Von Liebeskummer geplagt stürzt sich die 14-jährige Amy voller Elan in die Projektwochen an ihrer Schule. Dort laufen die Proben zum Krimitheaterstück »Mord in der Bibliothek« auf Hochtouren und Amy ergattert noch den begehrten Posten der Regieassistentin. Spotlight, der Mörder betritt die Bühne und zielt. Ein Schuss, eine lebensechte Todesszene. Zu lebensecht. Denn wer platzierte eine echte Waffe auf der Bühne? Und warum? Ohne es zu wollen, steckt Amy plötzlich wieder bis über beide Ohren in Mordermittlungen. Und ganz Ashford-on-Sea ist in heller Aufregung …
Der 2. Fall für Amy und Tante Clarissa
Wer ist wer
Einwohner von Ashford-on-Sea
Amy Fern, Vollwaise, Großnichte von Clarissa Fern, nicht ganz freiwillige Hobbydetektivin
Clarissa Fern, Amys Vormund, ehemalige Direktorin der Ashford Primary School , Besitzerin des Little Treasures und passionierte Hobbydetektivin
Willow Harris, Amys beste Freundin, bekennender Süßigkeitenjunkie und Fashion Victim
Dr. July Harris, Hausärztin, Willows Stiefmutter
Dr. Robert Harris, Tierarzt, in zweiter Ehe mit Dr. July Harris verheiratet, Willows Vater
Nicolas Pears, Besitzer des Smuggler’s Rest , Finns Vater
Meghan Pears, führt mit ihrem Mann Nicolas das Smuggler’s Rest , Finns Mutter
Finn Pears, Amys große Ex-Liebe, aufgrund seiner außerordentlichen Begabung studiert er seit dem Sommer in London Klavier
Matthew Campbell, Vikar, Ehemann von Sophie
Andrew Cox, Ex-Banker, Mitbesitzer des Little Treasures
Sergeant Oliver Oaks, der etwas schusselige Dorfpolizist … und natürlich
Percy, Amys treuer Irish Terrier
Der Ashford-Crime-and-Murder-Club
… besteht neben Tante Clarissa und Amy (Neumitglied) aus:
Lydia Scott, Besitzerin des lokalen Tante-Emma-Ladens
Calinda Bennett, Friseurin
Dorothy Pax, beste Freundin von Tante Clarissa, ehemalige Kunstlehrerin, Malerin und total hundeverrückt
Sophie Campbell, Frau des Vikars
Meredith Dickinson, Buchhändlerin
Ermittler von Scotland Yard
Philipp Elliott, Inspektor
Bilton Boarding School
kleines, schnuckliges Internat in der Nähe von Ashford-on-Sea
Richard Plunkett, Direktor
Poppy Pankhurst, geht mit Amy und Willow in eine Klasse
Virginia Pankhurst, Poppys ältere Schwester
Lucinda, Poppys beste Freundin
Damian, besucht eine höhere Jahrgangsstufe
Keira, geht in die zehnte Klasse
Anthony, besucht die elfte Klasse
Julian Rush, Angus, Gregund Zoe, Mitschüler
Ehemalige Schüler der Bilton Boarding School
Maud Wilkins, bekannte Regisseurin
Olivia Hartcastle, berühmte Krimiautorin
Luke Portland, Abgeordneter des Unterhauses
Betty O’Donald, Richterin am Jugendgericht
Neal Hillmann, Spieleentwickler
Reginald Travers, Finanzmanager
Kapitel 0 Im Theatersaal der Bilton Boarding School herrschte fast absolute Dunkelheit. Nur auf der Bühne brannte eine altmodische Stehlampe. Sie warf ihr Unheil verkündendes Licht auf den Kamin, das Ölgemälde darüber und den leicht schräg vor dem Kamin angeordneten Ohrensessel. Dem aufmerksamen Beobachter entgingen natürlich die übereinandergeschlagenen Beine nicht, die aus dem Sessel hervorragten. Alles war bereit für die Mordszene in Olivia Hartcastles Theaterstück Mord in der Bibliothek . Genauso wie es das Skript in den Händen meiner im Notfall soufflierenden Freundin Willow vorsah, huschte ein gebückter Schatten auf den Kaminsims zu und öffnete die längliche Schatulle, um ihr das Testament von Lord Willsborough zu entnehmen. Scheinbar unbemerkt, schob sich ein Pistolenlauf hinter der Rückenlehne des Sessels hervor, dann eine Hand, die zu einem Arm wurde, und schließlich die ganze Silhouette des Mörders. Seine Stimme triefte vor Verachtung, als er langsam auf sein Opfer zuschritt und skriptgemäß flüsterte: »Hast du wirklich gedacht, du könntest damit einfach so davonkommen? Danke, dass du es mir so leicht machst!« Ein Schuss zerriss die atemlose Stille. Ein, vielleicht zwei Sekunden vergingen. Das Opfer schwankte leicht, bevor es sich an die Brust griff. Es sackte auf die Knie und japste nach Luft. Theaterblut quoll zwischen den zusammengekrallten Fingern hervor. Die Augen des Opfers richteten sich auf den Schützen. Das perfekte Mienenspiel wechselte von fragend-erstaunt zu blankem Entsetzen. Ein tastender Griff nach der Kaminwand verfehlte sein Ziel. Das Opfer verdrehte die Augen und fiel auf die Bühne, wo es mit dem Gesicht nach unten regungslos liegen blieb. Diesmal gab es aber wirklich nichts an der Darbietung zu meckern, fand ich. Doch der markerschütternde Schrei belehrte mich eines Besseren. Denn der stand nicht im Skript!
Kapitel 1
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Kapitel 27
Kapitel 28
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Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Im Theatersaal der Bilton Boarding School herrschte fast absolute Dunkelheit. Nur auf der Bühne brannte eine altmodische Stehlampe. Sie warf ihr Unheil verkündendes Licht auf den Kamin, das Ölgemälde darüber und den leicht schräg vor dem Kamin angeordneten Ohrensessel. Dem aufmerksamen Beobachter entgingen natürlich die übereinandergeschlagenen Beine nicht, die aus dem Sessel hervorragten.
Alles war bereit für die Mordszene in Olivia Hartcastles Theaterstück Mord in der Bibliothek . Genauso wie es das Skript in den Händen meiner im Notfall soufflierenden Freundin Willow vorsah, huschte ein gebückter Schatten auf den Kaminsims zu und öffnete die längliche Schatulle, um ihr das Testament von Lord Willsborough zu entnehmen. Scheinbar unbemerkt, schob sich ein Pistolenlauf hinter der Rückenlehne des Sessels hervor, dann eine Hand, die zu einem Arm wurde, und schließlich die ganze Silhouette des Mörders. Seine Stimme triefte vor Verachtung, als er langsam auf sein Opfer zuschritt und skriptgemäß flüsterte: »Hast du wirklich gedacht, du könntest damit einfach so davonkommen? Danke, dass du es mir so leicht machst!«
Ein Schuss zerriss die atemlose Stille. Ein, vielleicht zwei Sekunden vergingen. Das Opfer schwankte leicht, bevor es sich an die Brust griff. Es sackte auf die Knie und japste nach Luft. Theaterblut quoll zwischen den zusammengekrallten Fingern hervor. Die Augen des Opfers richteten sich auf den Schützen. Das perfekte Mienenspiel wechselte von fragend-erstaunt zu blankem Entsetzen. Ein tastender Griff nach der Kaminwand verfehlte sein Ziel. Das Opfer verdrehte die Augen und fiel auf die Bühne, wo es mit dem Gesicht nach unten regungslos liegen blieb.
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