Sonja Sommer (Pseudonym) - Tagebuch einer dicken Hure

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In diesen erotischen Kurzgeschichten geht es um selbsterlebte Erfahrungen aus dem Rotlichtmilieu. Vorurteilsfrei und wertungsfrei sollten Sie an die Lektüre der teilweise ernsthaften, aber auch komischen wie bizarren Erlebnisse heran gehen. Da hier nicht die moralische Keule geschwungen wird, wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen der frivolen Geschichten aus dem Alltag einer dicken Hure.

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Tagebuch einer dicken Hure

Sonja Sommer

Copyright: © 2015 Sonja Sommer

published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-8456-0

Vorgeschichte

Wer ich bin oder war? Genau das, was im Titel steht.

Die Aufzeichnungen entstanden im Laufe von etwa 10 Jahren. Ich war während dieser Zeit zwischen 38 und 48 Jahre alt.

Mein Äußeres entsprach niemals dem herrschenden Schönheitsideal – klein, etwa 40 kg Übergewicht, sehr große Oberweite, pralle Schenkel mit Cellulite und ein ausgeprägtes Hinterteil.

Mangelndes Selbstbewusstsein kannte ich nicht, ich hatte nur in ganz jungen Jahren und seltenen Momenten Probleme mit mir selbst. Und so machte ich in etwas reiferem Alter die Erfahrung, dass Frauen mit meiner Figur merkwürdigerweise bei Männern im Bett sehr gefragt sind.

Es ist eine Tatsache, dass viele Herren wunderschöne schlanke junge Damen zu Geschäftsessen und in die Oper ausführen und eventuell sogar heiraten.

Aber im Bett – da will man die kernige Frau, die mit allem, was die Natur so bietet, reichlich oder sogar überreichlich gesegnet ist. Ich will das hier keinesfalls verallgemeinern. Sicher gibt es auch Männer, die Frauen wie mich abscheulich und abstoßend finden. Und das ist auch in Ordnung so, die Geschmäcker sind ja verschieden. Ich finde ja auch nicht alle Männer schön und anziehend.

Aber dieses androgyne Frauenbild, was in den letzten Jahren herrscht und durch die Mode diktiert wird, gefällt wahrhaftig nicht allen Herren der Schöpfung. Und es sind nicht nur die älteren reifen Männer, die mal was Richtiges zum Anfassen wollen, sondern auch junge und sehr junge Männer. Manchmal haben sie nur die Idee, etwas ausprobieren zu wollen; manchmal wissen sie sehr genau, was sie wollen.

Ich will mit diesem Büchlein keinen Feldzug für Dicke und gegen Dünne führen, genauso wenig will ich die Arbeit als Hure verklären und schönreden – es sind einfach Aufzeichnungen über das reale Leben. Auch das Bild in den Medien, was oftmals in düsteren Farben gemalt wird, ist durchaus nicht immer zutreffend. Im sogenannten Rotlicht-Milieu arbeiten nicht nur dumme Blondinen, die trinken, Rauschgift nehmen und Krankheiten verbreiten. In Zeiten von Hartz-IV und sozialem Abstieg sehen viele Frauen nur den Ausweg, ihren Körper zu verkaufen. Schlimm wird es dann, wenn die Seele mit verkauft wird. Dann findet man nicht zurück und verliert den Bezug zur Realität und zum Schluss sich selbst.

Sollten sich auch Frauen als Leserinnen finden, so hoffe ich, dass sie sich nicht angewidert abwenden. Alle beschriebenen Männer haben auch ein familiäres und soziales Umfeld, zu dem auch in fast allen Fällen Ehefrauen oder Partnerinnen gehören. Nicht immer hat die Frau Schuld, wenn ein Mann zu einer Hure geht und für Sex bezahlt. Es gibt vielerlei Gründe wie reine Neugier, fehlende Abwechslung, Schönheitsideale, bestimmte Sexpraktiken und manches mehr. Und doch habe ich leider sehr oft erleben müssen, dass gestandene Männer, die eigentlich für Sex bezahlt hatten, nur jemand brauchten, der zuhört, tröstet, Ratschläge gibt – eigentlich das tut, wofür eine Partnerin da sein sollte. Oft habe ich gedacht, dass ich diesen oder jenen Mann privat niemals nehmen würde. Aber genauso oft habe ich Mitgefühl mit einem Mann gehabt und ihm gewünscht, dass seine Partnerin etwas mehr Verständnis für ihn aufbringen möge.

Meine Damen, was ist Schlimmes daran, dem Mann, den man liebt, auch im Bett mal etwas Neues zu zeigen? Niemand erwartet, dass Sie am Kronleuchter schwingen, aber kleine Gesten der körperlichen Liebe, die Sie vielleicht bisher abgelehnt haben, beleben eine eingeschlafene Beziehung oftmals auf wunderbare Weise. Niemand sollte zu etwas gezwungen werden, aber mal über den eigenen Schatten springen hat noch nie geschadet. Und wer weiß – vielleicht bleibt es nicht bei einem einmaligen Versuch, weil Sie feststellen, dass Ihr müder Gatte plötzlich zu Höchstleistungen fähig ist.

