Richard G. Buzzi - Der zweite Tod des Che Guevara

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Che Guevara erwacht 1968 in einem Haus in New York. Wie kommt der Revolutionär aus dem bolivianischen Dschungel nach Amerika? Er ist im Besitz eines amerikanischen Reisepasses, ausgestellt auf den Namen Ramon Juarez. Verzweifelt versucht er der Welt zu erklären, dass Ernesto Che Guevara noch am Leben ist.
Im Land seines erklärten Todfeindes versucht Che schließlich seine Revolution erneut zu entfachen. Dabei gerät er in den Strudel des Indianeraufstandes von Wounded Knee, wo er sich der Bewegung «American Indian Movement» anschließt. Doch das Schicksal wendet sich erneut gegen ihn, als er zwei FBI-Agenten erschießt. Für diese Tat wird der Indianer Leonard Peltier zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt.
Als alter Mann, von Schuldgefühlen geplagt, begegnet Che Guevara dem Banker Greg Norman, der seinem Leben noch einmal eine dramatische Wendung gibt.

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Heute ist der Ort eine heilige Stätte. Auf einem kleinen Friedhof liegen die Toten von damals begraben. In der Mitte steht ein Gedenkstein, in dem die Namen der Verstorbenen eingemeißelt sind.

Die Leiche von Lewis Norman lag ein paar hundert Meter östlich des Friedhofes in einem Graben, nahe eines alten Holzhauses.

Die Farbe des Gebäudes war abgeblättert, das Dach eingedrückt. Die Fensterläden hingen aus den Angeln, die Scheiben waren blind. Es war das Haus von Malcolm Red Cloud, einem alten Lakota, der hier alleine wohnte. Seine Frau und seine beiden Söhne waren bereits gestorben.

Archie, der älteste Sohn, wurde von einem Auto totgefahren, als er sich betrunken auf den Highway 18 legte und einschlief. Er war zu Fuß aus Whiteclay im Nachbarstaat Nebraska nach Hause unterwegs. Über die Grenze waren es lediglich drei Kilometer. Der kleine Ort zählte 14 Einwohner und vier Spirituosenläden, über deren Tresen jeden Tag dreizehntausend Bierdosen gingen. Das meiste Bier wurde an die Bewohner der Pine Ridge Indian Reservation verkauft, wo es ein striktes Alkoholverbot gab. Der Highway 18, der von Nebraska in die Reservation führte, war übersät mit leeren Bierdosen, im Wechsel mit Grabkreuzen. Jedes Kreuz stand für einen toten Indianer, der nachts auf dem Highway unter die Räder kam.

Um weitere Tote zu verhindern, ließ Gregs Vater Straßenlaternen aufstellen, damit die Betrunkenen nachts von den Autofahrern besser gesehen werden konnten. Daraufhin ging die Zahl der totgefahrenen Indianer leicht zurück.

Red Cloud schlurfte wie jeden Morgen zu seiner Toilette, die außerhalb des Hauses stand. Es war ein Plumpsklo, das der alte Mann selbst ausgehoben hatte. Der Tag erwachte nur mühsam. Die düsteren Wolken weigerten sich, der Sonne, deren Strahlen die müden und spröden Knochen des alten Indianers hätten erwärmen können, Platz zu machen.

Red Cloud erledigte mit viel Mühe seine morgendliche Toilette. Der alte Mann litt seit seiner letzten Visionssuche an einem schweren Nierenleiden. Er war auf den Bear Butte, dem heiligen Berg in den Black Hills gestiegen, um vier Tage nicht zu essen und zu trinken. Seine Frau Nancy lag mit Krebs im Krankenhaus und er wollte am Berg für sie beten und fasten. Doch am dritten Tag versagten seine Nieren und er wäre beinahe daran gestorben. Red Cloud kam in dasselbe Krankenhaus, in dem auch seine Frau lag. Drei Tage später erlag sie ihrer schweren Krankheit. Seitdem war sich Red Cloud nicht mehr sicher, ob es Wakan Tanka, den Schöpfer allen Lebens, wirklich gab. Auf jeden Fall hatte er seit diesem Tag nie wieder für etwas gebetet.

Der alte Mann schaute aus dem winzigen Fenster seiner windschiefen Toilette, als er in einiger Entfernung im Graben ein Bündel liegen sah. Red Cloud hatte zwar eine kaputte Niere, auf seine Augen konnte er sich jedoch verlassen. Er hatte trotz seiner 78 Jahre noch nie eine Brille getragen. Der alte Indianer hatte die Gabe, Gegenstände aus weiter Entfernung heranzuzoomen. Er fixierte einen gewissen Punkt und konnte diesen vergrößern. Seine Augen funktionierten wie ein Fernglas. In dem Bündel erkannte der alte Indianer eine menschliche Gestalt.

Bilder kamen hoch, von denen er annahm, dass sie längst verblasst waren. Es war an einem ähnlich wolkigen Tag, als er seinen jüngeren Sohn in einem ähnlichen Graben liegen sah. Das war vor elf Jahren gewesen. Scott Spotted Hawk war an einer Überdosis Drogen gestorben, besser gesagt, er erstickte an seinem Erbrochenen, als der Körper versucht hatte, das Gift aus dem Magen zu pumpen.

