An einem Freitag im November sagte Liam zu Trish, dass er nach der Schule bei ihr zu Hause vorbeikommen wolle, um für die Prüfungen zu lernen. Trish hatte nichts dagegen einzuwenden und so sagte sie ihm, dass er gegen 15 Uhr bei ihr sein solle. Als sie jedoch nach Hause kam und den Zettel auf der Arbeitsfläche liegen sah, fand sie die Idee mit dem gemeinsamen Lernen nicht mehr so prickelnd.
„ Hallo Liebes, wir sind bei Tante Klara. Bis heute Abend. Mama u. Papa“
„Tante Klara? Die wohnt doch am Arsch der Welt. Da kommen die vor Mitternacht nie zurück“, - murmelte Trish und legte den Zettel beiseite. „Oh mein Gott und in 20 Minuten kommt Liam. Ich bin erledigt.“
Plan A ging also in die Hose … Ihre Eltern waren nicht da. Einen Plan B gab es nicht … also nur noch Plan C … Augen zu und durch. Trish mochte Liam zwar sehr, aber sie war noch nie allein mit ihm. Vor allem nicht bei sich zu Hause. Was sollte sie denn nun tun?
Sei einfach du selbst, -rief sie sich immer wieder ins Gedächtnis. Oder besser doch nicht? Ach was Liam mag dich so, wie du bist. Trishs Hände waren eiskalt und zitterten wie Espenlaub. Und dann klingelte es. Oh mein Gott. Hilfe! Liam war pünktlich. Für ihren Geschmack etwas zu pünktlich. Aber da musste sie nun durch. Sie hätte zwar noch die Chance gehabt zu fliehen, aber das wäre doch feige gewesen. Trish machte nach dem zweiten Klingeln die Tür auf und bat Liam herein.
„Hi! Schön das du gekommen bist.“
„Ja finde ich auch. Ich bin nicht so gut in Geschichte. Danke das du mir helfen wirst.“
„Kein Problem. Ich habe die Bücher oben in meinem Zimmer. Komm einfach mit“, sagte Trish und lief die Stufen voraus nach oben in ihre Räumlichkeiten. Nachdem Trish Liam in ihr Zimmer geleitet hatte, verschwand sie noch schnell in der Küche um was zu trinken zu besorgen.
„Alles ok bei dir? Du bist ja gar nicht bei der Sache“, unterbrach Liam Trish, als er bemerkte, dass sie ihn gar nicht richtig wahrnahm.
„Hmm. Oh entschuldige. Was hast du gemeint?“
„Dass du nicht konzentriert bist. Du starrst mich die ganze Zeit an, gibst mir aber auf die Fragen null Antworten. Was ist denn?“
„Nichts, alles ok. Ich denk nur gerade an … an den Film, den ich gestern gesehen habe.“
„An den Film von gestern?“ Liam musste grinsen „An welchen?“
„Ähm … Der im Kino kam.“
„Trish! Du gehst unter der Woche nie ins Kino. Weil wir beide ja wissen das am nächsten Tag Schule ist. Also an was hast du wirklich gedacht?“
Trish rutschte auf ihrem Sofa hin und her und überlegte, wie sie Liam sagen solle, dass er sich in ihre Gedanken geschlichen hatte.
„Also? Jetzt sag schon. Oder muss ich es aus dir heraus kitzeln? Ich zähle bis 3 … 1 … 2 …“, sagte Liam und erhob sich. Langsam ging er auf Trish zu, die noch immer auf ihrem Sofa saß und sich innerlich schon bereit machte, dass nun nun ausgekitzelt wurde.
„2 ¾ … du wolltest es so … 3.“
Und kaum hatte er die Zahl ausgesprochen saß er auch schon auf Trish und kitzelte sie, bis sie nur noch Tränen lachte.
„Ok, ok ich werde es dir sagen. Ich habe an dich gedacht, an nichts anderes! Nur an dich.“ Trish lachte immer noch, als sie bemerkte, dass Liam aufgehört hatte, sie zu kitzeln und nur noch auf ihr saß und sie anschaute. In seinem Gesicht standen Schreck und Verzweiflung.
„Was ist denn? Ist alles in Ordnung. Ich weiß, dass ich das nicht hätte sagen sollen, aber …“
„Es ist ok.“
„Bist du sicher?“
„Ja ganz sicher. Warum?“
„Weil du mich anglotzt.“
Liam sah Trish in ihre Augen und blickte an ihrem Gesicht hinab. Sie hatte Lipgloss auf ihren Lippen, der leicht glitzerte. Liam konnte sich nicht mehr stoppen. Er musste diese Lippen berühren.
„Trish, es tut mir leid, aber …“
„Was tut dir Leid? ...“, fragte sie noch. Konnte jedoch im nächsten Moment nicht weiter reden. Denn urplötzlich lagen ihre Lippen auf denen von Liam. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie Liam an, der ihr einen zärtlichen Kuss auf ihre Lippen hauchte.
„Das tut mir leid“, antwortete er ihr und stand auf um sich auf das grüne Sofa, das in der Ecke stand zu setzen.
„Entschuldige! Ich hätte dich nicht küssen dürfen. Freunde tun das nicht, aber …“ Liam bemerkte, wie Trish auf ihn zu kam und ihm die Hand entgegen streckte. Ohne zu zögern, nahm er sie und stand auf. Trish legte ihm einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.
