Amelia mit gehauchtem a, wie sie sich selbst nannte –, und als Hontamilia war sie bald im ganzen Dorf bekannt.

Hontamilia war es, die ihnen von den Engeln erzählte. Sie wusste alles über Engel. Das hatte sie von ihrer Urgroßmutter geerbt, und da sie nicht über deren leidenschaftliche Liebe zu einem grünäugigen irischen Landarzt oder Schäfer sprechen konnte, erzählte sie von den Engeln.

„Am Anbeginn der Zeit standen Himmel und Erde einander so nahe“, erzählte Hontamilia, „dass die Engel unter den Menschen gingen wie ihresgleichen. Sie gaben acht auf die, die ihres Schutzes bedurften, und ließen auch die, die allein zurechtkamen, nie ganz aus den Augen. Himmel und Erde waren im Gleichgewicht, und überall herrschte große Zufriedenheit und ein erträgliches Maß an Übel. Dann aber bevölkerte sich die Erde zu sehr mit Menschen, und den Engeln ging der Platz aus. Da fuhren sie hinauf in den Himmel und hefteten sich als Sterne ans Firmament. Von nun an betrachteten sie die Erde aus der Ferne, und ganz selten nur noch, wenn es ihnen gefällt, uns zu beschützen oder wenn sie sich in einen der Menschen verlieben, kommen sie noch einmal herab.“

Severin und Leonie, als sie alt genug waren, die Geschichten zu verstehen, hörten zu und nickten. Was Hontamilia erzählte, klang genau wie das, wovon der Pfarrer sonntags in der Kirche sprach, nur dass es bei ihr nicht wie eine Drohung klang. Umso verwirrender war es, dass die Tante ihnen das Versprechen abnahm, das alles für sich zu behalten und mit niemandem darüber zu sprechen. „Aber, Hontamilia“, protestierte Severin, „wenn es doch die Wahrheit ist, warum dürfen wir dann nicht darüber sprechen?“

Hontamilia beugte sich zu ihm herunter, zwinkerte ihm mit ihren irischen grünen Augen zu und sagte in dem rauchigen, volkstümlichen Tonfall ihrer Vorfahren: „Never let the truth get in the way of a good story.“

Hontamilia hatte guten Grund, die Kinder zur Verschwiegenheit zu verpflichten. Was sie ihnen erzählte, hätte kein Pfarrer der Welt, weder katholisch noch evangelisch noch anglikanisch, geduldet, und andere, die ihre Ansichten teilten, hätte sie als die, die sie war, in der Zeit, in der sie lebte, nicht finden können.

Als junge Frau hatte Hontamilia darunter gelitten, keinen Mann gefunden zu haben, aber in einem gewissen Alter erkannte sie die Vorzüge ihres ungebundenen Lebens und lernte, es in vollen Zügen zu genießen. Sie nannte sich bachelorette, und bei ihr klang es wie souffragette, schmerzhaft, aber auch stolz und unbeugsam und mit einer Überzeugung dahinter. Sie war eine sehr fromme Frau mit der klaren Einsicht derer, die Gott gut kennen, weil sie viel mit ihm gezankt haben. Sie hatte sich von der Kirche befreit, als sie die verschiedenen Religionen und ihre Riten als bloßes Beiwerk, als immer wieder eine andere Dekoration für immer denselben Gott erkannt hatte. Hontamilia lebte einen fröhlichen Glauben, der sich ungeniert bei allen Religionen bediente, von denen sie wusste – den monotheistischen wie den pantheistischen, den Naturreligionen und der Vielgötterei – sowie bei einigen, die sie selbst erfunden hatte, und den sie in einer ebenso schönen wie einfachen These zusammenfasste: Gott ist groß und großzügig und liebt die Vielfalt all dessen, was die Menschen sich vorzustellen in der Lage sind. Sie war der festen Überzeugung, dass ein und derselbe Gott hinter allen Religionen steht und dass er den Menschen verschiedene Kulturen und verschiedene Glaubensrichtungen gegeben hat, weil ihm die Vielfalt der Riten Spaß macht. Hontamilia hatte ein so liebenswertes, buntes, ständig wandelbares und spannendes Bild von ihrem Gott, dass es viele Jahre später die ganze Familie dauerte, dass es im Haus der Blauen Paula keinen Platz mehr hatte.

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