Red Cloud fand seinen Sohn in gekrümmter Haltung auf der Erde liegen, wie ein Embryo im Mutterleib. Die Lakota sprachen von der Erde als Mutter, so gesehen stimmte das Bild.

Der alte Mann schüttelte unter Schmerzen die letzten Tropfen Urin in die stinkende Kloake. Er zog die Hose hoch und trat an die frische Luft, die er mit tiefen Atemzügen inhalierte. Anschließend ging er schlurfenden Schrittes die knapp einhundert Meter zu dem Graben. Als der alte Indianer näher kam, wusste er sofort, dass hier ein Toter lag. Malcolm hatte in seinem Leben schon viele tote Menschen gesehen, in der Reservation gehörte das zum traurigen Alltag. Doch in diesem Fall war niemand durch Drogen ums Leben gekommen oder war erfroren. Ein Schicksal, das viele Lakota besonders im Winter ereilte, wenn die Temperaturen unter minus 30 Grad fielen und der kalte Sturm von Alaska über die Prärie einfiel wie ein todbringender Engel. Die Kälte biss sich unbarmherzig durch die großen Fugen der morschen Häuser und wütete in den kargen Räumen wie eine Furie. Die Menschen saßen dann zusammengedrängt am offenen Feuer, das sie mitten im Raum entfacht hatten. Die Decken, in die sie sich hüllten, waren löchrig und die eisige Kälte kroch mit hinein und ließ langsam das Blut gefrieren.

Aber jetzt war es April und um diese Jahreszeit erfror niemand mehr, selbst wenn er im Gras der Prärie einschlief. Dieser Mann im Graben hatte ein Loch in der Stirn, das aus der Kugel einer Winchester stammte, da musste Red Cloud kein Kriminologe sein.

Er trat näher an den Toten heran und beugte sich, soweit es seine steifen Knochen zuließen, zu der Leiche herunter. Trotz der Schussverletzung erkannte er Lewis Norman, den Mann von der Behörde sofort. Malcolm hatte mehrmals mit ihm zu tun. Er hatte ihn nie besonders geschätzt, auch deshalb, weil er es war, der die Laternen in Whiteclay aufstellen ließ, die Red Cloud für völlig überflüssig hielt, weil sie das Problem nicht beseitigten.

„Der kann noch nicht lange tot sein“, murmelte er. „Wer mochte Norman wohl getötet haben?“

Dem alten Indianer war bei dem Gedanken nicht wohl. Die Marshalls und das FBI würden einfallen wie lästige Fliegen und die Leute befragen. Die Tat würde viel Staub aufwirbeln. Dennoch wollte er die Polizei alarmieren, das war er dem Toten schuldig. Er wollte nicht, dass Norman zum Festmahl der Kojoten wurde.

Red Cloud schlurfte zurück ins Haus, zog eine Jacke über und stellte sich an die Straße, um den nächsten Wagen anzuhalten. Er hatte kein Telefon, das konnte sich der alte Mann nicht leisten.

Keine zehn Minuten später hielt ein klappriger, cremefarbener Pick-up. Am Steuer saß ein Mann mit einer auffälligen Narbe in der linken Gesichtshälfte. Das lange schwarze Haar war mit grauen Strähnen durchsetzt. Er trug Jeans, Parka und derbe Stiefel, wie die meisten Indianer in dieser Gegend. Er hatte jedoch eine helle Hautfarbe.

„Nimmst du mich ein Stück mit Bruder?“, fragte Red Cloud.

„Steig ein alter Mann.“

Aus dem Autoradio mit Kassettendeck dröhnte Pow-Wow-Musik der Porcupine-Singers und im Getränkehalter steckte ein Becher mit dampfendem Kaffee. Red Cloud zog den Duft durch die Nase.

„Möchtest du einen Schluck, Vater?“, fragte der Fremde freundlich. Er sprach Lakota mit starkem Akzent. Red Cloud vermutete, dass er spanische Wurzeln hatte. Ohne zu antworten, nahm er den Becher und führte ihn an die Lippen. Er ließ den heißen Kaffee in kleinen Schlucken die vertrocknete Kehle herunterlaufen. Der heiße Kaffee weckte seine Lebensgeister.

„Du kommst nicht von hier?“, fragte Red Cloud beiläufig.

„Warum fragst du?“

„Ich habe dich und deinen Wagen in der Gegend noch nie gesehen.“

Der Fremde schwieg, als suchte er nach der passenden Antwort.

„Ich bin nicht von hier“, sagte er schließlich. „Ich bin Cherokee und musste in Pine Ridge ein paar Dinge erledigen.“

„Du kommst aus Oklahoma?“

„Oklahoma, richtig.“

„Ich hoffe, du hast nichts zu verbergen, Bruder“, sagte Red Cloud. „In wenigen Stunden wimmelt es hier von Marshalls und die werden jeden Wagen anhalten.“

„Was ist passiert?“

„Ich habe hinter meinem Haus einen Toten gefunden, er wurde erschossen, mit einer Winchester, schätze ich. Der Mann war ein Regierungsbeamter, hieß Lewis Norman. Das wird mächtig Staub aufwirbeln.“

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