Stephan Schneider
Das Klassentreffen - réun - d'anciens
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Inhaltsverzeichnis
Titel Stephan Schneider Das Klassentreffen - réun - d'anciens Dieses ebook wurde erstellt bei
Das Klassentreffen Das Klassentreffen Vorwort Viele Jahre ist es nun schon her, dass Katharina und Christine gemeinsam die Schulbank gedrückt haben. Auch die anderen von damals haben sich aus den Augen verloren und sind ihren Weg gegangen. Katharina ist mittlerweile geschieden und arbeitet als Lehrerin in einem Lycée in Paris. Ihre Kinder Ariane, Pascal und Julien sind ihr ein und alles und für sie gibt sie ihr letztes Hemd. Eine feste Beziehung hat sie seit zwei Jahren nicht mehr,... die Männer haben ihr zu sehr weh getan. Ihren Ex-Mann sieht sie nur alle 14 Tage an den Wochenenden, wenn er die Kinder besucht. So lebt sie in ihrem Trott bis es eines Tages klingelt.
Kapitel I. Der unerwartete Besuch
Kapitel II. Mutter und Tochter
Kapitel III. Eine neue Liebe
Kapitel IV. Die alte und die neue Liebe
Kapitel V. Die Bretter, die die Welt bedeuten
Kapitel VI Die Silvesterfete
Kapitel VII Neue Zeiten brechen an
Kapitel VIII Katharinas Traum
Kapitel IX Der Autor entdeckt die wahre Geschichte
Kapitel X Der große Auftritt
Kapitel XI Die Reise zum Orakel
Kapitel XII Der Prophet kommt zum Berg
Kapitel XIII Am Ziel
Impressum neobooks
Vorwort
Viele Jahre ist es nun schon her, dass Katharina und Christine gemeinsam die Schulbank gedrückt haben. Auch die anderen von damals haben sich aus den Augen verloren und sind ihren Weg gegangen. Katharina ist mittlerweile geschieden und arbeitet als Lehrerin in einem Lycée in Paris. Ihre Kinder Ariane, Pascal und Julien sind ihr ein und alles und für sie gibt sie ihr letztes Hemd. Eine feste Beziehung hat sie seit zwei Jahren nicht mehr,... die Männer haben ihr zu sehr weh getan.
Ihren Ex-Mann sieht sie nur alle 14 Tage an den Wochenenden, wenn er die Kinder besucht.
So lebt sie in ihrem Trott bis es eines Tages klingelt.
Kapitel I. Der unerwartete Besuch
Ring ring, machte das Telefon und Katharina sah genervt auf das tönende Etwas. Vielleicht ihr Kollege Lucien. Ein lästiger Verehrer, der ihr seit Monaten den Hof machte. Leider so tollpatschig, dass er ihr deswegen schon fast leid tat. So was von hilflos aber auch und nie kam er mal auf den Punkt.
Sie stand gerade in der Küche und wollte das Essen für ihre Kinder zubereiten. Die beiden kleinen Racker würden in ca. 30 Minuten aus der Tagesschule und dem Kinderhort anrücken. Ariane war auf dem Lycée und würde erst in 11/2 Stunden nach Hause kommen, wenn sie nicht wieder mal die Metro „verpassen“ würde. Sie war fast 14 und mit diesen Schüben von Alzheimer wollte sie wohl noch reifer und älter wirken. Ständig vergaß sie was ihre Mutter ihr sagte. 14 ist bekanntermaßen ein schwieriges Alter und mit jeder Periode entfloh sie ihrem Nest etwas mehr. Pascal war 7 und ihr ruhigstes Kind, eigentlich immer brav. Er ging gemeinsam mit zwei seiner Schulkameraden den Heimweg zu Fuß. Da hatte sie keine Sorgen.
Julien, der kleinste war erst 5 Jahre alt und würde von Marianne, einer Nachbarin nach Hause gebracht werden. Ihre Tochter, Mireille war in der gleichen Gruppe wie Julien und so sparte sich Katharina diesen Weg. Dafür dürfte Mireille mitfahren, wenn Katharina die Bande am Hals hatte. Mütter halten da zusammen, allein Erziehende besonders.
