Kerstin Teschnigg - Und du bist nicht da

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Anna Adler, noch nicht ganz achtzehn Jahre alt, lebt behütet in einem beschaulichen Ort in der Steiermark. Ein ganz normales Mädchen möchte man meinen. Doch Anna ist alles andere als normal und ihr Leben nicht so unbeschwert wie es in ihrem Alter sein sollte. Sie ist kontrolliert und überlegt, aber nicht weil sie es unbedingt so wollen würde, sondern weil es von ihr verlangt wird. Doch an einem schönen heißen Sommertag ändert sich alles. Wenn die Liebe einen ganz plötzlich trifft, dann kann man nicht mehr überlegt und kontrolliert sein. Dann ist man voller unbekannter Gefühle die einem den Verstand rauben und möchte am liebsten alles Grundlegende verwerfen. Aber so einfach ist es nicht. Was so schön beginnt wird Anna eine lange Zeit nicht loslassen. Ja, man kann mit dem Verstand handeln, aber das Herz gibt einem den Weg vor. Doch ist dieser Weg der richtige?

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Kerstin Teschnigg

Und du bist nicht da

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Inhaltsverzeichnis Titel Kerstin Teschnigg Und du bist nicht da Dieses ebook - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Kerstin Teschnigg Und du bist nicht da Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog Prolog Ich schließe meine Augen und presse meine Lippen aufeinander. „Sag nichts…Sei einfach still…Beruhige dich“, sage ich mir in Gedanken vor. Wenn ich nicht ruhig bin, macht er weiter. Es gelingt mir nicht meine Lippen so fest aufeinander zu pressen, dass sie nicht wie von selbst beginnen zu zittern. Kurz schnappe ich schluchzend nach Luft. Er sieht mich abfällig an, ich senke meinen Blick. Ich habe Angst. Doch da ist auch Wut und Ohnmacht nichts dagegen tun zu können. Ohne ein Wort zu sagen dreht er sich um und geht aus dem Zimmer. Tränen laufen über mein Gesicht. Ich will nicht weinen, aber ich kann nicht anders. Langsam sinke ich zu Boden. Wann hört es auf? Wann wird es endlich aufhören? Ich bin wütend auf mich selbst und alles um mich herum und trotzdem schluchze ich still in mich hinein. Mein Leben ist nichts wert…Ich kann nichts und ich bin nichts. Genau wie er es sagt.

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 66

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Kapitel 72

Kapitel 73

Kapitel 74

Kapitel 75

Kapitel 76

Kapitel 77

Kapitel 78

Kapitel 79

Kapitel 80

Kapitel 81

Kapitel 82

Kapitel 83

Kapitel 84

Kapitel 85

Kapitel 86

Epilog

Impressum neobooks

Prolog

Ich schließe meine Augen und presse meine Lippen aufeinander. „Sag nichts…Sei einfach still…Beruhige dich“, sage ich mir in Gedanken vor. Wenn ich nicht ruhig bin, macht er weiter. Es gelingt mir nicht meine Lippen so fest aufeinander zu pressen, dass sie nicht wie von selbst beginnen zu zittern. Kurz schnappe ich schluchzend nach Luft. Er sieht mich abfällig an, ich senke meinen Blick. Ich habe Angst. Doch da ist auch Wut und Ohnmacht nichts dagegen tun zu können. Ohne ein Wort zu sagen dreht er sich um und geht aus dem Zimmer. Tränen laufen über mein Gesicht. Ich will nicht weinen, aber ich kann nicht anders. Langsam sinke ich zu Boden. Wann hört es auf? Wann wird es endlich aufhören? Ich bin wütend auf mich selbst und alles um mich herum und trotzdem schluchze ich still in mich hinein. Mein Leben ist nichts wert…Ich kann nichts und ich bin nichts. Genau wie er es sagt.

Kapitel 1

Anna – Der erste Sommer

„Es ist doch noch nicht einmal acht. Musst du echt schon gehen?“ Ella sieht mich fast flehend an noch zu bleiben, während ich meine Sachen in meine Badetasche stopfe. Es kommen gleich noch ein paar Mädels aus unserer Klasse, ich würde echt gern bleiben, aber es geht einfach nicht. Ich schüttle den Kopf.

„Ja…Echt…Ich muss mich sowieso schon beeilen damit ich pünktlich daheim bin.“ Ich atme durch und schlüpfe in mein Kleid, zum Ausziehen von meinem nassen Bikini habe ich keine Zeit mehr. „Du weißt doch…“, seufze ich.

