Ulla Peffermann-Fincke
Rainer Fincke
Zwischen »nicht mehr« und »noch nicht«
Übergangszeiten bewältigen und gestalten
Vier-Türme-Verlag
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Printausgabe
© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2020
ISBN 978-3-7365-0328-1
E-Book-Ausgabe
© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2020
ISBN 978-3-7365-0344-1
Alle Rechte vorbehalten
E-Book-Erstellung: Dr. Matthias E. Gahr
Lektorat: Marlene Fritsch
Covergestaltung: Dr. Matthias E. Gahr, mit einer Illustration von Mascha Greune
www.vier-tuerme-verlag.de
Inhalt
Einleitung · Damit Übergänge nicht übergangen werden Einleitung · Damit Übergänge nicht übergangen werden Wir schreiben dieses Buch in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie. Ein kleiner Virus beherrscht die ganze Welt. Ausnahmezustand, ein »kollektives Innehalten«, Ausgangssperre, Kontakte sind auf ein Minimum beschränkt. Geschlossene Geschäfte, die Gastronomie eingestellt, kollabierende Märke, Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit. Die einen quälen existenzielle Ängste, die anderen sind froh, einmal aus dem Hamsterrad auszusteigen, Zeit zum Durchatmen zu haben. Allen aber ist gemein, dass sie Verzicht üben müssen, wenn auch in unterschiedlichen Bereichen und auf unterschiedlichem Niveau. Und was kommt danach? Wir wissen es nicht. Vielleicht befinden wir uns in einem Übergang zu einem neuen Bewusstsein mit weitreichenden Konsequenzen. Oder diese Zeit war nur eine Schrecksekunde in der Geschichte der Menschheit – und alles geht nach einer Erholungsphase wieder seinen gewohnten Gang. Diese Krisenzeit ist in einem doppelten Sinn fühlbar: als Gefahr und Chance zugleich, so wie die Bedeutung des lateinischen Wortes crisis auch beides beinhaltet. Krise meint Wendepunkt, an dem sich etwas entscheidet, Weichen gestellt werden. Die Übergänge, die zu unserem Leben »organisch« dazu gehören, sowie die individuellen Umbrüche im Leben des Einzelnen verlaufen selten linear und fließend, sondern eher sprunghaft. Sie rütteln auf und bringen so einiges durcheinander. Bei allen Übergängen, Umbrüchen und Krisen ist die Phase zwischen dem Alten und dem Neuen eine entscheidende Zeit. Sie verunsichert, man geht auf schwankendem Boden, das Alte trägt nicht mehr, das Neue ist noch nicht in Sicht. Es gibt noch keine Struktur, keinen »Fahrplan« für das, was kommt. Und dieses Nicht-Wissen, dieser Zustand, die Kontrolle verloren zu haben, ist schwer zu ertragen oder zumindest spannungsvoll. Aber genau diese Situation birgt die große Chance, sich zu öffnen für neue Erfahrungen, neue Möglichkeiten, auch wenn sich das zunächst alles andere als gut anfühlt. Es braucht Vertrauen und Mut, Leidenschaft und Gelassenheit. Es fordert den ganzen Menschen. Deshalb sollten Übergänge nicht übergangen werden. Dieses Buch will ein hilfreicher Begleiter sein und Sie ermutigen, sich zuversichtlich auf diese besondere Zeit einzulassen.
Lebensstufen und ihre Übergänge – Krisen und Reifung
Die Phasen eines Übergangs
Rückblick und Abschied: die Ablösungsphase
Innehalten zwischen »nicht mehr« und »noch nicht«: die Zwischenphase
Ausblick und weitergehen: die Integrationsphase
Die zehn Lebensstufen
Lebensstufe 1: Urvertrauen versus Misstrauen
Lebensstufe 2: Erste Emanzipation von Vater und Mutter
Lebensstufe 3: Ich wäre so gerne ...
Lebensstufe 4: Neugierde versus Frustration
Lebensstufe 5: »Held / Heldin« oder die Angst zu versagen
Lebensstufe 6: Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit
Lebensstufe 7: Den eigenen Weg finden
Lebensstufe 8: Aufstieg und Krise
Lebensstufe 9: Die große Chance, weise zu werden
Lebensstufe 10: Abschiedlich leben
Individuelle Umbrüche – mein persönlicher Lebensweg
Wer bin ich – wo will ich hin?
