Dominik Rüchardt - Eva und das Paradies

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Als Eva erfährt, ihr Mann sei tot und sie müsse nun seine illegale Wiener Biofarm führen, bricht für sie alles zusammen. Bisher war sie immer mitgelaufen. Die Rebellion gegen eine technisch perfekte, lobbygetriebene Industrie, die Europa kontrolliert, lässt sie aber nicht los. Stolpernd sucht sie ihren Weg, verfolgt von Polizei und Geheimdienst muss sie Vertraute finden.
Es ist das Jahr 2071. Die internationalen Rollen sind neu verteilt, Afrika ist davongeeilt und lehnt Europäer ab. Doch nur von dort, der Heimat ihres Mannes, kann Hilfe kommen. Eine wilde Reise durch Politik und Philosophie, Liebe und Macht und nicht zuletzt nach Afrika beginnt…

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Eigentlich ein altes Prinzip. Die Paradiesversprechen der großen Religionen liefen schon nach dem gleichen Muster. Doch ich schweife ab, dazu kommen wir später.

Wichtig für uns ist das Ende dieser Geldkrise. Im Jahr 2032 wurde der Geldverkehr wieder an echte Güter gebunden. Das wird neuerdings als Zeitwende gesehen. Ob das wirklich so bedeutend war, werden die Historiker allerdings frühestens in 50 Jahren beschließen, das ist die Mindestfrist für die Anerkennung als Epoche.

Etwa zu diesem Zeitpunkt setzte aber auch die afrikanische Wende ein. Vielleichte etwas früher.

Historisch gesehen war das Abkommen über das afrikanische Grundeigentum das wichtigste Ereignis, das alles Kolonialeigentum, bis hin zu den chinesischen Landkäufen, rückgängig machte. Daneben die afrikanische Handelsunion, die sich international weitgehend isolierte, und die afrikanische Verfassung. Aber meiner Ansicht nach viel grundlegender sind einmal die afrikanischen Sozial- und Standesgesetze und, allem voran, die Vereinigten Afrikanischen Religionen − und das ist, worauf ich hinaus will.

In den 20er-Jahren, nach einer unglaublichen Welle der Gewalt nördlich des Äquators und einer unkontrollierten Seuchen- und Gebärwelle auf der Südseite, hat sich eine große Gruppe junger Leute formiert. Die sogenannte Elfenbeingruppe. Sie kamen aus dem Dunstkreis der internationalen Universitäten in Arabien und Afrika oder hatten einfach, durch neue Technologien und Eigeninteresse, Zugang zu Bildung. Sie einte die Erkenntnis, dass das Kernproblem Afrikas in der kulturellen Fremdbestimmung lag, die von den Ägyptern begonnen wurde und über Sklaverei und Kolonialzeit durchgängig bis zu den Christen im Süden und den Muslimen im Norden stattgefunden hat.

Diese Gruppe hat damals angefangen, an einem afrikanischen Bewusstsein zu arbeiten. Ein Bewusstsein, das den Charakter Afrikas darstellt und sich von den über Jahrhunderte auferlegten Normen abgrenzt.

Tatsächlich war dieses Bewusstsein niemals wirklich verloren gegangen.

Die Menschheit war in ihrer Geschichte immer wieder sehr grausam. Und zu Afrika besonders. Sie kamen als Fremde, mit Waffen, mit Regeln, die alles aus den Angeln hoben. Sie verschleppten Menschen und vergewaltigten, zwangen ihnen einen Glauben auf, der sie, die Fremden, zu den Herrschern machte.

Die Christianisierung Europas im Mittelalter verlief ähnlich und hat nichts ausgelassen. Völker wurden ermordet oder umerzogen. Ebenso die Unterdrückung der amerikanischen Ureinwohner, oder der Australischen, beide wurden verdrängt. In Afrika war es dagegen immer nur Unterdrückung. Und es ist tatsächlich bemerkenswert, dass dabei eine afrikanische Urkultur überlebt hat, die sich irgendwann wieder restaurieren konnte.

Vielleicht kann man das mit zwei Gründen erklären: der eine ist die unglaubliche Größe Afrikas, die dann doch immer wieder Rückzugsräume bot, der andere ist die Fähigkeit zum Beharren, die wir in Afrika besonders stark erleben. Möglicherweise hat das damit zu tun, dass Afrika die Wiege der Menschen ist. Dass die Afrikaner diejenigen sind, die niemals weggelaufen sind, sondern sich so, wie sie waren, immer der Situation gestellt haben, so schwierig sie auch war. Sei es aus Feigheit vor dem Weglaufen, sei es aus Vertrauen in das eigene Sein. Wir können es nur vermuten.

