Reiner Jansen - Wieder einer dieser Tage

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Nach einem heftigen Stromschlag sieht sich Arthur mit einem ungewöhnlichen Problem konfrontiert: Jeden Morgen erwacht er in einem anderen Menschen.
Nichts unterscheidet ihn von seinem jeweiligen Gastgeber, dessen Kopf er für einen Tag bewohnt, denn er ist ja wirklich und wahrhaftig diese Person, mit ihrer Vergangenheit und ihren Träumen.
Mit einem entscheidenden Unterschied: Er kann sich erinnern. Daran erinnern, wer er gestern war.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten gewöhnt er sich mehr und mehr an seine skurrile Situation und macht sich unverdrossen daran, die Welt zu verbessern.
Es läuft ganz gut, – bis er gierig wird. Und skrupellos. Denn wie sollte man jemanden bestrafen, der sich am nächsten Tag in einem anderen Körper, an einem anderen Ort auf der Welt, befindet ? So jemand muss nichts mehr fürchten, schon gar nicht, für seine Handlungen belangt zu werden. Am nächsten Tag würde er außerhalb der Zelle wieder aufwachen. So häuft er in kurzer Zeit ein gestohlenes Vermögen an – um damit Gutes zu tun. Irgendwann.
Ein Cop aus Boston heftet sich schließlich an seine Fersen und versucht das schier Unmögliche:
Den vogelfreien Vagabunden wieder einzufangen.

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Die feinen, ach so guten Menschen anderer Kontinente, hineingeboren in funktionierende Wirtschaftssysteme mit allerlei sozialer Absicherung, die machten es sich sehr leicht, über ihn, den Verbrecher, den dreckigen Drogenhändler, den Stab zu brechen. Sie an seiner Stelle hätten natürlich alles anders gemacht, sie wären immer fleißig zur Schule gegangen, hätten dann eine Ausbildung absolviert und mit reichlich Esprit und Ehrgeiz sowie einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen den Weg zu wirtschaftlichem und sozialem Aufstieg beschritten. Sicher, sicher!

Mit dieser Vorstellung im Kopf fiel es diesen feinen Leuten leicht, ihn zu verachten. Aber so lief das nun mal nicht. Rückblickend wusste er nicht, was er hätte anders machen können, um die Katastrophe, das totale Scheitern seines Lebens, zu vermeiden. Nein, ihn traf keine Schuld, so war sich José sicher, und Arthur konnte nicht umhin, ihm zuzustimmen. Man konnte von Menschen nicht erwarten, dass sie sich brav in ihr elendes Schicksal fügten und Recht und Gesetz achteten, während ihr Leben, die einzige Existenz, die sie jemals haben würden, an ihnen vorbeizog, der Sand erbarmungslos durch die Uhr lief, während ihnen die unzähligen Annehmlichkeiten der modernen Welt durch ein unglückliches Los in der Geburtsort-Lotterie versagt blieben.

Man mochte diesen Zustand durch eine extreme Neigung zur Religiosität ertragen und verdrängen können, aber für nicht-religiöse Menschen war es ein Lebensentwurf, der einfach nicht hinnehmbar war.

Das fadenscheinige Versprechen auf ein besseres Leben nach dem Tode, für das ja gerade die Armen besonders in Betracht kommen sollten – zumindest laut offizieller Lehrmeinung – vermochte nicht jeden Geist zu befrieden, konnte nicht jeglichen Impuls zur Rebellion unterdrücken.

Aber eben doch bei großen Teilen der Bevölkerung.

Das berühmte „Opium des Volkes“.

Deshalb, so schloss Arthur aus seinen Überlegungen, war es so gefährlich, wenn der Glaube, also der Götterglaube, in diesen Regionen der Welt schwächer wurde. Religion war hier nicht nur Genussmittel, sondern eher die weiche Polsterung um eine Flasche Nitroglycerin herum. Eine sehr, sehr große Flasche, gefüllt mit dem Sprengstoff der sozialen Ungerechtigkeit.

Verschwand das Polstermaterial, so drohte eine Detonation verheerenden Ausmaßes, eine gewaltige Erschütterung der Grundfesten der Gesellschaft, wenn eine Mehrheit der armen Bevölkerung sich der himmelschreienden Ungerechtigkeit, die ihr tagtäglich widerfuhr, bewusst würde, während sie von im Überfluss schwelgenden Erdteilen um ein besseres Leben betrogen wurde. Bei diesen Gedanken begann sogar in dem sonst so besonnenen Buchhalter Arthur die kalte Wut aufzusteigen, und er fühlte sich vom Wunsch getrieben, zumindest der Familie von José behilflich zu sein, um im Kleinen etwas Linderung in dieses ungerechte, menschengemachte Elend zu bringen, wenn es ihm schon im Großen nicht gelingen wollte.

