Achim Balters - Der Körpervirtuose

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Kurt Wiegand führt in München ein extrem körperbetontes Leben. Sein Körper ist sein Instrument, das er virtuos beherrscht. Er war lange Kunstturner, arbeitet heute als Stuntman, Sensationsdarsteller und Schauspieler. Es ist ein Leben am Limit. Seine Grenzen beginnen später als beim Durchschnittsbürger. Zu seinem ganz besonderen Lebensstil gehören auch die zahlreichen erotischen Highlights, die er mit seinen beiden Freundinnen genießt. Doch dann passiert etwas, das sein gut ausbalanciertes Leben verändert. Ein schwerer Angstanfall wirft ihn aus der Bahn. Tage der Verunsicherung folgen, in denen er schwankt und sich mit sich selbst auseinandersetzt. Seine Angst begleitet ihn, bleibt ihm unerklärlich. Wiegand befürchtet, sein Leben ändern zu müssen und versucht, sich wieder ins Gleichgewicht zu trainieren.

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Vorige Woche erzählte ihm Hermann von einem Kameramann, der unter Rebellen in einer südamerikanischen Bananenrepublik lebte, ihren Befreiungskampf unterstützte und dabei höchst tragisch endete. Während er die Rebellen bei einer ihrer Truppenbewegungen filmte, geriet er unter einen ausscherenden Panzer. Der Fahrer hatte ihn nicht gesehen. Er war sofort tot.

»War wohl im toten Winkel. Im wahrsten Sinne des Wortes«, meinte Hermann, der den Film vor Kurzem im Fernsehstudio gesehen hatte. »Seine letzte Einstellung. Verrückt. Was für ein Ende. Der Film ist mir ziemlich unter die Haut gegangen. Ein tragischer Held des Objektivs. Nicht der einzige Kameramann, der bei seiner Arbeit ums Leben gekommen ist. Kameramänner und auch Journalisten, die von Kriegsschauplätzen berichten, leben immer gefährlich. Ist ihr Berufsrisiko.«

»Die leben weitaus gefährlicher als ich«, bemerkte Wiegand.

»Glaube ich auch. Hast eigentlich einen relativ sicheren Job. Bist noch immer unfallfrei. Weil du nur das machst, was du beherrschst. Ich habe deswegen auch nie Angst, dass dir bei einem Stunt etwas passiert. Wäre sonst verdammt unangenehm für mich. Du kennst eben dein Limit.«

»Klar. Sterbe nicht so gerne.«

»Du wirst steinalt. Bist geradezu provozierend gesund. Ärzte sehen dich bestimmt nicht gern in ihrer Praxis. Würden pleitegehen, wenn sie viele Patienten wie dich hätten.«

»Mir egal.«

»Was gibt es nicht alles für Berufskrankheiten! Tödliche sogar. Und dieses Riesenheer der Unglücklichen, die von ihrem Beruf immer mehr gefressen werden.«

»Glücklicherweise bin ich davon nicht betroffen. Ich begreife das nicht. Man verdient seinen Lebensunterhalt und ruiniert sich gleichzeitig dabei. Und wenn man das bis zur Rente überlebt, ist man nur noch ein menschliches Wrack. Spätestens dann wird man bereuen, sein Leben nicht geändert zu haben«, sagte Wiegand kopfschüttelnd.

»Schicksal. Oberflächlich betrachtet, lebst du ziemlich riskant, in Wirklichkeit aber riskieren die Normalberufler viel mehr. Schädlich ist wohl jeder Beruf. Früher oder später.«

»Bleibt nicht aus.«

Hermann sah zu Boden, schwieg einige Sekunden, richtete seinen Blick auf Wiegand, zog die Stirn kraus.

»Ein Leben ohne Gefahr gibt es nicht. So oder so. Selbst wenn man nichts macht. Der Körper allein ist schon Risiko genug, geradezu lebensgefährlich.«

Nickend und lächelnd stimmte ihm Wiegand zu.

Fast auf den Zehenspitzen, den Körper in dieser Absprungphase schon so weit nach vorne geschrägt, dass er ihn nicht mehr zurückbewegen könnte, wenn er jetzt seinen Sprung noch abbrechen wollte, in der Sekundenbruchteile kurzen Schwebe zwischen Stand und Absprung, steht Wiegand 55 Meter hoch über dem Eldorado-Rasen und 52 Meter hoch über dem Luftsack, seinem Ziel, das noch nicht in seinem Gesichtsfeld liegt, nach den Vorausberechnungen erst in etwa drei Sekunden, wenn sein Körper nach dem Doppelsalto in den Hechtsprung übergeht, vor ihm auftauchen wird. Ganz Körper geworden, denkt er nicht mehr daran, dass er mit seinem Sprung weniger als erhofft verdienen wird, seine Gage von Mander, dem Geschäftsführer des Vergnügungsparks, auf 5000 Euro heruntergefeilscht worden ist.

