Dominik Rüchardt - Eva und das Paradies

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Als Eva erfährt, ihr Mann sei tot und sie müsse nun seine illegale Wiener Biofarm führen, bricht für sie alles zusammen. Bisher war sie immer mitgelaufen. Die Rebellion gegen eine technisch perfekte, lobbygetriebene Industrie, die Europa kontrolliert, lässt sie aber nicht los. Stolpernd sucht sie ihren Weg, verfolgt von Polizei und Geheimdienst muss sie Vertraute finden.
Es ist das Jahr 2071. Die internationalen Rollen sind neu verteilt, Afrika ist davongeeilt und lehnt Europäer ab. Doch nur von dort, der Heimat ihres Mannes, kann Hilfe kommen. Eine wilde Reise durch Politik und Philosophie, Liebe und Macht und nicht zuletzt nach Afrika beginnt…

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Bei Theo in der Firma haben sie etwas ganz Neues. Gehirnheilung. Es wurde ursprünglich für Kriegsgeschädigte erfunden, um Traumatisierungen zu entfernen. Geht aber natürlich auch für andere Traumata. Freunde von uns haben ein Kind verloren, sie waren völlig verzweifelt. Sie haben sich behandeln lassen und die Trauer war wie weggeblasen, das ist fantastisch. Du kannst sofort ein ganz neues Leben beginnen.“

Eva begann sich vorzustellen, wie Jasiri und die Farm aus ihrem Gedächtnis gelöscht wurden. Sie blickte auf sich herab, wie sie da ohne Schuhe, im weißen Kittel in der Automatenküche ihrer Schwester saß, die sie mit ihrem Redefluss in eine Welt saugte, in der es optimiertes Essen gab und richtig eingestellte Kinder, auf alles eine Antwort und keine Fragen. In ihrem Kittel wurde es ihr immer enger und wieder engte sich auch ihre Wahrnehmung ein.

Während Lydia weiter redete, schalteten all ihre Sinne um, auf die Suche nach einer Fluchtmöglichkeit.

„Du kannst so lange bei uns wohnen. Im Gästezimmer. Vielleicht erst einige Zeit im Gartenhaus, wegen Frederiks Allergien, Du weißt schon.“

„Das ist lieb, Lydia, ich denke darüber nach. Aber ich muss ja vorher noch einiges erledigen.“ Wie ferngesteuert stand Eva auf und bewegte sich zur Tür. „Ich habe ja meine Gesundheitskarte auch gar nicht da“, quasselte sie noch sinnlos hinterher, legte den Kittel ab, ging vor die Tür, zog ihre Schuhe an. „Grüß Theo, ich melde mich“, und schon stieg sie, in das Farmauto und fuhr einfach los.

In der Türe stand Lydia, den Mund noch in Redebewegung, ohne Worte, und starrte ihr nach.

*****

Reflexartig öffnete Eva die Fenster und schnappte nach Luft. Wie sie vorher von der Farm geflohen war, floh sie jetzt dorthin zurück. Auf halber Strecke, mitten im Nirgendwo, blieb sie stehen. Sie schaute aus dem Fenster, fühlte, wie der Druck in ihr immer größer wurde, und ließ plötzlich alles rausplatzen. Sie heulte, sie prügelte auf das Lenkrad ein, sie rief Flüche und beschimpfte die Schmuggelei, die Anonymisierung und die Industrie.

Es floss aus ihr heraus. Tiefer Schmerz. Und wie er floss. Nicht mehr nach innen, gegen sich selber, sondern nach außen, aus ihr heraus.

Der Frühsommermond stand über der Straße, um sie herum war es schwarz-weiß-dunkel, die warmkalte Luft wehte herein. Sie hatte zwar noch keine Ahnung wie, aber sie wusste, überleben konnte sie nur mit der Farm.

Afrikavorlesung – Wien, Philosophieschule

„Ich möchte Ihnen heute eine der interessantesten politisch-kulturellen Begebenheiten der jüngeren Geschichte erläutern, die gleichzeitig zu den umstrittensten gehört.“

Zhaoming Chiang blickte in die Reihen der Studenten der Wiener Philosophieschule und freute sich auf die Vorlesung, die um eines seiner Lieblingsthemen ging.

„Wie Sie alle wissen, ist der afrikanische Kontinent eine der am besten gedeihenden Wirtschaftsregionen der Welt. Die Wachstumszahlen sind unvergleichlich, die Biostabilität schlägt alle anderen Regionen und der Zufriedenheitsindex liegt mehr als 20% über den Kontinenten der Nordhalbkugel und damit mehr als 50% über Kerneuropa.

Viele unserer Medien sagen, das liege an den Bodenschätzen und der Klimaverschiebung, die Afrika angeblich begünstigt, sowie an der extremen Landhöhe des Kontinentes, die trotz der Äquatorlage auch dort für ein moderates Klima sorgt. Es ist aber weit komplizierter. Noch vor 50 Jahren war der Großteil Afrikas bitterarm und von korrupten Banden regiert. Immer wieder brachen Seuchen aus, der Kongo lag an letzter Stelle der Armutsliste aller Länder und in den großen Ländern, auf der Nordseite des Äquators, war das Töten Alltag. Afrika galt als der verlorene Kontinent, der auch in den Regionalaufteilungen großer Konzerne nur als Anhängsel des arabischen Raumes auftauchte.