Verständnis kommt von Verstehen. Und dass alle, die diese Zeilen lesen werden, sie richtig verstehen, hoffe ich aus ganzem Herzen.

Obwohl alle beschriebenen Situationen der Wahrheit entsprechen, habe ich Personen und auch Geschehnisse leicht verfremdet, um ein Wiedererkennen unmöglich zu machen. Sollte doch jemand glauben, sich zu erkennen, sollte er daran denken, dass nur er selbst und ich die Wahrheit kennen. Und dabei wird es auch bleiben.

Meine Geschichten

Geschichte 1

Da gab es diesen nicht schlecht aussehenden älteren Mann. Kennen gelernt habe ich ihn im Alter von 60 Jahren, inzwischen kommt er rund 7 Jahre zu mir. Nicht oft, nein, nur alle 4 bis 5 Wochen. Er ist verheiratet, viele Jahre schon. Seine Frau war mal sehr rund und griffig, hat aber durch strenge Diät rund 30 kg verloren. Sie ist jetzt wohl untergewichtig, er findet sie absolut nicht mehr anziehend, obwohl er selbst sexuell noch sehr interessiert ist. Da kauft er sich lieber diese Molli-Zeitschriften und holt sich dort Appetit. Seine Frau fährt stundenlang auf dem Home-Trainer und wird immer dürrer und damit unerotischer für ihn.

Er wird finanziell sehr knapp gehalten, sammelt Flaschengeld, um mich bezahlen zu können. Aber er ist ein begeisterter Gärtner. Ich bekomme selbst gemachte Marmelade, Tomatensaft, Gurken, Tomaten, Äpfel, Salat – alles was frisch ist. Und ab und zu auch mal Blümchen.

Also nehme ich eben Naturalien und sehe nicht so genau aufs Geld.

Ein Problem gibt es natürlich auch bei ihm: Er bildet sich ein, dass er mir mit seinen Besuchen einen großen Wunsch erfüllt und ich doch nur bei ihm Erfüllung finden kann, da er doch der große Liebhaber sei. Er will mein Hausfreund werden, damit es mir immer gut geht. Und das Ganze dann natürlich ohne Bezahlung, nur weil er mich doch so toll befriedigt.

Etwa alle 6 Monate muss ich ihm diesen Gedanken doch recht deutlich ausreden. Da geht er dann einmal zu einer meiner Freundinnen, die auch recht rund ist, aber spätestens nach diesem Abstecher ist er wieder da. Er entschuldigt sich dann immer dafür und macht sich Gedanken, ob wir uns um ihn streiten würden.

Körperlich ist er noch super in Form, er ist gut gebaut, glatte Haut, schöner großer Schwanz. Wenn nur nicht diese typische Ungeschicklichkeit wäre. Er leckt sehr gern, na ja, soll er. Der Akt selbst dauert im Höchstfall 30 Sekunden. Kaum ist er fertig, liegt noch auf mir drauf, beginnt er über seinen letzten Arztbesuch zu referieren oder erzählt vom Wellensittich.

Ich habe mich daran gewöhnen müssen. Man kommt sich wie ein abgelegtes Kleidungsstück vor, das zu Boden fällt. Er meint es nicht böse, hat es wohl nie anders erlebt.

Trotzdem ein angenehmer Kunde, der immer gepflegt ist und gut riecht.

Ich bin gespannt, wie lange er seinem Sextrieb noch nachgibt. Ich denke, dass bei ihm zutrifft, was viele Ärzte meinen – je länger man Sex ausübt, desto länger hat man Lust darauf.

Geschichte 2

Blendend aussehend, um die 40 Jahre, elegante Erscheinung, gebildet, sportlich-muskulös, mit einem Riesending ausgestattet – wow, was für ein Mann! Dachte ich.......

Er setzte sich auf die Bettkante, ich hatte außer hochhackigen Pantoletten nichts an. Wie gewünscht. Was dann kam, war schon etwas merkwürdig. Er stand auf und tanzte wie Rumpelstilzchen um mich herum, drehte und wendete mich hin und her wie ein Schnitzel in der Pfanne. Dazu Laute höchster Begeisterung. Er legte ein Französisch hin, was nicht von schlechten Eltern war. Ich liebe groß gebaute Männer, aber dieser erschreckte mich schon etwas. Nach einer langen Fremdsprachenlektion nahm ich ein XXL-Kondom, wobei ich Mühe hatte, es überzustreifen. Er drang in mich ein, es war ein Gefühl zwischen Lust und Schmerz. Er vögelte bestimmt 30 Minuten in wechselnden Positionen, einfach richtig geiler Sex.

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