Christine Bendik
In Teufels Hand
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Inhaltsverzeichnis
Titel Christine Bendik In Teufels Hand Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Impressum neobooks
Christine Bendik schreibt Thriller und Kurzgeschichten. Ihr Buch „In Teufels Hand“ erschien 2014 als Originalausgabe unter dem Titel „Belzebub“ im Emons Verlag.
Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.
Über das Buch
Der Tod ist ihr Geschäft. Doch bei der Leiche, die Bestatterin Natalja in ihrem Hinterhof findet, handelt es sich um Mord. Die Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem Ermordeten und ihrer als vermisst geltenden Schwester verdichten sich. In Natalja keimt die Hoffnung, dass Dana lebt und sie nimmt die Suche wieder auf.
Ihre Nachforschungen führen sie zu einer Satans-Sekte, die in der Stadt ihr Unwesen treibt. Als sie sich der Gruppe nähert, gerät ihr Leben in höchste Gefahr.
In Teufels Hand – ein Thriller mit Tiefgang
„ Ich weigerte mich, um Dana zu trauern, und hatte das Gefühl, sie schritte wie mein Schatten neben mir durch mein Leben.“
Herausgeber Christine Bendik
Alle Rechte vorbehalten
Umschlagmotiv: © Shutterstock
Umschlag Schrift: http://www.schriftarten-fonts.de
Umschlaggestaltung: Christine Bendik
Lektorat: Christina Hornung, Aschaffenburg
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel „Belzebub“ im Emons Verlag
http://c-bendik.de
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbe-sondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
In Teufels Hand
Am Boden flackerten Kerzen, in der Form eines Pentagramms. Das Kind in ihrem Arm, trat Melda vor den mit Blütenranken geschmückten Altar. Nur das Beste für Luzifer, dachte sie stolz, und ihre kleine Maria gehörte nun ihm.
»Das Lamm des Teufels«, skandierten die Jünger, die den Altar umrundeten. Mit ehrfürchtigen Gesichtern verbeugten sie sich vor dem Säugling, wie bei gewöhnlichen Messen vor der mit Tinte von Tintenfischen gebackenen Hostie.
Luzifers tiefe Stimme erklang. »Amen. Satanas in Ewigkeit.«
Der Fluchtreflex ereilte Melda – nur einen Herzschlag lang. So klar war ihr Verstand selten. Tat sie das Richtige? Das hier wirkte verdammt ernst auf sie.
Nimm dein Kind und lauf.
Luzifer entzündete das trockene Johanniskraut in der Opferschale. Er legte den Rosenkranz verkehrt herum an, mit dem silbernen Kreuz im Nacken.
»Ad eum qui laetificat meum. Ad eum qui regit tenebrarum.« Vor ihn, der mir Freude bringt. Zu ihm, der die Erde regiert.
Das Feuer glomm hell auf. Ein vager, fremder Geruch mischte sich in den des Krautes, hornartig, schwoll an und verging, wie ein Aufbäumen. Es blieb die holzige Note.
Ein Bett aus schwarzen Rosen empfing das Kind. Zu spät für Maria. Eine Sekunde zu lang gezögert. Lob und Ruhm sei dir, Satan.
Die Apostel knieten nieder, die Kapuzen fielen. Rote Haarschöpfe kamen zum Vorschein.
Amen. In aeternam.
Natalja
Zwischen Traum und Erwachen kamen mir Bilder von meinem Kreta-Urlaub mit meiner Schwester Dana, als mein Blick auf die Rückenlehne meines Vordermannes fiel. Sonnenstrahlen tanzten darauf, und ihre rotgoldene Farbe erinnerte an Danas prachtvollen Lockenschopf.
Mir fielen die Augen noch einmal zu. Ich sah mich auf meiner gelben Luftmatratze am Strand liegen, hatte dreckige Füße und Sandkörner zwischen den Zähnen. Wind frischte auf, meine Zunge schmeckte das Salz des Meeres, und ein warmer Sprühregen traf meine Wange, der für eine willkommene Abkühlung sorgte. Dana war schwimmen gegangen und ich vermisste sie schon eine Weile. Ob sie den schwarzäugigen Don Juan von der Strandbar, von dem sie so schwärmte, wiedergetroffen und die Zeit vergessen hatte?