Die Wiederkehr des afrikanischen Selbstbewusstseins ging natürlich einher mit der sonstigen Geschichte. Das späte 20. Jahrhundert war eine Zeitenwende. Ich denke das wissen Sie.“

Um die Klasse aufzulockern, stellte er eine Frage: „Was waren die großen Veränderungen um die Jahrtausendwende?“

Die Antworten kamen ohne Zögern:

„Ende des Glaubens an die großen Eroberungskriege“,

„Erkenntnis der globalen Zerstörungsfähigkeit“,

„Grenzenlose Kommunikation und Transparenz“,

dann mit etwas Abstand:

„Abkehr vom Geld als alleiniges Maß von Wert.“

Die Klasse war gut in Form. Zufrieden fuhr Zhaoming fort:

„Sehr gut, und in deren Folge die Diskussion um die Aufwertung des Individuums als Basis der Gemeinschaft. Während dieses Thema in Europa immer noch sehr kontrovers diskutiert und in Regionen wie der Christlichen Amerikanischen Union völlig abgelehnt wird, war es das Schlüsselthema für Afrika. Die sogenannte Elfenbein-Gruppe hat in den 20er-Jahren ein radikales Konzept formuliert, das Afrika neu definiert hat.

Dessen Inhalt war ein Befreiungsschlag. Befreiung im religiösen Sinn durch die Ablehnung von religiöser Autorität. Eben die Befreiung von Gewaltherrschern durch deren gemeinschaftliche Aberkennung, und der Ersatz der künstlichen Staaten durch Stämme und Dörfer. Das Glück war, dass in vielen Gegenden der Staat so wirkungslos war, dass sein offizieller Wegfall zunächst nur Gutes brachte.

Sie haben alle importierten Ideale angezweifelt, bis hin zur Demokratie. Nach dem Prinzip der ständigen Weiterentwicklung beschlossen sie stattdessen, Gesetze und Regeln immer wieder neu in Frage zu stellen. Der afrikanische Weg der Entscheidungsfindung ist daher kompliziert. Die Dorf- und Stammesräte müssen nun immer wieder neu ihren gemeinsamen Willen ermitteln.

Es war eine Zeit, in der die Leute bereit waren, sich damit zu beschäftigen. Sie hatten die Kommunikationsmöglichkeiten des Internets, sie hatten Zugang zu Bildung und sie hatten die Möglichkeit, Verbündete zu finden, um sich erfolgreich gegen bewaffnete Gruppen zu wehren, welche den Lauf der Dinge verhindern wollten.

So rollte die Welle. Los ging es in Südafrika mit Nelson Mandela. Später folgte Nordafrika. In beiden Fällen ging es zuerst um Freiheit.

Die Vereinigten Afrikanischen Religionen haben sich schließlich aus der Mitte Afrikas heraus gebildet. Hier hatten sich über alle Zeiten der Fremdbestimmung die afrikanischen Wurzeln am besten erhalten. Sie haben sich von dort schnell nach Süden entwickelt und mit zwanzig Jahren Abstand schließlich auch den Norden erobert. Die Übertritts-Welle vom katholischen Glauben war beeindruckend. 90% in 10 Jahren. Das muslimische Nordafrika war zögerlicher, aber ebenfalls unaufhaltsam. Nicht einmal das gewaltige Atombombenattentat in der Sahara konnte der Welle etwas anhaben, bei dem tausende Quadratkilometer Ölquellengebiet für eine unbestimmte Zukunft verseucht wurden, angeblich um es nicht den Ungläubigen zu überlassen. Was damals wirklich geschehen ist, wissen wir nicht, aber es zeigt uns die Kraft der afrikanischen Bewegung.“

Das Klingelzeichen beendete die Vorlesung. Die Schüler blieben noch einen Moment sitzen, als warteten sie noch auf etwas. Zhaoming schloss die Sitzung jedoch und entließ die Klasse.

Er wollt bereits gehen, als er von einem Paar angesprochen wurde, eindeutig keine Schüler, auch kein Pärchen. Sie stellten sich vor als Beobachter der Europäischen Erziehungskommission.

Sie wirkten nett und lobten seine Vorlesung, er lud sie in sein Büro ein, wo sie ein langes Gespräch führten. Schließlich stellten sie ihm umfangreiche Fördermittel in Aussicht.

Verbindung – Wiener See

Eva war nach dem Ausflug zu ihrer Schwester in aller Stille zurück auf die Farm gefahren und hatte sich ins Bett gelegt. Sie war ausgezehrt, musste schlafen.

Sie schlief wie in einem Kokon, tief und bewusstlos. Nach acht Stunden und einer drittel Erdumdrehung wachte sie auf, wie sie in den sieben Jahren ihrer Ehe so oft aufgewacht war: alleine, und mit einer Aufgabe.

Während sie die morgendliche Routine abspulte, dachte sie nach. Sie hatte den Großteil ihres Ehelebens ohne Jasiri verbracht. Das machte es einfacher, trotz des Schmerzes. Tatsächlich war er gar nicht so sehr mit ihr verwachsen, wie sie es sich eigentlich gewünscht hätte. Sicher, ein Teil von ihm war in ihr. Gewachsen aus ihrem gemeinsamen Leben. Und mit dem konnte sie sprechen. Sie hatte dem bisher nie Beachtung geschenkt, doch nun suchte sie ihn. Seinen Rat. Sie schloss die Augen und wartete. Bewegte sich nicht, bis sie sicher war, das er es war, der in ihr sprach.

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