Kerstin Teschnigg
Der schottische Lord
Kein Himmel ohne dich - Erzählt von Lord Tavis Stewart
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Inhaltsverzeichnis
Titel Kerstin Teschnigg Der schottische Lord Kein Himmel ohne dich - Erzählt von Lord Tavis Stewart Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Ich stehe nur da und sehe sie an. Mir fehlt die Fähigkeit zu sprechen oder auch nur irgendetwas zu tun. Sie wird gehen und nicht mehr zurückkommen. Peter hängt weinend an ihrem Bein. Ich fühle nichts. Da ist nur Leere in meinem Kopf. Vater steht abseits. Sein Blick ist gesenkt, auch er sagt nichts. Nichts mehr. Es wurde alles gesagt. Oft und laut. Lords gehören hierher. Nicht nach Amerika. Sie wachsen dort auf wo sie geboren wurden und werden nach Jahrhunderte alt bewehrtem schottischem Vorbild erzogen. Das sagt mein Vater. Er ist der Lord. Sein Wort steht über allen und allem. Mum streicht über meine Wange. Ich weiche zurück. Weil ich wütend bin. Weil ich es nicht akzeptieren will. Weil ich sie nicht verstehe. „Ihr kommt mich ganz bald besuchen und ich rufe jeden Tag an“, lächelt sie mild, was mit ihren tränengefüllten Augen lächerlich und unglaubwürdig ist und trotzdem wirkt ihre Stimme warm und weich wie immer. Ich bin alt genug um zu verstehen, dass ihre Versprechen nichts als hohle Worte sind. Warum geht sie überhaupt? Was fehlt ihr denn hier? Hier bei uns? Ich verstehe es nicht. Wir sind hier – Ihre Familie. Was hat dieser andere Mann was wir nicht haben? Darum wende ich mehr wütend als enttäuscht meinen Blick von ihr ab und sehe zu Vater. Er kommt auf mich zu und legt schützend seine Hände auf meine Schultern. Ich richte meine für einen Moment zusammengefallene Haltung auf. Lords. Wir sind Lords. Ich darf nicht einknicken. Peter weint immer noch. Sie umarmt ihn noch einmal und küsst mehrfach seine Wange. Dann verlässt sie das Haus mit unserem Verwalter James der sie zum Flughafen bringt. Vater verstärkt den Druck seiner Hände. Peter läuft davon, Eliza unsere Haushälterin stoppt ihn im letzten Moment bevor er aus dem Haus kann ab und hält ihn fest. Er lässt sich schmerzerfüllt in ihre Arme sinken, sie streicht liebevoll über seinen Rücken und flüstert etwas in sein Ohr. Das Weinen wirs leiser. „Wir sind Stewarts.“ Vater nickt eindringlich mit ernster Stimme. „Du bist ein Stewart. Wenn sie gehen will, dann muss sie gehen“, sagt er ruhig. Ich erwidere sein Nicken und senke meinen Blick. Wenn sie gehen will, dann muss sie gehen.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3 – 20 Jahre später
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Epilog – 5 Jahre später
Danke…
Impressum neobooks
Ich stehe nur da und sehe sie an. Mir fehlt die Fähigkeit zu sprechen oder auch nur irgendetwas zu tun. Sie wird gehen und nicht mehr zurückkommen. Peter hängt weinend an ihrem Bein. Ich fühle nichts. Da ist nur Leere in meinem Kopf. Vater steht abseits. Sein Blick ist gesenkt, auch er sagt nichts. Nichts mehr. Es wurde alles gesagt. Oft und laut. Lords gehören hierher. Nicht nach Amerika. Sie wachsen dort auf wo sie geboren wurden und werden nach Jahrhunderte alt bewehrtem schottischem Vorbild erzogen. Das sagt mein Vater. Er ist der Lord. Sein Wort steht über allen und allem. Mum streicht über meine Wange. Ich weiche zurück. Weil ich wütend bin. Weil ich es nicht akzeptieren will. Weil ich sie nicht verstehe.
