Susanne Zeitz - Und die Tage lächeln wieder

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Alexandra ist acht Jahre alt, als ihre Welt das erste Mal auseinanderbricht. Ihre Mutter verunglückt tödlich bei einer Wanderung im Hochland von Peru. Beim zweiten Mal ist sie fünfunddreißig und wieder scheint Peru ihr Schicksalsland zu sein. Der Roman einer peruanischen Autorin stellt ihr bisheriges Leben in Frage. Was hat dieser Roman mit ihr zu tun? Alexandra fliegt nach Lima, um dort Antworten auf ihre vielen Fragen zu erhalten und muss erleben, wie sich ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart als Lüge entpuppen. Sie verliert ihren Job, der Kontakt zu ihrem Vater bricht ab und ihre Verlobung wird gelöst. Erst eine erneute Reise nach Lima und nach Ostfriesland lässt sie die fehlenden Puzzleteile finden, die aus ihrem Leben wieder ein Ganzes machen. Die spannende Reise einer jungen Frau auf der Suche nach der Wahrheit und auf der Suche nach sich selbst.

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Susanne Zeitz

ist 1960 in Schwäbisch Hall geboren.

Sie ist in Stuttgart aufgewachsen und lebt seit 1997 mit ihrem Mann und ihrer Familie in Konstanz am Bodensee.

Ausbildung zur Kunst, Mal- und Gestaltungstherapeutin und Burnout- und Stresspräventionstrainerin.

Sie malt und fotografiert, schreibt Romane, Gedichte und märchenhafte Erzählungen für Erwachsene.

Susanne Zeitz

UND DIE TAGE

LÄCHELN WIEDER

R oman

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2017

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte bei der Autorin

Titelbild © Susanne Zeitz

E-Book-Umsetzung: Zeilenwert GmbH

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel Susanne Zeitz UND DIE TAGE LÄCHELN WIEDER R oman Engelsdorfer Verlag Leipzig 2017

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte bei der Autorin Titelbild © Susanne Zeitz E-Book-Umsetzung: Zeilenwert GmbH www.engelsdorfer-verlag.de

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Epilog

Kapitel 1

Das Flugzeug hat seine Flughöhe erreicht.

Ich befreie mich von meinem Sicherheitsgurt, stelle die Sitzlehne ein wenig in Schräglage und richte mich, soweit das in dieser engen Stuhlreihe möglich ist, auf meinem Platz bequem ein. Das Angebot der Stewardess, etwas zu essen, lehne ich ab, doch die Tasse Kaffee nehme ich gerne.

Einen kleinen Muntermacher für die lange Nacht, die vor mir liegt, kann ich gebrauchen, denn ich möchte wach bleiben, um noch einmal über die Ereignisse nachzudenken, die hinter mir liegen. Ereignisse, die meine bis dahin heile Welt in Unordnung gebracht haben, die mich plötzlich Dinge hinterfragen lassen, die für mich bisher als unantastbar und wahr galten.

Es erscheint mir immer noch wie ein Traum. Ein Traum, aus dem ich gleich erwache, und alles wieder so ist, wie es immer war. Aber kann ich überhaupt jemals wieder in dieses alte Leben zurückkehren? Werde ich bei meiner Rückkehr dieselbe sein?

Mich fröstelt. Ich hülle mich fester in meine Strickjacke, schlinge meinen Wollschal enger um den Hals und trinke vorsichtig einen Schluck von dem dunklen Gebräu aus der weißen Plastiktasse. Lauwarm und bitter rinnt es meine Kehle hinunter, fast eine Beleidigung für die Geschmacksnerven, aber es tut trotzdem gut.

Für einen Moment gelingt es mir, meine Aufmerksamkeit von mir weg auf meine Umgebung zu lenken.

Stimmengemurmel, leises Lachen, das klappernde Geräusch des Servierwagens und die helle, sympathische Stimme der Stewardess mischen sich mit dem sonoren Brummen der Flugzeugmotoren.

Mein Sitznachbar bemüht sich tapfer um sein Essen. Es scheint eine Art Hackbraten in dunkler Sauce zu sein. Als er meinen Blick bemerkt, zieht er eine Grimasse.

„Es schmeckt, wie es aussieht. Doch es macht wenigstens satt“, meint er und lächelt unzählige kleine Falten in sein Gesicht, die sich um seine Bartstoppeln legen.

