Ein Besuch der „Mur des je t'aime“, das wäre am Valentinstag eine schöne Sache, wenn nur weniger verliebte Paare sich dort ein Stelldichein geben würden. Aber die Horden von Digitalkameras, die den Tauben hinterher schielten, waren wohl kaum die richtige Kulisse für den Beginn einer tiefen, ernsthaften Beziehung. So billig geht das nicht.
„ Dein Essen... du bist wohl weit weg mit deinen Gedanken, Jean “: sagte Josephine, eine Bedienung und stellte ihm seinen Salat und den Cuba Libre hin. „ Der Drink geht aufs Haus. Albert kann dich nicht so leiden sehen. Salat mit Evian, da gehst du doch voll am Leben vorbei. Meinte er “.
„ Na gut, weil du es bist “.
„ Was grübelst du denn so nachdenklich vor dich hin. Du bist verliebt oder ?“
„ Ja. Sieht man das ?“
„ Eine Frau sieht das “: meinte sie und legte noch das Besteck neben den Teller.
„ Wohin würdest du gerne mit einem Mann hingehen, wenn ihr ein Rendezvous hättet “.
„D as kommt drauf an... vielleicht ( sie nahm Albert wahr, der mit seiner Mimik spielte und mit den Armen einen großen Kreis vollzog) ins Albért und danach noch einen Spaziergang durch das Viertel. Wenn es das Wetter erlaubt “.
Jean sah sich um und erkannte Albért, der sofort auf beschäftigt mimte. Er polierte ein Glas nach und tat so, als wäre ganz woanders.
„ Soso ins Albért würdest du gehen. Danke Josephine. Du hast mir sehr geholfen. Wer außer Albert ähm dir wäre auf so eine brillante Lösung gekommen. Aber mal angenommen, die weltbeste Kneipe im Universum hätte geschlossen wegen ... eines tragischen Todesfalls. Wohin würdest du dann gehen ?“
„ Na auf die Beerdigung vom Chef “: sagte Albert und kam von hinten an. Die Gesellschaft hörte jetzt auch hin und mischte sich ein. Frederic, einer von den Stammgästen sagte dann so halblaut zu seinem Freund:„ W eißt du noch wo wir uns kennen gelernt haben “.
Jean rollte nur mit den Augen, nippte an seinem Log Drink und aß dann den Salat auf. Den Rest des Abends überlegte er natürlich weiter und kam immer wieder zu der Erkenntnis, dass er es nicht so planen konnte, wie er wollte. Die Unwägbarkeiten waren enorm. Je schöner die Kulisse, desto eher war mit einem Volksauflauf zu rechnen und je mehr es ihn ins Freie zog, umso mehr würde das Wetter eine Rolle spielen. Außerdem war noch zu berücksichtigen, dass Katharina entschied wann sie sich treffen wollten. Sein eigener Terminplan lies auch keine großen Kapriolen zu. Vielleicht war es da wirklich das Beste auf gewohntem Terrain anzufangen und keine Experimente zu wagen.
Nachdem er gegessen und bezahlt hatte, fuhr er in seine Wohnung. Bis nach seinem Urlaub hatte er ja noch Zeit und bis dahin würde ihn schon niemand dazwischen funken.
Ein paar Tage später flatterte Post in Katharinas Briefkasten. Die Einladung zu dem Treffen inkl. Wegbeschreibung von der jeweiligen Adresse aus. Hübsch aufgemacht und originell gestaltet.
Das hatte Christine mit Sicherheit von einem Fachmann machen lassen. So gut würde ein Amateur das mit Sicherheit nicht zustande bekommen. Katharina überflog die Zeilen und wusste schon was darin stand. Es war so beschrieben wie sie es besprochen hatten. Von Jean hatte sie am Abend zuvor schon einen Anruf aus dem Urlaub erhalten. Sie fehlte ihm und angeblich wären da nur alte, hässliche Frauen, die den Vergleich mit ihr nicht standhalten konnten. Wer’s glaubt.
Was für ein Treffen würde das werden? Sie wäre womöglich bis dahin die Hausherrin und eigentlich sogar in bisschen mit Christine verwandt. Was für ein Gedanke, den Ex ihrer Schulfreundin zu nehmen.
Mit Ariane, der Rakete in der Pubertätsstufe, hatte sie Waffenstillstand geschlossen. Sie wollte eine normale Party veranstalten und dafür ansonsten an die lange Leine kommen. Sprich, ihr Ausflug in die Welt des Theaters und der Oper war von der obersten Familienleitung genehmigt worden. Das Geld kam gerade recht. Weihnachten und Sylvester standen vor der Tür. Damit einher gingen die Weihnachtsferien und eigentlich hatte sie da auch mal die Zeit sich zu sammeln. Jean würde sie sehen wollen und sie ihn auch. Auch sie dachte intensiv über das erste Mal nach. Es lag wohl einfach daran, dass sie diese Zeit zwischen ihrem Wiedersehen mit dem Gedanken an das Nächste ausfüllten.
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