Wohlig schmatzend tastete ich nach Dana rechts neben mir. Statt des Saumes ihres geblümten Sommerkleides spürte ich Hosenbeine zwischen meinen Fingern.
Ich hörte ein Niesen und ein neuer Sprühregen benetzte meine Wange.
Abrupt erwachte ich, als der Blechvogel die Wolkendecke durchstieß und polternd sein Fahrgestell entfaltete. Ich sortierte meine Gedanken: Urlaub, Kreta, Flugzeug. Dieser Flug kam zwar aus Kreta, aber neben mir fand ich nicht Dana, die ich seit dem gemeinsamen Urlaub so sehr vermisste, sondern eine Person Marke Sky du Mont. Seine Augen waren braun, mit einem Schuss goldenen Gelbs wie Safran. Ich hatte das Gefühl, den Mann schon mal irgendwo gesehen zu haben.
Ein Blick in die Fensterreihe gegenüber zeigte vertraute Gesichter: Das Ehepaar Lehmann von Travel-Vital, den begnadeten jungen Tänzer aus dem Rolli-Tanzverein und das schwarzhaarige Mädchen, das bei den paralympischen Winterspielen eine Medaille abgesahnt hatte.
Ich wagte einen zweiten Blick in das Gesicht des Fremden.
»Salut«, stammelte ich, die ich, seit ich meinen Ehemann Carlos kannte, hin und wieder ins Spanische verfiel. Der Typ an meiner Seite schnarrte ein halbherziges »´Tschuldigung«. Ich musterte ihn aus den Augenwinkeln, feiner Anzug, goldenes Halskettchen.
Naserümpfend erklärte ich: »Kein Problem, Herr ...«
Er murmelte einen ausländischen Namen, dessen Klang im nächsten Niesanfall unterging. Die Feuchtigkeit traf mich zwischen den Augenbrauen, und mein Sitznachbar fummelte mir gleich darauf unbeholfen mit einem Taschentuch im Gesicht herum. Spontan dachte ich an den verkalkten Handbrausekopf in meiner Dusche, stellte fest, wie schlecht er vergleichsweise funktionierte, und schwor mir, beim nächsten Mal erster Klasse zu fliegen, wo die Sitzplätze bazillenfeindlichere Abstände hatten. Beim Stichwort Bazillen dachte ich außerdem an meinen hypochondrisch veranlagten Freund Marc.
Draußen regnete es auch, Bindfäden, toller Frühling. Ich griff nach der Tageszeitung in dem Netz am Vordersitz.
Frankfurt. Wasserleiche von Spaziergängern in Höhe Untermainkai entdeckt. Großer Gott. Hoffentlich nicht ... Kundschaft konnte ich immer brauchen, doch in Ausnahmefällen gönnte ich der Konkurrenz einen Auftrag. Eine Wasserleiche, das hieß: schwammiges Gesicht, aufgequollene Fingerbeeren, gruselig und immer noch gewöhnungsbedürftig. Meine Mitarbeiter hatten sich nicht gemeldet, also ging ich davon aus, dass die Leiche anderswo lagerte und nicht in meinem Institut.
Aus dem Lautsprecher drang die Stimme des Flugkapitäns: »Meine Damen und Herren, Flughafen Frankfurt. Condor bedankt sich für die angenehme Gesellschaft.«
Es blieb mir nichts anderes übrig, als zunächst auf meinem Platz zu verharren, Spiele der Geduld, die ich zwangsläufig täglich spielte. Ein bunter Menschenwurm drängte zur Gangway, internationale Geschäftsleute, Engländer, Deutsche, Urlauber in Hawaiihemden und kurzen Hosen, ein viel zu junger Mann für den dunklen Nadelstreifenanzug und die teure Seidenkrawatte.
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