Ich lächle zurück, drehe mich aber gleich wieder weg und schaue aus dem kleinen Fenster. Ich will jetzt keinen Smalltalk, möchte nichts aus einem fremden Leben erfahren und keine neue Bekanntschaft machen. Clemens drängt sich in meine Gedanken. Ich vertreibe ihn daraus. Es tut zu weh.

Weit unter mir funkeln die Lichter einzelner Häuser und Städte wie Miniaturgebilde, klein und bedeutungslos.

Stimmt es wirklich, dass über den Wolken alles leicht und grenzenlos erscheint?

Ich liebe den Augenblick des Startens, wenn das Flugzeug mit großer Geschwindigkeit über die Rollbahn rast, um sich dann leicht, fast wie von selbst, in die Luft zu erheben. Ich genieße diesen Augenblick, denn in ihm fühle ich die Freiheit, alles hinter mir oder unter mir zurücklassen zu können. Aber dieser Moment sollte länger dauern. Viel zu schnell macht er jedes Mal dem gleichmäßigen, für mich eher langweiligen Dahingleiten Platz und damit dem Zurückkehren der Gedanken um Zurückgelassenes.

Ohne dass ich es will, zieht mich die Erinnerung zu den Ereignissen der vergangenen drei Monate.

Kapitel 2

Es begann an einem Oktobertag, der sich wie aus dem Bilderbuch präsentierte. Blauer Himmel, leise Nebelschwaden, die sich über den schon bunt gefärbten Kronen der Laubbäume auflösten und einer wärmenden Sonne Platz machten.

Ich war früh aufgestanden, um den freien Tag in seiner gesamten Länge nutzen zu können. Seelisch und körperlich fühlte ich mich im Gleichgewicht, war mit mir und meinem Leben rundherum zufrieden.

Ich wollte gerade meine Wohnung verlassen, um zu meiner alltäglichen Laufrunde im nahen Wald aufzubrechen, als das Telefon klingelte. Ich ging ins Wohnzimmer zurück.

„Alexandra, gut, dass du da bist“, tönte mir Konrads tiefe, samtige Stimme entgegen.

„Konrad, was gibt‘s denn so früh? Ich bin auf dem Weg in den Wald.“

„Du musst unbedingt heute noch bei mir im Buchladen vorbeikommen. Es ist dringend!“

„Um was geht es denn? Reicht es nicht am Montag? Ich möchte heute einfach in Ruhe den Tag zuhause verbringen“, murrte ich in den Hörer.

„Nein. Ich muss dir etwas zeigen. Komm bitte vorbei.“

Seine Stimme vibrierte und es schwang etwas mit, das ich irgendwie nicht richtig einordnen konnte. Es musste schon etwas Außergewöhnliches passiert sein, wenn mein lieber, alter Freund so aufgeregt war.

„Ich bin so gegen elf Uhr bei dir“, versprach ich ihm.

Seine Erleichterung war durch den Hörer zu spüren.

Ich legte das Telefon auf den Wohnzimmertisch, zog meine Laufschuhe an und verließ die Wohnung.

Das Haus, in dem ich seit zwölf Jahren wohne, liegt direkt am Waldrand. Schon das war einer der Gründe, warum ich mich damals für diese Wohnung entschied, denn ich liebe meine morgendlichen Laufrunden in der freien Natur. Außerdem genieße ich es, am Stadtrand zu wohnen. Eine kleine Gemeinschaft von Häusern mit einem gemütlichen Café, einem Naturkostladen, einem Bäcker und einem mittelgroßen Supermarkt.

Das brauche ich als Gegenstück zu meiner Arbeit in der großen Anwaltskanzlei meines Vaters, wo ich als seine Assistentin und Mädchen für alles die Termine und Abläufe manage.

Ich liebe meine Arbeit und das Gefühl der Unentbehrlichkeit, das mir mein Vater, mein Verlobter Clemens und die anderen Anwälte vermitteln, aber ich genieße auch das Eingeschlafene dieses kleinen Ortes, wie Clemens immer wieder stichelt.

Clemens liebt die Lebendigkeit des Lebens. Es muss ständig etwas los sein, unternommen werden. Im Beruf, sowie in seiner Freizeit brauche er den ultimativen Kick, wie er es auf seine humorvolle Art ausdrückt.

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