Ella erzwingt sich ein aufmunterndes Lächeln. „Sehen wir uns morgen? Es soll ja wieder so heiß werden.“

„Ich glaube schon“, nicke ich und erwidere ihr Lächeln.

Wir umarmen uns freundschaftlich zum Abschied, Ella lässt sich wieder auf ihr Badetuch fallen. Sie ist seit dem Kindergarten meine allerbeste Freundin. Ich würde wirklich noch gerne bleiben, aber ich will einfach keinen Stress. Die Liegewiese ist heute dem schönen Wetter geschuldet immer noch ziemlich voll. Es sind Ferien, dementsprechend chillig ist die Stimmung. Der See ist ruhig, die Sonne verschwindet zwar langsam, aber genau das macht diese besondere Sommerstimmung aus. Echte Sommervibes eben. Aus den Boxen der angeschlossenen Beach Bar strömt coole Musik, genau mein Beat. Mein Blick schweift auf dem Weg Richtung Ausgang nach links. Viele Badegäste haben es sich bereits an der Bar gemütlich gemacht und genießen den immer noch sehr warmen Abend bei ein paar Cocktails. Janine klebt am Schoß eines Burschen und befummelt ihn auf eine Art, die mir allein beim Zusehen peinlich ist. Ella hat mir erzählt er und seine drei Freunde kommen aus England. Sie wohnen seit ein paar Tagen im kleinen Bauernhaus vom Weingut Herzog nicht weit von hier. Anscheinend machen sie eine Tramptour quer durch Europa. Keine Ahnung. Ist mir eigentlich auch egal. Für mich sind sie typische Touristen. Bier trinken und sich befremdlich benehmen. Den anderen Mädels scheint das aber zu gefallen. Einige „Dorfschönheiten“ scharen sich um die Burschen. Ich verdrehe für mich selbst die Augen. Janine ist in ihrem Element. Sie kennt keine Zurückhaltung. Dabei bemerkt sie nicht einmal, dass sie ausgenutzt wird. Welche ernsthaften Absichten können junge Männer die vermutlich noch nicht einmal zwanzig Jahre alt sind schon haben? Die Burschen sind doch bald wieder weg und keiner von ihnen wir sich an sie erinnern. Dann ist sie nicht mehr als eine von vielen auf einer Reise durch Europa. Wobei, wahrscheinlich will sie genau das. Sie lässt keine Chance auf Körperkontakt aus und nachdem sie im Dorf schon fast alle Typen durchhat, müssen es jetzt eben diese Jungs sein.

„Bis Morgen Anna!“, lächelt mich Finni, die bei der Eintrittskasse sitzt, an und reißt mich aus meinen Gedanken.

„Bis Morgen“, erwidere ich freundlich und gehe zu meinem Fahrrad. Wenn ich pünktlich zu Hause sein will, muss ich mich jetzt wirklich beeilen. Ich klemme meine Badetasche auf den Gepäcksträger und fahre los. Ein Stück muss ich auf der Hauptstraße fahren, dann biege ich in die schattige Seitenstraße gesäumt von Apfel- und Birnbäumen ein. Ich genieße den lauen Fahrtwind der durch meine feuchten Haare weht. Es duftet nach frisch gemähtem Heu, das langsam durch die abendlichen Sonnenstrahlen trocknet. Ich amte tief ein. Mein selbst versursachter Wind verschafft mir ein wenig Abkühlung, die zwischen den hohen Maisfeldern erfrischend angenehm ist. Hier staut sich die schwülheiße Luft und der Schotterweg ist von der Wärme des Tages ordentlich aufgeheizt. Die letzten Tage war es echt heiß. Ein richtig toller Sommer. Ich genieße den Lufthauch der unter mein Kleid fährt, bevor es ein Stück bergauf geht. Nach einigen Metern ist der kühle Wind von gerade eben vergessen. Ich trete angestrengt die letzten Meter des Hügels hoch, ich darf nicht schieben, sonst schaffe ich es niemals mehr pünktlich nach Hause. Langsam bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn und mein Dekolletee fühlt sich schweißfeucht an. Ich spüre wie ein paar Schweißtropfen meinen Rücken hinunterrinnen und am Saum meines Bikinihöschens stoppen. Nur noch ein Stück, dann geht es endlich bergab und den Rest bis nach Hause bleibt das so. Hinter mir höre ich Motorengeräusche aus der Ferne. Gerade als ich die Anhöhe geschafft habe, donnern drei Vespas an mir vorbei.

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