Bianka Kitzke
Schau nach vorn - nie zurück
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Inhaltsverzeichnis
Titel Bianka Kitzke Schau nach vorn - nie zurück Dieses ebook wurde erstellt bei
Schau nach vorn - nie zurück!
Du und ich? Oder doch nur ich!
Die Einladung zum Klassentreffen
Die große Sause
Lebenswert
Tue etwas!
Katastrophen
Glück allein
Aus dem Leben gerissen
Rettung naht
Freiheit
Provence
Das Ende naht
Das Baby kommt!
Impressum neobooks
Schau nach vorn - nie zurück!
Trish Moore – erfolgreich – gut aussehend und auf der ganzen Welt bekannt! Doch es gab auch andere Zeiten. Zeiten, an die sich Trish nur ungern erinnert. Zeiten, in denen sie sich am liebsten in irgendeinem Loch verkrochen oder lieber gestorben wäre. Trish hatte jedoch geschafft, was keiner erwartet hätte. Sie hat ihren Weg gemeistert und ist nun das, was sie schon immer sein wollte – Eine Göttin!
„Guten Morgen Trish.“
„Guten Morgen Max. Auch schon so früh unterwegs?“
„Ja muss ich wohl. Die Post trägt sich nicht von alleine aus. Und Sie? Warum schon so früh auf den Beinen?“
Trish lächelte.
„Ja Max. Das ist das Leben. Leider waren diese Beine noch gar nicht im Bett. Ich komm direkt vom Flughafen. Ich war ein paar Tage in L.A. auf einer Modemesse“, sagte sie und zeigte auf die Koffer, die noch vor der Tür Ihres Autos standen.
„Na dann werde ich Sie nicht länger aufhalten, damit Sie in die Falle kommen. Ach übrigens habe ich hier auch noch einen Brief für Sie.“
Trish nahm den Brief dankend an sich und wunderte sich ein wenig. Sie war noch nicht wirklich lange wieder in Karlsruhe beheimatet und erhielt jetzt schon einen Brief, der keine Rechnung beinhaltet.
„Max, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, rief Trish dem Postboten noch nach, nahm ihre Koffer und die restlichen Sachen und verschwand in ihrem Haus. Sie stellte ihre Koffer einfach im Eingangsbereich ihres schicken Häuschens ab und begab sich in die Küche. Trish hatte das Haus von einem befreundeten Paar erworben, die sich entschlossen hatten, das Haus zu verkaufen. Und da sie eh eine Bleibe suchte, war dieses Objekt geradezu perfekt. Sie hatte sich gerade ein Glas Wasser aus dem Wasserhahn genommen, als ihr bewusst wurde, dass sie eigentlich keinen Durst hatte, sondern einfach nur schlafen wollte. Doch zuerst duschen, - dachte sie sich und ging Richtung Badezimmer. Für Trish war der Traum vom Leben im Jetset in Erfüllung gegangen. Sie reiste in der Weltgeschichte umher. War von Models und Designern umgeben und trug selber nur das Beste vom besten. Schon als Kind - wenn man sie gefragt hatte was sie mal werden wolle, sagte sie kurz und knapp, das es irgendwas mit Mode zu tun haben sollte. Im Laufe der JAhre änderte sich jedoch ihre Meinung und sie entschied sich für die Fotografie. Als sie dann nach der Schule einen heiß begehrten Platz bei einer Fotoagentur, die ausschließlich Fotos von Modemessen machte,ergatterte, ging ihr Traum in Erfüllung. Schon ein Jahr im Voraus hatte sie sich beworben und hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, doch dann war es die Zusage die ihr Leben umkrempeln sollte. Nachdem Trish sich geduscht und was Bequemes angezogen hatte, wollte sie sich noch ein paar Minuten auf dem Sofa ausruhen, bevor sie sich endgültig ins Bett legen wollte. Sie schlief aber dann doch total erschöpft ein. Trish hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatte, aber es dämmerte schon, als sie die Augen öffnete. Noch fünf Minuten , - ging es ihr durch den Kopf, als sie sich tiefer in die Kissen kuschelte. Es wurden dann aber noch einmal volle drei Stunden, bevor sie endgültig aufwachte und fit war. Nun konnte die Abendgestaltung beginnen. Die im Übrigen nur aus Koffer auspacken und Wäsche waschen bestand. Es war schon nach zehn Uhr am anderen Morgen, als sie in der Küche den Brief entdeckte den sie noch immer nicht gelesen hatte.
