Beate Morgenstern - Nachrichten aus dem Garten Eden

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Bauer Friedrich Luther, Jahrgang 45, vermutlich Nachkomme der Familie des Reformators und im Land zwischen Wittenberg, Eisleben und Mansfeld lebend, erzählt Jahre nach der Wende seinem Freund, wie sich das Dorf entwickelte, nachdem «Jerards» Clan vor der Kollektivierung 1958 in den «Westen machte», und wie Friedrichs Vater seinen nach «natürlichen Grundsätzen» bearbeiteten «Garten Eden» vor dem Zugriff der Genossenschaft rettete. Friedrich redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, munter, humorvoll in Umgangssprache, in die Mansfelder Dialekt einfließt.

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Neben der Burg haben bis zum Jahre 56 Umsiedler, also Flüchtlinge, gewohnt. Noch heute Reste der Häuser. Bei unsem nicht sehr stracksen Heimweg über den Wiepstein sind wir den Kinnern von da immer aus dem Weg gegangen, trotzdem wir in der Schule zusammen mits ihnen unterrichtet wurden und keins besonders auffiel. Eine Räuberbande hause hier oben, hieß es. Ihr schrieb man auch die versuchten Einbrüche im sehr prächtigen grünspanbedeckten Mausoleum auf dem Holzberg zu, was der Familie des Freiherrn v. Knigge gehörte. Dass die Wiepstein-Familien 56 allehoope, alle Mann, in den Westen röwwer sind, wir haben uns wahrhaftig nicht gegrämt. Und die Friedenstante lebte dort, der man nachsagte, sie hätte die drei Männer ins Unglück gebracht, den vorchten Schulzen von Sylken, seinen Stellvertreter und den Buchhalter. Aber heute weiß ich es anderscht. Meine Tante Hildegard, die Frau vom Bürgermeister bis 53, die alte Frau Erb, hat mir jetzt, nachdem alles nun wieder anderschtrum läuft, die Geschichte erzählt. Ich werde meine Tante bei Gelegenheit zu Wort kommen lassen. Sie behauptet sogar, der Friedenstante sei zu verdanken, dass eine Reihe Pappeln in der Eine-Aue unterhalb der Burg wächst. Sie wäre mits ihren Emmern nicht nur von der Quelle unten am Bad zu ihrer Kate raufgelaufen, sondern sie hätte mits Wasser aus der nahen Eine auch die Pappeln in trockenen Sommern gegossen. Damals war sie eine sehr unbeliebte Person.

Friedenstante hieß sie, weil, sie war für den Weltfrieden, wie er damals überall mits weißer großer Schrift auf den Hauswänden verkündet wurde. Man sagte, sie hasse die Deutschen. Was wir schon gar nicht verstanden, weil sie eine Deutsche war und alle um sie herum doch auch. Wir haben uns vor ihr gegraust. Sahen wir sie auf unsem Heimweg von der Quelle ihre Wassereimer hinaufschleppen, flüsterten wir nur noch, als ob sie Luchsohren hätte, und machten einen weiten Bogen um die angebliche Hexe. Groß, hager, langnasig war sie, trug ein Strickmützchen. Uns grauste vor ihr. Und grausig war auch ihr Ende. Sie vergiftete sich. Man öffnete sie. Damals dachte ich mir, in ihrem Kopf fände man viele Schubkästchen, in einem dardarvon wäre das Gift. Eine sehr interessante Vorstellung. Wir meinten, sie bekam, was sie verdiente. Aber es hat sich wohl nicht so verhalten. Übrigens, was mir damals nicht aufgefallen ist, die Arnröder nannten sie nicht Friedenstante, sondern Friedenstaube. Und schon daraus ersieht man, was die Arnröder für andere Menschen waren als wir Sylkener, dass sie eine andere Einstellung zu der armen Frau hatten. Jemanden Friedenstaube zu schimpen, hat ja eher was Freundliches.

Das Unterschloss ein Gut bloß, wo – wie auf dem Sylkener Gut – lauter Arme wohnten, Ostler, Flüchtlinge oder Umsiedler, wie man sie auch schimpen will. Ich nehme an, Unterschloss heißt es wegen der Nähe zum Schloss in der Eine-Aue unterhalb des bewaldeten Holzbergs, was dem Baron v. Knigge gehörte. Oder auch Freiherrn v. Knigge, da kenne ich mich nicht so aus. Das Unterschloss bis zum Kriegsende von der Familie Lüttich bewirtschaftet. Drei Güter hatten wir in Sylken und Arnrode bis Kriegsende. Das in Sylken wurde von Strandis’, das Unterschloß von Lüttichs und in Arnrode das von Martens’ bewirtschaftet, das bestimmt auch mal den Knigges ihrs gewesen war. Vom Unterschloss war man schnell im Holzberg. Der war bloß ein kleiner Bruder vom Wiepstein. Das Unterschloss gab allerhand her. Wie gesagt, Wohnungen für Arme, den Sitz des Bürgermeisters und damals schon den Sitz einer fortschrittsweisenden LPG.

