Wiebke Schmidt-Reyer - Asche zu Asche, Sterne zu Staub

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Asche zu Asche, Sterne zu Staub: краткое содержание, описание и аннотация

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Kim erzählt von ihrer Familie – von ihrer sperrigen alleinerziehenden Mutter, die unter abenteuerlichen Umständen drei Kinder von drei verschiedenen Männern großzieht, von ihrem schönen, klugen Bruder und ihrer kleinen Schwester, die sich ihr eigenes Märchen schreibt und zur Realität erweckt. Sie erzählt von der unsterblichen Tante und dem wunderbaren Onkel mit den unzähligen Kindern, vor allem aber erzählt Kim von ihrer Großmutter Auguste, die als Kind alles über das Sterben und nichts über das Leben wusste, bis sie die Möglichkeit erhielt, sich selbst neu zu erfinden. Als Auguste stirbt, entdeckt Kim, dass ihre Großmutter ihnen ihr Leben lang eine kleine Lüge mit großen Folgen aufgetischt hat. Plötzlich steht alles in Frage, was Kim über ihre Familie zu wissen glaubte. Die Wahrheit ist viel mehr, als sie sich je hätte träumen lassen.

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Humbert wurde von niemandem vermisst, die Countess jedoch schmerzlich, war sie doch auf jeglichen Anlässen von Bedeutung die Quelle aller Informationen gewesen und hatte Einblick in die Familienangelegenheiten all derer von Interesse gehabt. Für die ehrgeizigen Mütter, Anstandsdamen und betagten Tanten, die ihre Schützlinge auf die Bälle begleiteten und mit Argusaugen darüber wachten, dass der Tanzpartner auch wirklich derjenige war, den sie bereits vor Jahren dazu ausersehen hatten, begann nun wieder eine Zeit der Spekulationen und Gerüchte, da die einzige wahre Autorität des Heiratsmarktes aus dem Geschäft verbannt worden war. Aber nachdem die Countess bei den Eagletons, dem Maß aller Dinge, was das comme il faut betraf, in Ungnade gefallen war, getraute sich niemand mehr, sie ins Geschehen zurückzuholen. Dabei hätte nie jemand, Lady Rosalind Eagleton inbegriffen, bestritten, dass nach dem Abgang der Dufferin keine so kunstvollen Ehebande mehr geknüpft wurden und es sicher nie so weit gekommen wäre, dass The Honourable Aelfred Harmsworth kurz vor seinem fünfunddreißigsten Geburtstag in einer panischen Kurzschlusshandlung seiner Tante dritten Grades mit Bethany Hayworth verlobt wurde, um wenige Wochen später ebenso verdeckt wie überraschend Lady Adrianna Thynne zu heirateten, die ihm von Standes wegen ohnehin zugestanden hätte, von der Tante dritten Grades aber aus reiner Unkenntnis übersehen worden war. Hinter den Türen der Häuser Harmsworth, Hayworth und Thynne müssen die Fetzen geflogen sein; nach außen hin verabschiedete sich die geschmähte Bethany auf unbestimmte Zeit in einen französischen Küstenort, und die frisch gebackene Lady Harmsworth brachte sechs Monate nach der Hochzeit einen erstaunlich gut entwickelten Jungen zur Welt. Die Häuser Harmsworth, Hayworth und Thynne lagen in Schutt und Asche.

Die Eagletons hingegen hielten sich schadlos, und Mary Agnes und Johann heirateten nach ungebührlich kurzer Verlobungszeit. Ob die Hochzeit letztlich von den Eagletons gutgeheißen oder lediglich nicht unterbunden wurde, hat außer den direkt Beteiligten nie jemand erfahren. Es wird gewiss Szenen gegeben haben, aber darüber sprach Mary Agnes nie. Erst nach Mary Agnes’ Tod fand Auguste in den Papieren ihrer Mutter einen Brief von Lady Rosalind, in dem sie ihre Tochter an das Versprechen erinnerte, nicht unter der absolut unzweideutigen Frist von zehn Monaten nach der Eheschließung ein Kind zur Welt zu bringen und der ihr Aufschluss darüber gab, dass es wohl durchaus Verhandlungen gegeben hatte.