„Ihr kommt mich ganz bald besuchen und ich rufe jeden Tag an“, lächelt sie mild, was mit ihren tränengefüllten Augen lächerlich und unglaubwürdig ist und trotzdem wirkt ihre Stimme warm und weich wie immer.
Ich bin alt genug um zu verstehen, dass ihre Versprechen nichts als hohle Worte sind. Warum geht sie überhaupt? Was fehlt ihr denn hier? Hier bei uns? Ich verstehe es nicht. Wir sind hier – Ihre Familie. Was hat dieser andere Mann was wir nicht haben? Darum wende ich mehr wütend als enttäuscht meinen Blick von ihr ab und sehe zu Vater. Er kommt auf mich zu und legt schützend seine Hände auf meine Schultern. Ich richte meine für einen Moment zusammengefallene Haltung auf. Lords. Wir sind Lords. Ich darf nicht einknicken. Peter weint immer noch. Sie umarmt ihn noch einmal und küsst mehrfach seine Wange. Dann verlässt sie das Haus mit unserem Verwalter James der sie zum Flughafen bringt. Vater verstärkt den Druck seiner Hände. Peter läuft davon, Eliza unsere Haushälterin stoppt ihn im letzten Moment bevor er aus dem Haus kann ab und hält ihn fest. Er lässt sich schmerzerfüllt in ihre Arme sinken, sie streicht liebevoll über seinen Rücken und flüstert etwas in sein Ohr. Das Weinen wirs leiser.
„Wir sind Stewarts.“ Vater nickt eindringlich mit ernster Stimme. „Du bist ein Stewart. Wenn sie gehen will, dann muss sie gehen“, sagt er ruhig.
Ich erwidere sein Nicken und senke meinen Blick. Wenn sie gehen will, dann muss sie gehen.
„Hat Kendra angerufen?“, frage ich Eliza und schnappe mir gleichzeitig meine Tasche mit der Sportausrüstung.
Sie reicht mir meine Jacke und schüttelt den Kopf. „Nein, heute nicht. Soll ich etwas ausrichten falls sie sich noch meldet?“
„Nein…Also ja…Ich rufe sie zurück, das kannst du ihr sagen.“
Sie nickt und lächelt mild. „Los jetzt, sonst kommst du noch zu spät. Bist du auch sicher, dass du fit bist? Deine Nase ist immer noch ganz rot von der Erkältung.“ Sie streicht über meine Wange. Wenn das keiner sieht, so wie jetzt gerade, finde ich es gut. Sie kümmert sich immer, aber ich bin erwachsen, sie muss mich nicht bemuttern, nur weil ich keine Mutter habe. Ich schließe kurz meine Augen. Keine Mutter. Ja…Natürlich habe ich eine Mutter, aber sie ist für mich nur noch eine Erinnerung. Sie ging mit einem anderen Mann weg und ließ alles hinter sich. Es macht mich wütend an sie zu denken, darum verdränge ich es schnell wieder und laufe durch den strömenden Regen nach draußen. Scheißwetter. Es regnet seit Tagen, dazu die Erkältung die mich nicht loslässt und Kendra die auch nichts von sich hören lässt. Scheißwetter – Scheißtag. James fährt mich zum Fechttraining. Ich fühle mich wirklich noch immer nicht richtig gut, aber ich muss heute hin um mich für den Kampf in zwei Wochen vorzubereiten. Im Moment bin ich wettkampfmäßig echt gut drauf und will unbedingt vorne dabei sein, das Training heute auszulassen ist also keine Option.
„Dein Vater holt dich ab, er hat etwas Geschäftliches in der Nähe zu tun“, meint James noch bevor ich aussteige was ich nickend zur Kenntnis nehme. Auch wenn es nur ein paar Meter bis zur Fechthalle sind, bin ich ziemlich durchnässt als ich durch die schwere Drehtür trete. Ich komme gerade noch rechtzeitig zur Auslosung meines Partners, heute bin ich echt spät dran.
„Tavis Stewart und Elliot Dunn“, höre ich unseren Trainer ausrufen. Toll. Ich mag ihn nicht. So ganz und gar nicht.
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