Susan Carner
Mallorquinische Leiche zum Frühstück
Mallorca-Krimi
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Susan Carner Mallorquinische Leiche zum Frühstück Mallorca-Krimi Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog
Sonntag, 6. November
Montag, 7. November
Dienstag, 8. November
Mittwoch, 9. November
Donnerstag, 10. November
Freitag, 11. November
Samstag, 12. November
Dankeschön
Quellen
Impressum neobooks
Susan Carner
Mallorquinische Leiche
zum Frühstück
Mallorca-Krimi
Diese Geschichte ist rein fiktiv. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, Orten und Ereignissen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt, auch wenn die Orte real sind. Alle Personen sind Schöpfungen der Autorin und keine der geschilderten Begebenheiten entspricht den Tatsachen.
2. überarbeitete Auflage 2019
Deutsche Erstausgabe 2017
© Copyright 2017 by Susan Carner
Susan Carner
c/o
Autorenservice Gorischek
Am Rinnergrund 14/5
8101 Gratkorn
Austria
Covergestaltung © by Catrin Sommer
www.rausch-gold.com
Bildnachweise:
Kaffeetasse: shutterstock_530721334
Landschaftsbilder: © by Susan Carner
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Ausführliche Informationen finden Sie auf
www.susancarner.com
Für meine Eltern
Liebe ist die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird.
George Bernard Shaw
»Vaaatiii«, durchbrach eine schrille Stimme die morgendliche Stille des idyllisch gelegenen Urlaubsresorts. »Wo bleibst´n?«
»I kimm jo scho«, antwortete geduldig ein älterer Mann, der seiner Frau die flachen Steinstufen humpelnd folgte, die unter Palmen von ihrem Apartment im Haus 8 hinunter zum Hallenbad führten. »I kon nimma so schnei.«
»Geh, tua weida. I wui heid no schwimma«, lamentierte sie.
»Dann geh hoid voraus. Mia seng uns beim Beckn.« Gut, dass seine Frau nicht seinen ärgerlichen Gesichtsausdruck sehen konnte, das hätte nur wieder zu Zank geführt.
»Wenn´st moanst. Aba kimm glei, du woasst, i hob Ongst alloa am Pool«, grandelte die Ehefrau.
»Jo jo, i kimm eh glei«, brummte ein braver Ehemann hinter seiner Frau her.
Schimpfend über die Langsamkeit ihres Ehegatten schritt die betagte Dame in ihrem weißen Bademantel gehüllt flott Richtung Schwimmhalle und war bald darin verschwunden. Ihr Mann folgte ihr eilig.
»Vaaatiii«, hallte es diesmal durch das Hallenbad. Seit ihre Kinder auf der Welt waren, riefen sie sich ›Mutti‹ und ›Vati‹ und hatten diesen Brauch beibehalten, nachdem die Kinder aus dem Haus waren. »Do schwimmt scho oane. Wos musst du oiwei so dredeln«, kam es anklagend von der Ehefrau, die mit Badeanzug und Badekappe bereitstand, in den Pool zu steigen.
Eiligen Schrittes nahte ihr Ehemann, blickte auf die Frau, die mit dem Gesicht nach unten im Wasser trieb. »De schwimmt ned«, meinte er bedächtig. »De is tot.«
Neugierig trat seine Frau näher. »Is des ned de ausgschamte Person von 920, hinta der olle Mannsbuida her san?«, fragte sie bissig. »G´schieht ihr recht!«
Missbilligend schüttelte ihr Mann den Kopf. »I geh a Hilf holn«, und marschierte mit offenem Bademantel in den kühlen Morgen, um an der Rezeption Unterstützung anzufordern.
Ihr erster Tag auf Mallorca. Und schon eine Leiche. Verschlafen quälte sich Mercédès Mayerhuber durch den Verkehr von Palma de Mallorca nach Paguera. Wie hatte ihr neuer Kollege Miquel den Weg beschrieben, der sie mit seinem Telefonanruf aus dem Schlaf gerissen hatte? Auf der Ma-1 immer Richtung Andratx fahren und bei Paguera die Ausfahrt ›La Romana‹ nehmen. Es könne nichts schiefgehen, hatte er gelacht. Und wahrlich, gegen den Verkehr in Madrid war Autofahren hier das reinste Kinderspiel.