Das Interessante ist, dass Afrika diese Rolle seit vielen Jahrhunderten hatte, vielleicht sogar Jahrtausenden. Der Kontinent war anscheinend dauerhaft im Armutsschicksal festgefahren. Die Sklavengeschichte in den Vereinigten Staaten von Amerika kennen vermutlich die meisten von Ihnen. Die Geschichte begann jedoch viel früher. Schon in der Römerzeit war der Homo Africanus als Sklave beliebt, und allen voran hielten sich die Ägypter der Pharaonenzeit gerne tiefschwarze Menschen aus dem südlichen Afrika als Dienstvölker.

Nun wissen Sie vermutlich auch, dass die Wiege der Menschheit eben in Afrika lag.“

Zhaoming ging vom Pult fort und schritt vor der Tafel auf und ab, im Erzählen weit ausholend.

„Irgendwann vor hunderttausend oder mehr Jahren sind affenähnliche Wesen aus dem Wald in die Savanne und damit in gefährlichere Gebiete geraten. Durch den hohen Druck äußerer Gefahren entwickelte sich aus ihnen in relativ kurzer Zeit eine Art, die aufrecht ging, und dadurch einen besseren Überblick hatte, ein strategischer Vorteil. Der wurde aber mit dem Preis bezahlt, dass alle, die diesen Überblick nur für sich alleine nutzen wollten, bald, als leichte Beute, von Löwen gefressen wurden. Diejenigen, die überlebten, hatten die gemeinsame Eigenschaft, sich in der Gruppe organisieren zu können, und so Feinde zu besiegen, gegen die sie alleine niemals eine Chance gehabt hätten.“

Einer der Studenten ahmte Löwengebrüll nach und die Klasse lachte. Doch Zhoming ging nicht darauf ein. Beide Arme breit aufs Pult gestützt, doch im Ton weniger dozierend als vorher, fuhr er fort:

„Die Gruppenkompetenz war der entscheidende Durchbruch. Und dabei war die wichtigste Entwicklung die Sprache. Sie diente nicht nur der Verständigung mit anderen, sondern bewirkte auch das Nachdenken über sich selbst, und damit das Lernen. Diese Menschen waren so einfallsreich und handlungsfähig, wie nie zuvor ein Wesen, und in der Gruppe waren sie nahezu unbesiegbar.

So lebten die afrikanischen Menschen über Jahrtausende zwischen Steppe, Dschungel und Waldgebiet und entwickelten ein sehr stark ausgeprägtes Gruppenwesen, in dem sich jeder einzelne vollständig als Teil seiner Gruppe oder seines Dorfes erfuhr.

Irgendwann spaltete sich, aus Gründen, die wir nicht kennen, eine Gruppe ab. Diese Gruppe landete in der feindseligen Wüstenregion Südägyptens, bewegte sich den Nil herunter nach Norden und siedelte sich dort an. Der Weg dorthin muss von schlimmen Bedrohungen und Spannungen geprägt gewesen sein, denn das Volk, das schließlich in Nordägypten ankam, war sehr viel härter und brutaler als seine Vorfahren im mittleren Afrika.

Wir wissen wenig über die Zeiträume, aber wir wissen, dass sich dieses Volk immer wieder teilte. In Gruppen, die blieben, und welche, die weiterzogen. Und dass die jeweils Dagebliebenen lange Kulturphasen durchmachten, während die, die weiterzogen, gegen ständig neue Gefahren ankämpfen mussten. Mit dem Ergebnis, dass nur eine kleine Auswahl der Härtesten ein neues Volk in einer neuen Heimat gründete. So entstanden über die Jahrtausende die Europäer, die Araber, die Turkvölker, die Ostasiaten, die Eskimos und die Indianer …“

Mit einer Geste deutete Zhaoming die Fortsetzung der Aufzählung an, hielt aber im Vortrag inne und setzte neu an:

„Auffällig ist, dass in dieser Entwicklung häufig die abgewanderten Völker die zurückgebliebenen erobert und unterdrückt haben. Die Ägypter die Schwarzafrikaner, die Griechen die Ägypter, die Römer die Griechen, die Mitteleuropäer die Römer, die Amerikaner die Europäer ... und alle natürlich, in der Reihe zurück, alle vorherigen auch. Der Afrikaner galt dabei lange Zeit als natürlicher Untermensch.

Zur Jahrtausendwende hatten wir ein historisches Phänomen: 500 Jahre nach Columbus mussten wir endgültig zugeben: die Erde ist eine Kugel. Und beim Umrunden kommen wir irgendwann wieder da an, wo wir losgegangen sind.

Das war das abrupte Ende des Auswanderungsprinzips. Es hatte jahrhundertelang so funktioniert, dass es immer, außerhalb des eigenen Raumes, ausbeutbares Neuland gab. Und auch als es gar keines mehr gab, ging es noch einige Zeit so weiter: ein interessantes Beispiel ist die Geldkrise des frühen Jahrtausends, als versucht wurde, dieses Ende durch virtuelles Neuland künstlich zu verschieben. Vermeintliche Wirklichkeiten wurden in der Finanzwelt erzeugt, verwegene Konstruktionen, in die investiert werden konnte und die große Reichtümer versprachen.

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