Mander hält den Bank-Scheck über 5000 Euro jetzt in beiden Händen, die er in Bauchnabelhöhe aneinandergelegt hat, nagt an seiner Oberlippe und blickt mit zusammengekniffenen Augen nach oben. An ihm lehnt Miss Bayern, die ihren Titel auf einer Schärpe trägt, welche das Oberteil ihres Fantasiekostüms quert. Auch ihre Augen sind auf Wiegand gerichtet, den sie, wie abgesprochen, nach seinem Sprung mit Show-Küssen beglückwünschen wird. Ein ausdrücklicher Wunsch von Mander, worüber Wiegand vorgestern nicht mehr diskutieren wollte. Mit einer gleichgültigen Geste hatte er nachgegeben. Über diese Witzfigur wollte er sich nicht länger ärgern.

Heute vor 38 Tagen hatte er in Manders Büro versucht, für seinen Sprung ein Honorar von mindestens 7000 Euro auszuhandeln. Er hatte sich gut darauf vorbereitet, mehrere Sätze als Köder zurechtgelegt, wollte sie wirkungsvoll ins Gespräch einfließen lassen. Während er seinen Sprung beschrieb, ihn als ein ebenso spektakuläres wie schwieriges Körperkunststück anpries, wurde er von Mander unterbrochen.

»Das hört sich ja gut an. Aber sagen Sie mal, Herr Wiegand, ist das ein deutscher Rekord?«, fragte er.

Wiegand war überrascht, fing sich jedoch schnell.

»Daran habe ich bisher überhaupt noch nicht gedacht«, antwortete er. »Es geht mir nicht darum, mit meinem Sprung einen deutschen Rekord aufzustellen.«

Mander warf ihm einen taxierenden Blick zu.

»Könnte es denn nicht einer sein?«, fragte er. »So ein Rekordsprung brächte einige Publicity. Für unseren Vergnügungspark wäre das eine super Werbung.«

»Keine Ahnung, wie man das feststellen könnte. Ich habe zwar noch nichts von einem Doppelsalto aus 55 Metern Höhe gehört, aber vielleicht gibt es jemanden, der aus dieser Höhe einen einfachen Salto gesprungen hat und auch einen, der aus 40 Metern Höhe einen dreifachen Salto geschafft hat. Wie sollen solche Sprünge und andere mit einem besonderen Bewegungsablauf denn als Rekord eingestuft werden? Wann ist die Höhe wichtiger, wann die Art des Sprungs? Hierfür gibt's keine Wettbewerbe und auch keine Rekordtabellen.«

»Aber es hat doch schon Sprünge aus großen Höhen gegeben, bei denen Rekorde, ja sogar Weltrekorde aufgestellt worden sind.«

»Sicherlich. Dann, wenn es nur auf die Höhe ankommt, die Sprungtechnik keine Rolle spielt. Das waren meistens Sprünge aus Hubschraubern und von Wolkenkratzern.«

»Und wo liegt der deutsche Rekord?«

»Zurzeit bei 60 Metern. Aus dieser Höhe ist voriges Jahr jemand von einem Hubschrauber abgesprungen und sicher auf einem Luftsack gelandet. Eine Klasseleistung, zweifellos. Aber ohne eine besondere Technik. In einer Haltung ungefähr so wie jemand, der einen simplen Kopfsprung ins Wasser macht.«

»Na ja, so simpel kann es aus dieser Höhe wohl nicht gewesen sein«, sagte Mander süßlich lächelnd. »Solch einen Sprung wagen Sie nicht?«

»Was heißt schon wagen? So etwas interessiert mich nicht. Ich bin kein Rekordspringer.«

»Schade. Ein deutscher Rekord auf unserer Jubiläumsveranstaltung wäre genau das Richtige gewesen.« Mander mimte erst Enttäuschung, dann fragte er unvermittelt: »Und in welcher Höhe bewegen sich Ihre Honorarvorstellungen?«

Wiegand fühlte sich verunsichert. Einen derartigen Gesprächsverlauf hatte er nicht erwartet. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

»Ich will Ihnen ein preiswertes Angebot machen. Wenn Sie berücksichtigen, dass man im Filmgeschäft zum Beispiel für einen Sturz von einem im fünften Stock gelegenen Balkon mindestens 2000 Euro bekommt, von Stockwerk zu Stockwerk wird's teurer, dann sind doch 8000 für meinen —«

»Das nennen Sie preiswert«, unterbrach ihn Mander und fasste sich an die Stirn. Er machte ein Gesicht, als hätte er soeben etwas völlig Unsinniges gehört. »8000 Euro«, wiederholte er mit leiser Stimme.

»Ja, ein fairer Preis.«

»Das sagen Sie. Übrigens, Herr Wiegand, wir sind hier nicht im Filmgeschäft.«

»Das habe ich schon gemerkt.«

»Ich arbeite schon lange genug in meiner Branche. Ich kenne mich da aus. Auch was die Gagen angeht. Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie mit einer Gage zwischen 4 und 5000 Euro durchaus zufrieden sein können."

»Mein Sprung ist mehr wert.«

»Einigen wir uns auf 5000.«

»Zu wenig.«

»Ein wirklich großzügiges Honorar.«

Wiegand besann sich kurz. Ihm fiel ein, was Norbert Seifert über Mander gesagt hatte: Einer dieser aalglatten Typen, die einem freundschaftlich die Schultern tätscheln, wenn sie gerade dabei sind, einen übers Ohr zu hauen. Man muss Ihnen zuvorkommen. Das ist die beste Taktik.

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