Im Nachhinein ist es schwer, die amour fou nachzuvollziehen, die meine beiden zutiefst konventionellen und wohl auch nicht besonders leidenschaftlichen Urgroßeltern ergriffen haben muss, dass sie so wild entschlossen waren zu heiraten. Zu Beginn konnten sie sich kaum verständigen und tasteten sich vorsichtig, Wort für nachgeschlagenes Wort, Satz für mühselig übersetzten Satz, in der Sprache des anderen aneinander heran. Was Urgroßvater Johann in Mary Agnes’ Augen so besonders machte, weiß heute niemand mehr zu sagen. In der Familienerinnerung hat er sich nie als verwegener Charmeur hervorgetan, dem man zugetraut hätte, einem jungen Mädchen derart den Kopf zu verdrehen, dass sie Hals über Kopf ihre Heimat und ihre nicht unerhebliche gesellschaftliche Stellung mit allen daraus resultierenden Annehmlichkeiten aufgab. Eher zeichnete er sich dadurch aus, dass sämtliche Erinnerungen an ihn mit den Worten schweigsam und freundlich begannen und dann zumeist unvermittelt und etwas ratlos abbrachen.

Es muss Lady Rosalind das Herz gebrochen haben, dass sie ihre stattliche Tochter nicht nur nicht standesgemäß verheiraten konnte, sondern dies auch nicht mit dem Pomp und Staat tun konnte, mit dem sie Rang und Ansehen der Familie hätte zelebrieren wollen. Schnell kamen die Familien überein, dass die Hochzeit in Johanns Heimat würde stattfinden müssen. Zu kritisch waren in England die Blicke, die auf die unrühmliche Verbindung mit einem Bürgerlichen, einem Ausländer, einem Landwirt gerichtet wurden, zu groß die Häme der Neider, zu gierig das Verlangen nach einem Skandal. So machten sich Lady Rosalind, die Braut, ihre Schwester Amelia und eine kleine, handverlesene Zahl von Dienstmädchen noch im Herbst desselben Jahres auf den Weg nach Bayern, vorgeblich, um die Hochzeitsmodalitäten zu besprechen und Johanns Familie kennen zu lernen, in Wahrheit aber, um die Eheschließung schnell, unbemerkt und in Abwesenheit des Brautvaters zu vollziehen. Zurück nach England kehrten einzig Lady Eagleton, Amelia und die meisten der Bediensteten, im Gepäck ein Foto, das das Brautpaar am Tag seiner Hochzeit vor einem unbestimmten Kirchenportal zeigte. Tatsächlich ist dies das einzige Foto, das von dieser Hochzeit existiert. Eine Weile brodelte in London noch die Gerüchteküche, aber schon bald gab das Thema angesichts des eisernen Schweigens der Eagletons nichts mehr her, und das allgemeine Interesse wandte sich anderen Dingen zu.