Er durchsuchte hierzu sein neues José-Gedächtnis nach zweckdienlichen Informationen zur Auffindung von Frau und Kindern, und übertrug sie in sein kognitives Notizbuch. In den nächsten Tagen würde er versuchen, Ihnen Geld von seinem Nummernkonto zukommen zu lassen, so sich denn die Möglichkeit ergab. Oder in den nächsten Wochen, sobald er seine Recherche abschließen und wieder einen Zugang zum Internet bekommen konnte. Denn hier drin sah es nicht so aus, als wäre an einer Ecke des Gefängnishofes ein Internet-Café eingerichtet. Arthur dreht sich von der Mauer weg, um den Blick schweifen zu lassen, was natürlich unnötig war, denn der José in ihm wusste bereits, dass es keinen Zugang zum Internet gab, zumindest keinen offiziellen. Die geschmuggelten Mobiltelefone, die immer verdächtig nach Popo rochen, waren für ihn derzeit unerreichbar. Es fehlten ihm noch die richtigen Kontakte, er war erst einige Wochen hier.

Während er an der Mauer entlang zu schlendern begann, überkam ihn wieder dieses beklemmende Gefühl, das er am Vormittag schon einmal gespürt hatte, aber nicht die Gelegenheit gefunden hatte, ihm auf den Grund zu gehen. Nun, das konnte man ja nun nachholen, Zeit war genug, da sich keine Gesprächspartner anboten, und andere Insassen sogar vor ihm zurückzuweichen schienen.

Seltsam, - oder war es nur Einbildung? Vor ihm schien sich die Menge der Insassen durch gruppendynamische Bewegungsmuster zu öffnen, wie ein großer Fischschwarm, um sich hinter ihm wieder zu schließen, so als vermiede man instinktiv seine Nähe. Arthur grub in den Erinnerungen. Dieser José war im Grunde kein schlechter Kerl, hatte sich immer voll reingehauen, dabei Raubbau am eigenen Körper betrieben, immer schon zu viel gesoffen, um das Elend ertragen zu können, hatte mit der Liebe seines Lebens eine Familie gegründet, und war aus der Not heraus in das örtliche Drogenkartell eingestiegen, um mit diesem Geld all seinen Lieben ein besseres Leben außerhalb des Armenviertels ermöglichen zu können.

Mit „besserem Leben“ war hier keine Yacht oder dickes Auto gemeint, sondern ein kleines Haus mit fließend Wasser. Ein eigenes Haus. Denn wer Mieter war, der war im Grunde genommen kein vollwertiger Bürger, sondern lediglich geduldet im eigenen Land. Das galt allerdings für alle Länder der Erde, arme wie reiche. Man war als Mieter davon abhängig, dass es immer jemanden gab, der einem gnädigerweise sein Eigentum gegen Geld zur Verfügung stellte. Wenn der einen hinauswarf, musste sich ein anderer Vermieter finden. Sonst war man obdachlos. Legte man sich dann auf eine Bank im Park, kam das Ordnungsamt und verscheuchte einen, wie einen räudigen Hund. Mieter waren Bürger zweiter Klasse. Sie wussten es nur nicht. Oder wollten es nicht wahrhaben.

Daher rührte sein Wunsch, ein eigenes Haus zu kaufen. Und genug Geld zu haben, um Arztrechnungen bezahlen zu können, denn so etwas wie eine Krankenversicherung hatte hier natürlich niemand.

Das war es schon. Das war der große Traum gewesen.

Nach der Verhaftung folgten dann Tage völliger Verzweiflung, er hatte in der Isolationszelle gewütet wie ein Berserker und sich Kopf und Hände an den Wänden blutig geschlagen.

Arthur wanderte jetzt mit gesenktem Blick über den Gefängnishof, der Schmerz und die Scham von José wüteten in ihm wie ein Ölbrand, der sich nicht löschen ließ. Obwohl er nur Beobachter war, sengte ihn die Hitze an.

Aber es war noch schlimmer. Man hatte beabsichtigt, auch seine Frau der Mittäterschaft anzuklagen, da er immer wieder Lieferungen des Kartells in der gemeinsamen Wohnung zwischengelagert hatte. Dann wären seine Töchter ins lokale Kinderheim gesteckt worden, eine vorzügliche Adresse mit bestem Ruf, wenn man Kindesmissbrauch als Qualitätsmerkmal wertete. Als ihm der Staatsanwalt einen „Deal“ anbot, zögerte er nicht.

José sagte gegen seine Bosse im Kartell aus. Die Anklage gegen seine Frau unterblieb. Sie würde nie davon erfahren, denn sie besuchte ihn nicht, und er hätte es ihr ohnehin nicht erzählt. Wenn er seine Zeit abgesessen hatte, würden sie ihn nicht mehr kennen, seine Lieben, sein Ein und Alles, seine kleine Familie… In Gedanken versunken wanderte Arthur weiter an der Mauer entlang. Dass sich etwas in seiner Umgebung verändert hatte, bemerkte er dabei gar nicht, so sehr war er in Josés Welt eingetaucht.

Die Tatsache, dass er nicht mehr isoliert auf dem Gefängnishof stand, sondern eine Gruppe aus vier Männern hinter ihn getreten war, wurde verhüllt durch den dunklen Schleier aus Verzweiflung, Scham und Schmerz, den die wachgerufenen Erinnerungen über seine Sinne geworfen hatten.

Als die lange Klinge auf Höhe des Herzens mit einer geübten Bewegung in seinen Rücken getrieben wurde, entwich seinen Lippen kein lauter Schrei, sondern nur ein dumpfes Stöhnen, so als wäre ihm mit Wucht in den Bauch getreten worden. Arthur brauchte daher einige Sekunden, um zu begreifen, was ihm bzw. dem alten José gerade widerfahren war.

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