Das Telefon klingelte noch immer und Katharina musste sich wohl oder übel dieses Problems annehmen. Sie legte das Messer aus der Hand, mit dem sie eben noch den Salat klein geschnippelt hatte und rieb sich die Hände mit etwas Küchenrolle ab, schnäuzte dann noch einmal hinein und warf es in den Müll. Dann huschte sie zum Telefon und meldete sich übersteigert: „ Katharina ..... ich hoffe es ist wichtig !“
„ Oh und ob es wichtig ist.... du errätst nie wer dran ist! “: sprach eine unbekannte, doch scheinbar vertraute, weibliche Stimme zu ihr. Katharina war zuerst mal erleichtert, dass es nicht Lucien war. Doch wer die Frau am anderen Ende der Leitung war konnte sie auch nicht erraten.
„ Also ich weiß es nicht. Alle Rechnungen sind bezahlt... aber vielleicht kennen wir uns ja von woanders “: redete Katharina humorvoll in die Muschel und setze sich auf den Hocker neben dem Telefon. Sie war mehr als neugierig, wer sie da so persönlich ansprach.
„ Ich bin’s... Christine... Wir waren doch zusammen in der Schule Cherie. Weißt du noch wie wir damals immer zusammen um die Häuser gezogen sind “.
Katharina wurde ganz rot vor Aufregung und Freude. Seit einer Ewigkeit hatte sie nichts mehr von ihrer damaligen Freundin gehört. Jetzt wo sie sich meldete, fehlten ihr die Worte. In Sekundenbruchteilen huschten in ihrer Erinnerung die alten Bilder vorbei.
„ Hallo Katharina, bist du noch dran? Sag doch was... oder bist du nicht die kleine Katharina ... die damals mit mir auf dem Lycée ...“
„ Doch doch ich bin das... du hast dich nicht verwählt. Menschenskind es ist nur so lange her das wir uns gesehen haben “.
„ Ich dachte mir schon, dass du dich an mich erinnern wirst. Vor einer Woche musste ich an dich denken, war ganz zufällig und irgendwie hab ich dann dauernd an dich denken müssen und dann hab ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um deine Adresse und deine Telefonnummer herauszukriegen. War gar nicht so leicht, du hast ja geheiratet und bist umgezogen. Drei Mal wie ich sehe. Wann hast du denn mal Zeit? Damit wir uns treffen können ?“
„ Ach Christine ich habe doch nie Zeit. Mein Job und meine Kinder... du weißt doch wie das ist “.
„ Nein keine Ahnung. Ich habe keine Kinder und auch keinen Job. Da kann ich nicht mitreden “.
Katharina stutzt etwas als sie das hörte. Das verstand sie jetzt nicht und fand es etwas unpassend von ihrer Freundin. Sie war doch nicht etwa asozial geworden.
„ Von was lebst du denn? “: fragte sie vorsichtig und auch sehr neugierig.
„ Vom Geld meiner Ex-Männer... Ich erzähl dir das alles wenn wir uns sehen. Ich kann in etwa einer Stunde bei dir sein. Wenn dir das recht ist? “
„ Puh ähm ja also ich kann da ja schlecht nein sagen. Aber nicht so lange. Ich muss doch morgen wieder früh raus und die Kinder zur Schule bringen, bevor ich selbst dort lande “.
„ Kein Problem ich versteh das doch alles Katharina. Also bis nachher “.
Sie legten beide auf und Katharina sah sich erst mal genau ihre Wohnung an. War sie auch sauber genug? Immerhin war Christine eine alte Bekannte und ehemalige beste Freundin. Etwas was sie heute gar nicht mehr besaß. Wie alle Mütter und Hausfrauen wollte Katharina nicht einen solchen Gast in ihre vier Wände lassen, wenn die nicht gewienert waren. Aber 1. fehlte ihr die Zeit und 2. war sie auch viel zu ausgebrannt, um sich jetzt noch an den Wohnungsputz zu machen. Der musste eben warten bis Samstag und heute war erst Mittwoch. Deshalb war sie auch schon zu Hause. Wie Christine nur die Nummer herausbekommen hatte? Die stand nicht im Telefonbuch. Sie hat sich in der Tat richtig rein gekniet.
Katharina schaffte sich wieder in die Küche zurück und machte wie gewohnt ihre Arbeit zu ende. Deckte den Tisch und sah aus dem Fenster. Ihre zwei jüngsten Kinder mussten jeden Moment ankommen. Bestimmt hungrig und müde, aber doch nicht müde genug, um sofort wieder für Wirbel zu sorgen. Sie sah auf die Uhr und die zeigte an, dass sie noch 10 Minuten hatte. Zeit genug, um sich mal hinzusetzen und durchzuatmen. Mehr stand ihr schon lange nicht mehr zu, irgendetwas musste sie immer tun oder machen oder verhindern, dass was angerichtet wird.
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