Ich habe mir oft ausgemalt, wie die Fahrt von England nach Bayern für Mary Agnes wohl gewesen sein mag, drei langgestreckte Tage, während derer sie erst der Zug, dann das Schiff, dann wieder Zug um Zug aus ihrem vertrauten Leben, ihrer Sprache, all den angenehmen Gewissheiten ihres Standes und ihrer Familie heraustrug. Mit jeder Stunde, die sie gen Süden reiste, zog sich ihr Land von ihr zurück, stampfte unaufhaltsam seinem Ende entgegen, fiel über die Klippen ins Meer, löste sich als Wassermasse in alle Richtungen auf, formte sich wieder zu Land, erst flach, geduckt und vom Wind zerfranst, dann weit und reich in Grün und Gold, dann weich gewellt, dann immer hügeliger unter einem immer höher gewölbten Himmel, bis die Reise zu Füßen schroffer Felsen ein jähes Ende fand. Ab hier ging es nicht mehr weiter. Weiter nach vorne konnte man nicht schauen, nur noch in die Höhe, bis der Kopf im Nacken lag, gelenkt und nach oben gezogen von den steilen Wänden, die uralt, grau und herablassend bis dorthin reichten, wo der Himmel anfing. Mary Agnes war angekommen und würde bleiben, an diesem Ort, den sie nur auf einer einzigen Postkarte von Johann je gesehen und von dem sie nur in wenigen ungelenken Sätzen in seinem unzureichenden Englisch gehört hatte. Ob es das war, was sie sich vorgestellt und erhofft hatte, ob sie enttäuscht oder gar entsetzt war oder einfach zu erschöpft, um überhaupt noch irgendetwas zu empfinden, hat sie nirgendwo festgehalten.

Unscheinbar und verloren trotz der zwei mächtigen Kaltblüter wirkte vor dieser Bergkulisse das Pferdegespann, mit dem Johann seine Braut und ihre Begleiterinnen am Bahnhof abholte und zu dem Gasthof brachte, wo sie bis zur Hochzeitsfeier bleiben sollten – dem mit Abstand besten der Umgebung, so prachtvoll in seiner alpenländischen Üppigkeit, dass sogar Lady Rosalind beeindruckt war. Die folgenden Tage, die die Engländerinnen zusammen mit Johanns Familie verbrachten, waren angefüllt mit Anstrengungen, sich einander anzunähern und nicht daran zu verzweifeln, dass es so viel über die jeweils andere Seite zu lernen gab und kaum Worte, um zu fragen und Antworten zu geben. Jeder gab sich Mühe, gestikulierte mit Händen und Füßen, lächelte und schwieg viel, und abends, wenn man sich trennte und sich in die eigene Umgebung zurückzog, waren alle zu müde, um noch mit denen zu reden, mit denen sie es gekonnt hätten.

Johann hatte in diesen Tagen wenig Zeit, seine Braut willkommen zu heißen. Die Ernte war voll im Gange, und er wurde überall auf dem Hof und auf den Feldern gebraucht. Da seine Mutter früh gestorben war und Sir Eagleton abwesend, fanden sich Lady Rosalind und der alte Ierschbach, unterstützt von seiner ältesten Tochter Anna, in der merkwürdigen Situation wieder, als englische Aristokratin und bayerischer Landwirt ihre Kinder miteinander zu verheiraten, eine Konstellation, mit der keiner von beiden je gerechnet hatte. Keiner hatte die Möglichkeit, sich der anderen Seite verständlich zu machen, was letzten Endes nicht schlecht war: Hätten sie miteinander reden können, wären sie doch nicht von ihren Positionen abgewichen, nicht aus Starrsinn, sondern weil keiner von beiden auf die Kompromisse vorbereitet war, die man eingehen musste, wenn die eigenen Kinder aus unverständlicher Liebe, entgegen alle Konventionen und ans andere Ende Europas heirateten. So traf das Gesetz die Entscheidung, das den kleinsten gemeinsamen Nenner vorgab. In beiderseitigem Interesse wurde die standesamtliche Trauung ergänzt durch eine kirchliche, die stattfinden konnte, weil der örtliche Pfarrer verständig genug war, um zu wissen, dass die Anglikanische Kirche seinem Glauben nicht gänzlich zuwiderlief, egal, was man im Dorf davon zu halten bereit war. Es gab ein offizielles Hochzeitsfoto und anschließend eine kleine private Feier, über der für einen Nachmittag und einen Abend die Schwingen eines Engels schwebten und ihr das Wunder bescherten, dass jeder jeden verstand.

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