„Sssccchhh sag jetzt nichts.“ Trish nahm ihren ganzen Mut zusammen. Sie küsste Liam mit der gleichen Zärtlichkeit, wie er sie vor einigen Minuten geküsst hatte. Zuerst langsam, dann etwas fordernder und zum Schluss mit Zunge. Trish fühlte sich frei. Und doch spürte sie, dass es falsch war, was sie gerade taten. Aber sie war in Liam verliebt und hoffte, dass er nun auch Gefühle für sie entwickelte. Liam erwiderte den Kuss und nahm Trish fest in den Arm. Trishs Gedanken setzten aus. Um sie herum verschwand alles. In diesem Moment gab es nur noch Liam und sie. Sie liebte ihn so sehr. Er war ihre große Liebe. Mit ihm bis ans Ende der Zeit. Trish wurde erst bewusst, was in diesem Moment vor sich ging, als es sie anfing zu frösteln. Liam hatte sich zurückgezogen und ihr das Oberteil ausgezogen. Wie hatte Liam das geschafft?
„Trish, ich möchte mit dir schlafen“, hauchte er ihr ins Ohr.
„Was?“
„Ich möchte mit dir schlafen?“
Trish wurde ganz anders. Vielleicht lag es auch daran, dass Liam ihr noch immer den Hals küsste. Trish hatte schon viel Erfahrung mit der Sexualität. Immerhin wurde sie aufgeklärt und in der Schule gab es Biologieunterricht. Aber Sex! So richtigen Sex, das war ihr doch etwas zu - puuhh.
„Und wann möchtest du das tun?“, fragte sie und hoffte, dass Liam ihr mit irgendwann oder in der nächsten Zeit antworten würde. Doch dann kam: „Jetzt?“
Liam hatte gespürt, wie Trish sich verkrampft hatte, und sah sie an. „Hast du ein Problem damit? Du magst mich doch, oder?“
„Ja schon, aber ich …“
„Na also. Und ich mag dich. Was spricht also dagegen, wenn wir Sex miteinander haben. Ich verspreche dir auch zärtlich zu sein“, sagte er zu ihr und küsste sie. Na schön … Trish war zwar happy, denn sie würde das erst mal mit Liam intim sein. Doch die nagst die sie hatte war sicherlich berechtigt. Liam war immerhin der erste Mann, der sie berühren und sogar entjungfern würde. Ach was stellst du dich an, - tadelte sie sich in ihrem Kopf. So schlimm wird’s schon nicht sein. Alles cool. Trish atmete ganz normal und lächelte sogar als Liam sie zum Bett führte. Sie liebevoll entkleidete. Sich ein Kondom aus der Tasche nahm und sich dann zu ihr setzte. Was sollte also schlimm werden? Doch als Liam aufstand, um sich zu schützen, bekam Trish große Augen und die Angst war wieder da. Liam war alles andere als klein gebaut. Er stand vor ihr mit einer prächtigen Erektion, die geradezu danach lechzte, in sie einzudringen.
Dieses große Ding sollte in sie rein – nein, niemals! - ging es Trish durch den Kopf. Und im nächsten Augenblick - Feigling, Angsthase! Reiß dich zusammen.
Trish konnte nur noch an eines denken - Liam und sie zusammen in ihrem Bett. Liam und sie miteinander vereint. Was ihr aber am allermeisten Kopfzerbrechen machte, war das Liams großes Ding gleich in sie eindrang. Sie konnte nicht mehr klar denken. Freunde tun doch so was nicht! Liam verteilte kleine Küsse auf ihrem Hals. Ein Gefühl, das sie bisher nicht kannte. Immerhin war Liam der erste Junge, den Trish an sich ran ließ. Überall kribbelte es. Ihr Kopf war leer und um sie herum war alles Schwarz. Das einzige Bild, das sie in ihrem Kopf war, das eines großen Bohrers der sich direkt auf sie stürzte. Trish nahm nichts mehr wahr. Nicht einmal Liam, wie er sich auf sie rollte und in sie eindrang. Liam hatte das Hindernis gespürt. Trish war schließlich nicht das erste Mädchen, dem er die Jungfräulichkeit nahm. Trish hatte keinerlei Erfahrung mit Geschlechtsverkehr und so ließ Liam sie, nachdem er sie geöffnet hatte wieder frei. Liam blickte Trish an. Sie sah so zerbrechlich aus, wie sie da lag. Die Augen verkrampft geschlossen. Vielleicht hatte sie geahnt, dass es schmerzlich sein würde. Liam rollte sich von ihr herunter und zog sich an. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, bei Trish nach Sex zu betteln. Er hätte wissen müssen, dass er ihr Erster sein würde. Schuldig und mit seinem Gewissen nicht zu vereinbaren packte er seine Sachen, gab Trish noch einen Kuss und verschwand. Kein Tschüss. Kein Danke für den Sex – nichts! Er hatte sie benutzt wie ein Stück Scheiße. Ok, ich bin nun keine Jungfrau mehr, - ging es Trish durch den Kopf, als sie Minuten später in der Dusche stand und den Schmutz wegwischte, dass ihr das kleine und kurze Erlebnis hinterlassen hatte. Romantisch ist was anderes, aber immerhin einer der nicht Walross geschrien hatte. Keiner Seele wollte sie etwas sagen. Nur Liam und sie sollten das Geheimnis wahren. Liam sprach kein Wort mehr darüber. Er kam auch nicht mehr zum Lernen. Nichts! Er behandelte sie wie Luft, was Trish mehr in Mitleidenschaft zog als alles andere. Sie würde ihren wohl besten Freund verlieren - doch wie sollte sie ihm sagen, das sie das nicht wollte?
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