Trotzdem, so hatte sie sich ihren ersten Tag nicht vorgestellt. Sie wollte endlich einmal ausschlafen, schließlich war Sonntag. Ohne irgendeine Verpflichtung. In Madrid hatte sie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie einen Tag nur für sich beanspruchte. Ihrer kranken Mutter gegenüber, ihren Freunden, für die sie sowieso nie genug Zeit hatte bei ihrem Beruf.
Müde rieb sich Mercédès die Augen. Sie war gestern erst spät am Abend in ihrem Hotel ALMVDAINA eingetroffen, das nicht weit entfernt von ihrer neuen Wirkungsstätte lag. Dem Hauptquartier der Polizei-Palma in der Carrer de Simó Ballester , in dem die neugegründete Abteilung untergebracht war, der sie ab sofort vorstand.
Nichts würde es jetzt mit einem gemütlichen Bummel durch die Avinguda de Jaome III werden, in der ihr Hotel sich in die lang gezogenen Häuserblocks eingliederte, hinunter zum Plaza Rei Joan Carles I. Ihr persönliches Willkommens-Gläschen Cava in der berühmten Bar Bosch fiel ebenfalls ins Wasser. Wie die Erkundung Palmas, auf die sie sich wie ein Kind gefreut hatte. Einmal nur ziellos durch die Stadt schlendern. Sie liebte es, sich Städte zu erwandern. Laut seufzte sie auf bei diesen Gedanken, schlug heftig auf ihr Lenkrad ein. Warum kam immer alles anders? Warum konnte ihr das Leben nicht mal Zeit geben? Ständig überstürzten sich die Ereignisse. Und wie immer, wenn sie Dampf ablassen wollte, stieß sie ein paar Mal einen richtig lauten Schrei aus. Das hatte sie bei einer Superversion gelernt und festgestellt, dass es ihr half. Allerdings praktizierte sie diese Therapie nur noch beim Autofahren, denn als sie das einmal in ihrer winzig kleinen Wohnung in Madrid angewandt hatte, hatte die Nachbarin die Polizei gerufen ...
Eigentlich wäre erst morgen ihr erster Arbeitstag. Eigentlich ... Sie hätte es nicht so eilig gehabt mit ihrem Dienstantritt, dachte sie frustriert. Warum nur hatte man sie auf diese gottverdammte Insel versetzt, die von Ausländern beherrscht wurde? Sie aus ihrem geliebten Madrid verbannt?
Abgelenkt von ihren Gedanken hätte sie fast die Abzweigung nach La Romana verpasst. Kaum zwanzig Minuten hatte sie für die Strecke gebraucht. Und musste trotz ihrer Vorurteile zugeben, dass die Fahrt sie durch eine reizvolle Landschaft geführt hatte. Links von ihr das Meer, das hin und wieder durchblitzte. Die Küste dürfte von größeren und kleineren Buchten durchsetzt sein, an denen sich die Orte wie auf einer Perlenschnur aufreihen mussten, wenn sie an die vielen Abfahrten und Hinweise auf diverse Ortschaften dachte. Könnte spannend werden, diese zu erforschen, überlegte Mercédès. Auch die rechte Seite ins Landesinnere reizte sie. Je weiter sie sich von Palma entfernte, desto näher rückten die Berge ans Meer. Anscheinend hatte die Insel doch mehr zu bieten, als sie sich durch ihre Aversionen wegen Ballermann eingestehen mochte.
Das Urlaubs-Resort , das Miquel als Ziel genannt hatte, war gut ausgeschildert und sie parkte ihren kleinen Mietwagen vor der Rezeption. Sie brauchte nicht zu fragen, wo die Leiche zu finden war. Polizisten in Uniform in verschiedenen Farben markierten den Weg Richtung Tatort. In Spanien gab es zur Überraschung vieler Ausländer neben der » Policía Local« noch die »Guardia Civil« und die » Policía Nacional«. So blieben Überschneidung von Zuständigkeiten, Kompetenzgerangel und Verzögerungen nicht aus, dachte Mercédès wieder einmal amüsiert. Wie oft hatte sie sich über diese Zustände schon echauffiert.
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