Meine Lebensaufgabe entdecken
Einen Begleiter / eine Begleiterin finden
Damit Übergänge gelingen
Aushalten und Ertragen – was mich hält und trägt
Warten und Erwarten
Allein sein können
In Beziehung bleiben
Selbstvertrauen entwickeln – Mut fassen
Den eigenen Weg finden – konkrete Hilfen
Musik – Literatur – Film
Biblische Geschichten als Wegweiser
Naturerfahrungen
Übergangsrituale und Ankerplätze
Die spirituelle Dimension von Übergängen
Geburt und Tod
Raum und Zeit
Angst und Vertrauen
Nachwort · Niemals geht man so ganz – was bleibt
Anhang · Interview mit Ramona Rudolf, Hebamme
Literatur
Dank
Einleitung · Damit Übergänge nicht übergangen werden
Wir schreiben dieses Buch in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie. Ein kleiner Virus beherrscht die ganze Welt. Ausnahmezustand, ein »kollektives Innehalten«, Ausgangssperre, Kontakte sind auf ein Minimum beschränkt. Geschlossene Geschäfte, die Gastronomie eingestellt, kollabierende Märke, Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit. Die einen quälen existenzielle Ängste, die anderen sind froh, einmal aus dem Hamsterrad auszusteigen, Zeit zum Durchatmen zu haben. Allen aber ist gemein, dass sie Verzicht üben müssen, wenn auch in unterschiedlichen Bereichen und auf unterschiedlichem Niveau.
Und was kommt danach? Wir wissen es nicht. Vielleicht befinden wir uns in einem Übergang zu einem neuen Bewusstsein mit weitreichenden Konsequenzen. Oder diese Zeit war nur eine Schrecksekunde in der Geschichte der Menschheit – und alles geht nach einer Erholungsphase wieder seinen gewohnten Gang.
Diese Krisenzeit ist in einem doppelten Sinn fühlbar: als Gefahr und Chance zugleich, so wie die Bedeutung des lateinischen Wortes crisis auch beides beinhaltet. Krise meint Wendepunkt, an dem sich etwas entscheidet, Weichen gestellt werden.
Die Übergänge, die zu unserem Leben »organisch« dazu gehören, sowie die individuellen Umbrüche im Leben des Einzelnen verlaufen selten linear und fließend, sondern eher sprunghaft. Sie rütteln auf und bringen so einiges durcheinander.
Bei allen Übergängen, Umbrüchen und Krisen ist die Phase zwischen dem Alten und dem Neuen eine entscheidende Zeit. Sie verunsichert, man geht auf schwankendem Boden, das Alte trägt nicht mehr, das Neue ist noch nicht in Sicht. Es gibt noch keine Struktur, keinen »Fahrplan« für das, was kommt. Und dieses Nicht-Wissen, dieser Zustand, die Kontrolle verloren zu haben, ist schwer zu ertragen oder zumindest spannungsvoll. Aber genau diese Situation birgt die große Chance, sich zu öffnen für neue Erfahrungen, neue Möglichkeiten, auch wenn sich das zunächst alles andere als gut anfühlt. Es braucht Vertrauen und Mut, Leidenschaft und Gelassenheit. Es fordert den ganzen Menschen. Deshalb sollten Übergänge nicht übergangen werden.
Dieses Buch will ein hilfreicher Begleiter sein und Sie ermutigen, sich zuversichtlich auf diese besondere Zeit einzulassen.
Lebensstufen und ihre Übergänge – Krisen und Reifung
Die Entwicklung unserer Persönlichkeit verläuft nicht linear, sondern in Stufen und mit den dazwischenliegenden Übergängen. Jeder Übergang bringt Unsicherheit mit sich. Das führt zu einer Krise, deren Bewältigung für die Entwicklung der Persönlichkeit eine zentrale Rolle spielt. Mit diesen Sätzen kann man einen Kern der Erkenntnis des berühmten deutsch-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Erik H. Erikson beschreiben.
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