Wie ich die Tür zum Gemeindeamt aufmachen wollte, wurde mir mits einem Mal ganz bedenklich. Mits Kinnern jiwets sich der Schulze niche ab!, dachte ich. Und was ich zu sagen hatte, würde ihn ja auch nicht froh stimmen. Drei Anläufe nahm ich, ehe ich an die Tür klopfte. Und es dauerte noch mal, eh mein Klopfen so stark wurde, dass er hörte. Der Schulze saß rauchend über Papieren, die schwarzen Haare schnurgrade gescheitelt. Ein Mann so schwarzhaarig, wie mir sonst keiner in der Zeit damals untergekommen ist. Vielleicht waren seine Haare deschertwegen so auffällig, weil man in unse Gegend damals eher ältere und alte Männer antraf wegen dem Krieg, der die meisten Jungen weggerafft hat. Und die wenigen Jungen denn ehmt blond wie unser Paschter. Der Schulze sahk auf mich, der ich stummdämlich an der Tür stehenblieb. Tach!, sagte er. Nicht mal der Gruß war mir eingefallen. Juun Tach!, brachte ich endlich heraus und gleich danach den Satz, den ich mir vorgenommen hatte: Der Schiggedanz is wechjemacht.

Was saachste? Iche heere dir niche!

Der Schiggedanz is wechjemacht!, wiederholte ich, fand langsam zu meiner Stimme.

Woher willsten das wissn?

Ich wolltsen Jerard abholn. Awer da wor kaner offm Hoff, im Hause aach kaner. Jetzt lief meine Rede wie am Schnürchen. Niche mal der Knecht. Iche schätze, Se sin innen Westen rüwwer. Pappa saacht, ich solls Sie meldn. Weil, mer muss doch mits de Viechter was machn, die könn doch niche unversorcht blaihm!

Der Bürgermeister faltete seine Stirn, nickte.

Der Schiggedanz!, sagte er, hob den Hörer seines schwarzen, schweren Telefons ab.

Ein Telefon besaßen nur wenige. Die Sylkener Post. Das war auch die Frau vom Schulzen, ebenso schwarzhaarig wie er und vielleicht schön, wenn sie nicht so etwas im Wesen gehabt hätte, woran man sich erkältete. Wie meine Tante Hildegard sagt: Was de Seele innen niche hat, das bringt das Äußere aach niche. Der Vater vom Schulzen seine Frau auch schon die Post gehabt. Fritze Franke. Der Franke war SPD-Mann. Deschertwejen hat man ihm zur Nazizeit die Post weggenommen. Nur die Leitungen vom Telefon hat man nicht woanderscherthin verlegt, war wohl zu aufwendig. Der Franke, der Bock und Kühnert früher die SPD-Leute. Und am Hütteteich wohnte vor Zeiten sogar ein Kommunist in einer Kate, wovon der Hütteteich wohl seinen Namen herhat. Post, Bürgermeister hatten Telefon, der Paschter und die Gemeindeschwester, damits sie unsen Landarzt aus Alterode rufen konnte. Und der Schandarm. Sicher inzwischen auch die LPG, von denen bei uns zwei gab, Typ I und III.

An so schöner Hoff!, redete der Schulze vor sich hin. Den jiwet mer doch niche off! Der Hoff wäre ihm doch immer jebliehm. Un Jenossenschaft is doch niche wie Enteichnung. Da werd doch jenau offgeschriehm, was sans is. Un wejen das andre, da hätte mer denn aach niche drauf bestehen missn. Der Schulze horchte in den Hörer. De Laitunk is dot. Er schlug ein paarmal auf die Gabel. Denn legte er den Hörer auf. Halb befahl, halb bat er mich: Jehk mal bei Astel, dasser herkommen soll. Un denn gannste aach nachm Knecht sehn, was mits dem is. Er solln sich jefällikst offn Hoff schärn, jemineh!

Keinem von uns kam die Idee, dass der Knecht mits rübergemacht war.

Die Schule für diesen Vormittag nun gänzlich gestrichen und ich von Amts wegen unterwegs.

Der Schandarm lebte und hatte seinen Sitz damals im Haus vom ehemaligen Arnröder Gutsverwalter. Tagsüber lief er mehr auf den Straßen von Sylken und Arnrode mits seinem Gummiknüppel am Koppel herum, in blauer Uniform, drauf aus, die Leute zu behorchen. Als ich nun das Haus betrat, in das er einquartiert worden war, hielt ich mir vor, dass ich nicht vorgeladen war, sondern dass ich im Gegenteil dem Schandarmen einen Befehl zu überbringen hatte. So trat ich herzhaft, nahezu furchtlos in seine Amtsstube ein, wobei ich eine Miene aufsetzte, als trage ich eine Rüstung ganz und gar aus Eisen, dass mir kein Gummiknüppel etwas anhaben könne. Der Schulze schickt mir. Das Delefon is kaputt. Se solln zu ihm hin!

Un was willer? Un warum schickter ausjerechnet dir?, fragte der Schandarm mits halb wüterichem Gesicht. Aber mal war ich in der Position, dass ich was wusste, was der Schandarm nicht wusste. Iche waß niche, ob iche befuucht bin, sagte ich, nahm mits Genuss das ganz große Wort von Befugnis in den Mund. Iche soll ehmt nur saren, Se solln zu ihm machn. Mir fiel ein, nachhert hätte der Schandarm wieder die Macht. Da wars nicht gut, wenn ich zu lange auf meinen Vorteil beharrte. Also ließ ich schon etwas gucken. Iche jloobe, is wegen Schiggedanz, fügte ich hinzu. Der Schandarm hielt es unter seiner Würde, mich weiter zu befragen, trotzdem er sonst – wie gesagt – viel von Befragungen hielt. Er stand auf, schnallte sein Koppel um und schob mich aus der Amtsstube.

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