„Mist den habe ich ja total vergessen“, murmelte Trish vor sich hin. Sie nahm den Umschlag in die eine Hand und eine Tasse Kaffee in die andere Hand und begab sich in ihr Arbeitszimmer. Trish setzte sich an ihren Schreibtisch und machte den Brief auf, während ihr Laptop hochfuhr.
„Nein!“, entfuhr es ihr und Trish hätte beinahe ihren Kaffee ausgeschüttet. Trish traute sich nicht, das weiß bedruckte Blatt Papier noch einmal zu lesen. Wie in Trance starrte sie stattdessen in die Luft. Am vergangenen Morgen, als der Postbote ihr den Brief in die Hand drückte, ahnte sie noch nichts davon, dass dieses Schreiben sie wieder einige Jahre zurückversetzen und total aus der Bahn werfen würde. Dass sie wieder die Zweifel und Bedenken bekommen würde, ob wirklich alles richtig war, wie sie es damals getan hatte.
Es war die Einladung zu Ihrem Klassentreffen!
Eine Einladung die bedeutete nach 10 Jahren die alten Freunde, Feinde und Lehrer wieder zu sehen. Trish wollte nicht einmal daran denken, was sie alles durchmachen musste, um endlich frei zu sein und nun das. - Wo zum Teufel hatten die Ihre Adresse her? Trish wusste, dass dieser Tag irgendwann kommen würde und sie sich nach all den Jahren Ihren Ängsten der Vergangenheit und vielleicht sogar der Wahrheit stellen musste. Aber dass dies schon so bald sein würde, das wollte und konnte sie nicht. Das Schrillen ihres Handys ließ sie aus ihrem Dämmerschlaf erwachen.
„Hallo“, meldete sie sich und hoffte, dass der Anrufer schnell wieder auflegte.
„Trish? Hast du den Brief schon bekommen“, wollte die Stimme am anderen Ende der Leitung wissen.
„Hallo Sally. Ja habe ich und ich frage mich immer noch, woher die meine Adresse haben? Ich wohne immerhin erst seit ein paar Monaten wieder in Karlsruhe.“
„Keine Ahnung. Einwohnermeldeamt, Nachbarn, Freunde, Eltern - was weiß denn ich. Und? Wirst du kommen?“
„Sally du weißt doch, dass ich meine neuen Freunde erst seit ein paar Monaten kenne und von den Alten habe ich nur noch dich … Moment mal, du hast doch nicht etwa?“
„Du liebe Güte. Nein! Wo denkst du hin. Von mir haben sie die ganz bestimmt nicht. Ich war oder bin genauso überrascht wie du, urplötzlich einen Brief von Tim in meinem Briefkasten zu finden. Als ich ihn letzte Woche auf der Straße traf, hat er nicht gesagt, dass er ein Klassentreffen plant.“
Ja der gute alte Tim, er war schon immer für Überraschungen gut, - dachte sich Trish.
Tim war damals, die gute Seele der Klasse. Ein Mensch, der keiner Seele was zu Leide tun konnte und immer zur Stelle war, wenn es einem schlecht ging. Der Freund, der immer nur Freund sein sollte und nicht mehr. Obwohl er damals schon ziemlich süß war. Am Ende der Schulzeit stellte sich aber dann heraus, dass er mit Frauen nicht so viel anfangen konnte. Und nun war er mit einem Mann liiert und lebte in Hamburg.
„Sally, ich weiß immer noch nicht, was das jetzt eigentlich soll. Nach all den Jahren diese ganzen Hirnis wieder zu sehen. Wenn ich ehrlich sein soll, macht es mir Angst.“
„Sei bloß kein Feigling. Wir werden dahin gehen und wir werden ihnen zeigen, dass wir nicht mehr die kleinen weichlichen Feiglinge sind, die vor allem davon gelaufen sind. Wir sind erwachsen und wir haben keine Angst.“
Trish fing schallend an, zu lachen. Sie erinnerte sich plötzlich an die vielen Momente, in denen sie und ihre beste Freundin Sally davon gelaufen waren. Heute konnte sie drüber lachen, doch damals war es alles andere als komisch. Sally und Trish unterhielten sich noch eine ganze weile über die alte Zeit. Trish konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so sehr gelacht hatte wie heute. Doch nach einer halben Stunde beendete Sally das Gespräch, da es an ihrer Tür geklingelt hatte.
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